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Hans Horsten
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berauscht
So Nov 01 2015, 11:20 Druck Ansicht
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 2001
Hans Horsten

war ein am 7.September 1877 in Bismark (Altmark) geborenen Operettentenor.



Hans Horsten, ca. 1910


Horsten war als Operettentenor in Deutschland, Österreich-Ungarn und den USA tätig.
Er machte einige Schallplattenaufnahmen, unter anderem für Beka und Grammophon.

In den 1930er Jahren führte der Sänger Erwin Hartung das Pseudonym Hans Horsten auf Clangor- und Tempo-Schallplatten.

[ Bearbeitet So Nov 01 2015, 11:56 ]
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Musikmeister
So Nov 01 2015, 14:15
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1106
Vielen Dank für das schöne Bild!

Ich war heute mal in meiner Bücherecke im Keller und konnte Hans Horsten spätetens 1898 als Sänger im Magdeburger Wilhelm-Theater nachweisen, evtl. schon früher, aber die Bühnenjahrbücher jener Zeit sind sehr unübersichtlich und enthalten nicht die Datenmenge späterer Jahrgänge.

Ab 1933 und der NS-Zeit war Horsten zumindest nicht mehr für komplette Spielzeiten engagiert worden. Um 1937 war Horsten wohnhaft in Berlin-Wilmersdorf. Um 1940 taucht Hans Horsten in Memmingen in Bayern auf und ist dort am Stadttheater als Sänger sowie Schauspiel-Inspizient engagiert. Zu Kriegsbeginn gegen Russland im Sommer 1941 wird Horsten 63-jährig (!) Soldat (soldatische Laufbahn im 1.WK bisher unbekannt) und ist dies laut den Bühnenjahbüchern bis Kriegsende.
Laut dem Lexikon Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit der Uni Hamburg gilt Horsten ohne Datumsangabe verschollen im KZ Auschwitz. Ausserdem soll Hans Horsten eigentlich Gustav Sinzheimer heissen, also selbst das vermeintliche "Original" ist ein "Pseudonym".
Der schwedische Sammler Robert Johannesson gibt als Todesdatum den 29.01.1943 im KZ Auschwitz an.

Richtig kurios: Im Bühnenjahrbuch 1949 taucht in Hamburg für eine Spielzeit ein Schauspieler Hans Horsten auf, allerdings ohne festes Engagement.
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Starkton
So Nov 01 2015, 16:00
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1879
Horsten war 1934 Mitglied eines Kollektivs erwerbsloser Bühnenangehöriger „Deutsche Volksoper im Volkstheater Neue Welt“ in Berlin-Hasenheide. Im November 1934 spielte er in Dresden in einem Ensemble zusammen mit anderen gekündigten Künstlern. Die Aufführungen organisierte ein jüdischer Kulturbund.

Dass "Horsten" das Pseudonym von Gustav Sinzheimer und seiner Frau Margarethe war steht auf Seite 244 in "Ausgemerzt!: das Lexikon der Juden in der Musik und seine mörderischen Folgen." Er nahm laut der "Discographie der deutschen Gesangsaufnahmen, Band 3(?) auch unter dem Namen "Hans Hasten" auf. In dieser Discographie, die ich leider nicht habe, stehen auch seine Lebensdaten. Müsste man mal überprüfen.

Hier ist der Eintrag samt Discografie bei Robert Johannesson, Quelle: Link - Hier klicken


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berauscht
So Nov 01 2015, 16:25
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 2001
Spielzeit 1909/10: Theater an der Wien

Spielzeit 1910/11 - 1914/15: Kgl. dt. Landesthether Prag

Spielzeit 1915/16: Montis' Operettentheater, Berlin

1916 - 1918 Zahlreiche Gastspielauftritte in Hamburg

Ab 1924 Rundfunktätigkeit (Hans Horsten vom Schauspielhaus Breslau)

[ Bearbeitet Mo Nov 02 2015, 11:26 ]
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