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Teddy STAUFFER
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
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Di Feb 05 2013, 01:46 Druck Ansicht
Gast

Teddy Stauffer wuchs in Murten und in Bern auf, spielte dort ab 1927 Geige und Saxophon in einer Amateurband und begann 1928 mit seinem Orchester Teddy and his Band in Deutschland aufzutreten. Ihr erstes Engagement hatten die Teddies als Caféhaus-Kapelle in Gleiwitz. (Wer kennt schon Gleiwitz, die oberschlesische Industrie- und Theaterstadt nahe der polnischen Grenze? Aber 1939 war es eine Grossstadt mit mehr als 117`000 Einwohnern.)

Berlin wartete nicht auf die Teddies, die laut Stauffer in den ersten Tagen und Wochen, ohne Engagement und ohne Geld, nicht selten hungerten. Doch der Zufall eroeffnete eine Chance. Waehrend sie in einer Agentur vorsprachen, unterhielten sich die vier so, »wie wir in Bern auf der Strasse geredet hatten, und das war eine Sprache, die oft sogar unsere Eltern nicht verstanden«. Der Berliner Agent hielt sie jedenfalls für englische Musiker – was die Teddies zu ihrem Vorteil spontan bejahten. Eine Jazzband aus dem mondaenen London liess sich um einiges leichter vermitteln als eine aus der provinziellen Schweiz.

1935 hatte Stauffer in New York Duke Ellington und Glen Gray gesehen. Nachdem die Band auf einem Luxusdampfer von New York aus die Karibik und den Atlantik durchquert hatte, in Italien und wieder in der Schweiz aufgetreten war, kehrte sie im Sommer 1936 nach Berlin zurück. Und diesmal wartete die deutsche Hauptstadt auf die Teddies. Die beiden grössten und schönsten Tanzpaläste, das Delphi und das Femina, öffneten ihnen die Tore. Die Olympischen Sommerspiele brachten noch einmal die ›Illusion künstlerischer Freiheit‹ nach Deutschland. Bereits nachmittags seien die amerikanischen Touristen in den Delphi-Palast zum Swingen gekommen. »Und mit den Amerikanern tanzten die Berliner.« Bei Telefunken entstand die erste von rund hundert Schallplatten, Goody Goody, und wurde rund 700 000 Mal verkauft. 1936 erhielt er von Elfriede Scheibel, der Besitzerin des Berliner Delphi-Palastes ein viermonatiges Engagement vom Juli bis Oktober 1936. Dieses Gastspiel begründete den Ruf des Delphi als Swing-Bühne.

Doch nach 1936 nahm der Druck zu. Die Nazis verachteten die Musik aus Amerika, Jazz durfte nicht mehr im deutschen Rundfunk gespielt werden und oeffentliche Auftritte wurden schwieriger. Teddy Stauffer, der ›das braune Pack nicht ausstehen‹ konnte, erzaehlt bei einem spaeteren Interview: »Wir spielten 1936 in Leipzig, im Felsenkeller, wo auf der Bühne und vor der Tanzfläche grosse Plakate hingen: Swing tanzen und Swingmusik verboten – Reichskulturkammer. Zwischen zwei Musikstücken kam plötzlich die Gestapo auf die Bühne und stoppte das Konzert. Der Gestapoleiter sagte ganz formell: ›Man hat reklamiert, dass Sie Swingmusik spielen.‹ Da meinte ich: ›Ja, was ist denn das, Swingmusik?‹ Er konnte es natürlich nicht erklären.«
Stauffer imitierte den ruppigen Tonfall des Gestapo-Mannes: ›Spielen Sie keine deutschen Schlager?‹ Da habe ich zu meinen Musikern gesagt, Nummer 43, das war Bei mir bist Du schön. Das hört sich schön deutsch an, ist aber ein hundertprozentig jüdisches Lied. Das haben wir dann gespielt, aber die Gestapo sagte, dies sei immer noch amerikanische Negermusik. Daraufhin spielten wir den Bugle Call Rag, aber im Marschrhythmus. In seinem Klarinettensolo hat Ernst Höllerhagen dann über das Horst-Wessel-Lied, die inoffizielle Nazi-Hymne, improvisiert. Das war so der Anfang von meinem Ende in Deutschland.«

Zu den Original Teddies gehörten von Anbeginn der Berliner Posaunist Walter Dobschinski und der Stuttgarter Trompeter Kurt Hohenberger, der 1937 zur Goldenen Sieben gehörte, dazu die Schweizer Trompeter Bob E. Huber und Rudi Dumont. An der Klarinette war Franz Thon (ebenfalls Goldene Sieben) zu finden, doch schied er 1937 aus, da seine Gagenforderung mit 1000.- RM höher war als das Gehalt, das sich Stauffer selber zubilligte.
So kam es zur Umstrukturierung im Orchester, ab 1937 wurde es vergrössert, und es gelangten der Klarinettist und Satzführer Franz »Teddy« Kleindin (lt. anderen Quellen schon 1936) und, vom Orchester Kurt Hohenberger kommend, der Klarinettist Ernst Höllerhagen hinzu.

