Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Mo Apr 10 2017, 10:48

Hallo liebe Sammlerfreunde,

ich nenne seit gestern ein Electrola Grammophon mein eigen.
Nun habe ich von Grammophon eher nur wenig Ahnung.
Es scheint ein Electrola Modell zu sein und wurde wohl schonmal überholt.
Allerdings scheint der Motor nicht mehr in Ordnung zu sein... siehe Fotos. Nach ner Minute Abspielen gibts immer einen lauten Ruck...
Und die Schalldose ist von HMV...

Für Infos und Tips wäre ich sehr dankbar! :)

















Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Fehlmann1960, Mo Apr 10 2017, 11:52

Hallo Andreas
Die Schalldose ist erstmal nicht echt von HMV!! Ist ein billigst Nachbau aus Indien. Würde ich schmeissen. Siehe auch Crapophone im Forum.
Der Grammophon könnte sonst original Electrola sein.
Gruss Thomas

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
GrammophonTeam, Mo Apr 10 2017, 12:04

Hallo,

zu der Schalldose hat sich ja schon Thomas geäußert. Der laute "Ruck" des Motors könnte von verhärtetem Fett in der Federdose her rühren. Diese muss dann ausgebaut, gereinigt und neu gefettet wieder eingebaut werden. Leider scheint der Motor noch weitere "Probleme" zu haben...




Eines der Gewichte des Fliehkraftreglers wurde ersetzt (roter Pfeil). Höchst wahrscheinlich hat dadurch das ganze nun eine Unwucht. Federn und Gewichte müssen vom Gewicht absolut identisch sein, um einen ruhigen Lauf zu haben. Sprich - theoretisch muss der Fliehkraftregler komplett überholt werden - drei identische Gewichte sind notwendig.

Wie es aussieht (weißer Pfeil) hat sich die Federdose geöffnet und liegt nun "schief" im Motor. So oder so: Zumindest anhand dieses Bildes müsste der Motor komplett überholt werden.

Grüße

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Mo Apr 10 2017, 12:30

Hallo und danke schonmal für die Infos! :)
Welche Schalldose wäre denn die richtige? Auf jeden Fall Electrola, oder?
Und ich fürchte, zum Überholen des Motors bin ich nicht geeignet... wer könnte so etwas machen?

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
gramofan, Mo Apr 10 2017, 13:03

Auf dieses Gerät gehört eine Electrola Nr. 4 Schalldose.
Der Deckel des Federgehäuses steht auf. Wenn Du Glück hast liegt es "nur" daran, dass der Federstahlring, der ihn zuhält fehlt. Der lässt sich ggf. ersetzen. Dazu brauchst Du einen Federstahlstab (z.B. bei modulor) von 2 oder 3 mm Durchmesser, den Du behutsam in etwa auf die Rundung des Gehäuses biegst (Kraft!). An der Innenseite der Oberkante gibt es eine leichte Rille. Da presst Du ihn dann hinein.
Das fehlende Fliehgewicht wirst Du Dir aus einer Messingkugel passenden Durchmessers anfertigen müssen. Dabei ist es etwas knifflig sich durch vorsichtiges Feilen zum Schluss genau an das Gewicht der anderen Gewichte anzunähern. Zuvor muss allerdings noch das Gewinde für die Halteschraube geschnitten werden, denn dabei geht ja auch Material weg. Eine elektronische Waage, die auf 1/10 Gramm genau wiegt ist da hilfreich.
Die Lösung mit der Schraubenmutter, die im Bild zu sehen ist, ist zwar nicht schön, sofern das Gewicht stimmt kann das aber m.E. erst mal so bleiben. Ansonsten solange feilen, bis es stimmt.
Viel Erfolg bei der Reparatur!

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Mo Apr 10 2017, 15:47

Also nach der Schalldose werde ich mich dann mal umschauen. Das sollte ich wohl hinbekommen :D
Was die Reparatur des Motors angeht bin ich mir nicht so sicher... von wegen 2 linken Händen und so... :D
Aber ich schaue mir das mal an!

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Mo Apr 10 2017, 17:46

Hm... es scheint doch schwieriger zu sein, an eine Electrola Schalldose dran zu kommen, als ich dachte... im Netz habe ich nichts gefunden.
Hat vielleicht hier jemand eine abzugeben, bzw zu veräussern? :)

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Silas-Leachman, Mo Apr 10 2017, 18:59

Auf der Rüdesheimer Börse am letzten Wochenende habe ich mehrere Nr. 4 Dosen gesehen. Das hilft Dir zwar momentan nicht, heißt aber, dass die Teilchen nicht selten sind.

