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D.G.A.G. Gramola No. 71/HMV Modell T.A.O. "The summer model"
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
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Hedensö
Sa Nov 14 2015, 14:38 Druck Ansicht

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 903
HERSTELLER: D.G.A.G./ Gramophone Company Ltd.
MODELL: Gramola No. 71/ T.A.O.
SERIENNUMMER:
JAHR: 1913-14
DAMALIGER PREIS:
GEHÄUSE: Eiche massiv
PLATTENTELLER: 25cm mit eigentlich grünen Filz
TRICHTER: Sperrholz
MOTOR: HMV Doppelfeder-Motor
SCHALLDOSE: Exhibition

Hallo zusammen,

habe dieses Gerät kürzlich aufgegabelt. Eigentlich ist es nicht "meine Zeit" und nicht mein dediziertes Sammelgebiet. Aber, mir gefiel die schlichte und außergewöhnliche Optik. Außerdem, ein "Sommer-Modell" im Haus zu haben, ist sicher nicht schlecht - der nächste Sommer kommt bestimmt.

Interessant ist der DGAG-Stempel auf der Unterseite des Motorboards. Das Logo im Deckel ist jedoch mit "His Master´s Voice" eindeutlich englisch und damit nicht für den deutschen Markt vorgesehen.

Unklar ist mir, welche Exhibition darauf gehört. In HMG ist das nicht eindeutlich herauszulesen... Muss es die "mittlere" mit "made in USA"-gelabelte Exhibition sein?

Merkwürdig ist der Tonarm. Er hat keinen Anschlag für die Schalldose. Klappt man die Schalldose zurück, so fällt sie also "hinten" runter.... Verändert sieht daran nichts aus und auch in HMG ist ein identischer Tonarm zu sehen. Ist nur irgenwie merkwürdig, wenn man es anders kennt.

Also, ich bin dankbar für jedliche infos, Katalogauszüge usw.












[ Bearbeitet Mo Mär 11 2024, 21:21 ]
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Formiggini
Sa Nov 14 2015, 14:56

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1578
Hallo,

großartig Infos kann ich dir zu diesem schlichten aber schönen Modell nicht bieten - aber ein Gedanke...

Eigentlich steht bei diesem Tonarm die Schalldose ja in einer Linie zum Drehpunkt. Kann es vielleicht sein, dass hier nach alten Vorschlägen aus den 1920er Jahren der Klappbügel gekürzt wurde um den Spurfehlwinkel zu verbessern Link - Hier klicken ? Solche Umbauten wurden ja schon früher in englischen Fachzeitschriften vorgeschlagen.




Grüße
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Gast
Sa Nov 14 2015, 15:40
Gast
Hallo Jan! *warte *warte *warte
Glück gehabt!
Aber schön, dass dieses Gerät in gute Hände gekommen ist. Ich hatte auch Kontakt mit dem Verkäufer, da ich dieses Modell auch länger suche, allerdings antwortete der nach einem vorher vereinbarten ( und von Ihm vorgeschlagenen) Preis von 1xx€ plötzlich einfach nicht mehr, nun ist mir klar warum... *stop *warte *warte

Ich hatte ebenfalls die komische verbaute Dose mit Adapter gesehen, und dachte mir schon da, dass der Arm nur für die "neue" Dose verändert und das Gelenk anders herum verbaut wurde:




Mit dieser Dose und umgedrehtem Arm würde die Geometrie ja fast perfekt sein.... Vielleicht hast du Glück, und so wurde auch für die Exhibition der Spurwinkel-Fehler ungewollt behoben, probiere es mal wie schon von Uli beschrieben mit ner Schablone!

Trotz alledem freut es mich, dass das Gerät nun nicht "verloren", sondern in guten Händen gelandet ist.

Grüße,
Ludwig
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Hedensö
Sa Nov 14 2015, 17:06

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 903
Danke für die Antworten. Das mit dem Spurwinkel hatte ich noch gar nicht bemerkt!

@Ludwig: der Verkäufer berichtete mir davon. Manchmal geht es wirklich um Minuten. Hatte heimlich auch ein frühes Tischgerät gesehen. Es war keine Stunde online, da war es schon weg.

