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Bu-Scha Electro
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Autor Eintrag
Formiggini
Di Aug 23 2011, 06:41 Druck Ansicht

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1578
Ein schwedischer Sammlerkollege bat um Hilfe bei der Identifikation eines Labels, bzw. des Orchesters.

Er meinte der Klang erinnere ihn an Kalliope Aufnahmen, jedoch habe ich von einem Label namens Bu-Scha Electro noch nie etwas gehört...

Hier die Daten der Platte:

Ungeküsst soll eine Frau nicht schlafen geh'n (Rud Nelson) / Nimm mich mit Cherie.(Hans Kandler -- Hans Pflanzer) Bu-Scha Electro 530; mx 3549 und 3553.
Mit Stempel im Spiegel "1929".

Hat jemand von euch eine Idee zu dem Label und/oder dem Orchester, Sänger?

[ Bearbeitet Fr Apr 17 2015, 12:06 ]
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Gast
Di Aug 23 2011, 08:44
Gast
BU-SCHA war offensichtlich ein Versandetikett (ähnlich Volksverband) aus der Zeit aus der Vor-Weltwirtschaftskrise.

Abkürzung sehr wahrscheinlich " Buch und Schallplatte " und sehr wahrscheinlich keine Eigenaufnahmen, sondern Matrizen aus den Beständen von Eisner. Sie nannten sich auch ausdrücklich nur "SchallplattenVERTRIEBSgesellschaft"

Das hier fand sich bei Lotz dazu:

"Hellaphon may have been a special label for publicity and advertising records, possibly associated with the Bu-Scha label of the Bu-Scha Schallplattenvertriebsgesellschaft m.b.H. at Berlin S.42, which in turn was associated with V.d.M., Rensie and the Artiphon labels controlled by Hermann Eisner, the record industry pioneer."


[ Bearbeitet Di Aug 23 2011, 09:12 ]
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Gast
Di Aug 23 2011, 09:08
Gast

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Herold38
Di Aug 23 2011, 10:10
Gast
Hallo Uli,

"Bu-Scha" steht für
"Bund deutscher Schallplattenfreunde"

Besorgt und für die Mitglieder vertrieben wurden die Platten von der
"Bu-Scha Schallplattenvertriebsges.m.b.H., Berlin S 42".

Für (bisher) 2 Platten wurden Vox-Matrizen ermittelt, über 95% aller Aufnahmen stammen aber von Artiphon. Auf Grund der geordneten Bestellnummernfolge ist stark anzunehmen, dass alle Platten auch von Artiphon (Hermann Eisner-Werke) gepresst wurden.

Im Jahr 1929 war dort schon Eddy Walis als Hausorchester für Tanz- und Unterhaltungsmusik tätig. Ich schätze mal, dass er auch obige beiden Titel gespielt hat.

Über den Sänger kann ich nichts finden. Du kannst nur Deinen schwedischen Sammler mal bitten, beide Titel in guter Qualität bei YT einzustellen. Vielleicht können das unsere Experten (mit gespitzten Ohren) ermitteln?

Als Refrainsänger lassen sich Ende 1929/Anfang 1930 bei Artiphon-Aufnahmen nur Max Kuttner, Theo Lucas, Raimund Gessner, Robert Koppel, Kurt Mühlhardt und Alexander Flessburg nachweisen. Vielleicht ist es einer von denen?

Übrigens gab es noch mehr solcher Verbände und Vereine, die ihre Platten dann auch von anderen Firmen bezogen.

Gruß Herold38


[ Bearbeitet Di Jun 26 2012, 19:10 ]
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Gast
Di Aug 23 2011, 10:29
Gast
Danke für die Verfeinerungen, Günther !

Ich habe was gefunden !

Link - Hier klicken

Das ist eine polnische Syrena-Übernahme. Die wiederum ist übernommen von Artiphon. Auf der Artiphon spielt wie schon vermutet Edy Walis und Alexander Fleßburg singt.

