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Grammophon-Chatulle „De Luxe III“
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PONOPHON
So Apr 24 2016, 21:27 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 246
HERSTELLER: Deutsche Grammophon AG
MODELL: Grammophon-Chatulle „De Luxe III“
SERIENNUMMER: DGAG 523 REV C
JAHR: 1907
DAMALIGER PREIS: MK. 350.-
GEHÄUSE: Mahagoni ca. 38,5 x 38,5 x 18,5 cm
PLATTENTELLER: 30 cm (knapp 31 cm)
TRICHTER: Durchmesser 61 cm
MOTOR: Drei-Feder Motor
SCHALLDOSE: Exhibition

INTERESSANTE DETAILS: Das Gerät befindet sich seit etwa 25 Jahren in meinem Besitz. Als ich es bekommen habe war ein riesiger Polyphon Trichter (von einem Münzgrammophon) unfachmännisch am noch originalen Trichterknie angelötet. Der jetzige G &T Trichter wurde von mir ergänzt. Mit seinen 61 cm Durchmesser entspricht er zumindest in der Größe fast dem Original.


























[ Bearbeitet Do Apr 28 2016, 18:22 ]
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Gast
Mo Apr 25 2016, 00:06
Gast
Ein wunderbares Gerät!
Exakt dieses Modell ging letzte Woche in sehr gutem Zustand und mit Holztrichter für lächerliche 600€ bei E*ay über den Tisch - ich war mit der Maus 10 Sekunden zu langsam, es war aber auch leider nur 1 - 2 Minuten Online.
Hier die Auktion: Link - Hier klicken

und hier ein Screenshot:




Ich habe mich höllisch geärgert, dass ich - anstatt gleich aus Sofortkauf zu klicken - erst die Bilder betrachtete. Die Dose zu tauschen wäre wohl kein Problem gewesen - und dass der Trichter vermutlich nicht original ist, hätte wohl auch erstmal nicht gestört - allein das Gerät selbst wäre schon mehr wert gewesen.
Aber was hilft es, sich zu ärgern....
Danke, dass ich nun doch ein solches Exemplar detaillierter zu sehen bekommen konnte.

Liebe Grüße,
Ludwig
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maestro
Mo Apr 25 2016, 11:55
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 04 2016, 20:04
Wohnort: Kharkov. Ukraine
Beiträge: 36
einige weitere Fotos



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Starkton
Mi Apr 27 2016, 15:06
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Hallo Christian,

Du zeigst ein hervorragend erhaltenes "De Luxe III", hergestellt und vertrieben von der Deutschen Grammophon A.G. Besonders schön ist, dass die Mahagonioberflächen einen gleichmäßigen, seidigen Glanz haben und keine Lichtschäden aufweisen. Durch den starken Motor und das damals neu entworfene, leise und ruhig laufende Getriebe kann man dieses Grammophon hervorragend als Abspielgerät benutzen.

Ich habe noch einige Angaben dazu:
Die DGAG hat dieses Modell am 6. Juli 1907 unter der Fabriknummer 209 ins Berliner Musterregister eintragen lassen. Die Verzierungselemente auf dem schellackpolierten Mahagoni sind aus feuervergoldeter Bronze.

Das Antriebsrad ist ausgewechselt worden. Ist es jetzt aus Kunststoff? Hast Du das gemacht, Christian?

Die mehrfarbige(!) Werbeanzeige von 1907 zeigt den außen mahagonifarben, innen silber bemalten Blechtrichter wie er bei Einführung des Gerätes serienmäßig war. Ich habe noch nie ein Exemplar im Original gesehen (übrigens auch nicht in der viel häufigeren Ausführung in Eichendekor). Kurze Zeit später wurde diese Variante gegen einen außen und innen im Mahagonidekor bemalten Blechtrichter abgelöst. Seit 1909 konnte man schließlich Trichter in Echtholz (Eiche, Mahagoni, Nussbaum) kaufen.

