Standgrammophon Electrola 157
, Do Jul 26 2012, 14:03
Hallo Liebhaber von Standgrammophonen.
Heute zeige ich euch einmal ein paar Bilder meines Electrola 156, das "kleinste" einer Serie von Grammophonen dieser Art von Electrola, bzw. His Masters Voice.
Hersteller: Electrola
Ausführung: Eiche
Baujahr: ca. 1927 - 1930
Schalldose: Electrola 5A
Membran: Aluminium
Motor: HMV No. 32, Doppelfederantrieb
Bremse: Automatisch bei excentrischer Auslaufrille
Highlights: direkter beweglicher Geschwindigkeitsanzeiger
Trichterausführung: Metall, geteilter, verschachtelter, nach spezieller Formel berechneter Exponentialtrichter
Das ELECTROLA Modell 156 / HMV 157 kostete 1927 in Eiche (wie hier zu sehen) 550,-Reichsmark, in Mahagoni sogar 625,-Reichsmark.
Bei Ratenzahlung 605,- bzw. 687,50 RM
Teuerste akustische Apparate dieser Serie waren Modell 192 in Mahagoni mit 1050,-RM und Modell 261 in Nussbaum mit 950,-RM.
Das seltene daran ist, dass es sich hier um ein Electrola Gerät handelt. Normalerweise sind die Geräte mit HMV Logo versehen.
Der Klang ist sehr gut und voll und in meinem Kanal "SchreibenderEngel" zu hören. Suche: "Teddy Joyce - Love For Ever I Adore You"
Und nun zu den Bildern
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Willi-H-411, Do Jul 26 2012, 15:51
Sieht nicht nur schön aus, sondern hört sich auch sehr gut an.
VG Willi
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Calle, Do Jul 26 2012, 16:42
Hi !
sehr schoenes Grammophon, es handelt sich aber um einen 157 (anstatt 156) ;-)
Gruss,
Calle
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Aristodemo, Do Jul 26 2012, 16:49
@calle, "157" ist die Typenbezeichnung der HMV für ihre Geräte, ELECTROLA verkaufte das Gerät als Typ "156".
Mir liegen die original Electrola-Gerätelisten vor aus denen die Modelbezeichnung für Deutschland ersichtlich ist.
Grüße
Michael
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Rundfunkonkel, Do Jul 26 2012, 17:26
Schönes Gerät. Danke für die Bilder!
Re:
Standgrammophon Electrola 157
alang, Do Jul 26 2012, 21:21
Sehr schoenes Grammophon. Ich suche auch seit einiger Zeit nach einem aehnlichen kleinen Standgeraet mit Exponentialtrichter. Irgenwann laeft mir auch eins ueber den Weg.
Gruss
Andreas
Re:
Standgrammophon Electrola 157
, Do Jul 26 2012, 21:29
Hallo Andreas,
das hier ist z.B. auch von ebay, den Motorschaden (geplatzte Feder)habe ich auch Dank einiger Tips hier im Forum, aber insbesondere auch wegen Youtube Videos über Federreparaturen beim Motor 32 sehr gut alleine hinbekommen.
Ich wollte heute das Gerät nicht mehr missen in meiner Sammlung, der Klang ist einfach überzeugend. Bei der ersten Vorführung zuhause, ist ein Bekannter auf die Knie gesunken, er konnte nicht glauben dass das Grammophonklang sein soll. :-)
Ich wartete fünf Jahre auf so ein Gerät und drücke Dir die Daumen feste für deins!
Grüße, Gerhard
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Rundfunkonkel, Do Jul 26 2012, 21:43
"... ist ein Bekannter auf die Knie gesunken, er konnte nicht glauben dass das Grammophonklang sein soll..." -> die Leute erwarten halt das, was aus einem Crap-O-Phone ertönt ;). Mit den alten Radios (sogar den Volksempfängern) ist es ja nicht anders.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
, Do Jul 26 2012, 22:23
Da muß ich dir voll und ganz zustimmen RuFuO :-)
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Calle, Do Jul 26 2012, 23:01
@Aristodemo; nein, daß habe ich nicht gewußt *schlaf... Ich meinte immer die Modellbezeichnungen wären gleich, da die "La Voix de son Maître" bzw. französische HMV-Modellen auch identisch bezeichnet wurden wie z.B. HMV 157, 163, 193/4 und 202/3 (diese Unterlagen habe ich *lino.