In der zweiten Haelfte der Dreissigerjahre galten die Teddies laut Roth bei vielen »als eine der besten kontinentaleuropäischen Swingbands«. Die Teddies spielten viele der Swing-Hits als erste ein. »Durch einen Notenservice haben wir uns immer die neuesten Hits nach Berlin schicken lassen, und wir waren dann immer die ersten, die sie in Europa auf Schallplatte hatten.«
Jaehrliche Reisen nach St. Moritz und Arosa, aber auch ein Gastspiel in London, sorgten für internationalen Glanz. Aus London brachte Stauffer die Sängerin Betty Toombs mit, von der einige Telefunken-Aufnahmen von 1938 existieren. Sie uebte auch die Aussprache mit dem Gitarristen und Sänger Billy Toffel, der die Jahre zuvor ausschliesslich phonetisch englisch sang, ohne Englisch zu verstehen. (Ich finde, er machte es besser als Charlie Schwedler bei Templins »Charlie and his Orchestra«).

Es folgten phasenweise Umbesetzungen u. a. mit dem Trompeter Harry Günther (Duke) Herzog und dem Klarinettisten Benny de Weille. Bis 1939 trat er mit seiner Original Teddies-Band vor allem in Berlin und Hamburg auf. Mit seiner jazzigen Swingmusik bekam Stauffer jedoch zunehmend Aerger mit der Reichsmusikkammer.
Der Voelkische Beobachter, die Tageszeitung der Nazis, und ein Musikfachblatt griffen Stauffer und die Band an und schrieben: Raus mit diesen Ausländern und der Judenmusik. Das Ende der Schweizer Swing-Band in Deutschland war abzusehen.

Als der verrueckte Oesterreicher in der Berliner Reichskanzlei 1939 den Ueberfall auf Polen befahl, spielten die Teddies auf der Schweizer Landesausstellung, in Vertretung des Orchesters von Jimmie Lunceford, das wegen des drohenden Kriegs abgesagte hatte. Am folgenden Tag blieben von den achtzehn Bandmitgliedern noch drei – alle anderen waren zum Militaerdienst eingezogen worden, in der Schweiz oder in Deutschland, Belgien und Holland. Bis auf den Deutschen Höllerhagen mussten saemtliche deutschen Mitglieder der Teddies die Schweiz verlassen. Ein geplantes Gastspiel ab September 1939 in der Berliner Femina kam nicht mehr zustande.

Innerhalb weniger Wochen stellte Stauffer ein neues Orchester zusammen, mit dem er im Zürcher Kursaal und im Palace in St. Moritz auftrat. 1940 waehlten ihn die Leser der »Schweizer Illustrierten« hinter General Guisan zum zweitbeliebtesten Schweizer. Und trotzdem wanderte er im Fruehsommer 1941 über das unbesetzte Frankreich, Spanien und Portugal in die USA aus. Nachdem in Berlin Jahre zuvor die ›Liebe seines Lebens‹, eine halbjuedische Russin, im Terror der Nazis umgekommen war, band ihn ›nichts mehr an Europa‹. Viele Monate spaeter strandete Stauffer in Acapulco und wurde zum beruehmten »Mr. Acapulco«.

Nach dem Weggang von Teddy Stauffer 1941 leitete Eddie Brunner die Original Teddies; dazu gehoerte nun auch Hazy Osterwald, der bereits seit 1941 Arrangements für die Band schrieb. Doch konnte die Band nicht an die alten Erfolge anknuepfen.
Teddy Stauffer heiratete fuenfmal, u.a. die Schauspielerinnen Faith Domergue und Hedy Lamarr. Er hat eine Tochter: Melinda Morgan Stauffer, die in Italien lebt. Nach seinem Tod wurde seine Asche in die Fluten des Pazifiks gestreut, wie es sein letzter Wille war.

Michael ©


Quellen: verschiedene Texte im Internet
WIKI (Januar 2013)
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[ Bearbeitet So Jan 28 2018, 16:05 ]
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Gast
Di Feb 05 2013, 05:45
Gast
Hallo Michael,

danke für Deine Mühe.

Hinter Einiges müssen wir aber ein Fragezeichen setzen.

Vorweg: offensichtlich ist es ein durchgängiges Merkmal, daß Erinnerungen der Musiker in den Nachkriegsjahren Vieles vermischen oder verwechseln, schlimmstenfalls sogar überhöhen.

Zu den Plakaten an der Bühne "Swingtanzen verboten. Reichskulturkammer".
Wir hatten hier schon oft das Thema dieser Aussage.

Es steht jedenfalls ganz eindeutig fest, daß es niemals ein Swingtanz-Verbot von der Reichskulturkammer oder Reichsmusikkammer gegeben hat.

Gastwirte konnten sich "Swing" natürlich im Rahmen ihres Hausrechts verbitten.
Nur ist es eher unglaublich, daß ein swingfeindlicher Gastwirt sich Teddy Stauffer als Tanzkapelle engagiert.