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Mo Apr 10 2017, 22:15

Hm... da müsste man irgendwie an Händleradressen kommen...

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
jovel, Mo Apr 10 2017, 22:53

Hallo !
Ich habe noch einige Elektrola No. 4 Schalldosen . Das Werk kann ch dir auch überholen . Ersatztele sind vorhanden.
Bei Interesse bitte melden per mail.
Beste Grüße Jens

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Di Apr 11 2017, 08:20

Hallo Jens, hab dir ne PM geschickt. :)

Was bisher noch nicht so rausklang... um welches Electrola-Modell könnte es sich handeln?

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Silas-Leachman, Di Apr 11 2017, 09:26

Vom Kasten her würde ich sagen 109.

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Da_Anda, Mi Apr 12 2017, 22:32

Silas-Leachman schrieb ...

Vom Kasten her würde ich sagen 109.

Hier handelt es sich keinesfalls um das Model 109. Soweit ich es an den Fotos erkennen kann, hat dieses Grammophon durchgeschraubte Metallknöpfe an den Türen, das 109 hat geklebte Holzknöpfe. Allerdings glaube ich zu erkennen, dass die Knöpfe an Deinem Gerät nicht original sind.

Der Boden des 109 ist flach, dieses hier hat geschwungene Zierleisten zwischen den Beinen, die dem 109 fehlen; sowohl die Zierleisten als auch die Beine.

Außerdem hat dieses Grammophon eine Geschwindigkeitsanzeige und nicht nur einen Regler wie das 109. Das 109 hatte auch eine automatische Bremse, die diesem hier fehlt.

Nachdem wir nun geklärt haben, was es nicht ist, versuchen wir mal herauszubekommen, was es sein könnte.
Vom Gehäuse her ist es definitv entweder Model 125, 126 oder 127. Das 125 scheidet aus, da dieses einen so genannten gooseneck Tonarm hat.Dieses hier hat den Schwanenhals.
Ich würde auch das 127 ausschließen, da dies eine andere Deckelstütze hatte wie Dein Grammophon, einen leicht modifizierten Deckel und außerdem bereits Holzknöpfe an den Türen wie Model 109.
Bleibt also das 126 aus Eiche und hier tippe ich auf ein frühes Modell, da die späteren Modelle mit einer automatischen Bremse ausgestattet waren, die bei Deinem fehlt. Es wurden übrigens einige 125, die nicht verkauft werden konnten in die Fabrik zurückgeschickt, wo sie zum 126 hochgerüstet wurden.

Jedenfalls rentiert es sich auf alle Fälle, dieses Grammophon mit Originalteilen zu restaurieren, denn es wurde nicht sehr häufig gebaut. Das 126er in Eiche wurde nur 1248 mal gebaut. Zum Vergleich, das 109 wurde 35.818 mal gebaut. Deshalb kann ich Dir nur raten, es wirklich gut herzurichten.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Herrichten.


Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Silas-Leachman, Do Apr 13 2017, 08:20

Oje, hätte ich wohl lieber mal meine Brille aufgesetzt, Du hast natürlich recht, da habe ich Mist geschrieben.

Schau mal, hier ist eine Außenansicht vom HMV 126:

Link - Hier klicken

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Fr Apr 14 2017, 13:42

Hallo und vielen Dank für die weiteren Infos!
Ich werde versuchen, das Grammophon so weit wie möglich wieder mit originalen Teilen auszurüsten, bzw reparieren zu lassen. Eine Electrola-Schalldose ist schon fast unterwegs. :)

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Sa Mai 27 2017, 07:09

Hallo.

Nachdem ich den Motor habe erfolgreich reparieren lassen, habe ich nun ein anderes Problem...
Jetzt lässt sich die Geschwindigkeit nicht mehr richtig einstellen.
Das Material an dem Bremshebel wurde bereits deswegen erneuert bzw ausgetauscht, aber es hat nichts geholfen.
Entweder spielt es zu langsam oder nur durch eine minimale Bewegung des Geschwindigkeitsreglers wieder zu schnell.


Ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Danke schonmal!

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Sa Mai 27 2017, 07:14

Hier noch 2 Fotos. Vielleicht helfen die weiter...





Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
krammofoon, Sa Mai 27 2017, 07:22

Servus :-)

Das ist ja heftig!

Könntest du mal ein Video vom Motor während er läuft, hochladen? Am besten, während du die Geschwindigkeit verstellst.....

Gruss
Georg

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Sa Mai 27 2017, 08:08

Alles werde ich heute abend machen :)

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Limania, Sa Mai 27 2017, 09:11

Hallo Andreas,

könnte eventuell das Material an der Bremse zu fest sein? Auf den Bildern sieht das aus wie Gummi (kann natürlich täuschen) und nicht wie Filz.

LG Limania

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Telraphon, Sa Mai 27 2017, 09:28

Hallo!
Das Problem liegt eher bei der Regulierungsmechanik selbst. Dieser Geschwindigkeitsregler hat eigentlich in dem Gewindeloch ganz vorn eine Stellschraube, welche man rein-oder herausdrehen kann. Mittels des Zeigers, welchen du hier zum regulieren der Geschwindigkeit gebrauchst, werden eigentlich durch genaue Mittellage des Selben die 78 Umdrehungen angezeigt. Natürlich kann man "nur" mittels dieses ohnehin beweglichen Zeigers die Geschwindigkeit nicht annähernd exakt oder konstant einstellen - Im Originalzustand steht er im ausgeschalteten Zustand sozusagen auf Null, und arbeitet dann wie ein Tacho.
Und im Auto gibst du ja auch kein gas, indem du an der Tachonadel drehst.

Kurz und schmerzlos: Du brauchst in jedem Falle eine neue Reglerschraube, hier aber wahrscheinlich eher einen ganzen neuen Regler.

Liebe Grüße!

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Sa Mai 27 2017, 09:42

Hallo und danke euch für die Hinweise! :)
Als handwerklicher Laie klingt das für mich jetzt nicht so gut...
Wie komme ich an einen neuen Regler oder so eine Schraube?
Wo sitzt die genau?
Sorry für meine Unwissenheit ^^

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Telraphon, Sa Mai 27 2017, 09:49

Hallo,
das ist kein Problem - dafür ist solch eine Seite ja da. Hier mal ein paar Bilder eines intakten Reglers:





Ersatz sollte sich verhältnismäßig leicht beschaffen lassen, der Regler wurde ja in vielen Geräten verbaut. Am Sonntag schaue ich mal, ob ich noch einen zu liegen habe...versprechen kann ich aber Nichts.

Liebe Grüße!

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Sa Mai 27 2017, 10:44

Vielen Dank schonmal fürs Schauen! :)
Ich bin mit der Thamatik leicht überfordert :D

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Telraphon, Sa Mai 27 2017, 10:51

Glücklicherweise gibt es bei Youtube ein sehr detailliertes und mehrteiliges Video, in welchem die Komplettüberarbeitung eines solchen Motors gezeigt und erklärt wird - das dürfte dir sehr helfen.

Traurig ist es natürlich, dass viele "Laien" ausgerechnet an solche Geräte geraten, und dass die Verkäufer dann ihre Kunden noch ins offene Messer laufen lassen.
Ich nehme an, dass es sich um das Gerät von diesem Radio-Rainer handelt? Gerade von Ihm hätte ich mehr Fairness erwartet...

Viel Glück mit dem Motor, frage lieber einmal mehr als einmal zu wenig.

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Sa Mai 27 2017, 11:55

Ja das ist das Gerät... 200.- sollte es kosten, 150.- habe ich letztlich bezahlt...
Und jetzt kommen immer mehr Kosten hinzu, wie Schalldose und Motor-Reparatur und mal schauen was noch...
Aber Hauptsache, ich bekomme es wieder hin!
Dank der Hilfe hier, wird es sicher klappen!

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
krammofoon, Sa Mai 27 2017, 12:42

Servus :-)

Ich sag nur "Frankentulle"..... siehe mehrfach im Sender.....

Eigentlich weiß man ja rational, dass die frisch erworbene Krücke nur regelrechter Schrott ist, aber der eigene Ehrgeiz lässt einen dann ja nun doch nicht aufgeben, den Sauhaufen zum rennen zu bringen.

