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Viva-Tonal Columbia Grafonola 100 Weekend
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
Gast
Mi Jan 28 2015, 19:41 Druck Ansicht
Gast
HERSTELLER: Columbia
MODELL: Modell 100 Weekend
SERIENNUMMER: 4129
JAHR: 1932
DAMALIGER PREIS: 138 RM
GEHÄUSE: Blech
PLATTENTELLER: brauner Samt
TRICHTER: Blechtrichter
MOTOR: Columbia No 20
SCHALLDOSE: No 15
VERKÄUFER: Columbia-Musikhaus Osnabrück

Ich habe diesen Koffer in einem Antiquitäten Laden in Osnabrück gekauft. Der Preis war damals recht hoch,aber mir gefällt das kleine Format gegen die großen schweren Electrola und co! Die Schalldose hatte Zinkpest und blechte bei Lauten stellen, aber das wurde bereits behoben. Die Nadeldose ist original zum Gerät und hat starke Gebrauchsspuren.

Zu schaffen macht mir die Endabschaltung da sie zu früh stoppt,vielleicht kann mich da einer beraten (Zb Jörg der ja einen blauen besitzt *kicher)

Nachtrag: Endabschaltungs Probleme haben sich geklärt




[ Bearbeitet So Sep 24 2017, 12:52 ]
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Gast
Mi Jan 28 2015, 19:46
Gast
Weitere Bilder:








Die Patent Kurbel




Danke an Ludwig (Beka-Record) für das folgende Schriftmaterial:







[ Bearbeitet Sa Jan 23 2016, 18:49 ]
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GrammophonTeam
Mi Jan 28 2015, 20:23
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1826
Hallo,

die Schalldose dürfte die Nº 15 sein. Da schon der modernere "Piano-reflex" Tonarm verbaut ist, ab etwa zweiter Jahreshälfte 1928.


Das Viva Tonal 100 war dass günstigste "Einsteigermodell" - damit (und in dem Zustand) wirklich etwas sehr teuer. Die Columbia Schalldosen sind ab der Nº 9 alle recht ähnlich aufgebaut. Was einen erwarten kann, kannst du Link - Hier klicken sehen. Vielleicht helfen dir die Zeichnungen bei der Überholung.

Grüße



[ Bearbeitet Sa Jan 13 2018, 13:09 ]
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Fehlmann1960
Do Jan 29 2015, 10:59
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Dez 19 2013, 15:39
Wohnort: CH- 4492 Tecknau
Beiträge: 474
Hallo
Habe selber ein Schrankgerät Nr. 153 (Console) von Columbia mit der gleichen Schalldose Nr. 15. Link - Hier klicken
Diese Schalldose hat einen sehr guten Klang, wenn die Dichtungen und Gummilagerungen überholt sind.
Der Preis für Dein Gerät ist vielleicht etwas hoch, aber wenn das Grammo Dir Freude macht, ist dies wichtiger als der Preis.
Gruss Thomas
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joha
Do Jan 29 2015, 11:16
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
Hallo ,kam jetzt erst zum lesen,habe im Moment recht viel um die Ohren,schön das Du ein 100 er im gutem Zustand gefunden hast.
Das Problem mit der Abschaltung ist etwas knifflig,das Gerät ist ausgelegt für Columbia Platten mit Auslaufrille,Die Abschaltung muss neu justiert werden,das bedeutet, dass die kleinen Madenschrauben nachgestellt werden müssen sowie der Anschlag der die Bremse auslöst.Des weiteren darf der Klapptonarm nicht durchhängen,was sehr oft der Fall ist bei diesem Gerätetyp,natürlich sind Columbia-Platten dafür vorgesehen,bei anderen Marken kann es da Probleme geben.
Gruß Joha
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Micha
Fr Okt 27 2023, 16:02
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Dez 02 2022, 11:43
Wohnort: Radebeul
Beiträge: 18
Hallo, was kann man gegen ein zu großes Spiel im Fuß des Tonarms machen? Gibt es da einen bewährten Trick? Größere Stahlkugeln vielleicht?
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Orthophonix
Di Sep 30 2025, 21:02
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jun 04 2025, 13:02
Wohnort: Altstätten SG, Schweiz
Beiträge: 6
Micha schrieb ...

Hallo, was kann man gegen ein zu großes Spiel im Fuß des Tonarms machen? Gibt es da einen bewährten Trick? Größere Stahlkugeln vielleicht?


Hallo, ja, da suche ich auch noch eine gute Lösung, denn ich bin auch Fan dieser kleinen, an sich sehr gut gemachten und erstaunlich gut klingenden Geräte. Sie haben aber ein paar ärgerliche Fehler.
Ich habe vier davon, zwei funktionsfähig und restauriert/überholt, eins mit gebrochenem Tonarm (Zinkguss...) und eins in grauenhaft verwahrlostem Zustand, aber prinzipiell funktionsfähig.

Das Problem ist das gleiche, welches oben auch Joha schon angedeutet hat: der Tonarm hängt wegen zunehmendem Verschleiss und daraus folgendem Spiel im Tonarmlager durch, und dadurch schleift er irgendwann auf der Platte. Anfangs nur an den alten dicken, später bei allen.

