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His Master´s Voice Model 193
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
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grammofar
Do Okt 02 2014, 17:02 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Aug 02 2012, 23:11
Wohnort: 24364 Holzdorf
Beiträge: 265
Nun will ich gleich mal die Restaurierung eines Model 193 nutzen um es hier genau vor zu stellen:

Hersteller: Gramophone Co Ltd
Ausführung: Eiche
Baujahr: ca. 1927 - 1930
Schalldose: His Master´s Voice No. 5A
Membran: Aluminium
Motor: HMV Vierfederantrieb
Bremse: Automatisch bei excentrischer Auslaufrille
Trichterausführung: Metall, Re-Entrant Exponentialtrichter

Das Gerät stand leider die letzten Jahre in einem Wintergarten. Das Holz war ziemlich verwittert und das Furnier wölbte sich an allen möglichen stellen.
Zudem war es nicht komplett - Das Innenleben fehlte. Als Teileträger diente hier ein weiteres Model 193 der ersten Serie.
Bei dem Teileträger waren die Beine abgesägt worden - auch sonst ist das Gehäuse in einem unschönen Zustand.

Die frühen Modelle erkennt man an der einzelnen Deckelstütze und dem anderen Motorbrett. Das Schlachtgerät hat die Seriennummer 127, das neu aufzubauende hat die Seriennummer 577.

Die zweite Deckelstütze wurde notwendig, da sich die Deckel nach einer gewissen Zeit verzogen. Sie wurden nur an einer Seite gehalten bzw. hoch gedrückt. Somit sind hier Verformungen recht häufig.

Zuerst habe ich das Gehäuse geleimt und die Furnierschäden beseitigt. Anschließend wurde die alte Wachsschicht mit Salmiaklösung (9 %) abgewaschen. Zum reinigen der Schnitzereien und der Zierleisten eignet sich gut eine Zahnbürste.

Nach dieser recht intensiv riechenden Tätigkeit (nur im Freien zu erledigen) wurde das Gehäuse mit klarem Wasser angespült und abgerieben.
Danach erneut mit Wasser benetzt um es mit Clou Beize (Eiche dunkel, Farbnummer 165) zu färben.

Den Innenraum des Gerätes (also Deckelinnenseite usw.) habe ich nicht bearbeitet. Der Zustand ist hier noch sehr gut und die Abziehbilder sollten auch nicht gefährdet werden.
Nach mehrmaligen Beizvorgang habe ich das Gehäuse trocknen lassen und anschließend mit dem Wachs-Finish versehen. Dies kommt dem Original am nächsten, denn die HMV Geräte aus Eiche wurden meist mit diesem Wax-Finish versehen.

Hier ein paar Bilder, weitere werden nach Fortschritt oder Abschluss hoch geladen.








[ Bearbeitet Do Okt 02 2014, 17:04 ]
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Hedensö
Do Okt 02 2014, 20:18
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 888
Ein wirklich tolles Gerät. Ich freue mich auf die weiteren Bilder!
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Starkton
Do Okt 02 2014, 22:06
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Wunderbares Grammophon!

Schade, dass es Geräte mit so tollem Klang nicht schon 1910 gegeben hat.
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LoopingLoui
Sa Okt 07 2023, 13:28
"Moderator"

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 26 2021, 19:14
Wohnort: Altkreis Bersenbrück
Beiträge: 734
Um das Gerät auch als Electrola und vor der Restaurierung zu zeigen:








Es wurde seinerzeit eine zusätzliche automatische Bremse eingebaut, da die verbaute Electrola-Bremse nur Platten mit exzentrischer Rille abschaltet. Dies sieht man häufiger…
Verkauft in Hamburg. Die Seriennummer ist die (10?)3.

Die Metallteile sind „antik-versilbert“ - was größtenteils aussieht wie angelaufen und angegriffen war bereits zeitgenössisch so gewollt! Insbesondere die großen HMV-Eichenschränke sollten wohl den britischen Geschmack für das Gotische dienen. Während man bei HMV hin und wieder auffällige Maserungen (Tiger-Oak) bewundern darf ist hier ganz klassische deutsche Eiche gewählt worden.




Ausschnitt aus dem Katalog der neuen Electrola Modelle für 1928.
Barpreis für den Schrank mit Federwerk waren 950 RM
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