GERNE kannst Du mir bzw. uns die Electrola Gerätelisten zeigen: bin sehr gespannt *armen
Zudem (laut Gast): hast Du auch die Unterlagen zur Modell 192 (Mahagoni; ist dies HMV 194 ODER ist es identisch am HMV 192 (mit Saxophontrichter)), sowie vom Modell 261 (Nussbaum; auch HMV 261 ? (breites Modell)) und gab es das HMV Modell 194 (193 aber Eiche) auch als Electrola ?
Und... gab es auch ähnliche Electrola Modelle wie HMV 202 bzw. 203 ? *Hmm)
Demnächst werde ich euch mein neuestes Grammophon vorstellen (frisch fúr die eigene Sammlung eingetroffen
; einen HMV 202 (ob es auch als Electrola erhältlich war ist mir völlig unklar)...
Re:
Standgrammophon Electrola 157
grammofar, Fr Aug 03 2012, 18:19
Hallo,
hier herrscht ja ein reges durcheinander...
also es handelt sich um das Modell 157. Dieses gab es in Eiche (wie hier gezeigt) und in Mahagoni.
Beide Geräte wurden unter der Modellnummer 157 verkauft. Egal ob HMV oder Electrola.
Das nächste Modell ist das Modell 163, ebenfalls in Eiche und Mahagoni...zwei Holzarten aber eine Modellnummer.
Das nächste Modell ist das Gerät 193...hier gilt 193 nur für Eiche, Mahagoni war unter Modell 194 gelistet.
Das größte Modell ist unter 202 (Eiche) und 203 (Mahagoni) gelistet.
Die Automatic-Truhe ist als Electrola Automatic oder eben HMV das Spitzengerät dieser Serie.
Das erwähnte Electrola 156 ist ein früheres gerät mit kleinerer Schallführung, dünnen Tonarm und Nr. 4 Schalldose...es wurde etwa 1927 gebaut. Allerdings ist dieses Modell in der Liste um 1928 noch geführt und taucht zwischen den neuen modellen der 157 - 203 Serie mit auf :)
Re:
Standgrammophon Electrola 157
, Fr Aug 03 2012, 19:01
Hallo Nico,
diese Antwort ist sehr interessant, jedoch trägt sie auch nicht wirklich zur Aufklärung bei, da dazu irgendwie illustrierte Schriftstücke fehlen...sprich Werbeprospekt o. ä.
Wenn man glaubt was du schreibst, dann ist es ein 157.
Glaube ich der Preisliste von 1927 ist es ein 156, allerdings gibt es in dieser Liste kein Bild dazu.
In der Preisliste von 1927 wird z.B. auch nur von Modell 162 gesprochen, nicht von 163 usw usw.
Für mich ist hier der Fall noch nicht eindeutig geklärt.
Leider befindet sich an meinem Grammophon keinerlei Typenschild.
Gruß Gerhard
Re:
Standgrammophon Electrola 157
, Fr Aug 03 2012, 19:06
Und wie ist das dann bei deiner Automatic Truhe?
Deine Electrola Truhe ist die No. 2
und bei HMV heisst das gleiche Gerät No. 1?
Da hätten wir ja dann eine weitere seltsame Bezeichnung, genau wie bei meinem Grammophon.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
, Fr Aug 03 2012, 21:48
So liebe Mitsammler,
durch den Hinweis von Nico (grammofar) und einer ausgiebigen Bilder und Typen- Recherche komme ich nun ebenso zu dem Schluß, dass es sich bei meinem Gerät um das Grammophon Electrola 157 handelt.
Ausgelöst wurde die Bezeichnungswirre durch eine Preisliste von Electrola von 1927, wie sich allerdings nun offenbart hat, ist in der Tat darin das Modell 156 mit dünnem Tonarm gemeint.
