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Hund Nipper auch anderswo?
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alang
Sa Mär 24 2018, 19:14
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 660
Soviel ich weiß war der Zinnkrug ein Geschenk fuer RCA Mitarbeiter zum Firmenjubilaeum. Aehnlich wie Zinnteller in Deutschland. Das Hackmesser ist uebrigens ein Kaesemesser. Wie viele Werbegeschenke hat es mit dem eigentlichen Produkt nichts zu tun. Genauso wie Flaschenöffner, Gläser oder Trinkflaschen mit irgendwelchen Firmenlogos drauf. Nipper ist nicht wirklich eines meiner Sammelgebiete, deshalb ist das mehr so eine zufällige Kuriositätensammlung.

Viele Grüße
Andreas
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DGAG
Fr Apr 13 2018, 11:58

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 691
Die farbige Nipper-Postkarte, von der ich auf Seite 1 dieses Threads die deutsche Ausgabe gezeigt habe, gab es fast identisch auch anderswo im Liefergebiet der DGAG.

Ich bilde im Folgenden zwei österreichische Postkarten vom Sommer 1900 ab. Sie weisen interessante Abweichungen zur deutschen Version auf. Vor allem fehlt die einprägsame Bezeichnung "Die Stimme seines Herrn", ohne die sich die Bedeutung des Hundes vor dem Grammophon ja gar nicht erschließt. Kein Wunder, dass der Absender, dem das Motiv bereits geläufig war, eigenhändig "Seines Herren Stimme" ganz oben auf die Karte geschrieben hat. Drollig finde ich den Inhalt der Karte in dem die Eltern ihre Tochter erinnern das Einmaleins zu lernen und die Zähne zu putzen.



John H. Brigham war der erste in Wien ansässige Alleinvertreter für das Grammophon "in Österreich-Ungarn, den Balkanstaaten und der Türkei." Ich hatte in einem anderen Thread bereits Werbematerial von Brigham abgebildet: Link - Hier klicken

Merkwürdig, dass er, anders als auf seiner sonstigen Werbepost, auf der Karte "Grammophone" in Mehrzahl schreiben ließ. Vielleicht eine unglückliche Verquickung oder Verwechslung mit der englischen Schreibweise.


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DGAG
Sa Apr 28 2018, 12:18

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 691
Im Jahr 1897 wurde Emile Berliners Erfindung auch in Kanada patentiert. Um diese Patente aufrecht zu erhalten musste er Schallplatten und Grammophone vor Ort produzieren lassen. Berliner entschied sich für Montreal, weil dort die Hauptniederlassung der kanadischen Bell Telephongesellschaft lag, mit der ihn jahrelange geschäftliche und freundschaftliche Kontakte verbanden.

Ende 1899 eröffnete er unter dem Firmennamen "E. Berliner" in Montreal, 2315 St. Catherine Street, zunächst ein Büro und eine Verkaufsstelle, wenig später eine kleine Grammophon- sowie Pressfabrik (mit anfangs nur 4 Pressen). Sein Neffe Joseph Sanders war verantwortlich für die Produktion, ein gewisser Emanuel Blout wurde Geschäftsführer. Aus dieser Frühzeit datiert die folgende Werbekarte, welche außerordentlich selten ist. In Montreal hergestellte Grammophone trugen ein auffälliges Firmenzeichen am Gehäuse. Es wurde als Erkennungszeichen auch für das im Jahr 1900 in Kanada eingetragene "His Master's Voice" Motiv übernommen.


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Hedensö
Mo Apr 30 2018, 21:08

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 900
Interessant ist aus meiner Sicht auch die Struktur/Aufmachung der Ansichtskarten.
Heutzutage kann man sich gut vorstellen, dass es ein einheitliches Corporate Design gibt, aber damals?

Da stellt sich m.E. die Frage in wie weit auch über die Landesgesellschaften hinweg ein einheitliches Desgn verfolgt wurde. Offensichtlich hat man schon damals Wert auf eine Wiedererkennung des Markenzeichens gelegt und das auch Länderübergreifend bei den Postkarten durchgezogen.
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DGAG
So Mai 20 2018, 21:46

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 691
Einige Monate nach der farbigen Version kam die schwarz-weiße Version der Nipper-Karte auf den Markt. Meine älteste wurde im Dezember 1900 abgeschickt. Mein Eindruck ist, dass die relativ teure - und heute vergleichsweise seltene - farbige Karte dadurch abgelöst wurde. Im Laufe der Zeit konnte ich einige interessante Exemplare bekommen, siehe unten.

Bemerkenswert ist, dass der Schatten, den Nipper und das Grammophon beim Farbdruck werfen, beim Schwarz-Weiß-Druck zugunsten einer starken Spiegelung des Untergrunds verschwunden ist. Es gab lange Zeit Spekulationen, dass Nipper beim HMV-Motiv auf dem Sarg seines Herrchens hockt.

Hier ist zunächst die Standardversion zur Zeit der Einführung dieser Karte - mit und ohne "Beste Grüße" der DGAG.





Die DGAG hat die Karten auch selbst auf Ausstellungen verteilt. Hier ein postalisch ungelaufenes Exemplar "Zur Erinnerung" an die Musik-Fachausstellung in Berlin vom 5. bis 20. Mai 1906.



In der Version als "Künstlerpostkarte", geschrieben im Dezember 1900, ist erstmals der Name von Francis Barraud als Maler des Vorbilds dieser Grafik genannt. Kann jemand Kurzschrift lesen? Es würde mich interessieren was auf der Karte steht.



Der fahrende Händler Julius Bock fuhr mit seinen Grammophonwaren im Sommer 1901 in die Provinz und kündigte sich einem Kunden mit dieser Karte an, die er kostengünstig als Drucksache versandte.



Im Design dem Farbdruck ähnlich, habe ich noch diese dreisprachig bedruckte Nipper-Karte, "Marke "Edelweiss" No. 1000", in der Sammlung. Abgeschickt wurde sie im Oktober 1902.


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Hedensö
So Jun 10 2018, 12:30

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 900
Hier eine französiche Postkarte, deren Datum ich leider nicht kenne. Sie ist nicht gelaufen und unbeschrieben.


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Hedensö
So Jun 10 2018, 12:37

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 900
Hier eine weitere Postkarte der Compagnie Francaise du Gramophone von 1909. Ebenfalls ungelaufen. Das Gerät ist offensichtlich ein Senior Monarch bzw. in Frankreich Modell 13.











[ Bearbeitet Sa Jun 16 2018, 21:00 ]
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DGAG
Di Jun 12 2018, 21:20

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 691
Hedensö schrieb ...

Hier eine französiche Postkarte, deren Datum ich leider nicht kenne. Sie ist nicht gelaufen und unbeschrieben.

Im Jahr 1903 saß die Compagnie Francaise du Gramophone noch in der 30, Rue de Grammont. Zwei Jahr später, 1905, dann in der 15, Rue Bleue, wie auf der Karte. Der früheste Zeitpunkt für die Nipper-Karte wäre also irgendwann dazwischen.

Die Postkarte von 1909 finde ich sehr schön, kannst Du bitte auch die Rückseite mit dem Firmenaufdruck zeigen.

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Hedensö
Sa Jun 16 2018, 21:02

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 900
DGAG schrieb ...


Die Postkarte von 1909 finde ich sehr schön, kannst Du bitte auch die Rückseite mit dem Firmenaufdruck zeigen.



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