Mal ganz abgesehen von der hirnseits ausgeschalteten "Geld-Ratio", welche einen doch immer wieder was an unnötiger Penunze investieren lässt.

Über den Zeit- und Frustfaktor will ich hier erst gar nicht philosophieren..... es ist und bleibt einfach der Kampf Mensch gegen Maschine, bzw. gegen denjenigen, der einem das Häufchen Elend vermacht hat..... auch dem will man ja was beweisen, oder?

Gruss
Georg

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Telraphon, Sa Mai 27 2017, 13:49

Ja das ist das Gerät... 200.- sollte es kosten, 150.- habe ich letztlich bezahlt...
Und jetzt kommen immer mehr Kosten hinzu, wie Schalldose und Motor-Reparatur und mal schauen was noch...


Das ist natürlich sehr ärgerlich. Gerade dieser Händler kennt die Preise und Originalzustände bei Grammophonen recht gut, wenngleich er hauptsächlich Radios sammelt. Sich mit Ihm dann im Nachhinein darüber zu streiten, wird da nicht viel bringen, außer vielleicht einen dummen Kommentar im nächsten Video.
200€ wären schon für einen perfekten Zustand mehr als gut bezahlt, in dem von Dir gezeigten Zustand sind an der aktuellen Marktlage gemessen 30-40€ schon die absolute Obergrenze, eher noch weniger.

Aber Krammofon hat mit seiner Formulierung ganz recht, aufgeben ist auch keine Lösung. Wenn auch völlig überbezahlt, sollte das Gerät nun ja trotzdem oder gerade aus dem Grund wieder zum Laufen gebracht werden. Drei originale Fliehkraftgewichte nebst Federblättchen habe ich für diesen Motor noch liegen, die originalen Türgriffe auch noch irgendwo, und eventuell noch einen Regler, da muss ich Beizeiten mal suchen. Wenn du dann noch einen braunen Tellerfilz anbringst, sollte der grobe Originalzustand ja wieder stimmen, insofern du eine Dose hast...Dann ist es auch wieder ein schönes Gerät!

Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder


Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Sa Mai 27 2017, 14:22

Den Motor habe ich reparieren lassen und dabei wurden auch die Fliehkraftgewichte ausgetauscht. Der Motor läuft seitdem auch super! Nur die Geschwindigkeit lässt sich nicht mehr richtig einstellen. Das Problem war vorher nicht vorhanden...
Könnte es vielleicht auch mit den Gewichten zu tun haben, wenn es nicht die originalen Gewichte sein sollten?
Die original Schalldose habe ich von einem Forums-Mitglied bekommen können und klingt super! :)
Also die Türgriffe würd ich nehmen und den Regler, wenn er vorhanden sein sollte.

Das mit dem Filz anbringen ist so ne Sache... ich könnte natürlich versuchen das hinzubekommen... gibt es dafür auch eine Anleitung? :D
Der Motor-Reparateur hatte mir den Tip gegeben, dass auch Zigarettenfilter funktionieren könnte. Aber das hatte ich nicht richtig hinbekommen. Und er hat dann den Zigarettenfilter durch Gummi-Material ersetzt. Sowohl mit dem Restfilz, als auch mit dem Zigarettenfilter bzw dem Gummi besteht dasselbe Geschwindigkeitsproblem seit der Motorreparatur.


Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Telraphon, Sa Mai 27 2017, 14:29

Das Problem ist, dass von deiner Geschwindigkeitsregulierung ja nur noch der Zeiger übrig ist. Dieser hat die Eigenschaft, sich sehr leicht verstellen zu lassen - denn das war ja auch so gewollt. Die Scheibe des Fliehkraftreglers drückt den Hebel mit dem Filz nach vorn, und der Zeiger schlägt aus. Die bei Dir fehlende Schraube sorgt dann dafür, dass der Arm nebst Filz nur bis zu einem bestimmten Punkt ausschlagen kann, und somit auch der Fliehkraftregler nur eine bestimmte Umdrehungszahl erreicht. Fehlt diese Schraube so wie bei Dir, dann gibt es auch für den Reglerarm nebst Zeiger keinen Widerstand mehr, und die Geschwindigkeit lässt sich nicht mehr regeln. Vor der Motor-Kur war dies evt. nicht aufgefallen, insofern die Lager des Zeigers verharzt und schwergängig waren.