Danke Dir Nico, auch in diesem Fall hast du nun mit deinem guten Fachwissen für Klarheit gesorgt! ;-)
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Calle, Sa Aug 04 2012, 08:12
Hallo Nico !
vielen Dank für Deiner Information ! Weißt Du auch ob es 193/194 und 202/203 in Deutschland verkauft worden ist bzw. hast Du vielleicht Unterlagen davon (sowie von Deinem W2 ?)
♫ Gruß
Calle
Re:
Standgrammophon Electrola 157
grammofar, So Aug 05 2012, 14:17
Hallo zzusammen,
in meiner Sammlung befinden sich der 157, 163, und 193.
der 202/ 203 fehtl mir (leider) noch!
Alle Geräte wurden auch in Deutschland als Electrola verkauft...Ich werde hier heute Nachmittag noch versuchen hier etwas zu diesem Thema hoch zu laden...!
Zu dem Modell 162 ist folgendes zu sagen...es ist ein gerät mit Saxophon-Trichter..also mit dünnem Tonarm und nummer 4 Schalldose. Das nächste Modell ist das Modell 192...gehört übrigens in die Serie mit dem Modell 156!
Ich werd gleich mal in meinem Unterlagen stöbern :)
Re:
Standgrammophon Electrola 157
grammofar, So Aug 05 2012, 15:34
Erst einmal ein paar Bilder:
zuerst Modell 157 (gehörte aus damaliger Sicht nicht in die Gerätefamilie da der Trichter nur zweimal geteilt war, ab dem Modell 163 waren die Trichter viermal geteilt),
die Plakette ist typisch für HMV, hier Model 157.
dann das Modell 163, als Electrola Version
als letztes das 193er Modell...
Viel Spaß beim betrachten :)
Gruß N.P.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
grammofar, So Aug 05 2012, 15:44
Habe jetzt auch eine Preisliste bei mir gefunden, sie stammt aus der Phonographischen Zeitschrift, 1929.
Unten rechts in der Ecke das Modell 156 mit Bild
Beste Grüße
N.P.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Calle, So Aug 05 2012, 23:13
Hallo Nico,
klasse; vielen Dank für die Liste !
Was meinst Du; war Modell 193 (Eiche, so wie Du als HMV hast) in Deutschland auch als Electrola erhältich ?
Und war Modell 203 (Mahagoni) auch als Electrola erhältlich ?
Oder waren die zu derzeit schon ausverkauft (es wird in der Werbung immerhin geworben "Nach der Preisherabsetzung"und vielleicht waren die 2 Modelle bereits vergriffen ?).
Ich habe eigentlich noch nie einen 192, 193, 202 oder 203 als Electrola Ausführung gesehen; Du vielleicht ?
Gruß
Calle
Re:
Standgrammophon Electrola 157
grammofar, Di Aug 07 2012, 12:55
Es befindet sich ein Electrola 203 bei uns im Familienbesitz. Das Gerät ist wie ein HMV in Mahagoni und alle Teile vergoldet.
Hier auf der Liste sind die Modelle mit der Nr. 5 Schalldose (also die neueren Geräte) mit den Vorgängermodellen (mit der Nummer 4 Schalldose) gelistet. Ich denke das die Liste nicht vollständig ist. Es fehlt auch das Tischmodell 130 welches auch von Electrola angeboten wurde...genau so wie das kleinste Standmodell 145.
Aber die Geräte die du anfragst gab es auf jeden Fall von Electrola!
Gruß
N.P.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Hedensö, So Okt 21 2012, 12:04
Unter nachfolgendem Link habe ich das Modell 156 in einem separaten Thread vorgestellt:
Link - Hier klicken@Admin: Vielleicht sollte dieser Thread hier dert Eindeutigkeit halber in Electrola 157 oder so umbenannt werden.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
, So Okt 21 2012, 14:16
Diese Geräte hatten in der Tat einen phantastischen Klang.
Da liegen zu meinem HMV, welches im Schnitt ca. 10Jahre älter ist, tatsächlich schon Welten. Ist es tatsächlich so, daß hier bei sehr guten Geräten, je nach Typ, mal schnell einige Tausender fällig werden oder sind das eher Gerüchte?
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Hedensö, So Okt 21 2012, 14:39
@Kapellmeister:
diese eher kleinen Standgeräte sind schon so zwischen 350,- € und 450,- € zu finden. Klar gibt es hochwertigere (top-of-the-range) Modelle, wie z.B. das 192, für die man(n) gut um die 1.000,- € hinblättern darf.
