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Farben der Grammophon / Polydor Label - Aufnahmeräume
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Autor Eintrag
snookerbee
Sa Jun 04 2011, 23:23 Druck Ansicht
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1685
Hallo liebe Schellackfreunde,

kann mir vielleicht jemand helfen bei der Einordnung der farbigen Label der Firma Grammophon/Polydor?

Mich würde interessieren, welche Farben für beide Labels existierten und welch spezielle Bedeutung sie hatten. Ich vermute mal, daß sich so der Kaufpreis schneller erkennen ließ? Oder gab es eine zeitliche Einteilung.

Weiterhin würde mich interessieren, was die Zusätze GR und GN zu den Matrizennummern bedeuten. Liefen diese Serien parallel oder sind auch hier ev. zeitliche Einschränkungen vorhanden?

In Hoffnung auf Klärung *frage
Claus

[ Bearbeitet So Apr 19 2015, 11:11 ]
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Gast
So Jun 05 2011, 04:29
Gast
Hallo Claus,

die Präfixe "GR" etc vor der Matritzennummer deuten auf den Aufnahmeort, besser gesagt auf soagr auf die Räumlichkeiten hin. Bis zur Zerstörung 1943 fanden sich verschiedene Aufnahmeräume bei der Deutschen Grammophon in Berlin.

Zu den Farben und Preisen und anderen Buchstaben findest Du hier:

Link - Hier klicken

so einiges .

Ich grüße Dich,
Nils
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snookerbee
So Jun 05 2011, 12:31
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1685
Danke Nils, ja da finde ich tatsächlich die Preisklassen der Grammophon-Platten.

Irgendwie ist mir aber noch nicht klar, wie es sich bei dem Polydorlabel verhält. Da gibt es ja auch hellblau, wenn man dem Videolink unten trauen kann. Ich hatte allerdings beim Ablichten solcher Labelfotos immer Probleme mit der korrekten Farbdarstellung. Daher meine Frage zu den existierenden Farbgruppen.

Link - Hier klicken

Die Zusätze zur Matrizennummer sind recht interessant für meine in Arbeit befindliche Bauschke-Liste. Wenn es sich also um Zuordnungen zu Aufnahmeplätzen handelt, könnte wahrscheinlich auch jemand die Orte kennen?

Danke nochmals und viele Grüße auch an Dich.
Claus
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Gast
So Jun 05 2011, 12:51
Gast
Hallo Claus,

irgendwo und vor etlichen Jahren habe ich mal Angaben gelesen, was die einzelnen Angaben zu den Aufnahmeorten bedeuten.

Damit meine ich allerdings keine Stadte, sondern es betraf wirklich die verschiedenen Aufnahmeräumlichkeiten im Gebäude der Grammophon Berlin. "Großer Saal" etc.

Ob die Angaben wie " 1/2" nach den Matr.Nr. auch etwas damit zu tun haben, kann ich mich leider nicht erinnern.

Mal sehn, ob sich im Internet dazu etwas finden läßt.

Gruß, Nils
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Gast
So Jun 05 2011, 13:29
Gast
Noch ein Nachtrag zum eventuellen leichteren suchen:

Die Verwaltung der Grammophon befand sich in Berlin Tempelhof, Ringbahnstraße 63.

Die Aufnahmeräume befanden sich im ehemaligen "Zentraltheater" in der Alten Jakobstraße, Berlin.

Das gilt zumindest ab ca. 1938 und die Kriegsjahre hindurch.

D.O.
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snookerbee
So Jun 05 2011, 13:47
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1685
Mit diesen Infos konnte ich immerhin folgende interessante Geschichte finden:

Link - Hier klicken

Die Aufklärung der Matrizennummern-Problematik steht noch aus.... *denk

[ Bearbeitet So Feb 11 2018, 18:18 ]
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Gast
So Jun 05 2011, 14:30
Gast
Unser "Schallplattenfreak" Yannick hier hat bei einer Bauschke-Aufnahme den Zusatz gemacht "aufgenommen in der Alten Jakobstr."

Vielleicht hat er mehr Wissen? Irgendwoher muß er uja diese Info haben.

----------------

Davon unabhängig könnten wir mal Matrizennummern der Deutschen Grammophon aus den Jahren ab 1938 vergleichen, nämlich Orchsteraufnahmen, oder gar Klassik und Aufnahmen mit nur Gesang und Klavier oder kleine Besetzungen (wie Bar Trio). Eventuell sieht man an den Matrizen-Zusätzen dann schon eine gewisse Tendenz, für den großen Saal, kleiner Raum mit Nummer etc !

