Von Lioret verkaufter Phonograph
-Juergen-, Sa Jul 16 2022, 21:20

HERSTELLER: Graphophone B ähnliches Modell in Lioretgehäuse
MODELL: ?
SERIENNUMMER: Keine
JAHR: Vermutlich 1900 bzw. 1901
DAMALIGER PREIS: ?
GEHÃUSE: Eiche dunkel lasiert. Abmessungen etwa 15 (h) x 16 (b) x 26 (l)
TRICHTER: Aluminium Witchhad auf Duplexbogen (Trichter 1 hat 23 cm Durchmesser, Trichter 2 hat 26 Durchmesser)
MOTOR: 2 Feder
SCHALLDOSE: Aluminium
MANDREL/ Walze: Standardgröße in Messingausführung

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ein paar Bilder eines einfachen aber für mich durchaus interessanten Gerätes.

Um 1901 wurde die Produktpalette von Lioret um „Fremdfabrikate“ erweitert. Diese Geräte anderer Hersteller wurden entweder:
- lediglich mit der Plakette Lioret versehen
- mit anderen Gehäusen versehen
- oder auch technisch modifiziert.
So landeten Geräte von Lamaziere, Graphophone und anderer Hersteller in den Verkaufsregalen von Lioret.


Das hier vorgestellte Gerät ist ein Graphophone B ähnlich aber mit Sicherheit kein Graphophone. Das Gehäuse ist vergleichsweise schlicht aber sehr solide und weißt Verschlüsse auf, die vom Kasten des Lioret 2 bzw. vom Transportkasten des C bekannt sind.
Vom Lioret C sind 4 oder 5 verschiedene Ausführungen bekannt. Dies hier entspricht nicht den bekannten Katalogdarstellungen um 1900. Bislang konnte ich dazu noch keine passende Werbung finden. Sollte da jemand was haben…..ich freue mich über ergänzende Literatur bzw. Werbung.
Ich denke es handelt sich um ein eine französische Kopie des Graphophone B welches bei Lioret ein „günstiger“ durchlaufender Posten wurde.
Der Motor ist laufstärker als bei einem B und die Trichtermontage bzw. die Verteilung des Gewichtes beider Trichter bewirkt, daß der Schlitten recht leicht transportiert.
Mit den Trichter hat das Gerät etwa 50 cm (h) x 26 cm (b) x 70 cm (l) in den äußeren Abmessungen. Durchaus etwas Platzbedarf.
















Re: Von Lioret verkaufter Phonograph
DGAG, Mo Jul 18 2022, 17:28

Ich kenne mich mit französischen Konstruktionen, inspiriert von einfachen, aber zweckmäßigen Columbia-Phonographen, nicht aus. Es muss zwischen 1900 und 1910 viele gegeben haben, aber ein Schild von Lioret adelt natürlich jedes Gerät. Besonders attraktiv finde ich auch die Schalldose mit ihrem vielfach verästelten Halter für den Abtastsaphir.

Re: Von Lioret verkaufter Phonograph
-Juergen-, Mo Jul 18 2022, 21:29

Hallo Stephan, ich persönlich finde die Schalldose technisch auch interessante als das Gerät. Die 28 fach gestützte Spinne sitzt auf einer dünnen Holzplatte als Resonator. Klanglich finde ich Glimmer besser, aber das mag vor 120 Jahren anders gewesen sein.