Darüber müsste es schon etwas sehr außergeöhnliches sein...
Re:
Standgrammophon Electrola 157
, So Okt 21 2012, 15:31
Mir sind Grössen bis 10tsd zu Ohren gekommen. Es gibt da einen Herrn aus Viersen bzw. Dormagen......
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Hedensö, So Okt 21 2012, 16:56
Ja, Volkmar kenne ich. Sicherlich hat er ein paar besonders rare Geräte, die monetär dem entsprechend einzuordnen sind.
Aber das 156 bzw. 157 sind bezahlbare Modelle...
Re:
Standgrammophon Electrola 157
grammofar, Mo Okt 22 2012, 20:16
Huhu...
bitte das Modell 192 nicht mit den Modellen 193/ 194 verwechseln. Das Modell 192 hat noch einen Saxophontrichter und ist mit der Nummer 4 Schalldose ausgestattet.
Es hat auch noch vier Türen und unten ein Plattenfach
Hier sieht man Thomas Mann vor seinem Electrola 192 :)
Link - Hier klickenWenn man ein 193 für 1000,- € bekommt sollte man UNBEDINGT zuschlagen!
LG
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Hedensö, Mo Feb 25 2013, 15:16
Hallo,
ich habe kürzlich auch ein Electrola 157 erworben. Hier ist meines zum Vergleich:
Interessant finde ich, dass mein 157er zusätzlich zwei Halterungen für Tungstift-Nadeldosen (Tungstyle) hat. Ab wann kamen die Tungstift-Nadeln in Deutschland auf?
Ferner ist im Buch "His Master´s Gramophone" zu lesen, dass der Tonarm bei frühen Modellen mit vier Schrauben befestigt ist, bei späteren mit nur drei Schrauben. Ferner sollen frühe Modelle mit Schalldose No. 5 ausgeliefert worden sein - gab es diese überhaupt von Electrola? Hat jemand jemals eine No. 5 von Electrola gesehen?
Re:
Standgrammophon Electrola 157
, Mo Feb 25 2013, 15:34
Hallo Hedensö,
der Werbung auf Electrola-Plattenhüllen nach gab es die Tungstifte mit Sicherheit 1931/32.
Die Schalldosen 5 usw gab es definitiv mit Electrola-Aufschrift auf der Rückseite.
Bei Schränken wie Deinem hat man nicht nur das Abziehbild im Deckel auf "Electrola" gemarkt.
An diesen Geräten wurden normalerweise auch entsprechende Electrola-Prägungen an den Schalldosen verwendet.
Ich habe definitiv schon eine "live" gesehen und natürlich in Abbbildungen. Welche 5 es jetzt war, weiß ich nicht mehr, aber es war eine 5.
Schönes Gerät !
Gruß, Nils
Re:
Standgrammophon Electrola 157
joha, Mo Feb 25 2013, 16:22
Hallo Hedensö,
Glückwunsch zu dem Prachtstück,habe mal meine alten Unterlagen durchgeschaut und einiges über die englische Variante gefunden.
1974 EMI Auktionskatalog wurde die Werkseigene Sammlung verkauft.
Die Geräte wurden nur in Deutschland unter Elektrola geführt.
Sie stammen aus der Zeit um 1927 bis 1929 ab wann das 157 unter Elektrola verkauft wurde geht daraus nicht hervor.Der Bau des Gerätes wird sicherlich in Deutschland erfolgt sein unter Electrola unter der Marke HMV.
In den Bildern des Katalogs sind die Geschwister sowie die Tonführung als Schnittmodell gezeigt ausgestattet waren sie mit der Soundbox No.5a sicherlich baugleich der Elektrola.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
joha, Mo Feb 25 2013, 16:29
hier nochmal die Hülle mit den Tungstiften wie von Nils erwähnt wird die Dose die Nr.5 gewesen sein.
Gruss joha
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Hedensö, Mo Feb 25 2013, 16:45
Gast schrieb ...
Hallo Hedensö,
der Werbung auf Electrola-Plattenhüllen nach gab es die Tungstifte mit Sicherheit 1931/32.