Zu den Noten "Bei mir bist Du schön".
Diese Episode ordnet Stauffer 1936 in den "Felsenkeller" Leipzig hin.
Der Schlager "Bei mir bist Du schön" entstand in Amerika aber erst Ende 1937 - zumindest in der Form, wie er dann populär wurde.
Es ist sehr unwahrscheinlich, daß Stauffer die Noten 1936 überhaupt schon im Repertoire hatte.

Gruß, Nils

[ Bearbeitet Di Feb 05 2013, 08:25 ]
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Gast
Di Feb 05 2013, 09:36
Gast
Hallo Nils

Danke fuer deine Anmerkungen und Korrekturen. Beide Einwaende sind gut.
Vor allem auch wegen "Bei mir bist Du schoen" von den Andrews Sisters, die den Song am 24. November 1937 bei Decca aufnahmen. Dann ging es schnell, Belle Baker nahm den Titel am 21. Dezember 1937 auf, Benny Goodman folgte am 21. und 29. Dezember 1937. Die erste Aufnahme in Europa machte Al Bowllyn am 4. Januar 1938 in London. (Quelle: Wiki)
Mit anderen Worten: Stauffer kann das Stueck erst 1938 in seinem Repertoire gehabt haben...

Und trotzdem, auch wenn Stauffers Datierung nicht stimmen kann, diese Episode wird sich so oder aehnlich mal zugetragen haben. Keine Ahnung, ob Stauffer auch spaeter in Leipzig gespielt hatte. Vielleicht wissen andere mehr?
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GrammophonTeam
Di Feb 05 2013, 11:04
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Teddy Stauffer Discographie
1936 - 1941

Teddy Stauffer and the Original Teddies : Bob Huber, Rudi Dumont, Kurt Hohenberger (tp) Walter Dobschinski
(tb,arr) Erhard Krause, Walter Bierott (tb) Bertalan Bujka (cl,as,vln) Franz Thon (as,bar,cl) Paul Linder
(ts,as) Helmuth Friedrich (ts,cl) Teddy Staufer (ts,vln,ldr) Richard Franke (bar) Jack Trommer (p) Hans
"Buddy" Bertinat (2nd p,vln,accor) Billy Toffel (g,vcl) André Schuster (b) Paul "Polly" Guggisberg (d)


Berlin, Juli 14, 1936
21306 Alone (bt vcl) Tel (G)A2027, BobSette BS102
21307 Goody goody (bt + ens vcl) - , 6.28039, TS3189/1-2,
78139/SIZ 1, BobSette BS102

Berlin, Juli 16, 1936
21311 Gastin and roses (bt vcl) Tel (G)A2029
21312 Is it true what they say about Dixie (bt vcl ) Tel (A)2029,

Berlin, September 3, 1936
21357 Christopher Columbus (unveröffentlicht) Tel
21357-2 Christopher Columbus -
21358 The touch of your lips (bt vcl) -
21358-2 The touch of your lips (bt vcl) -

Berlin, September 11, 1936
21380 Every minute of the hour (bt vcl) Tel (G)A2064,
21381 Take my heart (bt vcl) (G)A2063, -
21382 Shades of Hades (*) - , -
21384/II Good night ladies (bt vcl)(unveröffentlicht)
21385 Quieremo mucho (bt + 4-tet vcl) (G)A2065, -
21385-1 Quieremo mucho (bt + 4-tet vcl) - , -

Berlin, September 17, 1936
21357-3 Christopher Columbus Tel (G)A2058,
21358-3 The touch of your lips (bt vcl) Tel (G)A2058,

Berlin, September 19, 1936
21387 Cross patch (bt vcl) Tel (G)A2066, 6.22386
21388 On the beach at Bali-Bali (bt vcl) - , - , -

Berlin, September 30, 1936
21423 There's a small hotel (bt vcl) Tel (G)A2067, 6.22386,
21424 No regrets (bt vcl) - , A2105, -
21425 Follow the fleet (medley) (G)A2064

Berlin, Oktober 6, 1936
21384-2 Good night ladies (bt vcl) Tel (G)A2065, BobSette BS102
21431 Organ grinder's swing (G)A2071, TS31189/1-2,
21432 Jangled nerves Tel (G)A2071, TS3189/1-2
21432-1 Jangled nerves (test) (G)R.438

Eric Helgar (vcl)

Berlin, Oktober 14, 1936
21455 Zwei Schwalben haben sich geküßt (eh vcl) Tel (G)A2072, A2105
21456 Sing, Baby, sing (bt vcl) (G)A2086, - ,
Electrola (G)1C134-32450/51
21457 Sing, sing, sing (with a swing)(bt vcl) (G)A2070, -
21458 Swingtime in the rockies - , -

Bertalan Bujka (vln solo-1)

Berlin, Oktober 20, 1936
21473 The way you look tonight (bt vcl) Tel (G)A2073
21474 Ich bin auf der Welt um glücklich
zu sein (eh vcl) (G)A2072
21475 A fine romance (bt vcl) (G)A2073, -
50643 Zigeunerweisen (1) (G)T5725, -

Teddy Stauffer and his Original Teddies : ohne Eric Helgar (vcl)