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Sa Mai 27 2017, 18:25

Der Zeiger ist allerdings nicht locker und bewegt sich beim Abspielen auch nicht... ich kann die exakte Geschwindigkeit allerdings nicht treffen. Und wenn doch, dann höchstens für eine Millisekunde... dann wird das Abspielen sofort schneller oder bremst ab. Der Zeiger bewegt sich dabei aber nicht sichtbar, es sei denn, ich betätige ihn.

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, So Mai 28 2017, 00:05

Nachdem ich den kleinen Metalrahmen um den Zeiger abgeschraubt und ein bisschen gebogen habe, lässt sich der Zeiger wieder ganz leicht hin und her schieben.
Einen Einfluss auf das Problem mit der Geschwindigkeitsregelung hat es allerdings nicht...


Der Motor läuft, obwohl der Zeiger ganz rechts steht, er wird nicht gestoppt. Und je mehr ich ihn nach links schiebe, desto mehr geht er ab sozusagen... er überspringt die 78 upm und geht gleich auf 100 habe ich das Gefühl...


Woher kann ich evtl den Filz für die "Bremse" bekommen? Muss das Metallrad, welches gebremst wird, geölt sein?

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Limania, So Mai 28 2017, 08:55

Hallo,

ich tippe ja immer noch auf das falsche Material an der Bremse des Geschwindigkeitsreglers. Wenn es, (wie es für mich aussieht) aus Gummi besteht, ist das Material zu fest. So bremst es mit einem Male abrupt. Man kann dadurch nicht differenziert bremsen und somit auch keine genaue Geschwindigkeit einstellen. Auch scheint mir der Fliehkraftregler ziemlich Unwucht zu haben. Das könnte an unterschiedlichen Gewichten, oder unterschiedlich langen Federn (wo die Gewichte dran sind) liegen.
Wie gesagt, alles nur Vermutungen...

LG Limania

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Telraphon, So Mai 28 2017, 09:37

Limania hat hier ganz eindeutig Recht, der Regler hat eine sehr starke Unwucht, allgemein läuft er auch zu laut.
Welcher Spezialist hat sich denn diesen Motor angesehen? Vom Verschmutzungsgrad her ist ja fast davon auszugehen, dass der Motor nicht zerlegt, sondern nur mit Öl, besprüht wurde....

In jedem Fall müssen die Federn nebst Gewichten wieder ab, und mit vernünftigen passgenauen Teilen ersetzt werden. Dann sollte man den Motor auch mal zerlegen und reinigen....
Ein Gummiklotz auf der Fliehkraftbremse geht nicht, das hat meine Vorposterin richtig erkannt. Dein Hauptproblem ist aber noch immer, dass der Regler ohne die fehlende Fixierschraube ja ohnehin keinen Halt hat.

All in All ist dieser Motor ein Fall für eine Komplettüberholung.

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, So Mai 28 2017, 11:10

Da bin ich also in allen Fällen an die falschen Spezialisten geraten... ich werd echt bekloppt...
Ich glaube, ich könnte echt Hilfe gebrauchen...
@Telraphon: ich würde gerne die Gewichte nebst Blättchen, sowie die Holzknöpfe von dir nehmen. Und wenn vorhanden, den Geschwindigkeitsregler.
Du würdest nicht zufällig so etwas einbauen, wenn ich dir die Platte mit Motor zuschicken würde? Selbstverständlich bin ich bereit für alle Kosten aufzukommen!
Ich habe für so etwas leider einfach zwei linke Hände...

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Telraphon, Mo Mai 29 2017, 23:46

Ich habe momentan selbst einige eigene Geräte und Fahrzeuge auf der Warteliste, die ich aus Zeitgründen nicht zu überholen schaffe, daher möchte ich lieber keinen Auftrag annehmen - ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn du dann vielleicht Monatelang auf den Motor warten müsstest... Aber hier gibt es sicher auch andere Sammler, für die ein solcher Motor kein Problem darstellt - vielleicht kann ja einer von Euch helfen? Nach den Teilen kann ich gern suchen, ich würde mich dann nach Pfingsten per PM bei dir melden.
Vielleicht solltest du dich ja aber auch lieber selbst an den Motor wagen? Dieser Motor ist mit Anleitung schnell zerlegt, und eigentlich sehr pflegeleicht...Kaputt machen kannst du da eigentlich bei normalem Umgang Nichts, und es wird dir bei eventuell noch folgenden Geräten von nutzen sein, Grundkenntnisse zu haben. Ich habe mir auch Alles selbst beigebracht, und stelle mittlerweile benötigte Teile oft auch selbst her.
Aber wie gesagt, das ist nur ein Ratschlag. Ich meinerseits würde mich z.b. nie an das programmieren eines PC´s wagen, so hat vielleicht Jeder seine kleine Schwäche.
Liebe Grüße!

