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Deutsche Grammophon
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Willi-H-411
Tue Dec 16 2014, 17:33pm
Joined: Wed Oct 12 2011, 11:42am
Location: Ruhrpott
Posts: 1296
Hier mal ein schönes gelbes Label, leider kann ich nicht entziffern, was da von Hand in die Matrize geschrieben wurde:



Die Aufnahme ist vom 17. März 1908, aber ich schätze mal, die Pressung ist jünger.

VG Willi
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Fehlmann1960
Tue Dec 16 2014, 22:45pm
Joined: Thu Dec 19 2013, 15:39pm
Location: CH- 4492 Tecknau
Posts: 447
Vermutlich steht auf der Matrize "Il Trovatore, Enrico Caruso.
Habe auch eine aus dieser Zeit und auf dieser steht der Titel und der Interpret. Ich habe ein Seidenpapier auf das Label gelegt und mit einem Bleistift eingeschwärzt. So bleibt das Geschriebene weiss und wird einigermassen leserlich. Bei mir hats geklappt.
Gruss Thomas
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bavariola
Tue Jan 06 2015, 01:23am
Joined: Sat Jan 12 2013, 00:38am
Posts: 165
Hallo werte Kollegen,

selten nur kaufe ich auf dem Flohmarkt eine Platte, nur weil mir das Etikett gefaellt, denn in musikalischer Hinsicht ist das oft Ballast. Hier habe ich neulich einmal eine Ausnahme gemacht - und die Sache mit dem Ballast ist, je laenger ich mich mit der Platte auseinadersetze - gar nicht mehr so gravierend:
Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder

Ein sehr aehnliches (aber nicht gleiches) Etikett wurde bereits von Mitglied Aristodemo vorgestellt ( Link - Hier klicken ). Doch dort sind die Titel- und Interpreten-Angaben wie ueblich eingedruckt, und im Unterschied dazu ist bei dem hier gezeigten Etikett dafuer ein Feld mit punktierter Linie reserviert, um selbige Eintragungen von Hand vorzunehmen.

Die Matrizennummer ist 2329c (Praegestempel im Spiegel an der Endrille) bzw. 2327c (handschriftlich unterm Etikett) - eine von beiden muss falsch sein. Die Rueckseite der Platte ist unbespielt und traegt das uebliche Markenzeichen "Schreibender Engel". Der Durchmesser der Platte ist mit 31,1 cm fast schon unanstaendig.

"Mensch, sieh dir die Bilder an" ist einerseits ein Kurzspielfilm bzw. Tonbild von 1908 ( Link - Hier klicken ) ( Link - Hier klicken ), andererseits ein Lied aus der Revue "Nacht von Berlin", und die scheint 1911 herausgekommen zu sein. Die Platte duerfte wohl auf die Revue zu beziehen sein, nicht auf das Tonbild, obwohl mich etwas stutzig macht, dass selbiges von der Firma Messters Projektions GmbH produziert wurde - hier wurde die Filmprojektion mit Schallplatten-Wiedergabe begleitet (uebrigens auch dies nachzulesen in unserem Forum: Link - Hier klicken ). Auch das waere ein Ansatzpunkt. Da ich ueber keine Matrizennummernliste der Grammophon-AG verfuege, kann ich das leider nicht praeziser aufklaeren.

Auf der Platte singt (besser: quiekt) eine Damen- und eine Herrenstimme mit Orchesterbegleitung, und es geht in dem Lied in der Tat darum, was man im Kino alles sehen kann, wie das vor sich geht (naemlich "mit Harmonium, Klavier und Grammophon") und was da sonst noch alles passieren kann ("... packste die Dame so, die Augen, die sind in Indien, die Hand ist an dem Po"). Nicht nur die Groesse der Platte ist unanastaendig...

Zur Beachtung: Ich habe bisher darauf verzichtet, meine Bilddateien mit einem Wasserzeichen zu schuetzen, denn dadurch werden sie in aesthetischer Hinsicht unansehnlich bis unbrauchbar, und ich wuerde auch weiterhin gerne so verfahren. Umso mehr bitte ich die werten Leser/Nutzer, sollten sie beabsichtigen, meine Bilddateien weiterzuverwenden (gleichgueltig ob gewerblich oder nicht), zuvor mit mir Ruecksprache zu nehmen (PN), zumal ich, sollte ich erstmalig meine Arbeiten an anderer Stelle (Dissertation, Chronik, Fachbuch oder was auch immer) wiederfinden, augenblicklich die unschoene Wasserzeichen-Methode verwenden oder - was wahrscheinlicher ist - meine Arbeit konsequent ganz einstellen wuerde, und das ginge dann zu Lasten aller. Ich bitte um Verstaendnis und Beachtung. Herzlichen Dank!

