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Electromophon
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Autor Eintrag
Gonzzo20
Fr Jan 23 2015, 09:06 Druck Ansicht
Gast
Hallo,
ich bin Sammelanfänger und habe durch Zufall dieses Grammophon gefunden. Hersteller und Typ habe ich im Internet gefunden, aber keinerlei Anleitung. Ich habe folgende Fragen:
1) Kann man das Grammophon mit 220 Volt mit den vorhandenen Orginalkabeln betreiben?
2) Wöfür ist der Schiebewiederstand auf der Rückseite des Grammophons?
3) Der Antriebsriemen ist zerbröselt, gibt es eine Anleitung zum Wechseln?

Für Hilfe wäre ich sehr dankbar, vielleicht helfen die Bilder

mfg

Michael












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berauscht
Fr Jan 23 2015, 11:40
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1962
Gonzzo20 schrieb ...


1) Kann man das Grammophon mit 220 Volt mit den vorhandenen Orginalkabeln betreiben?



Vor Inbetriebname sollte unbedingt die Elektrik von einem Fachmann überprüft werden! Durch Defekte können Metallteile unter Spannung stehen. Lebensgefahr!

[ Bearbeitet Fr Jan 23 2015, 12:25 ]
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Gonzzo20
Fr Jan 23 2015, 11:50
Gast
Danke, das werde ich machen, aber weiss jemand ob der Motor für 220 Volt geeignet ist? Der Motor hat kein Typenschild. Es gab aber von Ebner Allstrommotoren von 110-250 Volt.
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Gast
Fr Jan 23 2015, 12:24
Gast
Die Empfehlung, das Gerät von einem (Elektro-) Fachmann prüfen zu lassen, kann ich nur dick unterstreichen.
Die Gummiisolation in den Stoffummantelten Kabeln sind so gut wie immer völlig brüchig.
Das kann zum Kurzschluß oder auch zur Stromleitung der Metallteile führen.

Wenn sich auf dem Motor wirklich kein Typenschild mit Daten befindet, läßt sich Deine Frage nach den 220 Volt nicht beantworten.
Das läßt sich dann nur mit einem Ohm-Meter über den Widerstand der Wicklung messen und berechnen.

Der Schiebewiderstand ist ein sogenannter Vorwiderstand und dient ggf. zur Reduktion der Eingangsspannung.

Beispiel : der Motor verträgt nur 110 V, soll aber an 220 V angeschlossen werden.
Dann muß über diesen dicken Widerstand vorher die Spannung reduziert werden.

Aber all das läßt sich leider nur nach Fotos nicht beurteilen.

Sollte alles auf 110 V eingestellt sein und das Gerät an 220 V angeschlossen, wird der Motor sich sogar kurz in Bewegung setzen.
Betonung hier aber auf "kurz", weil die Wicklungen des Motors in Schnelle zu schmoren beginnen - was so ziemlich ein Totalschaden wäre.

Mehr kann ich leider nicht helfen.

Gruß, Nils
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Gonzzo20
Fr Jan 23 2015, 12:41
Gast
Vielen Dank , das hilft schonmal weiter. Der Schiebewiederstand funktioniert das habe ich schon durchgemessen, es gibt keinen Kurzschluss auch das konnte ich schon prüfen. Ich denke ich werde das Gerät nur an 110V anschliessen um einen ersten Test zu machen.
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berauscht
Fr Jan 23 2015, 12:44
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1962
Hast Du den Motor genau untersucht? Möglicherweise ist er umschaltbar und kann mit sowohl 110 V , als auch mit 220 V betrieben werden.
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Gonzzo20
Fr Jan 23 2015, 12:48
Gast
Ja habe ihn mir genau angeschaut, aber kein Umschalter zu entdecken. Dann wäre ja auch der Schiebewiederstand denke ich unnötig, oder? Vielleicht sollte ich mal den Motor abklemmen und 220Volt auf den Schiebewiederstand geben, und dann mal regeln, ob er sich auf 110V regeln lässt
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GrammophonTeam
Fr Jan 23 2015, 13:17
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1826
Es handelt sich um das Motor-Modell U (Universal) von 90 - 250 Volt. Ausgelegt für Gleich- und Wechselstrom. Mit dem Schiebewiderstand wird die Spannung angepasst. Auch die eingebaute Lampe ist Bestandteil der gesamten, elektrischen Konstruktion.

Da der Widerstand die (unnötige) Leistung in Wärme "verbrät", können diese heute bei Fehlern in der Isolation im wahrsten Sinne Brandgefährlich sein. Die "Anleitung" war meist nochmals als Zettel im Gerät (innen) eingeklebt. Wenn diese fehlt, wird es (leider) Schwierig.

Es gibt noch ein paar Firmen die neue Riemen (eigentlich für Tonbänder, Plattenspieler etc.) neu fertigen. Dazu musst du aber die exakten Maße aufnehmen. Suche über Google etc. nach: Tonband Riemen neu anfertigen (oder ähnlichen Begriffen). Irgendwo gab es auch Anleitungen wie man die Maße aufnimmt. Dies würde hier aber den Rahmen sprengen.

