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Frage zum Federaufzug
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Schellackfloh
Mo Nov 02 2015, 08:34 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: So Okt 18 2015, 15:41
Wohnort: Hungen
Beiträge: 90
Hallo liebe Forumsmitglieder.

Leider war die Suche Forum auf meine Frage nicht erfolgreich,
daher ein neuer Thread.

Ich frage mich schon länger, wie stark die verschiedenen Laufwerke,also Zweifedermotoren
und Einfedermotoren aufgezogen werden dürfen,ohne einen Fedrbruch zu provozieren.

Einfederwerke muss ich bei meinen Geräten,trotz Überholung der Motoren,ziemlich
stark aufziehen, damit sie eine grosse Plattenseite durchspielen.Das entspricht in etwa
20bis 25 Kurbelumdrehungen.

Bei dem Zweifederwerk reichen in der Regel 15 Kurbelumdrehungen.,wobei bei diesem Gerät der Fliehkraftregler noch nicht optimal justiert ist.Dieses Gräten sollte ja eigentlich zwei Seiten
durchspielen.
Wobei ja natürlich der Zustand der Platten auch eine Rolle spielt.

Wie sind da bei euch so die Erfahrungswerte?

MfG,
Schellackfloh
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alang
Mo Nov 02 2015, 15:49
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 660
Ja, meine Erfahrungswerte sind da aehnlich, wobei ich eigentlich alle Mlotoren immer voll aufziehe. Das kann bei einem Dreifedermotor schon mal 120 Windungen sein. Dafuer kann ich dann mehere Platten spielen, ohne dass ich jedes Mal wieder aufziehen muss. Den einzigen Federbruch bisher hatte ich beim ersten Abspielen eines Geraetes, das bereits voll aufgezogen war als ich es bekam. War vielleicht schon ewig so gelagert, was zur Metalermuedung gefuehrt hat. Die Feder brach beim Abspielen, beim Aufziehen hatte ich noch nie einen Federbruch.
Gruss
Andreas
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gramofan
Mo Nov 02 2015, 20:20
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1176
Ich versuche i.d.R. zu vermeiden, eine Feder wirklich bis zum Anschlag aufzuziehen. Dafür, wieviele Umdrehungen möglich/erforderlich sind, gibt es sicher keine feste Regel. Das hängt neben der Federlänge (die ja relativ große Unterschiede aufweisen kann) auch von der Übersetzung des Aufzugs ab. Nach meiner Erfahrung gibt es aber beim Aufziehen einen Punkt, ab dem der Widerstand beim Drehen deutlich zunimmt. Das ist für mich immer das Signal zum Aufhören. Diesen Punkt lernt man durch Erfahrung zu erfühlen. Er lässt sich nicht wirklich beschreiben.
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Schellackfloh
Mo Nov 02 2015, 20:21
⇒ Mitglied seit ⇐: So Okt 18 2015, 15:41
Wohnort: Hungen
Beiträge: 90
Hallo Andres.

Mir ist schon mal eine Feder beim Aufziehen gebrochen, daher meine Vorsicht.
Also kann ich ein Zweifederwerk beruhigt mit 40 Windungen aufziehen.?
Beide Federn habe ich erneuert.Aber irgendwie trau Ich dem Frieden noch nicht...

MfG,

Florian
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Schellackfloh
Mo Nov 02 2015, 20:25
⇒ Mitglied seit ⇐: So Okt 18 2015, 15:41
Wohnort: Hungen
Beiträge: 90
Ich höre auch meistens auf wenn der Widerstand stark zunimmt.
Trotzdem schaffe ich keine 2 Plattenseiten, ist irgendwie frustrierend.
Aber vielleicht bin ich auch einfach zu vorsichtig.
Neue Federn sind nicht gerade preiswert und die Arbeit möchte ich mir
auch ersparen...

[ Bearbeitet Mo Nov 02 2015, 20:27 ]
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alang
Mo Nov 02 2015, 22:09
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 660
Es scheint, dass ich dann bisher einfach Glueck gehabt habe. Genaue Umdrehungen sind sicher von Motor zu Motor unterschiedlich. Ich habe relativ viele Einfedermotoren, die man einfach relativ voll aufziehen muss um eine Platte durchspielen zu koennen. Daher meine Angewohnheit. Ich kann nur aus meiner Erfahrung erzaehlen, wenn mir schon eine Feder beim Aufziehen gebrochen waere, waere ich warscheinlich auch vorsichtiger. Wenn mir was kaputtgeht muss ich es selbst richten, deshalb kann ich auch keinem anderen sagen, was er tun soll. Gefuehl beim Aufziehen sollte man auf jeden Fall an den Tag legen.

