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Das Josef Stalin Schallplattenalbum zum Parteitag am 11. Dezember 1937
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Barnabás
So Nov 10 2013, 21:51 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
Das Josef Stalin Schallplattenalbum zum Parteitag am 11. Dezember 1937



Daß die Schallplatte seit ihrem Bestehen nicht nur als Träger von Musik und Gesang genutzt wurde ist vielen Zeitzeugen und Sammlern hinreichend bekannt.
Vorwiegend wurde das Speichermedium Schallplatte von den Vertretern der Künste in Anspruch genommen um ihr Tun so einer verbreiterten Konsumentenschaft ihr Können darzubieten.

Diesen schellen und flächendeckenden Strom der Verbreitung von Tonkonserven konnte sich auch die politische Kaste nicht entziehen. Vielmehr war mit dem Vertrieb von Schallplatten ein Netz aufgebaut, dem es politisch nutzbar zu machen galt.
Alles politischen Strömungen der Welt hatten das Medium Schallplatte schon Anfang der 10er Jahre des 20. Jahrhunderts für sich entdeckt und es genutzt.

Das englische Königshaus, der deutsche Kaiser, die belgische Krone, der Italiener Mussolini, und viele viele andere einflußreiche Körperschaften ließen sich hier aufzählen die ihr Stimme und ihre politische Botschaft in Wachs schneiden ließen.

Eine besonders aufwendige Arbeit dieser politischen Agitation wurde 1937 in Moskau in Auftrag gegeben.

Zum Anlaß wurde eine Rede von Josef Stalin zur Delegiertenwahl im „großen Theater“ in Moskau genommen.
Dieses Großereignis sollte in einem Schallplattenalbum festgehalten werden und der Nachwelt ein Zeugnis sein.

Mit diesem Album wurde eine qualitative hochwertige Arbeit angeliefert, die sich im Ton und in der Verarbeitung des Album zeigt.

Der Pappkörper wurde mit blauen Leinen überzogen und mit einer ungewöhnlichen scharfen Prägung, in Form einer Ansicht von Josef Stalin versehen. Weiter wurde die Beschriftung des Album in den Karton eingelassen und in goldfarbenen Buchstaben sichtbar gemacht. Der Deckel des Album wurde doppelt verklebt und in seiner Innenseite mit blauen Kunstleder abgedämpft. So läßt sich das Album leise und sicher zuschlagen, klappen.

Die einzelnen Schallplattenfächer wurden mit vernickelten Nieten in Stabilität gebracht.

Nach dem Öffnen des Albums mußte man einen weiteren Deckel nach rechts umklappen um an die Schallplatten zu gelangen. Zur weiteren Sicherung der Tonträger wurde der zweite Deckeln mit zwei Bänder verschnürt, die sich im selben Farbton wie der Einband bewegten.

Hinter dieser Sicherung lagen nun die fünf Schallplatten, die die Rede von Josef Stalin trugen.
Die Qualität der Aufnahmen läßt ein sehr guten Tonsystem vermuten, daß seinen Einsatz im „großen Theater“ gefunden hatte. Auch ist über die Pressung selber nicht negatives zu sagen. Sehr schöne feste Schellacküberzüge, die eine gewisse Kratzfestigkeit vermuten lassen.

Als Mat. Nummern wurde die Kennung B-1/1 , B-1/2 für den ersten Teil verwendet. Fortlaufend Bewegte sich die Kennung nach dem System B-2/1 B-2/2, B-3/1 B-3/2 bis B-5/1, B-5/2.

Für das Label wurde ein Rot, ein Weinrot gewählt, das stark an den Farbton der „dt. Grammophon“ erinnert.
Mit gold-Buchstaben wurde die Beschriftung auf den Platten für den Käufer kenntlich gemacht.

Leider ist die Verklebung des Label auf den Platten mit einem Leim vorgenommen worden, der sich unter Wasser oder Feuchtigkeit leicht löst.
Der Druck der Labels ist durchaus mit der Qualität der „dt. Grammophon“ gleichzusetzen.

Mit diesem Album ist ein Stück politische Weltgeschichte erhalten geblieben, mit dem unmittelbar einen Zugang in das „große Theater“ zu Moskau möglich ist.




Das Stalin Album aus dem Jahr 1937:" Rede Genosse Stalin zur Wahl im großen Theater am 11. Dezember 1937"



Ein Teilausschnitt der Deckels. Sehr schöne Arbeit der Buckdruckkunst. Stalin in blauen Leinen.



Die Innenseite des Album. Zwei Bänder sichern die Platten vorm Rutschen aus den Fächern.



Die Platte in ihrem sicheren Quatier. Fester Karton als Einschub in das Album.



Ein Bildbeispiel für die fünf Platten. Weinroter Grund mit Goldiger Schrift.


Gruss B.

[ Bearbeitet Sa Jan 27 2018, 10:14 ]
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veritas
So Nov 10 2013, 22:05
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Jun 28 2012, 17:52
Wohnort: Allgäuer Provinzpampa
Beiträge: 544
Schöne Beschreibung! Das ist in der Tat ein sehr interessantes politisches Artefakt. Wenn ich mir die menschenverachtenden Verbrechen Stalins vor Auge führe, dann überkommt mich beim Anblick des Reliefs ein kalter Schauer.
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Webseite
Starkton
So Nov 10 2013, 23:47
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Hier ist eine deutsche Übersetzung dieser Rede. Nach einem Abdruck in der Prawda vom 12. Dezember 1937: Link - Hier klicken

Ein passendes Label habe ich auch:


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Barnabás
Mo Nov 11 2013, 11:49
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
@ Starkton:
Danke für den Zusatz.
Hätte ich ja auch gleich einarbeiten können. Aber so geht es auch.
Um den politischen Inhalt der Platten wollte ich eher einen Bogen schlagen.
naja, wie gesagt, so geht es auch.

Danke und "versammelte" Grüsse B.
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