Die Schalldosen 5 usw gab es definitiv mit Electrola-Aufschrift auf der Rückseite.
Bei Schränken wie Deinem hat man nicht nur das Abziehbild im Deckel auf "Electrola" gemarkt.
An diesen Geräten wurden normalerweise auch entsprechende Electrola-Prägungen an den Schalldosen verwendet.
Ich habe definitiv schon eine "live" gesehen und natürlich in Abbbildungen. Welche 5 es jetzt war, weiß ich nicht mehr, aber es war eine 5.
Schönes Gerät !
Gruß, Nils
Hallo Nils,
die Schalldosen Nr. 5a oder 5b kenne ich natürlich, auch als Electrola. Bei meinem 157er ist eine 5a von Electrola drauf. Ich meine mit Nr. 5 allerdings die Nr. 5 ohne Zusatz. Diese gab es von HMV (vor Einfürhung der 5a und 5b) und war identisch mit der Victor Orthophonic.
Wie geschrieben sollte eine No.5 (ohne Zusatz) auf den ersten HMV 157 verbaut worden sein. Die Frage war eben, ob das auch bei den mit Electrola gelabelten 157er Modellen der Fall war...
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Hedensö, Mo Feb 25 2013, 16:46
Hallo joha,
vielen herzlichen Dank für die Bilder!
Hast du noch mehr davon?
Re:
Standgrammophon Electrola 157
joha, Mo Feb 25 2013, 17:14
Leider habe ich kein weiteres Material aber sicherlich findet sich mal wieder was.
Hier noch die Dosen die angegeben sind im Katalog von 1974
Gruss joha
Re:
Standgrammophon Electrola 157
, Mo Feb 25 2013, 18:50
Danke für die Bilder dazu, Joha.
Hedensö: nein, ob es die erste 5 auch als Electrola gemarkt gab, kann ich nicht sagen.
Das weiß aber bestimmt grammofar.
Gruß, Nils
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Hedensö, Mo Feb 25 2013, 18:50
...genau, unten links - das ist die Nummer 5, die vor der 5a kam.
--> grammofar, Hilfe!
Re:
Standgrammophon Electrola 157
grammofar, Mi Feb 27 2013, 21:17
Hallo,
also die Nummer 5 gab es nicht von Electrola - das ist ja die klassische Orthophonic Schalldose von Victor wie sie in den USA ab 1926/ 27 verwendet wurde.
HMV hat die Nr. 5 schnell abgelöst, denn die nummer 5 war extrem kompliziert und teuer in der Herstellung!
Diese Schalldose wurde nicht auf deutschen Modellen verwendet.
Die Nr. 5a und 5b wurde von HMV produziert und auch von Electrola verwendet.
Das kann ich aber nur mit Sicherheit bei der Nummer 5a sagen.
Die 5a unterscheidet sich von der 5b durch die Membran (die Falzung an der Außenseite der Mambran ist verschieden!).
Anbei habe ich meine 5a mal abgelichtet. Der normale Schriftzug wie auch bei einer Nummer 4, Electrola Nowawes und Berlin...etc...
Zu den Auszügen aus dem EMI-Katalog, das Modell 157 ist KEIN Re-entrant Modell. Diese begannen erst bei dem Modell 163! Ein Re-entrant Modell hat immer einen vierfach geteilten Trichter. Kann man bei dem ersten Bild gut sehen - bzw. bei dem zweiten größeren.
Das Modell 157 war quasi ein Einsteigermodell welches aber nie in die Re-entrant Serie gehörte. Es ist ehr eine Steigerung von dem HMV Modell 130 Tischmodell (als Standgerät Modell 145, technisch aber identisch mit dem Modell 130)
Mein zweites Bild zeigt die Schallführung aus dem 157, die ist zweimal geteilt und hängt zu Erklärungszwecken bei mir in der Ausstellung.
Gruß
N.P.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
grammofar, Mi Feb 27 2013, 21:37
...einen Nachbrenner habe ich noch.
Das habe ich grade gefunden - Auszug aus dem HMV Katalo von 1927. Da ist im Mittelfeld näheres zur Re-entrant Serie gesagt.
