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Frühe Plattenwechsler
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Starkton
Sa Okt 29 2011, 15:34 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1879
Grammophon-Automaten mit Plattenwechsler sind wesentlich früher auf den Markt gekommen als allgemein bekannt. Hier ist ein besonders schönes Exemplar der Deutschen Grammophon A.G., vorgestellt auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1905. Klar suche ich das Gerät noch für meine Sammlung ;)

In diesen Plattenwechsler passen 6 Platten die einzeln angewählt werden konnten. Alle Platten mussten eine Auslaufrille haben damit der Mechanismus korrekt ablief.

Hier sind zwei Abbildungen aus einem DGAG Gerätekatalog von 1905. Bei dem Blick auf das Innere bei geöffnetem Deckel kann man immerhin ein paar Konstruktionsdetails ausmachen:







[ Bearbeitet Fr Feb 08 2013, 15:48 ]
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Willi-H-411
Sa Okt 29 2011, 19:23
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
"Einwurf 10 Pf" - oder was steht da drauf?

Es ist schon erstaunlich und faszinierend, was die sich schon sehr früh haben einfallen lassen. Nur: Wie hat das denn mit der Abtastung so funktioniert? Vor allem auch die Frage, wie das mit dem Nadelwechsel gewesen ist?
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RF-Musiker
Sa Okt 29 2011, 19:56
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Sep 15 2011, 11:21
Wohnort: Berlin
Beiträge: 352
Ich sah mal einen genialen Plattenwechsler, der die abgespielte Platte neben dem Gerät ablegte. Irgendwann kam es, wie es kommen musste, die Platte fand keinen Halt, fiel runter und zerbrach.
Ansonsten gab es ja sogar Plattenwechsler, welche die Platte wendeten.
Zur Frage mit dem Nadelwechsel: Gab es denn bereits Nadeln, die länger hielten, als 1 Plattenseite? Oder nahm man eine Saphirspitze?

[ Bearbeitet Di Mär 27 2012, 14:04 ]
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Willi-H-411
So Okt 30 2011, 17:48
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Zwar kein Plattenwechsler, sondern ein Plattenwiederholer:



Ob der allerdings platten- und nadelschonend war...
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Gast
So Okt 30 2011, 17:54
Gast
Donnerwetter ! *denk

Das sieht ja gefährlich aus !

Die Nadel rutscht offensichtlich auf dem Metall wieder zum Start.

Willi, genau Deine Zweifel (Nadel, Plattenschonung) habe ich auch.

Früher waren die Schallplatten Verbrauchsgüter ....

[ Bearbeitet So Okt 30 2011, 17:54 ]
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RF-Musiker
So Okt 30 2011, 18:04
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Sep 15 2011, 11:21
Wohnort: Berlin
Beiträge: 352
Und das beiden damaligen Preisen, man darf ja nicht vergessen, dass damals 5 Mark doch "ein wenig mehr" Kaufkraft hatten, als heute 10 EUR.
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Gast
So Okt 30 2011, 18:09
Gast
Hat einer von Euch genau verstanden, wie diese "Rutsche" mitbekommt, wenn die Schalldose in die Auslaufrille kommt ? Das seh ich nicht. Scheinbar berührt die Dose das Ding ja gar nicht am Ende der Platte. Oder ?
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Gast
So Okt 30 2011, 18:18
Gast
Alles klar... ich habe schlecht erkennen können, daß eine Schiene hinter der Nadel mitläuft !

Sobald die Nadel über die Schiene hinweggleitet am Ende. dreht sich die Rutsche

[ Bearbeitet So Okt 30 2011, 18:19 ]
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Odeon89
So Okt 30 2011, 21:55
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Mär 22 2011, 12:19
Beiträge: 338
Tolle Technik, aber ich denke, dass diese Prozedur auch für die Schalldose sicher ziemlich strapaziös ist...
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hmv126
Fr Dez 09 2011, 13:32
Gast
Hier ist ein His Master's Voice Model 1A von 1929 zu sehen. Schonung des Plattenmaterials stand bei diesem Model wohl eher nicht im Vordergrund. Auch wegen des hohen Preises ist das Gerät sehr schnell wieder vom englischen Markt verschwunden.