Bzgl. des T.A.O. hoffe ich noch auf Starkton. Hatte kurz eine PM geschrieben und er hatte mir ein paar Infos geliefert...
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alang
Sa Nov 14 2015, 17:22
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 661
Gratuliere zu diesem interessanten Geraet. Was genau ist sommerlich daran? Etwas kleiner und leichter, damit man es raus tragen kann?

Von wegen Tonarm und Schalldose, koennte es sein, dass der Elbogen ausgetauscht wurde? Er sieht etwas laenger aus, als der auf dem anderen Bild. Falls diser ausgetauscht oder gekuerzt wurde sollte man eigentlich immer noch sehen, wo die Schalldose urspruenglich auf dem Tonarm aufgelegen waere. Zumindest minimale Kratzer oder eine Delle im Nickel.
Gruss
Andreas
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Starkton
Sa Nov 14 2015, 18:37
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1879
Hier sind Bilder des Gramola No. 71 sowie der dazu gehörigen Exhibition Schalldose aus dem österreichischen Grammophon-Katalog der Saison 1913/14. Die Deutsche Grammophon A.G. hat das "Summer Model" also schon ein knappes Jahr produziert, bevor die Gramophone Co. es ab Mai 1914 für kurze Zeit anbot. Es taucht in keinem HMV Katalog auf und sein Name wurde offensichtlich einer Verkaufsanzeige entnommen.



Leider zeigt die Katalogabbildung das Gerät nur mit geschlossenem Deckel. Ich würde jedoch ebenfalls sagen, dass der Schwanenhals ausgetauscht wurde. Für den einfachen Nadelwechsel ist es wichtig, dass das Gehäuse der Schalldose beim Zurückklappen auf dem Tonarm aufliegt.

Du solltest versuchen die korrekte Kurbel zu bekommen. Siehe Katalogabbildung. Auf dem Foto von Beka-Record erscheint es, als ob die schwarze Lackierung des Tonarmhalters entfernt wurde. Täuscht die Belichtung?

Ich finde dieses Modell in seinem schlichten Design ansprechender als die teureren Modelle mit gewölbten Hauben.

PS: Wegen des D.G.A.G. Stempels unter der Motorträgerplatte:
Dies könnte bedeuten, dass die D.G.A.G. unverkaufte Exemplare in der "Saure Gurken"-Zeit für Grammophone, also im Sommerhalbjahr, nach Großbritannien exportiert hat. Für den Beweis müsste man aber ein zweites Exemplar finden. Es könnte nämlich auch sein, dass die Trägerplatte (samt Motor) ausgetauscht wurde, was ja sehr einfach möglich ist.

[ Bearbeitet Sa Nov 14 2015, 18:48 ]
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Hedensö
Sa Nov 14 2015, 19:50

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 903
Hallo zusammen,

vielen Dank für die Abbildungen - insbesondere die Katalogauszüge.

Abgesehen von dem Tausch der Dose und dem Seitenwechsel des Tonarmbügels habe ich nichts verändert. Ich habe in den Weiten des www ein weiteres abgebildetes Exemplar gefunden:



Quelle: Link - Hier klicken

Hier ist am Tonarm-Bügel auch kein Halter vorhanden.
Bzgl. Tonarmbesfestigung (schwarz) und Kurbel gebe ich Stephan recht.

Was bedeutet T.A.O. oder TAO, wie es auf dem obenren Katalogauszug steht? Vielleicht Table model "A" in Oak?

Beste Grüße
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Formiggini
Sa Nov 14 2015, 20:31

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1578
Doch noch was in alten Zeitungen ( Link - Hier klicken ) gefunden...

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How about having a Gramophone for the Summer? In the Garden it is delightful, and always ready to give you the best Music during the sunny hours and long evenings. Our new Summer Model Portable Hornless Gramophone is the Ideal for out-door use. Price £6 6s
Dorking and Leatherhead Advertiser, Surrey, England, 30. Mai 1914


Grüße
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Starkton
Sa Nov 14 2015, 20:40
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1879
Du solltest beim norwegischen "Grammofonmuseum" als Besitzer des obigen Gerätes mal nachfragen ob die Schalldose tatsächlich nicht aufliegt. Weiterhin wäre interessant ob auch dieses den D.G.A.G. Stempel aufweist. Museumsbetreiber habe ich oft als sehr hilfsbereit erlebt, zumal wenn die Anfrage einen Erkenntnisgewinn für ihre Exponate verspricht.
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