Berlin, Oktober 29, 1936
21524 When did you leave heaven ? (bt vcl) Tel (G)A2086,
21525 Did I remember ? (bt vcl) (G)A2107, -
21526 Me and the moon (bt vcl) -
50658 You started me dreaming (bt vcl) (G)T572

Teddy Stauffer and his Original Teddies : Harry Herzog, Carl Hohenberger, Max Müssigbrodt (tp) Walter
Dobschinski (tb,arr) Erich Böhme, Albert Wollenhaupt (tb) Bertalan Bujka (cl,as,vln,arr) Ernst Höllerhagen
(as,cl,vln) Franz Thon (as,bar) Teddy Kleindin, Helmuth Friedrich (ts,cl) Jack Trommer, Buddy Bertinat (2nd
p,vln) Billy Toffel (g,vcl) André Schuster (b) Polly Guggisberg (d)

Berlin, April 5, 1937
21969 Good night my love (bt vcl) Tel (G)A2189,
21670 The moon is grinning at me (bt vcl) (G)A2188, -
21671 I've got you under my skin (bt vcl) - , -
21972 Us on a bus (bt vcl) (G)A2189, 6.22386,

Klavier-Duo der "Original Teddies" : Jack Trommer, Buddy Bertinat (p) Billy Toffel (g) André Schuster (b)
Polly Guggisberg (d)

Berlin, April 12, 1937
21993 Pennies from heaven piano-medley pt 1 Tel (G)A2198
21994 Pennies from heaven piano-medley pt 2 -

Teddy Stauffer and his Original Teddies

Berlin, April 21, 1937
22019 Riding high (bt vcl) Tel (G)A2199
22020 Little old lady (bt vcl) (G)A2208, -
22021 I sing you a thousand love songs (bt vcl) - , -
22022 There's something in the air (bt vcl) (G)A2207, -
22023 The night is young and you're so beautiful
(bt vcl) - , -

Berlin, April 28, 1937
22040 Plaisir d'amour Tel (G)A2203,
22041 You've got something (be vcl) (G)A2199, -
22042 Aloha Oe (Farewell to thee)(bt,ens vcl) (G)A2203, -
22042-1 Aloha Oe (Farewell to thee)(bt,ens vcl) (G)R515
22043 Swingin' for the king (bt vcl)(unissued)
22043-1 Swingin' for the king (bt vcl) (G)A2209, -
22044 Boo-hoo (bt vcl) - , R515 (test)

Eugen Henkel (ts,cl) für Friedrich

Berlin, September 3, 1937
22288 Never in a million years (bt vcl)(unveröffentlicht)
22288-1 Never in a million years (bt vcl) Tel (G)A2268
22289 September in the rain (bt vcl)(unissued)
22289-1 September in the rain (bt vcl) (G)A2268, -
22290 Limehouse blues (G)A2269, - ,
22291 Pop corn man (bt vcl) Tel (G)A2269, (G)3189/1-2

"Klavier-Duo" der Original Teddies

Berlin, September 14, 1937
22326 Gehn'n wir Bummeln (On the Avenue) Teil 1 Tel (G)A2294
22327 Gehn'n wir Bummeln (on the Avenue) Teil 2 - , -

Teddy Stauffer and his Original Teddies

Berlin, September 27, 1937
22368 Yours and mine (bt vcl) Tel (G)A2306
22369 Got a pair of new shoes (bt vcl) - , 6.22386
22370 Good mornin' (bt vcl) (G)A2307
22371 A sailboat in the moonlight (bt vcl) - , -

Berlin, Oktober 15, 1937
22400 Afraid to dream (bt vcl) Tel (G)A2387
22401 Gone with the wind (bt vcl) - , -
22402 The merry-go-round broke down (bt vcl) (G)A2336, -
22403 My swiss hill-billy (bt vcl) (G)A2370, -
22404 You can't run away from love to-night (bt vc l) (G)A2388, -
22405 I know now (bt vcl) - , -
22406 It's the natural thing to do (bt vcl) (G)A2337, -
22407 The moon got in my eyes (bt vcl) - , -
22408 The lady is a tramp (bt vcl) (G)A2386, -
22409 Where or when (bt vcl) - , -

Teddy Stauffer and his Original Teddies : plus Eric Helgar (vcl)

Berlin, Oktober 28, 1937
22452 Everybody sing (bt vcl) Tel (G)A2390, 6.22386
22453 Some of these days (bt vcl) - , -
22454 Der Student geht vorbei (G)A2339, -
22455 Where are you ? (bt vcl) (G)A2389, A2562, -
22456 In die unbekannte Ferne (eh vcl) (G)A2371, TA640, -
22457 Träumen von der Südsee (eh vcl) - , -
22458 Ski-yodel (bt vcl) (G)A2370, -
22459 Can't I forget ? (bt vcl) (G)A2389, -

Teddy Stauffer and his Original Teddies : Benny De Weille (cl,as) für Henkel, ohne Helgar out

Berlin, April 9, 1938
23013 Home town Tel (G)A2530, 6.22386
23014 I wanna be in Winchell's column (G)A2533, -
23015 Who knows ? (tb vcl) (G)A2534, -
23016 Rosalie (tb vcl) - , -