Somit sind wir jetzt wahrscheinlich schon an der Quelle der "BU SCHA" angelangt.
Bliebe nur noch ein akustischer Vergleich der BU-SCHA-Platte mit obiger Syrena/Artiphon Aufnahme.

Gruß, Nils

[ Bearbeitet Di Aug 23 2011, 10:54 ]
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Herold38
Di Aug 23 2011, 12:44
Gast
Hallo Nils,

schön, dass Du die Aufnahme gefunden hast. Es wird aber eher umgedreht sein, nämlich dass Syrena die Aufnahmen von Artiphon übernommen hat.

Dass Alexander Flessburg und Eddy Walis mit seinem ganzen Gerassel wegen ein paar wenigen deutschsprachigen Aufnahmen weit ins polnische Land gefahren sein könnte, ist sehr unwahrscheinlich.

Aufgefallen ist mir ohnehin, dass polnische Syrena-Aufnahmen (überwiegend) die tatsächlichen Interpretennamen enthalten, Übernahmen aus Deutschland aber weitestgehend anonymisiert wurden. Aus den sichtbaren Matrizen- und Bestellnummern kann man leider nichts weiterverfolgen, da diese dort neu vergeben wurden. Hier hilft nur ein Hör-Test.

Gruß Herold38


[ Bearbeitet Di Jun 26 2012, 19:13 ]
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Gast
Di Aug 23 2011, 12:56
Gast
Hallo Günther,

natürlich, ich habe mich nur wieder besonders umständlich ausgedrückt !

Die Original-Aufnahme ist die Artiphon Walis/Fleßburg. Und die Matrize ist dann scheinbar danach bis zum letzten verwertet wurden, sei es bei BU-SCHA oder anonym bei Syrena.

Jetzt muß tatsächlich der Bekannte von Formiggini sich bei YT nur noch die Aufnahme mal anhören. Ein Vergleich wird einfach sein.

Auf die Idee, einen Titel der Platte mal auf YT zu suchen, kam er scheinbar nicht. Aber so haben wir wenigstens gleich noch ein paar Infos über BU-Scha bekommen. Auch gut.

Gruß, Nils

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GrammophonTeam
So Sep 11 2011, 18:36
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Von brillantspecial

Zu BuScha:




Danke!
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Barnabás
Fr Apr 17 2015, 07:11
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
Zu den eher seltenen und unbekannten "Unterlabers" gehört sicher das Berliner "Bu-Scha" Projekt.
Was der Bund deutscher Schallplattenfreunde GmbH um 1929 am Markt umsetzen wollte
ist mir nicht bekannt.
Auch scheint sich das Laben nicht lange gehalten zu haben.






Bei den BU Scha Platten handelt es sich mit hoher Sicherheit um Übernahmen anderer Firmen.

zu Beispiel die angebildete Platte:

Orig. Argentinische Kapelle (ohne Name!) Bestellnummer 520
A Medea Luz
Mat.Nummer: 3039 mech. cop 1929 J

Cecilia
Mat.Nr. 3037 mech. cop 1929 F

Zwei weiter Platten kann ich anführen


Streich Orchester (wieder ohne Name) Bestelummer 516
Münchener Kindel
Mat.Nr. 3018 mech. cop 1929 S

Geschichten aus dem Wiener Wald
Mat.Nr. 2824 mech. cop 1929 U



Russisches Vokal Quartett Bestellnummer 542
Lied der Wolgaschiffer
Mat.Nr. 2551 mech, cop 1929 M

Ukrainische Volkslieder
Mat.Nr, 3853 mech. cop 1929 L


Wenn einer mehr Platten oder Wissen beisteuer kann, dann bitte die Infos ab ins Forum.

Gruss
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berauscht
Fr Apr 17 2015, 12:01
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1989
Die Bu-Scha Schallplattenvertriebsgesellschaft wurde im Mai 1929 gegründet, und im September 1929 handelsgerichtlich eingetragen. Geschäftsführer waren Bruno Friedländer und Siegfried Obersky.


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