Insgesamt, Alle Leitungen sind zu erneuern, der Schiebewiderstand muss gemessen werden und eventuell durch einen modernen Leistungsteiler ersetzt werden. Eventuell sind auch die Kohlebürsten (des Motors) zu ersetzen. Alles Arbeiten die ein Elektrofachbetrieb ausführen sollte. Zusammen mit dem neuen Riemen muss man hier noch etwas Geld rein stecken - dann aber ein tolles Gerät! Einfach anschließen keinesfalls!

Im Anhang drei Patente zu dem Motor und der Stromführung die bei einer professionellen Überholung hilfreich sein werden.

Grüße


electromophon_1.pdf
electromophon_2.pdf
electromophon_3.pdf

PS: Dein Gerät besitzt noch eine elektrische Endabschaltung am Tonarm. Dazu ebenfalls das Patent


electromophon_4.pdf

[ Bearbeitet Fr Jan 23 2015, 13:23 ]
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Gonzzo20
Fr Jan 23 2015, 13:35
Gast
Ich danke vielmals für die Hinweise.
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Gonzzo20
Do Jan 29 2015, 14:26
Gast
Hallo erstmal alle zusammen,

nachdem ich alle Leitungen erneuert und alles überprüft habe, läuft das Grammophon. Ich habe aber das Gefühl das der Motor zu heiss wird.
Hat jemand eine Beschreibung des Schiebewiederstandes oder kann mir jemand mitteilen wo man einen solchen Motor überprüfen lassen könnte.
Wie gesagt er läuft aber mit kommt es etrwas " spanisch" vor, und ich möchte sicher gehen.

Viele Grüße

Michael
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GrammophonTeam
Do Jan 29 2015, 15:33
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1826
Hallo,

erst mal Gratulation! Wenn der Motor zu heiss wird, bekommt er wohl eine zu hohe Spannung ab. Eine "Anleitung" für so einen alten Spannungsteiler wirst du wohl nicht finden. Generell soll eben dieser die unnötige Spannung in Wärme "verbraten" - nicht der Motor...

Es stand ja schon weiter oben, der Motor arbeitet ab 90 Volt. Vermutlich ist der Spannungsteiler so einzustellen, dass "hinten" eben 90 Volt heraus kommen. Ohne entsprechende Messgeräte und Kenntnisse aber bitte davon die Finger weg lassen...

Wenn du nicht im Bekanntenkreis jemanden hast der sich mit so was auskennt (Elektrotechnik) wird es schwierig. Ein zugelassener Betrieb darf dir offiziell das Gerät nicht in Betrieb nehmen, da es keinerlei modernen (Sicherheits-) Vorschriften mehr entspricht. Auch solltest du das Gerät nie ohne Aufsicht am Stromnetz lassen. Vorführen, ausschalten - Stecker ziehen!

Wie gesagt, der Motor läuft wohl auf 90 Volt - eventuell muss der alte Schiebewiderstand durch eine moderne Elektronik (Spannungsteiler) ersetzt werden. Dies wäre dann halbwegs Betriebssicher. Eine andere Möglichkeit: Du kaufst einen Netztrafo (oder lässt ihn dir bauen, wickeln...) der die heutigen ~ 240 Volt auf 90 Volt transformiert. Diese Lösung (mit Trafo) war aber halt auch schon damals teurer als der billige Schiebewiderstand.

Grüße

PS: Ist den schon eine entsprechende Lampe in der Fassung? Wie ja in dem Patent zu lesen ist, diese ist Bestandteil der Stromzufuhr und beeinflusst ebenfalls die Stromstärke die der Motor noch "abbekommt". Wie gut sind deine Kenntnisse in der Elektrotechnik?

[ Bearbeitet Do Jan 29 2015, 15:35 ]
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Gonzzo20
Do Jan 29 2015, 15:57
Gast
Danke für deine Tipps, es ist die Orginallampe in der Fassung die auch funktioniert. Wirklich altes Teil!,
Sagen wir mal ich habe Grundkenntnisse in der Elektotechnik. Ich denke ich werde mir einen Trafo zulegen, dann kann ich alles orginal belassen.
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Gonzzo20
Do Feb 05 2015, 09:34
Gast
Hallo an alle,
nachdem ich mir einen Stelltransformator zugelegt habe ist das Problem zu heisser Motor behoben. Aber ich muss dringend die Kohlen austauschen. Kennt jemand eine Bezugsquelle für einen Ebner Allstrommotor

viele Grüsse

Michael
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Gast
Do Feb 05 2015, 10:10
Gast
Als ganz grobe Faustregel sollte man einen Elektromotor immer noch ohne unangnehme Hitze mit der Handfläche länger berühren können.

Spezielle Kohlebürsten für den Motor nach Typ wird es wahrscheinlich nicht mehr geben.

Aber im Internet und auch bei Ebay gibt es universelle Kohlen, rund (selten) , qaudratisch oder rechteckig.

Eventuell müssen die Kohlebürsten sogar mit Schleifpapier passend geschliffen werden, weil es keine genau passenden Typen mehr gibt.
Auch eine Anpassung der Druckfedern kann notwendig sein.

Hier ist einfach etwas Improvisationstalent gefragt....

Gruß, Nils
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