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Di Mai 30 2017, 00:19

Hallo Telraphon, vielen Dank für die Hilfe!
Und auch für die Suche schonmal im Voraus!
Wenn man mir haarklein eine Anleitung geben kann, wie und was ich bei dem Motor machen muss, könnte ich es vielleicht schaffen. Ansonsten bin ich handwerklich eher unbegabt... Ich würde es aber dann doch erst selbst versuchen und ansonsten ist jede Hilfe willkommen! :)
Wer kann mir denn so eine Anleitung geben? Aus den youtube Videos bin ich jetzt nicht so schlau geworden... :D
Und nochmal die Frage: muss das Metallrad auf der Fläche, auf der die Bremse mit dem Filz auftrifft, geölt oder gefettet sein?
Daaaanke nochmal!

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Limania, Di Mai 30 2017, 05:28

Hallo,

auf der Hauptseite steht Links im Menü "Technisches". Dort unter "Werkstatt" gibt es unter anderen eine tolle Anleitung, wie ein Fliehkraftregler zu funktionieren hat und wie man ihn repariert: Link - Hier klicken
Vielleicht hilft dir das ja weiter.

Der Filz an der Bremse sollte leicht mit Öl getränkt sein.
Viel Erfolg!

LG Limania

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
VoxHumana, Di Mai 30 2017, 21:08

Hallo,
hast Du Deinen Motor auch nach München geschickt? Ich hatte das vor einiger Zeit getan, weil ich trotz Federwechseln immer das gleiche Problem mit dem Abreisen der dann neuen Feder hatte.
Der Reparateur hat mir nämlich auch meinen neuen Filz an der Fliehkraftbremse durch Gummi ersetzt.
Den wieder rauszubekommen ist ganz einfach: vorsichtig(!) den "Haltehebel" des Gummis gerade so weit aufbiegen, dass Du den Gummi entnehmen kannst und dann den dicken Filz (bekommst Du in jedem Stoffladen) hineinschieben, den Hebel wieder fest drücken, den Filz etwas ölen - fertig!
Viel Erfolg!!!

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Da_Anda, Mi Mai 31 2017, 02:01

Servus,
ich hab da mal eine kleine Anleitung geschrieben, wie man so einen Motor auseinander nehmen kann, reinigt und wieder zusammenbaut. Siehe:
Link - Hier klicken
Wenn Du dazu Fragen hast, dann gerne auch als PN.

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Mi Mai 31 2017, 14:59

Hallo und vielen Dank an Alle!
Ihr seid super! :)

Ich werde mir die Liste heute abend anschauen. :)

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Mi Okt 11 2017, 23:34

Hallo liebe Sammlerfreunde. :)

Leider bin ich auch nach über 4 Monaten mit der Reparatur, bzw. dem Auffinden der Ersatzteile nicht weiter gekommen... :/

Hier nochmal eine Bitte an alle Grammophonbastler und Ersatzteilinhaber! ^^

Habt ihr vielleicht für das Electrola/HMV Grammophon 126 für den Motor eine Regleranzeige, sowie das "Paddel" nebst Gestänge und Bremsschuh?
Alternativ bin ich auch an einem kompletten Motor für das Grammophon interessiert.

Vielen vielen Dank schon mal im Voraus für alle bisherige Unterstützung! :)

Liebe Grüße
Andreas

Re: Mein erstes Grammophon: Electrola?
Géczy77, Mo Okt 23 2017, 15:00

Soooo... ich gebe auf...

Da ich überhaupt kein Bastler bin und kein Grammophon bei mir stehen haben möchte, daß nicht ganz richtig läuft, werde ich das Electrola veräussern.
Ich eröffne dazu gleich einen neuen Thread.

Vielen Dank an Alle, die mich bisher bei diesem Gerät beraten und mir bei den Problemen geholfen haben!