An dem Fuss selbst und der Verbindung zum Tonarm würde ich gar nichts machen, solange er nicht von selbst zerbröselt. Der ist nämlich leider, wie viele Teile an diesem Grammophon, aus Zinkguss ("pot metal"), das in diesem Alter sehr spröde und brüchig ist und auch von selbst aufquellen und brechen kann. Somit fallen grössere Kugeln leider aus, da man danach vermutlich eine neue Tonarmbasis bräuchte.

Weitere lästige Zinkgussteile beim Columbia 100 sind der proximale Teil des Tonarms (wohl nur bei den "neueren" Modellen) und die komplette No.15b Schalldose (Corpus und Rückplatte, das "Gitter" vorne nicht), sofern sie überhaupt noch vorhanden ist, denn meistens sind diese schon verquollen und zerbrochen und oft durch eine 15a ersetzt worden, die soweit ich weiss bei allen Ausführungen bis zum Schluss aus Messing gefräst war. Diese passt aber wegen ihres Isolators am Rücken nicht recht in die Schalldosenhalterung.

Zurück zum Problem: am besten wäre vermutlich ein Nachbau der Tonarmbasis. Weiss aber auch nicht, wer den realisieren kann und will. Mit 3d-Druck müsste es eigentlich möglich sein, wäre aber sicher ein grosser Aufwand. Und ob der 3d-Druck ausreichend elastisch wäre um das Lager einzubringen, und ob er als Lagerschale überhaupt funktionieren würde, ist auch unklar. Projekt für einen pensionierten 3d-Druck Profi...

Meine bisherigen Lösunggsansätze:
Ich habe bei einem solchen Grammophon, welches sonst erstaunlich gut erhalten ist und sogar noch die komplette Original-Schalldose hat, den Motor durch einfügen von eigentlich hier nicht vorgesehenen Lagerungs-Gummischeiben etwas tiefer gesetzt, so dass der Plattenteller tiefer liegt und der Tonarm somit nicht mehr auf der Platte schleift. Das ist aber zumindest bei mir keine richtig gute Lösung, da sich das Grammophon dadurch etwas schwerer aufziehen lässt. Dies wird wiederum verursacht durch ein anderes Problem dieser Geräte: Da ein Lager für die Kurbel im Gehäuse nicht vorhanden ist, wird die Kurbel durch die Durchführung im Blechgehäuse mit der Zeit tief eingekerbt. Da diese Einkerbung dann nicht mehr so wie vorher durch das Gehäuse läuft, klemmt sie dann leicht, was das Aufziehen bremst und mühsamer macht. Infolge wird das Gerät dann weniger verwendet :-(

Was ich vor habe, aber noch nicht probiert: die Gummischeiben am Motor wieder rausnehmen und dafür die Tonarmbasis in der Höhe anpassen. Vorstellen könnte ich mir am ehesten eine Masse, die als fester Kuststoff aushärtet und sich somit dreidimensional anpassen lässt, eventuell auch Sugru oder ein gummi-/schaumgummiartiges Material und dann die Schrauben entsprechend nach Bedarf anziehen, bis der Tonarm so steht, wie er sein soll. Allzuviel Druck sollte die Sache aber nicht haben, da sonst der Zinkguss wiederum reissen oder sich unerwünscht verformen könnte. Endgültige, dauerstabile Lösungen sind das aber alles auch nicht, da das Druckgussproblem bestehen bleibt und weitergeht (sowohl als schnellerer Verschleiss des Tonarmlagers als auch die Bruchgefahr).

Leider sind all die sehr guten und interessanten Columbia Koffermodelle der späten zwanziger und dreissiger Jahre (109a, 112a, 113a, 100, 201, 202) mit diesen Druckgussproblemen behaftet. Und auch bei den späteren EMI-Modellen (204) ab 1934 habe ich inzwischen Abbildungen gesehen die darauf hinweisen, dass dort die Tonarmbasis ebenfalls aus Zinkguss sein könnte. Selbst gesehen habe ich diese Probleme aber bei den neueren Geräten noch nicht, eventuell ist da der Zinkguss besser, oder einfach noch neuer...

So, jetzt habe ich viel mehr geschrieben, als ich vor hatte...

Wenn also jemand eine bessere Lösung für dieses Problem hat, oder einen 3d-Drucker, Experimentierfreude und Zeit, lasst es uns wissen!

[ Bearbeitet Di Sep 30 2025, 21:17 ]
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LoopingLoui
Fr Okt 03 2025, 23:49
"Moderator"

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 26 2021, 19:14
Wohnort: Altkreis Bersenbrück
Beiträge: 868
Ich bin mir sicher, dass es bereits in wenigen Jahren für jeden Laien sehr einfach möglich sein wird Bauteile einzuscannen und dann drucken zu lassen. Bis zu diesem Punkt müssen die Geräte eben noch durchhalten. Bei meinem Koffer ist erfreulicherweise das ganze noch halbwegs brauchbar.

[ Bearbeitet Fr Okt 03 2025, 23:50 ]
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