Stephan

[ Bearbeitet Fr Apr 29 2016, 19:01 ]
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Starkton
Mi Apr 27 2016, 15:42
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Beka-Record schrieb ...

und dass der Trichter vermutlich nicht original ist, hätte wohl auch erstmal nicht gestört - allein das Gerät selbst wäre schon mehr wert gewesen.

Auch der Mahagonitrichter ist original von der Gramophone Co./Deutsche Grammophon AG. Obwohl er eigentlich für die kleineren Modelle mit Ein- und Zweifedermotor gedacht war, passt er gut zum Gehäuse. Der Trichter allein ist locker den Sofortkaufpreis wert. Das Gehäuse gab es sozusagen als Geschenk dazu.

Wenn man ein paar Abzüge für die mit Goldfarbe besprühten Metalloberflächen z.B. des Tonarms einrechnet, hätte der Verkäufer für das Set das Fünffache bekommen können.
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PONOPHON
Mi Apr 27 2016, 20:50
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 246
Hallo Stephan,
das Antriebsrad sieht aus wie dieses Material, das oft bei neueren Werken, meist zwischen zwei Messingplatten verwendet wurde und ist sicher nicht original. Das Grammophon läuft sehr gut und leise damit. Ich sah mich daher noch nicht veranlasst es zu tauschen. Ich habe aber bei meinen Teilen passenden Original Ersatz. Die Serien Nummer ist auf der rechten oberen Gehäuse-Leiste unter dem Deckel tatsächlich ohne DGAG gestempelt. Auf der Sockelleiste allerdings wie üblich „DGAG 523 REV C“
Christian








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Starkton
Mi Apr 27 2016, 21:54
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Ich würde das Antriebsrad auch drin lassen. Der Ausbau könnte dazu führen, dass etwas dejustiert wird und der Antrieb nicht mehr so rund läuft.

[ Bearbeitet Fr Apr 29 2016, 19:03 ]
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PONOPHON
Sa Apr 30 2016, 07:48
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 246
Liebe Sammler,
Alexey aus der Ukraine (maestro) hat mir Bilder von der Innenseite der Zierbeschläge geschickt.
Es handelt sich um Galvano Plastiken, die zur Verstärkung mit Blei/Zinn ausgelötet wurden. Die Außenseite ist vergoldet.

Er hat eine ganz besondere Geschichte zu diesem Grammophon (seinem Exemplar), dem ich aber nicht vorgreifen will, vielleicht wird er sie hier vorstellen.

Die Beschläge tragen die Nummer 144, Alexey würde gerne wissen ob es sich um die Seriennummer des Gerätes handelt. Er kann das aus einem bestimmten Grund mit seinem Gerät nicht verifizieren. Ich denke zwar es handelt sich um eine Musternummer. Um das aber zweifelsfrei zu klären, müsste ich einen meiner Beschläge abnehmen. Leider sind alle Nägel innen umgebogen, so dass das nicht ganz einfach möglich ist. Dazu werde ich mir mal Zeit nehmen müssen…






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Starkton
Sa Apr 30 2016, 16:39
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Vielen Dank für die sehr aussagekräftigen Bilder, welche einen interessanten Einblick in die damalige Herstellungstechnik geben. Es handelt sich hier um Bronzegalvanos, deren dünne Wandung auf diese Weise kostengünstig verstärkt wurde.

Ob es sich um eine galvanische oder, wie in der Anmeldung im Musterregister und in der Gerätebeschreibung im Katalog angegeben, um eine Feuervergoldung handelt, ließe sich durch den Nachweis von Quecksilber überprüfen.

Ich würde die "144" auch für eine Muster- oder Chargennummer halten, zumal sie nach dem Befestigen der Beschläge unzugänglich ist. Die an zwei Stellen deutlich sichtbare Seriennummer wurde sehr wahrscheinlich erst als letzte Schritt im Produktionsprozess vergeben.

Das Gehäuse des Grammophons, zu dem diese Beschläge gehören, scheint nur noch sehr fragmentarisch vorhanden zu sein. Mahagoni ist zum Beispiel sehr empfindlich für Holzwurmbefall.