Berlin, April 21, 1938
23046 Whistle while you work (bt vcl + ens effects) Tel (G)A2533, A10845, 6.22386,
23047 One song Tel (G)A2533
23048 Some day my prince will come (bt vcl) (G)A2532, A10845
23049 With a smile and a song (bt vcl) - , -

Berlin, April 27, 1938
23078 Big apple Tel (G)A2566,
23079 The original : The big apple - , 6.28360

Klavier-Duo der Original Teddies : gleicher Tag

23076 Piano-medley Teil 1 : Ooooo-oh boom Tel (G)A2565
Mama, that moon is here again
Doctor rhythm
Oooooo-oh boom
23077 Piano-medley Teil 2 : Thanks for the memory Tel (G)A2565
Once in a while
That old feeling

Teddy Stauffer and his Original Teddies : Carl Hohenberger, Maurice Gigaz, Casi Bonjour (tp) Walter
Dobschinski (tb,arr) Erich Böhme, Albert Wollenhaupt (tb) Ernst Höllerhagen (cl) Benny De Weille (as,cl)
Bertalan Bujka (as,cl,vln,arr) Omer De Cock (ts,arr) Jack Trommer (p) Buddy Bertinat (2nd p,accor,arr)
Billy Toffel (bj,vcl) André Schuster (b) Polly Guggisberg (d) Betty Toombs (vcl) Teddy Stauffer (vln,ldr)

Berlin, September 9, 1938
23425 Say "Si si" (Para vigo me voy)(bt,btoombs
vcl) Tel (G)A2670, 6.28039, BobSette BS105
23426 Adios Panama (bt vcl) - , -
23427 So you left me for the leader of a swing
band (bt,btoombs vcl) (G)A2671, 6.28039, -
23428 So help me (If I don't love you) - , , -

Berlin, Oktober24, 1938
23568 St. Louis blues (1) Tel (G)A2806
23569 Meditation (odc arr) - , 6.22386, BobSette BS105
23570 I've got a pocketful of dreams (bt vcl) (G)A2732
23571 I'm gonna lock my heart (bt vcl) - , 6.22386

plus Rosita Serrano, Eric Helgar (vcl)

Berlin, November 22, 1938
23687 La conga blicoti (Nacht am Kongo)(eh vcl) Tel (G)A2759, 6.22386
23688 Maria my own (Marie-Marie)(eh vcl) -
023689 Ti-pi-tin (rs + bt,eh,bb trio vcl) (G)E2758, 6.28039
023690 Vilja (Mit "Vilja um die Welt")(rs,eh vcl) - , -

Teddy Stauffer and his Original Teddies : ohne Serrano und Helgar out

Berlin, November 24, 1938
23693 Don't let that moon get away (bt vcl) Tel (G)A2791
23694 Juliana (G)A2838, -
23695 A tisket – a tasket (bt,ens vcl) (G)A2791, 6.22386
23696 The flat foot floogie (bt,ens vcl) (G)A2838, - , -

Teddy Stauffer and his Original Teddies : Willi Sasse (ts,bar) für De Weille

Berlin, März 28, 1939
24127 Jeepers creepers (bt vcl) Tel (G)A2896, TA842
24128 F.D.R. Jones (bt,ens vcl) (G)A2974, - , -
24129 Hurry home (G)A2895, -
24130 Shadrach (Shadrack)(bt,ens vcl) - , 6.22386, -
24131 Deep in a dream (bt vcl) (G)A2896, -
24132 Penny serenade (bt vcl) (G)A2891, -

Teddy Stauffer (ts solo-1)

Berlin, März 29, 1939
24133 Valse-medley (1) Tel (G)A2974
24134 Ferdinand the bull (bt vcl) (G)A2891, -
024135 Pagan love song (bt,ens vcl) (G)E2973, -
024136 My heart belongs to daddy (bt vcl) - , -

Grosses Tanzorchester vom Palace-Hotel in St. Moritz : Casi Bonjour, Rolf Goldstein, Maurice Gigas (tp)
René Weiss (tb) Ernst Höllerhagen, Dennis Chapelet (as,cl) Eddie Brunner, Max Oberle (ts,cl) Teddy Stauffer
(ts,ldr) Jack Trommer (p) Buddy Bertinat (p,arr) Billy Toffel (g,vcl) Dolf Zinstag (b) Paul "Polly"
Guggisberg (d)

Zürich, c. Dezember 1939
1652 Marschpotpourri : Wo Berge sich erheben Elite Spec (Sw)4000
Roulez tambours
Cucu
Addio la caserna
1653 Walzerpotpourri : Lueget vo Berge und Tal Elite Spec (Sw)4000
Es Burebüebli
La batelière
Bionda, bella bionda
1654 Guten Sonntag Elite Spec (Sw)4001
1655 Erika (*) -
1656 Sunrise serenade (+,#) (Sw)4002, - ,
BobSette BS105
1657 South of the border Elite Spec (Sw)4002

