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Reduzierung des Auflagegewichts bei S-förmigem Tonarm
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speedy78
So Jul 05 2020, 08:13
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jun 20 2020, 07:59
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Beiträge: 52
Danke für die sehr schnelle Beantwortung. Das Teil sieht Mittel komplex aus. Werden die Späne vom Bambus genau dreieckig geschnitten, also 60°
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veritas
So Jul 05 2020, 15:29
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Jun 28 2012, 17:52
Wohnort: Allgäuer Provinzpampa
Beiträge: 544
Ja, die Bambusnadeln sind vom Profil her gleichschenklige Dreiecke. Das bloße Zuschneiden reicht aber nicht aus, um sie erfolgreich zu verwenden.

Im ursprünglichen Herstellungsverfahren werden die zugeschnittenen Bambusnadeln in heißem Paraffin eingelegt. Das sorgt dann als Bindemittel dafür, daß die Fasern für die Dauer des Abspielvorgangs zusammengehalten werden.
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gramofan
So Jul 05 2020, 16:10
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1176
Spaßeshalber habe ich mir auch mal ein paar Bambusnadeln selbst geschnitten. Auch ohne vorheriges Paraffinbad haben die Fasern bis zum Ende der abgespielten Platte zusammengehalten.
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alang
So Jul 05 2020, 17:11
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 660
Man sollte vielleicht dazu sagen, dass die gezeigten Geräte nur dazu dienen, Bambusnadeln durch Abschneiden zu schärfen, nicht neue herzustellen. Um neue Nadeln aus einem Bambusrohr zu schneiden sollte dieses möglichst trocken und hart sein. Es sollte so geschnitten werden, dass die harte Außenseite die Spitze bildet. Wie bereits erwähnt wurden die Nadeln dann noch mit Paraffin oder Ähnlichen getränkt und dann getrocknet.
Es gibt ein paar Angebote von neuen Bambusnadeln auf eBay. Eine Alternative sind Kaktusdorne, welche ebenfalls wieder geschärft werden können. Auch solche werden von einem Herrn in UK noch neu hergestellt.
Sowohl Bambus als auch Kaktusdorne funktionieren am besten bei neuwertigen Platten. Bei abgenudelten Platten löst sich die Spitze bereits vor Ende einer Seite auf.

Andreas
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gramofan
So Jul 05 2020, 18:31
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1176
Kaktusdorne sind doch ein Projekt für den engagierten Zimmergärtner zum Selberziehen. Spaß beiseite. Hier im Ort wachsen an allen Ecken und Enden Kreuzdorne (die eben wegen dieser Dornen nicht sehr beliebt sind). Die vorderen Enden der Dornen lassen sich auch ganz gut zum Plattenspielen nutzen.

[ Bearbeitet Mo Jul 06 2020, 09:26 ]
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speedy78
So Jul 05 2020, 19:10
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jun 20 2020, 07:59
Wohnort: Wuppertal
Beiträge: 52
Ich hatte schon Weißdorn Stacheln versucht. Wahrscheinlich muss ich die trocknen und Härten. So frisch vom Busch klingen sie warm und leise und halten eine halbe Seite lang
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speedy78
So Jul 05 2020, 20:34
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jun 20 2020, 07:59
Wohnort: Wuppertal
Beiträge: 52
Hier mein erster Versuch für eine Leichtbau-Schalldose in altem Stil. Nur den Grundkorpus habe ich in 3D gedruckt. Die übrigen Teile lassen sich nicht weiter erleichtern.