Historische Nägel bei einem gut erhaltenen Grammophon heraus zu ziehen halte ich für keine gute Idee. Das geht nicht ohne Beschädigung der Nagelköpfe.
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maestro
Sa Apr 30 2016, 18:49
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 04 2016, 20:04
Wohnort: Kharkov. Ukraine
Beiträge: 36
Thank you for your attention! We say-"All secret becomes obvious once". Gramophone of Christian was restored(only coating, sorry).And master may be did not find nails in the desired length.Or do you think they were bent at the factory?)) Therefore, nothing is easier to flatten them and knock from the inside.After you take the pliers and the thin skin and pull out nails. But you don't have to do it! Only if You can't No do it)))

[ Bearbeitet Sa Apr 30 2016, 19:27 ]
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Calle
Sa Apr 30 2016, 22:35
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 18 2011, 10:57
Wohnort: Emmerich am Rhein
Beiträge: 292
Ein wunderbares Gerät und mit 600 Euro geradezu ein Schnäppchen...
Habe schon erfahren daß es mittlerweile in Spanien steht (Barcelona)....

Ob es das Fünffache gebracht hätte bezweifle ich... Einige wird es wohl bringen aber derzeit sind die Preise (auch von bessere Modelle !) geradezu im Eimer... (leider)...



[ Bearbeitet Fr Jan 12 2018, 17:06 ]
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Starkton
So Mai 01 2016, 06:58
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
maestro schrieb ...

Gramophone of Christian was restored(only coating, sorry).And master may be did not find nails in the desired length.Or do you think they were bent at the factory?))

Wurde das Gehäuse tatsächlich neu schellackiert? Wenn ja, hat der Restaurator, nach den Fotos zu urteilen, einen guten Job gemacht.

Das mit den innen umgeschlagenen Nägeln hatte ich überlesen. Bei meinem "De Luxe II", welches ebenfalls aufgenagelte Bronzeapplikationen hat, ist das nicht der Fall. Könnte dafür sprechen, dass die Applikationen beim "De Luxe III" tatsächlich mal abgenommen wurden.
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maestro
So Mai 01 2016, 08:14
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 04 2016, 20:04
Wohnort: Kharkov. Ukraine
Beiträge: 36
Ja, der Autor möge mir verzeihen, kann ich das nicht diskutieren? Ich beschäftige mich Professionell mit der Restaurierung.Deshalb deute auf solche Zeichen : 1-Zimmer füllen-over-Lack, sichtbar und klar 2-Farbe Deckel und Gehäuse ist ein wenig anders.3 - Poren Schellack auf Holz nicht so gut( hier kann ich mich irren) Und das wichtigste-auf beiden 100 Jahre alten Produkt eine Patina, besonders wenn Gold und Nickel an einigen stellen verschlissen.Patina ist die wichtigste Zeichen der alten Zeit! Zeige ich 2 Fotos mit anderen Grammophon, das war klar.Noch mal sorry.Allen frohe Ostern!





[ Bearbeitet So Mai 01 2016, 08:53 ]
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maestro
Mo Dez 23 2019, 13:52
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 04 2016, 20:04
Wohnort: Kharkov. Ukraine
Beiträge: 36
Interessante Informationen zu diesem Grammophon in diesem Artikel. Und vieles mehr über Phonographen und Restaurierung Link - Hier klicken

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maestro
Mi Jan 08 2020, 21:25
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 04 2016, 20:04
Wohnort: Kharkov. Ukraine
Beiträge: 36
Es gibt immer noch eine unerklärliche Fortsetzung dieser Geschichte: In den Katalogen der SYRENA-Fabrik für 1912-1913 und im Katalog von Rozmyslov für 1914 verkaufte Rozmyslov Waren an die Gebrüder Isserlin, er hatte keine eigene Produktion. Entweder diese Piraterie, oder die Fabrik wurde von der deutschen Zweigniederlassung der Firma Gramophone autorisiert, deren Alleinvertreter sie beim Verkauf von Schallplatten waren.


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maestro
Do Jan 09 2020, 19:11
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 04 2016, 20:04
Wohnort: Kharkov. Ukraine
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