Darunter habe ich einmal einen Querschnitt der Nr. 5 (Auszug aus der Patentschrift).
Zu den Tungstiften habe ich die älteste Werdung von HMV von 1924 gefunden :)
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Hedensö, Do Feb 28 2013, 08:25
Hallo Grammofar,
vielen Dank für deine Infos und die informativen Bilder.
Eine Rückfrage: du schreibst:
grammofar schrieb ...
Das Modell 157 war quasi ein Einsteigermodell welches aber nie in die Re-entrant Serie gehörte. Es ist ehr eine Steigerung von dem HMV Modell 130 Tischmodell (als Standgerät Modell 145, technisch aber identisch mit dem Modell 130)
Das 145 kam doch erst 1929 auf den Markt, also nach dem 157.
Ich würde eher sagen, das 157 ist der kleine Bruder vom 163. Das Motorboard/die Ausstattung ist quasi identisch, das Design ähnlich (vorallem das Grill-Design). Nur die Gesamtgröße und die Trichterausführung sind eben größer/anders dimensioniert.
Einen Hinweis auf eine existierende 5b von Electrola habe ich auch nicht, obwohl ich sehr viele Bilder habe. Ich nehme an, da kam der 2. Weltkrieg dazwischen.
Hast du irgendwelche Werbung von Electrola-Re-entrant-Geräten? Welche Modelle es insgeamt auf dem deutschen Markt gab und was sie gekostet haben usw?
Viele Grüße
Re:
Standgrammophon Electrola 157
, Do Feb 28 2013, 08:36
Nachtrag zu den Tungstiften von Electrola.
Auch die letzte Versions des Koffers 101 von Electrola trug den Tungstift-Dosenhalter-Clip rechts im Deckel.
Gruß, Nils
Re:
Standgrammophon Electrola 157
grammofar, Do Feb 28 2013, 10:05
Hallo hedensö,
Werbung und Preisliste findest du in diesem Thread auf Seite 2. Alle HMV Modelle der Re-entrant Serie gab es auch von Electrola. Die Struktur der Modellbezeichnung war identisch. Näheres findest du auch von mir in diesem Thread.
Ich habe die Vermutung das die HMV Geräte in Deutschland mit einer zeitlich Verzögerung angeboten wurden. Auf der Preusliste wurden auch noch alte Modelle Angoten.
Gruss
N.P.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Hedensö, Do Feb 28 2013, 11:43
Im englischen Forum wird gerade diskutiert, warum ein HMV 157 auf Ebay 411,- GBP bringt.
Aus meiner Sicht müssten diese Geräte in DE durch den Weltkrieg viel seltener zu finden sein, als in GB. Müsste deswegen nicht das Preisniveau tendenziell höher sein als in GB?
Ich habe aber immer den Eindruck, dass insbesondere Standgeräte in DE nicht so gesucht sind, es sei denn sehr spezielle Geräte, wie etwa die HMV/Electrola Re-entrants. Und dann sind das aber eher Sammler.
Was erfährt eine höhere Nachfrage, ein Electrola-gelabeltes Gerät oder ein HMV? Die Frage trifft ja auch auf z.B. Koffermodelle zu. Da habe ich den Eindruck, da wollen immer alle den Hund!
Dass in GB ein 157er rund 475,- Euro bringt, wundert mich schon. Dort müsste man doch in jedem nächst besten Antikhandel ein HMV Standgerät bekommen? Für die Jungs im englischen Forum sind solche Geräte immer nichts Besonderes, da es sie offensichtlich sehr häufig gibt.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
grammofar, Do Feb 28 2013, 13:03
Zum Preis und zur Nachfrage dieser Geräte...
..die teuersten sind die original HMV aus GB, es macht die Marke mit dem Hund. Es ist einfach so das viele damit das klassische Grammophon in Verbindung bringen. Im internationalen Vergleich ist es auch so, ein Sammler aus Japan bezahlt für ein HMV aus GB mehr als für jedes andere Gerät dieses Konzerns.
Electrola ist außerhalb von Deutschland bzw. Europa kaum bekannt, das gleiche gilt für die Gramola Geräte der österreichischen Tochter. Die Geräte sind identisch, nur der Aufkleber und manchmal die Beschriftung ist dem jeweiligen Land angepaßt.