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gramofan
Mo Jul 06 2020, 09:29
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1176
Sieht überzeugend aus!
Verrätst Du uns, was für ein Material das ist? Kunsstoff oder Metall? Wo hast Du den Bauplan her? Selbst aufgemessen und mit dem CAD-Progarmm umgesetzt oder ist da ein 3D-Scanner im Einsatz?
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Schellack
Mo Jul 06 2020, 15:37
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Feb 29 2012, 18:09
Beiträge: 122
Zum Thema Bambusnadeln gibt es hier noch eine schöne Seite eines privaten Sammlers (auf Englisch):

http://www.sparkplug.org.uk/wardworks/Gramophone/index.html

Ich selber habe auch schon mit Gummi arabicum bei der Herstellung der Nadeln sowie mit Dammarfirnis gearbeitet - funktioniert ganz gut. Nur muss man beachten, dass die Nadeln auch nicht zu hart werden dürfen da sonst die Spitzen zu schnell abbrechen. Es ist nicht ganz einfach hier die richtige Mischung zu finden und ist wahrscheinlich auch wieder vom Plattenmaterial abhängig. Wie schon geschrieben, sind manche Platten auch gar nicht mit Bambusnadeln abspielbar. Eine (experimentelle) Alternative sind auch Rosenstacheln.

LG. Schellack
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Telraphon
Mo Jul 06 2020, 19:16
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
Beeindruckendes Ergebnis mit deinem 3D Drucker! Mach das selbe für eine Electrola No.4a Dose und du wirst eine Menge Abnehmer finden. Bitte teile doch mit uns genauer wie es zu dieser Nachbildung kam.
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speedy78
Mo Jul 06 2020, 21:51
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jun 20 2020, 07:59
Wohnort: Wuppertal
Beiträge: 52
Pathe Dose selbst vermessen und mit PLA Kunststoff gedruckt.
und hier die Hörprobe Link - Hier klicken
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Oistrakowitsch
Fr Okt 29 2021, 21:02
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Jul 04 2019, 19:24
Wohnort: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 23
Hallo zusammen,

nachdem ich vor einiger Zeit ein paar Kaktusnadeln ausprobiert habe, von denen ich ziemlich angetan bin, hab ich mich jetzt selbst etwas mit der Gewichtsreduktion beschäftigt. Ich wollte etwas, dass auch ohne viel Bastelgeschick und auch ohne extra Teile wie Gegengewichte, die ich nicht habe, auskommt. Da habe ich mal Gummibänder aus dem Küchenschrank ausprobiert und bisher funktioniert das auch sehr gut!

Ohne Gummiband kommt meine (zugegebenermaßen angeschlagene) 5a auf etwa 130 Gramm, mit Gummiband ist aber alles zwischen 30 und 90 Gramm (je nach Gummiband und Positionierung) drin.

Auch nach etwa 3 Wochen des Herumprobierens ist kein Gummiband gerissen oder komplett abgerutscht, in dem Bereich scheint also keine große Gefahr für Platten zu bestehen.
30 Gramm ist natürlich zu wenig, ich hatte jetzt etwa zwei Wochen lang ein Gewicht von etwa 60 Gramm eingestellt und bin eigentlich davon ausgegangen, dass sich das Gummiband sehr ausleiert und dementsprechend viel mehr Gewicht aufliegt, passiert ist das aber nicht, es lag immer noch bei +/- 65 Gramm. Etwas Sorgen macht mir das schwankende Gewicht dann aber doch, meint ihr das schädigt die Platten dann doch mehr, als das volle Gewicht? Bisher habe ich auch nur sehr schlechte Platten mit Stahlnadeln und Gummiband gespielt, bessere Platten spiele ich nur mit Kaktusnadeln, so ganz kann ich dem doch nicht trauen.

Was hält Ihr von der Lösung? Mir scheint das Ganze einfach zu simpel zu sein, irgendwann werde ich wahrscheinlich doch zu einer eleganteren Lösung wechseln.

Im Voraus schon mal vielen Dank!

