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Ludwig Rüth - Lewis Ruth
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
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GrammophonTeam
Sa Mai 30 2015, 20:55 Druck Ansicht
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⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1826


Vielleicht findet sich in euren Sammlungen ja noch Bild/Schriftmaterial zu diesem beliebten Orchesterleiter der 1930er Jahre...
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humoresk
Sa Mai 30 2015, 23:09
Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: So Jun 10 2012, 16:06
Beiträge: 351
Danke für die Anregung - ein paar kleine Abbildungen könnte ich beitragen:














Liebe Grüße

Josef
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jitterbug
So Mai 31 2015, 10:07
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Mär 27 2013, 16:49
Wohnort: Berlin
Beiträge: 405
Ein kleiner Artikel über mehrere Berliner Tanzorchester, darunter "Last not least!" - Ludwig Rüth.

ELECTROLA "Skizzen" Februar 1937


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jitterbug
So Mai 31 2015, 18:21
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Mär 27 2013, 16:49
Wohnort: Berlin
Beiträge: 405
Werbung für die LEWIS RUTH Band und die 3-Groschen-Oper:


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B_Diehr
So Mai 31 2015, 18:58
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Sep 17 2014, 09:40
Beiträge: 105
Hier eine Ultraphon-Platte mit der Tangoballade und dem Liebeslied, Theo Mackeben mit der Lewis Ruth Band. Neben dem Label steht Made in Germany, gesungen wird französisch. Witzigerweise heißt die Tangoballade Tangoballade, das Liebeslied aber Chant d'amour.




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Musikmeister
So Mai 31 2015, 20:38
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1080
Als Ergänzungen konnte ich noch was recherchieren:

Electrola-Werbung für Aufnahmen aus der Metropol-Operette "Lauf ins Glück", 1934


Die Eltern von Ludwig Rüth waren entsetzt über die Neigung des Sohnes zum Flötenspiel.
An die Stuttgarter Hofoper im Jahre 1912 holte Rüth der Generalmusikdirektor der Hofoper Stuttgart und spätere Intendant der Städtischen Oper Berlin, Max von Schillings.

Nach 1915 war Rüth als Gastdirigent in Berlin, Leipzig, Dresden, Hamburg, Baden-Baden, Stockholm und Kopenhagen zugegen.
Nach der Tätigkeit am Landes-Symphonie-Orchester Saarland/Pfalz verschlagen Rüth seltsame Umstände 1921 nach Wien.
Hier wird Ludwig Rüth schwer depressiv, erhält 2 Jahre lang kein einziges Engangement.
Rüth verbringt Tag und Nacht in den Kaffehäusern Wiens beim Schach, seine damalige erste Frau ist verzweifelt. Das Vermögen schwindet, die Inflation tut ihr Übriges.

Um das nackte Überleben kämpfend arbeitet Rüth in Kinos und Kaffeehäusern, spielt auf Rummelplätzen zum Tanz und hilft bei Orchestern aus.

Die im Hauptartikel erwähnte Zeitungsanzeige aus Juli 1923 bzgl. der Leitung der Wiener Staatsoper des Festkonzerts der 9.Symphonie Beethovens bedeutete eine Kehrtwende für Ludwig Rüth.
Nach der Erkrankung des eigentlichen Dirigenten Clemens Krauß für dieses geplante Festkonzert hatte sich Rüth ohne große Hoffnung beworben und war damit erfolgreich.

Daraufhin spielte Rüth fest in einer Wiener Kaffeehauskapelle, die kurze Zeit später in der Schweiz nach Zürich verpflichet wurde. Das erste Hotel am Züricher See, das „Baur au lac“, hatte die Kapelle verpflichtet und der Hotelier war so angetan, dass dieser die Kapelle auch für den Winter 1923/24 verpflichten wollte.
Zürich als internationale Stadt hatte auch von den merkwürdigen Instrumenten Amerikas gehört und der Hotelier ließ sich aus Paris und London Saxophone und Banjos mitbringen.

So kam es, dass der Flötist Ludwig Rüth zum erstenmal im „Baur au lac“ auf seinem neuen Saxophon zum Tanze aufspielte.

Ab August 1933 bis Mai 1934 war Ludwig Rüth mit eigenem Orchester zusammen mit Willy Lachner als Kapellmeister im Deutschen Künstlertheater in Berlin-Tiergarten engagiert.
Nach der Spielzeit 1933/34 wechselte Rüth samt Orchester zum Direktor Heinz Hentschke und seinem Metropol-Theater, Lachner blieb als alleiniger Kapellmeister zurück und bildete ein neues Orchester mit 21 Mitgliedern statt der bisherigen 25 Rüth-Musiker.
Kurze Zeit später wurde der Eigentümer des Deutschen Künstlertheaters, Prof.Dr. Max Epstein, vom Staat enteignet.

