August Kybarth
berauscht, Fr Mai 11 2012, 17:28
Da es noch keine Kategorie für Nicht-Künstler-Persönlichkeiten gibt, poste ich das erstmal hier.
August Kybarth (1878-1945) war seit 1906 in der Schallplattenindustrie tätig. Davor war er bei der AEG in Oberschöneweide in der Abteilung Isoliermaterial beschäftigt.
Am 2.Januar 1906 übernimmt er die die technische Leitung der zu
Homophon Company gehörenden
Nigolit-Werk GmbH in Berlin-Weißensee. Hier scheidet er im Jahre 1909 aus und gründet gegen Ende des Jahres mit Gottlieb Moll, und Albert Vogt, Berlin in Aprelewka bei Moskau eine Schallplattenfabik mit dem Namen
Moll, Vogt & Kybarth die eine der modernsten und bedeutensten Firmen Russlands war. Kybarth war auch an der Gründung des russischen Schallplatten-Syndykats beteiligt. Während des Kriges war Kybarth in Sibirien interniert, kehrte aber nach Kriegsende nach Aprelewka zurück wo er die Leitung, der inzwischen verstaatlichten Fabrik, als Staatskommisar für einige Jahre übernahm.
Erst 1921 kehrt August Kybarth nach Deutschland zurück wo er zunächst die die Leitung der Gesellschaften Armit in Zehlendorf und Mickart in Berlin, Dorotheenstraße übernimmt.
Dann widmet er sich er sich wieder dem Aufbau von Schallplattenfabriken zu und baut unter anderem für Homocord in Prag, Fratelli Bertini in Mailand und Esposito in Neapel Werke auf.
1925 geht Kybarth nach Thalheim, wo er mit dem Papierfabrikanten Walter Claus eine Schallplattenfabrik errichtet. Gemeinsam mit Albert Vogt gründen sie dann die Clausophon AG.
1928 fusioniert Clausophon mit der
Adler Phonograph AG zur
Orchestrola Vocalion AG, die ihreseits bald dem
Küchenmeister Konzern angeschlossen wird.
August Kybarth scheidet 1931 aus der Firma Clausophon aus, und widmet sich der von ihm gegründeten
Internationale Tonschrift GmbH, Ehrenfriedersdorf.
August KybarthRe:
August Kybarth
Aristodemo, Fr Mai 11 2012, 18:04
Die russische Schallplattenfabrik nannte ihr Erzeugnis METROPOL-Record.(Zuerst firmierte sie als LUXOPHONE RECORD unter Verwendung von DACAPO-Matritzen !)
Von den Sowjets enteignet, werden im Werk in Aprelewka bei Moskau 1919-21 Lenins Agitationsreden in hohen Auflagen gepresst um die meist des Lesens unkundige Bevölkerung mit den kommunistischen Irrlehren zu vergiften.
Nunmehr als MELODIJA firmierend ist die Fabrik bis in unsere Zeit die größte Schallplattenfabrik Russlands.