Ich denke nicht das Electrola Geräte in Deutschland zusammen gesetzt wurden, öffnet man so ein Gerät, ist oftmals iwo eine englische Bezeichnung zu finden...Patente etc.
Electrola's sind seltener, insbesonder weil diese Geräte quasi importiert wurden und damals fast unerschwinglich waren. Mein Electrola Automatic von 1928 hat damals 3.500,- Mark gekostet, das war der Preis für ein Einfamilienhaus!
Trotzdem werden die Electrolas nur in Deutschland geschätzt (ich nehm auch lieber Electrolas :)).
Die anderen ausländischen Töchter wie etwa aus Frankreich und Spanien sind nicht so gefragt, die liegen preislich auch unter den HMV Modellen...
Im zweifel bleibt immer Deckel und Schalldose austauschen :)
Gruß
N.P.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Hedensö, Do Feb 28 2013, 13:52
Danke für die Info.
Mein Electrola 157 hat, genau wie du schreibst, einen Aufkleber mit internationalen Patentnummern auf der Innenseite des Korpus.
grammofar schrieb ...
Im zweifel bleibt immer Deckel und Schalldose austauschen :)
Gruß
N.P.
Ja, da hast du wohl recht. Ich kenne einen Händler, der hat Geräte wieder Instand setzen wollen und dabei einem HMV-Tischgerät einen Electrola-Deckel verpasst. Taucht das Gerät irgendwo auf Ebay oder so auf, könnte man sich fragen, wie so etwas zustande kommt?
--> Plakette mit Typenbezeichnung von HMV, Logo Electrola und Schalldose wieder HMV...
..ggf. gilt dies dann als super seltenes gerät, da man denken könnte, Electrola hätte zuletzt englische Originalteile oder so verarbeitet.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
grammofar, Do Feb 28 2013, 15:34
Hedensö, dein Gerät sieht soweit recht gut aus.
Nur eines macht mich stutzig, die Schalldose wirkt beim betrachten des ersten Bildes etwas bläulich.
Kann es sein das die einmal ergänzt wurde und das es sich um ein verchromtes Exemplar handelt?
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Hedensö, Do Feb 28 2013, 21:12
Grammofar. Nein, es ist jetzt eine vernickelte 5a darauf. Ggf. war bei einem der Fotos aber eine verchromte 5b drauf.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Aristodemo, Do Feb 28 2013, 22:05
@grammofar, bei allem berechtigten Stolz auf das ELECTROLA-Automatic, selbst 1928 hat man für 3.500,- RM kein Automobil geschweige denn ein Haus kaufen können !
Das ELECTROLA Modell 157 war auch kein "Einsteigermodell", es wurde als das Erste der großen vier der Firma gehandelt(157-163-193-202). ELECTROLA Geräte waren hochpreisig, selbst ein ELECTROLA-Koffer war eine teure Anschaffung.
@hedensö:Ein 157 ist immer eine gute Wahl !
Re:
Standgrammophon Electrola 157
grammofar, Do Feb 28 2013, 22:37
natürlich ist das 157 eine gute wahl und es soll auch in nichts geschmälert werden. Kleinste BMW (Dixi) kostete 2.000 mark. Eine Opel Limousine war für 3.700 mark zu haben.
Ein Haus war durchaus in dieser Preisklasse zu bekommen, es kommt sicherlich darauf an wo es steht.
Dennoch war das 157 kein re-entrant modell und wurde auch nicht als solches angeboten. Sicherlich gehört es in die geräteserie die mit dem 104 tischmodell beginnt, vermarktungstechnusch hat man aber eine klare linie gezogen.
weiterhin liegt es mir fern ijemanden hier auf die füsse zu treten....mir ging es um den informationsaustausch.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Hedensö, Fr Mär 01 2013, 07:51
Ich muss ganz ehrlich sagen: Eine 163 ff. ist mir einfach auch zu globig. Köäme ich damit nach Hause, so würde meine Frau vermutlich aus mir und auch aus dem Grammo Kleinholz machen...
Ich habe derzeit ein 145 und das besagte 157 (wobei letzteres für unsere vglw. filigrane Einrichtung schon fast zu groß wirkt, mal abgesehen von den technischen Details und Vorzügen des 157 ff.).