"... denn jeder dieser 25 Herren beherrscht mehr als ein halbes Dutzend Instrumente, die sangen, jubelten, bald schmachtend hinschmolzen, bald donnernd aufdröhnend... Das Orchester Ludwig Rüth spielt unter Leitung Schmidt-Boelckes mit unglaublichem Schmiß und produziert sich, durch eine zauberhafte Vorrichtung in die Höhe geschnellt, in einem Intermezzo, das von Ludwig Rüth selbst dirigiert wird, als Kapelle von hohen Graden."
Steglitzer Anzeiger, 25.09.1934


Im Metropol-Theater wurde zur Spielzeit 1934/35 die erste Metropol-Operette „Lauf ins Glück“ aufgeführt, mit Ludwig Rüth sowie Werner Schmidt-Boelcke als Kapellmeister sowie dem Orchester Rüth.
Im Folgejahr folgte dann die Operette „Ball der Nationen“ ebenso unter Mitwirkung zumindest des Orchesters Ludwig Rüth. Als Kapellmeister werden aber nur noch Werner Schmidt-Boelcke sowie Friedrich Schröder genannt, der vormals als Korrepetitor im Metropol-Theater tätig war.

Die Metropol-Operette "Lauf ins Glück" wurde ein echter "Marathonlauf" mit 282 Aufführungen en suite.

Das Metropol-Theater und alle anderen Theater Berlins unterstanden ab der Spielzeit 1935/36 direkt dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, was problematisch für Rüth und seine jüdische Lebensgefährtin war.

In den folgenden Jahren war nur noch ein Metropol-Tanzorchester unter Leitung von Werner Schmidt-Boelcke im Metropol-Theater engagiert und es finden sich keine Hinweise mehr bzgl. Ludwig Rüth / Metropol-Theater.

Ludwig Rüth war ab Sommer 1934 mit Beginn der Tätigkeit im Metropol-Theater bis frühestens 1944 Mitglied der GDBA (Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger) und wurde in den entsprechenden Bühnenjahrbüchern als Kapellmeister gelistet.
Erst im ersten Bühnenjahrbuch nach dem Kriege, im Jahre 1948, wurde Ludwig Rüth nicht mehr gelistet (GDBA-Mitgliedsnummer: 53751).


Electrola-Werbung noch mit Erwähnung Ludwig Rüths nach dessen Ausreise aus Deutschland; "Skizze", Dezember 1937
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jitterbug
Mo Jun 01 2015, 08:44
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Mär 27 2013, 16:49
Wohnort: Berlin
Beiträge: 405
Von der französischen Fassung der Verfilmung existiert noch eine zweite Platte auf ULTRAPHON von ALBERT PRÉJEAN und JACQUES HENLEY. Die Platten kamen sowohl auf den deutschen, als auch auf den französischen Markt. Für den französischen Markt trugen die Platten natürlich auch französische Bestellnummern: AP 113 für A 717 und AP 114 für A 718. Die Aufnahmen entstanden kurze Zeit vor den deutschen Einspielungen Ende November 1930.

Die französische Verfilmung entstand parallel zu der deutschen unter G. W. PABST mit einer anderen Besetzung: Bill Bocket, Lucy De Matha, Odette Florelle, Jacques Henley, Margo Lion, Gaston Modot, Albert Préjean, Orchester: Lewis Ruth Band (Leitung: Theo Mackeben). Von FLORELLE existieren Aufnahmen auf POLYDOR, die ULTRAPHON-Titel entsprechen ebenfalls der originalen Filmbesetzung. Anders als in den deutschen Querschnitt-Platten, kommen in Frankreich nicht alle Titel zur Aufnahme, dafür werden sie komplett vorgetragen.

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Barnabás
Mo Jun 01 2015, 21:26
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
Rüth im Jahr 1929


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Musikmeister
Mi Jul 15 2015, 22:02
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1080
Es gibt aus dem Jahre 1905 eine kleine Matrizenreihe bei der Deutschen Grammophon 2686 L bis 2695 L mit Marschaufnahmen des Garde-Kürassier-Regiments, Dirigent ein gewisser Ludwig Rüth. Zu diesem Zeitpunkt war dieser Ludwig Rüth hier ca. 16 Jahre alt.... *Hmm)
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