Grosses Tanzorchester vom Palace-Hotel in St. Moritz : Casie Bonjour, Rolf Goldstein, Otto Horak (tp) René
Weiss (tb) Ernst Höllerhagen, Denis Chapelet (as,cl) Eddie Brunner (as) Bertalan Bujka (as,haw-g-1) Hugo
Peritz (ts) Teddy Stauffer (ts,ldr) Jack Trommer (p) Buddy Bertinat (p,arr) Billy Toffel (g,vcl) René
Bertschi (b) Paul "Polly" Guggisberg (d) Arthur Welti (vcl)

Zürich, c. April 1940
1708 Boum (bt vcl) Elite Spec (Sw)4004, 9522002,
BobSette BS106
1709 Give a little whistle (bt vcl) Elite Spec (Sw)4004, 9522003, Swiss
Jazz (Sw)SJLP6332, BobSette BS106
1710 El Rancho Grande (bt vcl) Elite Spec (Sw)4005, 9522003, Swiss
Jazz (Sw)SJLP6332, BobSette BS106
1711 Wie eine seltsam geschriebenes Buch (aw vcl) Elite Spec (Sw)4006, 9522003
1712-2 Ich weiss wie süss dein mund (aw vcl) - , -
1713-1 In the mood (1) (Sw)4007, 9522002,

Grosses Tanzorchester vom Palace-Hotel in St. Moritz : Casi Bonjour, Rolf Goldstein, Alberto Quarella (tp)
René Weiss (tb) Ernst Höllerhagen, Denis Chapelet (as,cl) Bertalan Bujka (as,cl,vcln) Eddie Brunner, Max
Oberle (ts,cl) Jack Trommer (p) Buddy Bertinat (p,arr) Billy Toffel (g,vcl) Tené Bertschi (b) Paul "Polly"
Guggisberg (d) Teddy Stauffer (ldr)

Zürich, c. April 1940
1714-2 It's a hap-hap-happy day (bt vcl) Elite Spec (Sw)4008, 9522002,
BobSette BS106
1715-1 I hear a dream (bt vcl) Elite Spec (Sw)4008
1716-1 The gaucho serenade (SW)4005, 9522003,

Teddy Stauffer und die Original Teddies : Casi Bonjour, Rolf Goldstein, Alberto Quarella (tp) Dolf Zinstag
(tb) Ernst Höllerhagen, Denis Chapelet (as,cl) Eddie Brunner, Max Oberle (ts,cl) Bertalan Bujka (vln,as)
Jack Trommer (p) Buddy Bertinat (p,arr) Billy Toffel (g,vcl) René Bertschi (b) Paul "Polly" Guggisberg (d)
Teddy Stauffer (ts,ldr,dir)

Zürich, c. September 1940
1736 I'm nobody baby (bt vcl) Elite Spec (Sw)4016
1737 Dilemma-rumba (Sw)4018, 9522003, Swiss
Jazz SJLP6332
1738 I can't love you anymore (bt vcl) Elite Spec (Sw)4016, 9522002
1739 You think of everything (bt vcl) (Sw)4017, - , LP6313
1740 You can't brush me off (bt vcl) - , 9522009
1741-1 Dilemma-fox-trot (Sw)4018, -
1742-1 Tiger rag (Sw)4019, 9522002, Swiss
Jazz SJLP6327
1743-1 Melodies from Hawaii Elite Spec (Sw)4019, 9522003

Teddy Stauffer und die Original Teddies : Casi Bonjour, Rolf Goldstein, Marcel Fetterlé (tp) Claude de
Coulon (tb) Ernst Höllerhagen, Denis Chapelet (as,cl) Eddie Brunner, Max Oberle, Paul Linder (ts,cl)
Bertalan Bujka (vln) Jack Trommer (p) Buddy Bertinat (p,arr) Billy Toffel (g,vcl) René Bertschi (b) Paul
"Polly" Guggisberg (d) Geschwister Schmid (vcl) Teddy Stauffer (ldr)

Zürich, c. Dezember 1940
1789 Chanson de Marguerite (bt vcl) Elite Spec (Sw)4032
1790 I'll never smile again (Sw)4033, 9522009,
1791-1, 2 Margritlilied (gs vcl) Elite Spec (Sw)4032
1792 Practice makes perfect (bt vcl) (Sw)4033, LP6313
1793 Booley-Ja-Ja (bt vcl) (Sw)4034, 9522002

Teddy Stauffer und die Original Teddies : Casi Bonjour, Rolf Goldstein, Marcel Fetterlé (tp) Claude de
Coulon (tb) Ernst Höllerhagen, Denis Chapelet (as,cl) Eddie Brunner, Max Oberle, Paul Linder (ts,cl)
Bertalan Bujka (vln) Jack Trommer (p) Buddy Bertinat (p,arr) Billy Toffel (g) René Bertschi (b) Paul
"Polly" Guggisberg (d) The Three Lorrisons (vcl) Teddy Stauffer (ldr)

Zürich, c. Dezember 1940
1797-1 Bugle call rag Elite Spec (Sw)4034, 9522002
1798 Avalon (Sw)4035
1799 Wednesday night hop (Sw)4038
1800 Six lessons from Madame La Zonga (Sw)4037
1801 Playmates (ttl vcl) (Sw)4036
1802 Rhumboogie (ttl vcl) -
1803 The breeze and I (Sw)4037
1803-1 The breeze and I - , 9522003
1804 Shake down the stars (Sw)4038
1807 Fools rush in -