Gruss
Andreas
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Schellackfloh
Di Nov 03 2015, 07:59
⇒ Mitglied seit ⇐: So Okt 18 2015, 15:41
Wohnort: Hungen
Beiträge: 90
Jepp,gefühlvoller Umgang mit solch alten Geräte ist wohl schon wichtig.

Aber danke für den Erfahrungsaustausch, ich dachte schon,dass meine Geräte
noch defekt wären.
Meine Platten sind teilweise in sehr schlechtem Zustand,daher wahrscheinlich die begrenzte
Laufzeit.
Meine für mich wertvollen und gut erhaltenen Schallplatten spiele ich sowieso nicht
auf Grammophone ab.

MfG,

Florian
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Ph0n0
So Jan 16 2022, 23:08
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 26 2016, 17:41
Wohnort: Dreiländereck D/L/F
Beiträge: 108
Liebe Schellackfreunde,

ich habe das Forum durchsucht und keinen besseren Beitrag zum Thema gefunden: Mir geht es nicht ms Aufziehen direkt, sondern ums Entlasten der Feder.

Was ist besser?
a) den Plattenteller nach abspielen der Plattenseite bis zum nächsten Gebrauch (damit meine ich später - Tage oder Wochen) mit der Tellerbremse festzuhalten, also unter Teilspannung zu halten?
Oder
b) die Feder nach der letzten Platte ganz ablaufen zu lassen, also ganz entspannen?

Bisher habe ich immer Variante a verwendet, aber ich habe das Gefühl, dass bei meinem Koffergerät Materialermüdung einsetzt und vermehrt Platten nicht mehr bis zum Ende mit ausreichender Geschwindigkeit abgespielt werden.

Ein Vollaufzug bedeutet 62-63 Kurbelumdrehungen. Ein Teilaufzug verlangt je nach vorheriger Plattenlänge (und/oder Dauer des Zentrierens auf dem Teller) 25-35 Kurbelumdrehungen. Ich ziehe die Federn immer gefühlvoll vollständig auf, also nicht mit Schmackes bis zum Anschlag.

Viele Grüße, Stephan
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juliuskalliope
Mo Jan 17 2022, 20:14
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Nov 27 2021, 10:11
Wohnort: Stuttgart
Beiträge: 36
Hallo Stephan! Aus Erfahrung kann ich dir die Variante B empfehlen, da sie der Feder auf Dauer am wenigsten schadet. Wenn du die Feder zum Beipiel, wenn du in den Urlaub fährst aufgezogen lässt, dann könnte sich die Materialermüdung beschleunigen. Wenn du die Feder nur über einen kurzen Zeitraum, d. h. einen Tag oder weniger angespannt lässt ist das kein Problem.

Wenn du die Feder auslaufen lässt, solltest du sie so lange laufen lassen, bis der Motor langsamer wird. Dann ist die Feder schon mal außer Gefahr und du kannst die Bremse einlegen.

Ich persönlich (Ich weiß nicht 100-Prozentig ob das gut ist) bremse mit meinem Daumen den Plattenteller beim Auslaufen, da das den Geschwindigkeitsregeler Schonen könnte. Ich warte dann, bis der Plattenteller komplett zum stillstand kommt (also bis zu 3 Minuten) und lege dann die Bremse ein, damit sich der Plattenteller beim Transport nicht groß bewegt. Es gibt, wenn man den Motor beim Auslaufen nicht bremst ein extrem kleines Risiko, dass die Feder überdreht wird, ich habe allerdings noch nie von solch einem Fall gehört.

Wo wir schon bei dem Thema sind, stelle ich direkt mal eine Frage ans Forum: Ist das so gut wie ich das mache?

