Kaputt ist der Stopper, da wird das Lied aber flotter.
Grammp, Mi Feb 08 2023, 19:36

Hallo,

ich habe ein Problem. Zwar funktioniert mein Geschwindigkeitsregler an meinem Grammophon einwandfrei, jedoch kann ich dies nicht von meiner Bremse behaupten. Ich persönlich habe noch nie so eine an einem anderen Gerät gesehen.

Mein Grammophon hat vorne einen Hebel, denn man reindrücken kann. Dieser schiebt sich dann in den Weg einer Stange die direkt oberhalb des Fliehkraftreglers montiert ist und das scheinbar dadurch, das ihr ende um die Achse dieses Reglers gewickelt ist. Wenn sich also der Hebel vor die Stange schiebt hält er diese auf und sie rotiert sich folgendermaßen nicht mehr. Jedoch hat das nur minimale Auswirkungen auf die Geschwindigkeit des Plattentellers, weil sie nur lose am Fliehkraftregler dran ist.

Was ist zu tun?











Re: Kaputt ist der Stopper, da wird das Lied aber flotter.
alang, Mi Feb 08 2023, 20:14

Wenn mich meine Erinnerung nicht truegt, ist bei meinem Pathephone diese Stange bzw Federdraht fest mit dem Fliehkraftregler verbunden, d.h. wenn die Stange gestoppt wird bleibt der Fliehkraftregler stehen und damit auch die Spindel fuer den Plattenteller. Wie das genau befestigt ist kann ich im Moment leider nicht sagen ohne mein Pathephone zu zerlegen.

Andreas

Re: Kaputt ist der Stopper, da wird das Lied aber flotter.
Grammp, Mi Feb 08 2023, 20:22

alang schrieb ...

Wenn mich meine Erinnerung nicht truegt, ist bei meinem Pathephone diese Stange bzw Federdraht fest mit dem Fliehkraftregler verbunden, d.h. wenn die Stange gestoppt wird bleibt der Fliehkraftregler stehen und damit auch die Spindel fuer den Plattenteller. Wie das genau befestigt ist kann ich im Moment leider nicht sagen ohne mein Pathephone zu zerlegen.

Andreas


Danke für die Antwort, ich beschäftige mich mal damit. Handle jedoch nicht voreilig. Man will schließlich ja nicht dummes machen.


Re: Kaputt ist der Stopper, da wird das Lied aber flotter.
Fehlmann1960, Do Feb 09 2023, 12:56

Hallo Grammp
Wie Andreas richtig vermutet hat, muss der "Draht" am Regulator fest fixiert sein. Wenn man das Gestänge (Motorbremse) nach innen schiebt, stoppt der Regulator, resp. der ganze Motor steht still. Es handelt sich def. um einen Pathé-Motor, diese hatten diese Motorbremsen bei fast allen alten Motortypen. Ev. kannst Du den Draht mit einer Zange an der Regulatorachse festklemmen.
Gruss Thomas

Re: Kaputt ist der Stopper, da wird das Lied aber flotter.
gramofan, Do Feb 09 2023, 13:08

Mir scheint doch, dass die eigentliche Regulierung dadurch erfolgen soll, dass das L-förmige Messingteil (Drehpunkt an der Platinenstütze rechts im Bild 1) mit dem kurzen Schenkel gegen den Teller des Regulators gedrückt wird und diesen dadurch verlangsamt. Vermutlich hat dieser kurze Schenkel am Ende, das über den Teller ragt entweder einen Filz oder zumindest eine Befestigungsmöglichkeit für einen Filz (z.B. leere Öse). Diesen Filz solltest du entweder ersetzen, falls er fehlt, oder etwas weiter in Richtung Teller rausdrücken/verschieben, falls noch vorhanden. Ein paar Tropfen Öl drauf, bevor der nächste Einsatz kommt. Der Draht, von dem oben die Rede war, sollte sicher nicht festgedrückt werden, weil er sonst die Roatation des Regulators verhindern wird. Wenn ich das richtig sehe, dient er nur dazu, gegen den langen Schenkel des L's zu drücken und damit die Verstellung des kurzen Schenkels im Verhältnis zum Regulatorteller zu bewirken.

Re: Kaputt ist der Stopper, da wird das Lied aber flotter.
Fehlmann1960, Do Feb 09 2023, 13:18

Hier hab ich noch ein Motorenfoto von meinem Pathé gefunden. Hier steht der Draht vom Regulator eindeutig am Gestänge der Motorenbremse an. (siehe Pfeil)



Re: Kaputt ist der Stopper, da wird das Lied aber flotter.
Grammp, Do Feb 09 2023, 18:33

gramofan schrieb ...

Mir scheint doch, dass die eigentliche Regulierung dadurch erfolgen soll, dass das L-förmige Messingteil (Drehpunkt an der Platinenstütze rechts im Bild 1) mit dem kurzen Schenkel gegen den Teller des Regulators gedrückt wird und diesen dadurch verlangsamt. Vermutlich hat dieser kurze Schenkel am Ende, das über den Teller ragt entweder einen Filz oder zumindest eine Befestigungsmöglichkeit für einen Filz (z.B. leere Öse). Diesen Filz solltest du entweder ersetzen, falls er fehlt, oder etwas weiter in Richtung Teller rausdrücken/verschieben, falls noch vorhanden. Ein paar Tropfen Öl drauf, bevor der nächste Einsatz kommt. Der Draht, von dem oben die Rede war, sollte sicher nicht festgedrückt werden, weil er sonst die Roatation des Regulators verhindern wird. Wenn ich das richtig sehe, dient er nur dazu, gegen den langen Schenkel des L's zu drücken und damit die Verstellung des kurzen Schenkels im Verhältnis zum Regulatorteller zu bewirken.


Durchaus erfolgt die Regulierung über die Messingelement. Meine Frage bezog sich auf die Bremse, jedoch habe ich dies etwas unvorteilhaft mit dem Betreff ansprechen wollen. Manchmal ist es wohl nicht die beste Idee zu reimen.

Re: Kaputt ist der Stopper, da wird das Lied aber flotter.
Grammp, Do Feb 09 2023, 21:26





Nur fürs Protokoll, hier ist die scheinbare Lösung des Problems:

Der Draht wird dadurch fixiert, dass seine Feder gegen zwei Scheiben drückt. Das führt zu Reibung. Doch führt ein Ausleiern der Feder dazu, dass der Druck fehlt und damit die Reibung. Verschiebt man nun das obere Ende des Fliehkraftreglers nach oben, so übt die Feder wieder genug Druck aus. Die Bremse funktioniert nun wieder.

Re: Kaputt ist der Stopper, da wird das Lied aber flotter.
alang, Fr Feb 10 2023, 14:17

Freut mich, dass das Problem doch so (relativ) einfach zu loesen war. Viel Freude mit dem Pathephon.

Andreas