Unbekannte Sprechmaschine Hymnophon oder Symphonion ?
PONOPHON, So Jan 31 2016, 20:19

HERSTELLER: Es kommen sowohl Ernst Holzweissig (Hymnophon), als auch Symphonion in Frage. Möglicherweise auch ein völlig anderer Hersteller.
MODELL: ?
SERIENNUMMER: ?
JAHR: 1906
DAMALIGER PREIS: ?
GEHÄUSE: Boden und Deckel aus schwarz lackiertem Buchenholz, Korpus aus Messingblech
PLATTENTELLER: Durchmesser 17 cm
TRICHTER: Durchmesser 24 cm vernickeltes Zinkblech innen rot lackiert
MOTOR: Stahlplatinen Motor mit einer Feder
SCHALLDOSE: Nicht original, derzeit bestückt mit „Lucca I“
INTERESSANTE DETAILS:GEHÄUSE: Boden und Deckel aus schwarz lackiertem Buchenholz, Korpus aus Messingblech
PLATTENTELLER: Durchmesser 17 cm
TRICHTER: Durchmesser 24 cm vernickeltes Zinkblech innen rot lackiert
MOTOR: Stahlplatinen Motor mit einer feder
SCHALLDOSE: Nicht original, derzeit bestückt mit „Lucca I“
INTERESSANTE DETAILS: Montage des Trichter-Halters auf der Tischplatte des Gehäuses. Ungewöhnlich kleine Sprechmaschine. Runde Bauform. Das Gehäuse besteht aus einer Kombination aus Holz und Messingblech. Bedienung der Abstellung und Geschwindigkeitsregelung mit einem einzigen Hebel.








Auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1906 präsentieren sowohl die Firma Holzwessig, als auch Symphonion diese Sprechmaschine.








Re: Unbekannte Sprechmaschine Hymnophon oder Symphonion ?
Starkton, So Jan 31 2016, 21:35

Sehr schön so etwas einmal im Detail zu sehen. Vielen Dank zudem für die ausführliche Beschreibung, gerade auch der Materialien des Gehäuses.

Ich tendiere dazu, dass die Aktiengesellschaft “Symphonion” Fabrik Lochmann’scher Musikwerke aus Leipzig - Gohlis der Hersteller ist. Ernst Holzweissig Nachfolger aus Leipzig war wohl lediglich der Grossist.

Vorgestellt wurde dieses Grammophon bereits auf der Leipziger Herbstmesse 1905 - und zwar damals schon an den Ständen beider Firmen. Dazu folgende Berichte:

[“Symphonion” Fabrik:] "[...] ferner der Ersatz des Holzkastens durch eine getriebene runde vernickelte Blechdose, welche einen guten Eindruck macht und trotzdem zu einem sehr niedrigen Preise verkauft werden kann." (Die Sprechmaschine, Berlin, 1. Jahrgang, No. 3, 26. August 1905, S. 34)

"Ernst Holzweissig Nchf. [...] erwähnenswert ist ein Tonarm-Apparat mit rundem Metallkasten, der zu einem sehr billigen Preise geliefert werden kann und sich als Schlager erwiesen hat." (Die Sprechmaschine, Berlin, 1. Jahrgang, No. 3, 26. August 1905, S. 36)

Ich hatte übrigens mal eine deutsche Carte de visite, aufgenommen in einem Fotostudio. Darauf zwei oder drei Personen, gruppiert um dieses Grammophon welches auf einem Tisch stand. Leider habe ich diese CDV weggetauscht. Zwar gegen ein Foto von 1888 eines Edison Class M mit "spectacle device", aber trotzdem ...

Hier eine Anzeige von Holzweissig als Hersteller für eigene Produkte (Hymnophone und Lipsia-Walzen) sowie als Grossist für Grammophone von Symphonion und Zonophon-Platten.


(Quelle: Phonographische Zeitschrift, Berlin, 6. Jahrgang, No. 41, 11. Oktober 1905, S. 910)

PS: Bei Abbildungen aus der Phonographischen Zeitschrift oder von anderswo bitte die Quellenangaben nicht vergessen. Sonst sucht man sich tot!

Re: Unbekannte Sprechmaschine Hymnophon oder Symphonion ?
PONOPHON, Mo Feb 01 2016, 20:02

Hallo Stephan, danke für Deine interessante Ausführung!

Bei den Bildern von Symphonion und Holzweissig ist die Quelle die Phonographische Zeitschrift, 7. Jahrgang (1906) Nr. 10 Seite 220 und 221.
Die Symphonion Werbung stammt ebenfalls aus dem 7. Jahrgang, Nr. 8, Seite 176