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Louis Armstrong auf deutschen Schellack-Platten
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snookerbee
Do Okt 08 2015, 16:15 Druck Ansicht
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1685

Heute las ich in einem CD-Beiheft, dass frühe Matrizen der King Oliver-Band mit Louis Armstrong aus dem Jahr 1923 auch in Deutschland u.a. bei Lindström veröffentlicht wurden. Mich würde interessieren, ob das relativ zeitnah geschah, oder erst viele Jahre später bzw. nach 1945. In der Armstrong-Disco von Jos Willlems sind folgende Platten angegeben, aber leider nicht die Veröffentlichungsjahre. Kann da vielleicht jemand helfen?

Polydor 1570 (Erstveröffentlichung Gennett 5134)
- Mandy Lee Blues
- I'm Going Away To Wear You Off My Mind

Lindstöm American Records A-4175 (EV OKeh 4906)
- Sweet Lovin' Man
- Sobbin' Blues

Odeon 312.827 (EV OKeh 8148)
- I Ain't Gonna Tell Nobody

Odeon 312873 (EV OKeh 8148)
- Room Rent Blues

Odeon 312809 (EV OKeh 40034)
- Riverside Blues
- Working Man Blues
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Formiggini
Do Okt 08 2015, 16:57

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1578
Die beiden Aufnahmen auf Lindstöm American Record erschienen relativ zeitnah, möglicherweise nur mit einigen Monaten Versatz. Die Lindstöm American Record Serie wurde zwischen 1921 bis 1927 aufgelegt und erreichte Bestellnr. 4929. Damit ist 4175 relativ früh und könnte noch Ende 1923, Anfang 1924 bei uns erschienen sein.

Die Polydor wohl später. Die Bestände (zumindest Teile) der Gennett gingen nach deren Konkurs Anfang der 1930er Jahre über einige Umwege an Decca, bzw. Brunswick. Über die "Historic" Serie der Brunswick aus den 1940er Jahren könnte sie dann an Grammophon / Polydor gekommen sein. Bei den Odeon weiß ich es nicht.

Einige der 1926er "Dixie Syncopators" von Oliver erschienen 1927/28 auch auf grüner Brunswick bei uns. In der Lindstöm American Records erschienen auch (zeitnah) Aufnahmen von W.C. Handy Orchestra (St. Louis Blues, 1923), Erskine Tate's Vendome Orchestra mit Freddie Keppard oder Thomas Morris Past Jazz Masters mit einem jungen Bubber Miley an der Trompete.

Grüße

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snookerbee
Do Okt 08 2015, 18:15
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1685

Danke für die Informationen, Uli. Das ist schon interessant, dass durch die OKeh-Aufnahmen der deutsche Musikfreund/Musiker in der Mitte der 1920er Jahre die amerikanischen Entwicklungen direkt verfolgen konnte.

VG Claus

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gramofan
Do Okt 08 2015, 21:21
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1175
Die genannten Odeon-Veröffentlichungen dürfte zeitnah (1923) erfolgt sein. Darauf deuten die Bestellnummern hin. Bis Oktober 1922 war Odeon ausweislich des Katalogs 1922/23 etwa bis zur Nummer 311.900 gekommen. Etwa ab 1925 erfolgte dann für den deutschen Inlandsmarkt schrittweise die Umstellung auf die mit O-xxxx beginnenden Bestellnummern (zunächst vierstellig, später fünfstellig).

[ Bearbeitet Do Okt 08 2015, 21:23 ]
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snookerbee
Do Okt 08 2015, 23:32
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1685
@gramofan

Ein Dank auch an Dich für das Nachsehen in den Katalogen. Wieder was gelernt über Bestellnummernserien!

VG Claus
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GrammophonTeam
Fr Okt 09 2015, 12:01
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1826



Der Vater des Jazz ist — der Neger-Trauermarsch. Louis Armstrong, der berühmteste zum Millionär gewordene Neger-trompeter. hat in einer Autobiographie unter dem Titel „Swing that music" eine Theorie über den Ursprung des Jazz aufgestellt, die
inzwischen auch in den fachmännischen Musikkreisen so gut wie völlig durchgedrungen ist.

Armstrong erzählt, daß nach alter Sitte beim Begräbnis eines Negers im Baumwolldistrikt des Mississippideltas seine Verwandten ein Bläserorchester für die Begräbnismusik sorgen ließen. Gewöhnlich spielte dieses Orchester beim Weg zum Friedhof traurige Marschweisen, die es auf dem Rückweg dann gleichsam zur Aufheiterung der Trauernden in lustigen Variationen und in schnellem Tempo wiederholte. Daraus entstand dann zwanglos der heutige Jazz.
(1937)
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