Ich hoffe ich konnte dir helfen und freue mich über Korrekturen und Antworten.
Grüße, Julius
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alang
Mo Jan 17 2022, 21:07
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 660
Ich lasse auch den Motor auslaufen bis die Umdrehungen langsamer werden, dann Bremse rein. Im Johnson Victrola Museum hatten sie Anweisung ans Personal, den Motor am Tagesende immer komplett Auslaufen zu lassen. Nachdem ich zweimal Motoren "richten" musste, bei denen sich die Feder innen von der Achse ausgehaengt hatte, wurde die Aweisung entsprechend geaendert. Bei den meisten Gramophonen ist das kein Problem, nur bei 12 Zoll Plattentellern (starkes Schwungrad) in Kombination mit Federn, die in der Mitte vieleicht nicht total end um die Achse passen. Da man das von aussen nicht sehen kann, empfehle ich eben oben genannte Methode.

Andreas
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LoopingLoui
Mo Jan 17 2022, 22:53
"Moderator"

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 26 2021, 19:14
Wohnort: Altkreis Bersenbrück
Beiträge: 733
Aus diesem Beitrag übernommen: Link - Hier klicken

Gast schrieb ...


Mein 102 läßt sich 40x drehen, wenn er ganz abgelaufen ist. Bei 25 x Aufziehen würde er sicher fast eine 25cm-Platte packen.

ÜBRIGENS: Es schon die Feder sehr, wenn man das Grammophon eben NICHT ganz ablaufen läßt, sondern ruhig immer cirka 5 Umdrehungen auf der Feder läßt !

Grund: Ganz am Anfang (also ganz abgelaufen) erfährt die Feder die größte Biegung in der Dose. Ganz am Ende (voll aufgezogen) auch nochmal.
Das ist eine bekannte Weisheit bei allen Uhrmachern, die Aufzugsfedern der Uhren funktionieren genau wie im Grammophon.

Feder schonen: bitte nicht ganz ablaufen lassen, sondern ein paar wenige Umdrehungen drauflassen.
(nein, die Feder "leiert" dadurch nicht aus!)

Gruß, Nils


Nach diesem Rat richte ich mich seit jeher
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Ph0n0
Di Jan 18 2022, 22:47
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 26 2016, 17:41
Wohnort: Dreiländereck D/L/F
Beiträge: 108
Habt Dank für eure Antworten. Ich werden dann mal von meiner Variante a abrücken und Variante b nicht umsetzen. Wobei: Wie sieht man, dass noch ein paar Umdrehungen der Kurbel Rest sind? Langsamer wird der Plattenteller ja schon nach einer Plattenlänge...
Wäre es eine Option, den Plattenteller bis zum Stillstand auslaufen zu lassen, dann die Bremse zu aktivieren und die Kurbel nochmal 5 Umdrehungen aufzuziehen?

Viele Grüße, Stephan
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Da_Anda
So Jan 30 2022, 10:10
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2017, 19:24
Wohnort: Starnberger See
Beiträge: 140
Ph0n0 schrieb ...

Wäre es eine Option, den Plattenteller bis zum Stillstand auslaufen zu lassen, dann die Bremse zu aktivieren und die Kurbel nochmal 5 Umdrehungen aufzuziehen?

Viele Grüße, Stephan

Genau so mache ich das. Das schont die Federn m.E. vor Materialermüdung und verhindert unbeabsichtigtes Aushängen der Federn. Dies ist mir beim Transport eines Edison-Phonographen mal passiert.
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Ph0n0
So Jan 30 2022, 20:56
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 26 2016, 17:41
Wohnort: Dreiländereck D/L/F
Beiträge: 108
Hallo nochmal!

Wenn die Feder bereits schwächelt... Erholt die sich nochmal, wenn ich sie jetzt sehr schone?

Viele Grüße, Stephan
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gramofan
Mo Jan 31 2022, 11:52
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1176
Normalerweise nicht. Das "Schwächeln" beruht auf Prozessen in der Mikrostruktur des Materials, die nicht ohne weiteres umkehrbar sind.

[ Bearbeitet Mo Jan 31 2022, 13:39 ]
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Ph0n0
So Feb 06 2022, 01:07
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 26 2016, 17:41
Wohnort: Dreiländereck D/L/F
Beiträge: 108
Tja, das habe ich befürchtet... Ich habe aber die letzten Tage mal darauf geachtet: Es ist nicht bei allen Platten so, dass sie am Ende zu langsam abgespielt werden. Die mit den lauten Passagen am Ende bremsen gerne ab. Bei leiseren Aufnahmen, insbesondere mit leiser Nadel gespielt, merkt man es nicht.
Gruß, Stephan


[ Bearbeitet So Feb 06 2022, 01:07 ]
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