Teddy Stauffer und die Original Teddies : Casi Bonjour, Rolf Goldstein, Marcel Fetterlé (tp) Claude de
Coulon (tb) Ernst Höllerhagen, Denis Chapelet (as,cl) Eddie Brunner, Max Oberle, Paul Linder (ts,cl)
Bertalan Bujka (vln) Jack Trommer (p) Buddy Bertinat (p,arr) Billy Toffel (g,vcl) René Bertschi (b) Paul
"Polly" Guggisberg (d) Lilian Harvey (vcl) Teddy Stauffer (ldr)

Zürich, c. Januar 1941
Liebs chindli im Bettli (lh vcl) Elite Spec (Sw)4050
Lueged vo Berg und Tal (lh,gs vcl) -
Ce soir (lh vcl) (Sw)4051
Je tire ma révérence (bt vcl) -
Little wooden head (lh vcl) (Sw)4060
When you wish upon a star (lh vcl) -

Anschließend verließ Stauffer die Schweiz und ging nach Mexiko, Eddie Brunner führte das Orchester weiter. Eine Aufnahmesitzung vom 17. September 1941 steht nicht unter der Leitung von Teddy Stauffer.
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joha
Di Feb 05 2013, 15:08
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985



Foto Cover Desin: Atelier Mahler
aus Der LP Serie (Lieblinge einer Generation) Top Classik BB45.019
Platten liegen vor

Gruss joha


[ Bearbeitet Di Feb 05 2013, 22:31 ]
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snookerbee
Di Feb 05 2013, 15:50
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1686

Hier noch ein Querverweis ins Forum: Link - Hier klicken
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Gast
Di Feb 05 2013, 16:56
Gast
@ Grammophonteam
Danke für die ausführliche Discografie. (ist das die von Heinz Becker?)
Wollte auch noch eine reinstellen, aber die ist lang nicht so ausfuehrlich wie deine...

Link - Hier klicken
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GrammophonTeam
Di Feb 05 2013, 17:11
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Die Discographie ist links aus dem Hauptmenü entnommen:
Deutsche Jazz Aufnahmen bis 1945 Link - Hier klicken

Sie basiert auf H.Lange - ist deswegen teils mit Vorsicht zu genießen.
Allerdings fließen auch schon neuere Erkenntnisse ein. Viel ist noch zu überarbeiten, zur Orientierung "taugt" sie jedoch.
Die Stauffer Angaben sind neueren Standes.

Grüße

PS: Das Wappen von Bern ist ein Bär - so kam nicht nur Ernest Henry Stauffer, sondern auch seine Teddys zu ihrem Namen...

[ Bearbeitet Di Feb 05 2013, 17:21 ]
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Gast
Mi Feb 06 2013, 00:17
Gast
Hallo Nils

Noch ein kleiner Nachtrag. Du schreibst:
"Zu den Plakaten an der Bühne "Swingtanzen verboten. Reichskulturkammer".
Es steht jedenfalls ganz eindeutig fest, daß es niemals ein Swingtanz-Verbot von der Reichskulturkammer oder Reichsmusikkammer gegeben hat."

Ich gebe Dir vollumfänglich Recht, dass 'Reichsmusikkammer' sicher nicht auf dem Plakat stand.

In der Dissertation von Axel Jockwer "Unterhaltungsmusik im Dritten Reich" habe ich folgendes gefunden: (S. 339 f)

Das erste aktenkundige lokale Swingtanz-Verbot hatte der Polizeidirektor von Freiburg zum 1. Juni 1938 erlassen. Swing sei eine aus den USA eingeführte „Tanzart“, so referierte (Fritz) Stege, die „dem deutschen Wesen artfremd“ sei und „Ärgernis“ errege, so dass „die Aufführung dieses Tanzes bei öffentlichen Tanzlustbarkeiten“ nun verboten sei.
Bereits einige Monate nachdem man in Freiburg gegen den Swing aktiv geworden war, startete Ende 1938 nun der Gauleiter von Pommern die nächste auf seinen Gau beschränkte Initiative, diesmal bezog sich die Anordnung aber auf einen erheblichen größeren Bereich, und stellte somit ein Novum dar, von dem sich auch Stege überrascht zeigte. Zudem betraf das für den Jahresbeginn 1939 avisierte Verbot nicht mehr allein den sogenannten Swingtanz, sondern auch das entsprechende Spiel der Kapellen. (…)