Grammofar, du hast angedeutet, dass das Gerät zur Produklinie gehört, die mit dem 104 begann. Mir fällt es immer schwer einen roten Faden in der Produktlinie von HMV/Electrola zu finden. Allein im Standgeräte-bereich waren 1927 rund 15 Modelle parallel erhältlich.
Wenn du da Licht in die Sache bringen würdest, so wäre das schön.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Aristodemo, Fr Mär 01 2013, 09:38
@grammofar, ein,den schlechten finanziellen Verhältnissen in der Bauweise angepasstes Haus kostete 1931 immerhin noch 19.000 RM (inclusive Öfen und Installation) !
Re:
Standgrammophon Electrola 157
krammofoon, Fr Mär 01 2013, 09:49
Servus :-)
ich mische mich mal ein:
ich habe mal in den alten Unterlagen meines Hauses nachgesehen, bzw. auch in alten Versicherungsunterlagen wo die Feuerversicherung berechnet wurde und später auf Euro umgestellt.
Der damalige Neupreis meines 1912 erbauten Hauses mit 2 Stockwerken und brutto knapp 130 qm Wohnfläche lag bei 12.400 Reichsmark.
Eltern und Großeltern sagten immer, dass man es mit Faktor 12 bis 15 malnehmen könne, dann ergäbe das den DM-Wert. Das war in den 80ern.
Nach einem 2005 erstellten Wertgutachten käme ich heute also auf einen Kaufpreis um die +/- 75.000 Euro gemessen nach Standards von 1912 :-)
@ Admins: Finger weg vom Löschbutton, auch wenn das Off-Topic ist..... hier geht´s um die Vergleichswertermittlung von Konsumgütern alter Zeiten ;-)
Nachtrag: ich muss dazu allerdings anmerken, dass wir eine Bau- und Möbelschreinrei, so wie eine kleine angegliederte Schlosserei besaßen und so konnte sehr viel in Eigenleistung gemacht werden.
Gruss
Georg
Re:
Standgrammophon Electrola 157
grammofar, Fr Mär 01 2013, 10:26
Die Produktlinie bezieht sich auf die heutige Sichtweise. ich habe das bei mir nach dem technischen Fortschritt im Kopf.
grob gesehen so:
Hmv Geräte mit Nr. 2 Schalldose, mit Nr 4 Schalldose, dann mit Nr 5 (a/b) schalldose, Nr. 16 Schalldose, EMI Geräte.
Die Geräte mit der Exhibition lasse ich außen vor, da dieser Bereich zu groß ist und sich über 25 Jahre hinzieht.
das die Geräte mit der Nr. 5 nicht alle zum gleichen zeitpunkt auf den Markt gekommen sind ist klar. das hängt immer vom Erfolg der ersten Geräte ab.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Hedensö, Fr Mär 01 2013, 13:41
Grammofar, danke für die Info.
Warum kam die No. 16 nach den 5 ern? Aus Kostengründen? Beim Koffer 102 war es doch anders herum: 16 -> 5a -> 5b.
Re:
Standgrammophon Electrola 157
Hedensö, Do Mär 14 2013, 21:29
Hallo grammofar,
grammofar schrieb ...
Zu den Auszügen aus dem EMI-Katalog, das Modell 157 ist KEIN Re-entrant Modell. Diese begannen erst bei dem Modell 163! Ein Re-entrant Modell hat immer einen vierfach geteilten Trichter. Kann man bei dem ersten Bild gut sehen - bzw. bei dem zweiten größeren.
Das Modell 157 war quasi ein Einsteigermodell welches aber nie in die Re-entrant Serie gehörte. Es ist ehr eine Steigerung von dem HMV Modell 130 Tischmodell (als Standgerät Modell 145, technisch aber identisch mit dem Modell 130)
Darüber bin ich die Tage gestolpert...
(Auszug aus einem Katalog von 1928)
Re-Entrant oder eben nicht. Hier wird das Modell jedenfalls im Zusammenhang mit der "Technologe" aufgeführt.
Wie auch immer.... - es ist und bleibt eines meiner Lieblingsmodelle!