Beste Gruesse an alle!

[ Edited Fri Jun 26 2015, 00:39am ]
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_-_-_
Tue Jan 06 2015, 06:58am
Joined: Thu May 12 2011, 09:46am
Posts: 253
bavariola wrote ...

Auf der Platte singt (besser: quiekt) eine Damen- und eine Herrenstimme mit Orchesterbegleitung, [...]

    Performer: ELSE KUPFER, GUIDO THIELSCHER
    Head: o
    CatNum: 0944021
    Num: 2329c
    Date: 4-9-11
    Title: Die Nacht von Berlin: Mensch, sieh’ die Bilder an
    Composer: Holländer

Quelle: "0944021" hier eingeben Link - Hier klicken
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bavariola
Wed Jan 07 2015, 23:15pm
Joined: Sat Jan 12 2013, 00:38am
Posts: 165
Hallo _-_-_

besten Dank fuer die Vervollständigung - und vor allem fuer den Link. Auf der CHARM-Seite war ich sogar bereits, allerdings bin ich auf Umwegen dorthin gelangt und vielleicht deswegen kurz vor dem Ziel steckengeblieben. Noch wahrscheilicher ist allerdings ein Bedienungsfehler. Dabei ist die Sache ganz einfach. Ich habe den Link gespeichert, denn der wird gewiss noch oefter hilfreich sein.

Beste Gruesse,
bavariola.
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Arto
Thu Jan 08 2015, 10:52am
Joined: Tue Jan 07 2014, 01:33am
Location: z.Z. Dänemark
Posts: 185
Also, ich würde eine handschriftliche Matrizennummer mehr trauen als ein Stempel. Es sieht eindeutig aus, als ob es sich um 2327c handelt und eben nicht 2329c.

CHARM ist gut, hat aber "nur" (wir sind natürlich dafür sehr dankbar) die diskographischen Ergebnisse von Alan Kelly importiert, und zwar die Katalognummerverzeichnisse. Wenn man Kellys eigene Listen (als Word-Dateien auf CD gegen Entgelt erhältlich) verwendet, und zwar die "Suffix c" Seite 89, findet man für 2327c: Jacques Urlus, Fidelio: In des Lebens Frühlingstagen (Beethoven), aufgenommen am 2. September 1911. Im Gegensatz zu 2329c ist keine Plattennummer vorhanden, und dafür können es zwei Gründe geben: entweder kennt Kelly sie nicht, oder die Platte ist nie veröffentlicht worden. Im letzten Fall hättest Du eine echte Seltenheit. Aber "Auf der Platte singt (besser: quiekt) eine Damen- und eine Herrenstimme .... ", und dieses könnte auf fehlender Buchhaltung beim Deutschen Grammophon in Berlin deuten. Kelly hat ja seine Arbeit auf Aufnahmebücher und erschienene Platten gebaut. Aber, wenn alle beide Matrizen denselben Titel darstellen, muss der 2327c doch eine (frühere) Alternative sein. Man müsste also deine Probeplatte mit einer gewöhnlichen 30-cm-Ausgabe vergleichen.

Bestens,

Arto
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Starkton
Thu Jan 08 2015, 12:31pm
Joined: Wed Oct 05 2011, 21:47pm
Location: Berlin
Posts: 1881
Interessanter Fall. Die vom Aufnahmeingenieur an die Gramophone Co. gesandte Liste muss an dieser Stelle ziemlich missverständlich gewesen sein. Laut der Auswertung von Kelly wurde der Nummernblock von 2325c bis 2334c nämlich zunächst übersprungen und erst wenige Tage später aufgefüllt.

Diese Musterplatte mit der (ersten) Matrizennummer 2327c zeigt, dass dem wohl nicht so war. Man müsste sie wirklich mal hören um die Interpreten zu identifizieren. Eventuell handelt es sich nämlich um ein Duett von Else Kupfer mit Josef Giampietro. Beide waren am 31. August 1911 im Studio. Das könnte passen.