David




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DGAG
So Okt 31 2021, 19:33

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 675
Mein Eindruck ist, dass Du mit dem Gummiband die Reibung zwischen Tonarm und Schwanenhals erhöht hast. Die Schalldose wird damit "träger" und kann der Rille nicht mehr so gut folgen. Jede Einschränkung der Beweglichkeit führt zu schlechteren Abtasteigenschaften und zu höherem Verschleiß.
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LoopingLoui
Fr Dez 03 2021, 15:39
"Moderator"

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 26 2021, 19:14
Wohnort: Altkreis Bersenbrück
Beiträge: 733
Ich halte die Lösung von David und Schellack (Marcel) schon für eine sehr gute Idee. Das Gummiband nutze ich selber an meinem Electrolaschrank - David und ich haben auch miteinander geschrieben als ihm dieser Geistesblitz kam und es beide gleich ausprobiert. ;)

Der Tonarm und die Schalldose sollten aber äußerst hochwertig sein. Die damaligen Hersteller hätten das Gewicht schon soweit reduziert wie möglich, wenn sie gekonnt hätten. Bei zu wenig Gewicht und schlecht gelagerten Schalldosen kann der Rillenkurve nicht mehr gefolgt werden und es enststehen graue Baßausreißer. Der Nadelhalter sollte extrem weich aufgehangen sein.

Ohne die sehr schön gemachten Konstruktionen schlecht reden zu wollen, sehe ich die "Ausgleichgewichte" hingegen sehr kritisch.
Das große Problem hierbei ist, dass sie zwar den Druck AUF die Rille verringern, diese jedoch den Tonarm, erschwert mit dem Ausgleichsgewicht, weiterhin durch die Rille schieben muss. Dabei wird also nun mehr Verschleiß an den Rillenflanken erzeugt.

Ich denke beide Ansätze sind mit Vorsicht zu genießen genau wie das Spielen mit Bambus- und Kaktusnadeln. Eine Alternative zum Plattenspieler kann man sowieso nicht schaffen, aber man kann den Schaden durch den Abspielvorgang vielleicht verringern.
LG


[ Bearbeitet Fr Dez 03 2021, 18:52 ]
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alang
Fr Dez 03 2021, 18:02
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 660
Falls es jemand Kaktusnadeln auf dem Grammophon ausprobieren moechte ohne alte Originale zu verbrauchen, hier ist eine Bezugsquelle fuer neue Nadeln produziert nach altem Rezept: Link - Hier klicken Besonders die EMG/Expert Enthusiasten in UK schwoeren auf die.

Andreas
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DGAG
Fr Dez 03 2021, 18:48

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 675
LoopingLoui schrieb ...

Ohne die sehr schön gemachten Konstruktionen schlecht reden zu wollen, sehe ich die "Ausgleichgewichte" hingegen sehr kritisch.
Das große Problem hierbei ist, dass sie zwar den Druck AUF die Rille verringern, diese jedoch den Tonarm, erschwert mit dem Ausgleichsgewicht, weiterhin durch die Rille schieben muss. Dabei wird also nun mehr Verschleiß an den Rillenflanken erzeugt.

Mein Eindruck ist, dass der Arm sogar leichter dreht. Vielleicht weil der Schwerpunkt bei meiner Konstruktion (durch das einstellbare Gewicht) nach hinten gewandert ist und jetzt näher zum Tonarmlager liegt. Es versteht sich von selbst, dass der Teller im Lot ist, die Nadelwinkel korrigiert sowie die Lager und Verbindungselemente leicht geschmiert sind. Was auch klar ist: ich spiele meine Platten wirklich nicht oft ab.

Ich werde versuchen einen Experten zu finden der sich das mal ansieht.

[ Bearbeitet Fr Dez 03 2021, 18:52 ]
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LoopingLoui
Sa Dez 04 2021, 01:45
"Moderator"

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 26 2021, 19:14
Wohnort: Altkreis Bersenbrück
Beiträge: 733
@DGAG Fände es auch sehr interessant wenn sich ein Fachmann dazu äußern würde. Jeder hier versucht ja mit besten Absichten das Möglichste aus seinem Gerät/Geräten herauszuholen.
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