[ Bearbeitet So Jun 05 2011, 14:34 ]
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snookerbee
So Jun 05 2011, 14:39
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1685
Nun habe ich doch noch einige Infos's gefunden via Google in dem Schellack-Forum für Militärmusik. Dort wurden folgende Angaben gemacht:

BD 1, BH 1, BI 1, BK 1, GS 1 - Berlin, Hochschule für Musik, Raum I
BN 2 - Berlin, unbekannte Adresse, Raum II
BN 3, BT 3 - Berlin, unbekannte Adresse, Raum III
BT 6 - Berlin, unbekannte Adresse, Raum VI
BD 7, BN 7 - Berlin, Lützowstraße 76, Raum VII
BD 8, GN 8, GR 8 - Berlin, Lützowstraße 111, Raum VIII
GR 9, GD 9, KD 9 - Berlin, Alte Jakobstraße 32, Raum IX


Entscheidend ist wohl für den Aufnahmeort die Zahl nach der Buchstabenkombination! Vielleicht beschreiben die Buchstaben irgendeine technische Zusatzinformation oder geben den für die Aufnahme verantwortlichen Ingenieur an.



[ Bearbeitet So Jun 05 2011, 16:03 ]
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Gast
So Jun 05 2011, 15:04
Gast
Man muß bedenken, daß in der Alten Jakobstr meines Wissens erst ab 1938 aufgenommen wurde.

Aber ich finde es doch schon mal erstaunlich, was Du rausbekommen hast !

In diesen Jahren glaube ich nicht mehr an Kürzel der Aufnahmeleiter.
In den ganz frühen Jahren (10er Jahre) gab es die allerdings.
Es waren zwei Kleinbuchstaben "bk" usw, die auf den Namen des Aufnahmeleiters deuten.

Wenn man wüßte, woher das Militärforum seine Weisheit bezieht, kommt man bestimmt zu der Quelle, die auch ich dazu mal vor langer Zeit studiert habe.
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snookerbee
So Jun 05 2011, 16:17
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1685
Die Liste der Grammophon-Aufnahmeorte in Berlin ist aktualisiert. Ich glaube man kann sagen, je kleiner die Zahl hinter den Buchstaben, desto länger existiert der Aufnahmeort. Somit ist die "Alte Jakobstraße" wohl tatsächlich das "neueste" Studio.

Und schon wieder stellt sich mir eine neue Frage: Wurde auch in anderen Städten in Deutschland für die Grammophon aufgenommen?
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Formiggini
So Jun 05 2011, 16:48

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1578
Unter Link - Hier klicken
finden sich als Aufnahmeorte um 1920:

Musikhochschule am Zoo
im Bach-Saal (Lützowstraße)
in der Liedertafel (Urbanstraße)
in der Alten Jakobstraße
im Beethoven-Saal (Singakademie)
im Kino-Saal an der Lützowstraße

um 1918
drei "Aufnahmeorte" Markgrafenstr. 76, Berlin

1938
Aufgabe des Studios in der Lützowstraße 10,
Umzug in das ehemalige Zentral-Theater in der Alten Jakobstraße.



[ Bearbeitet So Sep 14 2014, 18:25 ]
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Webseite
snookerbee
Fr Nov 13 2015, 00:53
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1685
Zitat aus einem anderen Thread: Link - Hier klicken

Musikmeister schrieb ...

Meines Wissens wurden für die Lützowstrasse 76 die Ziffern 3 sowie 6 genutzt. Eine der beiden Ziffern wird dann wohl für Aufnahmen im Bach-Saal, die andere für Aufnahmen im Schwechten-Saal genutzt worden sein.
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Konezni
Fr Nov 13 2015, 01:45
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Aug 20 2015, 18:23
Wohnort: Berlin
Beiträge: 249
Wenn überwiegend in Berlin tätige Aufnahmeleiter außerhalb der firmeneigenen Studios arbeiteten, verwendeten sie die Ziffer 5, wie etwa für München, Amsterdam, Prag und auch für die Berliner Philharmonie. War man darin nicht immer konsequent (Wiener Matrizen sind seltsamerweise nie gekennzeichnet), so gab man diese Praxis gegen Kriegsende wieder auf und fügte keine Nummern mehr hinzu. Bereits 1929 war der Zusatz P für Paris und etwas später K für København eingeführt worden; dort waren jedoch jeweils eigene Techniker verantwortlich.
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berauscht
Mi Jan 23 2019, 13:03
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1994
Mir ist gerade Aufgefallen, dass die Angabe des Aufnahmeortes in Römischen Ziffern erst 1928 beginnt.


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Musikmeister
Mi Jan 23 2019, 21:18
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1098
berauscht schrieb ...

Mir ist gerade Aufgefallen, dass die Angabe des Aufnahmeortes in Römischen Ziffern erst 1928 beginnt.


Hängt für mich auch mit dem Raumtonverfahren Polyfar zusammen, denn man muss ja wissen, wo wegen der verschiedenen Akustik die Aufnahme entstand.
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