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TriErgon
Fr Dez 09 2011, 20:19
Gast
Auf jeden Fall ist das ein sehr interessantes Gerät. Obgleich es ziemlich brutal aussieht, wie die fertig abgespielte Platte in das "Aufbewahrungsbehältnis" fliegt...
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snookerbee
Fr Dez 09 2011, 21:05
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1684

Sehr interessant. Das sieht ja glatt so aus, als würde die Platte gleich in den Müll fliegen! *ohh

Die Nadel wurden ja auch nicht gewechselt. Ein Plattenwechsler macht eigentlich nur mit einer Dauernadel Sinn.

[ Bearbeitet Mo Mär 26 2012, 00:37 ]
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hmv126
Fr Dez 09 2011, 22:04
Gast
Na, der Klang des Gerätes (No. 5 Schalldose) dürfte sehr gut gewesen sein. Plattenschonend geht anders. Problematisch waren einerseits die Nadel und andererseits der brutale Plattenabwurf ins Seitenfach. Trotzdem ein Gerät, das ich gern in meiner Sammlung hätte (gibt es aber, wenn überhaupt, nur in England)
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Gast
Sa Dez 10 2011, 03:28
Gast
So weh uns heute auch die Landung in dem "Plattenauffangbehälter" und womoglich abgespielte Nadel tun mögen...die Platten waren leicht wiederbeschaffbare Verbrauchs/Verschleißgüter in jenen Jahren.

Auch gute Nadeln verursachen Verschleiß an den Platten. Wie schon oft erwähnt, galt eine Platte spätestens nach 100x Abspielen auf Grammophon als unbrauchbar verschlissen.

Diesen Hintergrund müssen wir einfach mit einbeziehen, wenn wir bei den frühen "Wechslern" unseere heute gehegten Sammelstücke etwas leiden sehen ;-)
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krammofoon
Sa Dez 10 2011, 08:21
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

bei allem "Mitleid" mit den Platten, so bleibt es doch ein äußerst interessantes Stück funktionierender, reibungslos ineinander greifender Technik. Hut ab vor dieser damaligen Ingenieurskunst, dies alles so synchron hin zu bekommen. Ich würde zu gerne den mechanischen inneren Aufbau sehen. Alleine der Greifer links und der Abwerfmechanismus an sich sind schon großartig.
Eine etwas sanftere Landung der schwarzen Scheiben kann man - ACHTUNG STILBRUCH - durchaus mit etwas passend zugeschnittenem Fotokofferschaumstoff ermöglichen. Allerdings dürfte sich für die allermeisten hier dieses Problem wohl nie stellen ;-)

Gruss
Georg
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RF-Musiker
Sa Dez 10 2011, 12:15
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Sep 15 2011, 11:21
Wohnort: Berlin
Beiträge: 352
Auf jeden Fall ist das ein sehr interessantes Gerät. Obgleich es ziemlich brutal aussieht, wie die fertig abgespielte Platte in das "Aufbewahrungsbehältnis" fliegt...

in einem Video machte sich jemand einen Spaß und fügte bei einem Video eines ähnlichen Plattenwechslers das Geräusch von zersplitterndem Glas ein.

[ Bearbeitet Di Mär 27 2012, 14:05 ]
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Rundfunkonkel
Sa Dez 10 2011, 21:09
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1118
Also wenn das eine Spülmaschine wäre, würde ich mein Geschirr nicht da reinpacken :).

Gruß

RFO
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Formiggini
So Dez 11 2011, 01:20

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1578
Und hier der "Vorläufer" - Victor 10-50 Automatic von 1927.
Übrigens mit einem der größten und längsten (gefalteten) Trichter, die jemals
für den Endverkauf herestellt wurden.



[ Bearbeitet Sa Jan 06 2018, 09:59 ]
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RF-Musiker
Di Mai 17 2016, 21:16
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Sep 15 2011, 11:21
Wohnort: Berlin
Beiträge: 352
RF-Musiker schrieb ...

Ich sah mal einen genialen Plattenwechsler, der die abgespielte Platte neben dem Gerät ablegte. Irgendwann kam es, wie es kommen musste, die Platte fand keinen Halt, fiel runter und zerbrach.
Ansonsten gab es ja sogar Plattenwechsler, welche die Platte wendeten.

Ich fand das Video, welches diesen Wechsler zeigte


Ein anderes zeigt ein Gerät, welches für A- und B-Seite jeweils einen Arm hat und die Drehrichtung umdreht, die Platte von unten spielt:


Und einer macht es dito, hat aber eine interessante Lösung, für die B-Seite die Drehrichtung zu wechseln:


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