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Kapellmeister Max de Groot vom Pavillon Mascotte
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GrammophonTeam
Mi Feb 06 2013, 17:59 Druck Ansicht
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Als Ergänzung des Artikels Die ersten Jazz Bands... mit Pauken und Banjo ein weiterer früher Versuch einer Kapelle an der neuen Yass Musik (auch wenn das Wort nicht auf dem Etikett erscheint).
Vielen Dank an Stompy für diese Überspielung!

Auch bei dieser Aufnahme gilt das Motto: Banjo muss sein und Lärm machen soll es auch...
Man könnte fast meinen der "Trommler" sitzt im Aufnahmetrichter.
Vielleicht kann jemand bei der genaueren Datierung behilflich sein?

DO YOU EVER THINK OF ME?
Tanzorchester vom Pavillon Mascotte
Kapellmeister Max de Groot
c. 1921/1922



Polyphon 30912 (Mx.-No.: 600at)

.99


Wie sich unschwer hören lässt - die "echten" Vorbilder des Jazz aus den USA fehlen. Die Kapelle spielt wohl eher ihre eigene Vorstellung von dem was Jazz sein könnte.

Max de Groot (genaue Lebensdaten liegen uns nicht vor) war einer der vielen Musiker die zunächst als ernsthafte Konzertmusiker begannen, dann aber (wohl auch aus wirtschaftlichen Gründen) als Kapellmeister in der Unterhaltungsmusik strandeten.

Max de Groot wurde in Holland geboren, erste Aufnahmen machte er bereits 1904 bei der Beka mit leichter Klassik.
1914 widmete ihm Richard Tauber eine seiner Kompositionen (!), Nocturne in E-Dur für Violine und Klavier. Max de Groot soll laut der Widmung auf einem Notenblatt zu dieser Zeit Konzertmeister in Dresden gewesen sein.
Nach dem ersten Weltkrieg verdiente sich Max de Groot dann als Kapellmeister, eben auch im "Pavillon Mascotte".

Während all den Jahren muss Max de Groot aber auch in England aktiv gewesen sein, wie er später in einem Zeitungsartikel sagte.
Interessant auch dieses: Von 1909 bis 1928 leitete in London das Orchester des Piccadilly Hotels ein gewisser David de Groot (1880 - 1933).





Dieser spielte für die HMV c. 120 Titel ein, meist nur als "de Groot and the orchestra at the Piccadilly Hotel".
Möglicherweise handelt es sich um einen Verwandten von Max de Groot.

Unser Max de Groot kehrte jedenfalls 1923 wieder nach Holland zurück.
Diese Annonce vom Herbst 1923 für das de Groot Orchester gibt weitere Spielorte an: Trocadero (Hamburg), Grand Hotel Kristiane und Palais Mascotte (Zürich), Berlin sowie Imperial Restaurant (London).





Vom November 1923 stammt dieser Artikel aus einer holländischen Zeitung über Jazz. Im unteren Teil des Artikels wird auch auf Max de Groot und seine Rolle im Jazz eingegangen (Vielleicht kann uns jemand mit der entsprechenden Sprachkenntnis einen kurzen Abriss des Artikels übersetzen?)




Max de Groot blieb der Unterhaltungsmusik treu. Im Januar 1937 wird über das neue Varietee Programm der Scala in Rotterdam berichtet. Max de Groot leitete das Orchester. Im gleichen Programm trat auch das Meister Sextett (Comedian Harmonists) auf.




Einer der letzten Berichte datiert vom Herbst 1938, Max de Groot dirigierte eine Aufführung von Emmerich Kalman´s Zirkusprinzessin.





[ Bearbeitet Mi Feb 06 2013, 19:28 ]
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GrammophonTeam
Mo Feb 18 2013, 20:30
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Noch aus der "klassischen" Zeit



Aus der "jazzigen" Zeit, Berlin um 1923




[ Bearbeitet Sa Aug 08 2015, 11:42 ]
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GrammophonTeam
Mi Mär 19 2014, 09:26
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Als Cosmo Jazz Band:



Berliner Tageblatt, 2. April 1921

Die Jazz Band von Max de Groot trat im Mai 1921 auch im Luna-Park, Berlin auf.


Vossische Zeitung, 8. & 11. Mai 1921


[ Bearbeitet Sa Aug 08 2015, 11:44 ]
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gramofan
Mi Mär 19 2014, 18:24
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
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Nach der Matritzennummer (die dem bei der DGG verwendeten System entstammt) gehe ich davon aus, dass die Aufnahme 1922 entstanden ist.
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