Ob die Fidelio-Aufnahme von Jacques Urlus die (angeblich) nicht belegte Matrizennummer 2327c "geerbt" hat kann nur eine Untersuchung der Pressung zeigen. Eventuell zeigen sich da ja auch zwei verschiedene Nummern im Spiegel.


[ Edited Thu Jan 08 2015, 12:35pm ]
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Arto
Thu Jan 08 2015, 14:36pm
Joined: Tue Jan 07 2014, 01:33am
Location: z.Z. Dänemark
Posts: 185
Starkton, herrlich! Auskünfte, die sich anscheinend wiedersprechen geben immer möglichkeit für neue Entwicklungen und Auslegungen. Und es zeigt, dass der sorgfältigste Diskograf von Dänemark, Jens Hansen, recht hat, wenn er keine Eintragungen macht, ohne die betreffenden Platten in der Hand gehabt und angehört hat. In seinen Originalnoten (nicht allgemein zugänglich) bringt er auch der Dauer bei 78 UpM.
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monokel
Sun Feb 26 2017, 17:56pm
†
Joined: Mon Jul 09 2012, 14:03pm
Location: im brandenburgischen bei Berlin
Posts: 126
Hier mal eine Farbvariante die es ca. 20 Jahre vorher schon einmal gab.
Im Spiegel steht Mechan.Copt 1933





Willi-H-411 wrote ...

Gehe ich dann recht in der Annahme, daß diese Platte ebenfalls um 1908 aufgenommen und zwischen 1914 und 1915 gepreßt wurde:





VG Willi


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Polyfar41
Tue Feb 28 2017, 17:03pm
Joined: Fri Feb 24 2017, 11:27am
Location: Frankfurt am Main / Berlin
Posts: 142
Über die Etikettenfarbe wird ja normalerweise auch die Preisklasse von Schallplatten definiert. Zu Beginn der 30er Jahre hat man sich bei der DG auf nunmehr nur noch 7 Farben festgelegt. Hinzu kommt eine Kombination von 1-3 Buchstaben und fertig sind die Preisklassen, die sich nach Durchmesser, Repertoire und Wertstufe der beteiligten Künstler richten.
Beispiel Farbe violett:
die oben von Monokel abgebildete "Hochzeit des Figaro" von 1933 mit den Buchstaben "JM" kostete damals 4,50 RM (30cm-Platte).
Eine 25cm-Platte in violett mit dem Buchstaben "J" kostete 3,00 RM.
Die anderen festgelegten Zuordnungen waren C =braun, G/GM =grün, L/LM/LMe =schwarz, E/EM/EMe =rot, H/HM/HMe =dunkelrot und P/PM =hellgrün.
1 Buchstabe = 25cm-Platte, wenn 2. Buchstabe M = 30cm-Platte, wenn 3.Buchstabe
e = einseitige 30 cm-Platte.
Ausnahme: SKB war die Preisklasse einer Sonderserie mit Bayreuther Aufnahmen von 1936, die gemeinsam von DG und Telefunken für 5,00 RM pro 30cm-Platte verkauft wurden.
Bis 1943 hat man bei der DG dieses Farben- und Buchstabensystem beibehalten.
Gruß
Klaus
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Lossi
Sun Mar 19 2023, 02:35am
Joined: Tue Mar 14 2023, 02:08am
Location: Niedersachsen
Posts: 27
Starkton wrote ...

Gramophone Record Red Seal = 17 cm. c. Mai 1902-1904[?]
Gramophone Record = 17 cm. c. Mai 1902-1907
Gramophone Concert Record = 25 cm. November 1901-1909.
Gramophone Monarch Record = 30 cm. 1903-1909
Concert Record "Gramophone" = 25 cm. 1910-1914
Monarch Record "Gramophone" = 30 cm. 1910-1914
Schallplatte "Grammophon" = 25 cm + 30 cm. 1914-1915
Schallplatte "Grammophon" mit zusätzlicher Angabe der Bestellnummer = 25 cm + 30 cm. Ab 1915

Mein Sammelgebiet hört mit dem Beginn des 1. Weltkriegs auf, deshalb habe ich weiter keine Angaben.


Moin...
da gibt es das nächste *Rätsel*...
beachtet die niedrige Katalog-Nummer und Reichsgesetz 1910...
Gruß Lossi


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