Scheinheilig schüttelte man innerhalb der Wirteschaft den Kopf, dass angesichts des „widerlichen Schauspiels der Swinghampelei und des ‚heißen’ Gedudels“ erst der Gauleiter hatte einschreiten müssen, anstatt dass die Gaststättenbesitzer selber aktiv geworden wären: „Die deutsche Gaststätte ist kein Sammelplatz für einen kleinen Kreis degenerierter Jünglinge.“, erboste sich zum Beispiel die „Deutsche Gaststätte“ und verwies darauf, dass individuellen Maßnahmen der Wirte wie das Anbringen von Schildern („Swingtanz verboten“) wenn dann eher „aus weltanschaulichen Sicherheitsgründen“ ergriffen worden seien.
Das Beispiel Pommern machte Schule: Aus Stuttgart meldete sich nun das Vergnügungsgewerbe mit der Aufforderung, „den Swing in ihren Betrieben zu verbieten“. Der Musikstil spielte hier keine Rolle, sondern nur der „lommelige“, aus Amerika importierte „Tanzunsinn“. Jetzt folgten Franken und Thüringen sowie Württemberg-Hohenzollern (durch einen Beschluss des Kaffeehaus- und Vergnügungsgewerbes) dem Vorbild Pommerns und erklärten den für „Nigger oder jüdische Plattfüße“ geschaffenen Tanz für obsolet.
(Zitatende)

Mit anderen Worten (ich beziehe mich auf das Wort 'scheinheilig'): einige Wirte hatten vermutlich vorsorglich das entsprechende Verbotsschild (ohne 'Reichsmusikkammer') aufgehängt.

Man koennte es so zusammenfassen:
Beides ist richtig: es gab eindeutig klare Verbote. Und die sind, je nach Ort und je nach Wirt, umgangen worden oder nicht.


Michael
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Gast
Do Feb 21 2013, 23:16
Gast
Nachtrag

Wie Nils richtig bemerkt hat, kann das Datum von 1936 auf keinen Fall stimmen, wenn Stauffer die Episode mit "Bei mir bist du schön" beschreibt. (Das Interview fand in den 80er Jahren statt.) In einer anderen Biographie über Stauffer fand Stauffers Auftritt im Leipziger Felsenkeller 1938 statt - das ist stimmiger.

Ich lese gerade ein Interview mit Walter Dobschinsky im Buch 'Swing Heil'. Er beschreibt, wie Teddy Stauffer, der einen Posaunisten brauchte, von ihm gehoert hatte und nach ihm fragte. Der damals 26-jaehrige Dobschinsky war froh, dass er seine Kapelle verlassen konnte. "Ein bisschen verknöcherte Militärmusiker, die ihre 12 Dienstjahre runtergemacht hatten." Es gab für Stauffers Band ein Engagement 1935 auf der "Reliance", einem Luxusdampfer der HAPAG. Dobschinsky konnte so in New York den Posaunisten der Casa Loma-Jazzband und andere Jazzgrössen wie Benny Goodman treffen. Danach kam der Durchbruch, 1936 fing Stauffers Band im Delphi-Palast an.

Auch Dobschinsky erzaehlt von den Kontrollen der staatlichen Aufpasser, und dass sie dann "Bei mir bist Du schön" als sogenannten 'deutschen' Titel spielten. (Uebrigens - auch Dobschinsky trampt in die Zeitfalle und datiert es auf 1937, was nicht sein kann…)
Dobschinsky spielte spaeter bei Kurt Hohenberger und hatte nach dem Krieg seine eigene Band.

Das mit den Kontrollen muss mehrmals vorgekommen sein, jedenfalls erzaehlt Stauffer an anderer Stelle die vorher erwaehnte Episode mit aehnlichem Ablauf. "Das Publikum raste vor Begeisterung. Plötzlich aber, gegen Mitternacht, flogen die Türen auf. Zuerst kam die Polizei. Hinter ihr kamen uniformierte SS-Männer. Unsere Vorführung wurde unterbrochen. Ein paar SS-Männer und Polizisten kamen zu mir…" Auch hier wieder Stauffers scheinheilige Gegenfrage, was denn Swing sei, die die Aufpasser nicht beantworten konnten. Und dann wieder als 'deutsches' Stück "Bei mir bist du schön", dann der Bugle Call Rag im Marschrhythmus…
(zitiert in Franz Ritter (Hrg.): »Heinrich Himmler und die Liebe zum Swing - Erinnerungen und Dokumente«, Leipzig 1994)
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humoresk
Di Mär 26 2013, 18:55
Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: So Jun 10 2012, 16:06
Beiträge: 351
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snookerbee
Di Mär 26 2013, 19:37
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1686
@humoresk:

Das rötliche Bild ist ja sehr bekannt. Wenn ich es hier so sehe, frage ich mich, ob es ein reales Foto oder eine nach einem Foto angefertigte Zeichnung ist.
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humoresk
Di Mär 26 2013, 20:04
Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: So Jun 10 2012, 16:06
Beiträge: 351
@snookerbee:

Es ist auf jeden Fall eine Zeichnung. In diesem konkreten Fall zierte sie einen Telefunken-Nachtrag von 1939.
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snookerbee
Di Mär 26 2013, 20:32
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1686

Danke sehr. Wieder was gelernt! Die Original-Vorlagen sind eben doch aufschlußreicher als spätere Kopien.
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Barnabás
Fr Jan 10 2014, 23:54
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
Hallo,

hier noch drei Autogrammkarten von Teddy Stauffer.
Nr. eins bis zwei wurden in den 1930er Jahren ausgegeben.
Nummer drei wurde in den 1950er Jahren in Umlauf gebracht.




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