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Automaten-Fabrik "Phönix", Dresden
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Telraphon
So Feb 25 2018, 14:41 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
Hallo ,
für einen Bekannten (sowie natürlich auch für mich) suche ich momentan alle zu findenden Informationen über die:

Automaten-Fabrik E.P. Wicke & Co., Dresden,
bzw. die Automaten-Fabrik "Phönix", Reinh. Wicke, Dresden.

Jene Fabrik stellte in den frühen 1900ern (Nachweislich bislang zumindest 1906) ausgefallene Automaten und besondere Sprechmaschinen her, welche durch ihre besonderen Formen und Gehäuse wahrscheinlich weltweit einmalig sind. Einen solchen Apparat besitzt mein Bekannter seit einiger Zeit im originalzustand, jedoch sind wir nun an einem Punkt angekommen, wo wir mit (zugegeben evt. recht laienhafter Recherche) nicht mehr weiter kommen.

Über die Fabrik ist mir bislang leider so gut wie Nichts bekannt, abgesehen von ihrer Lage und dem Schicksal der Räumlichkeiten.
Hier nun das mir bereits Bekannte:

Die "Fabrik" kam diesem Namen eher nicht nach, und hatte vermutlich eher die Größe eines kleineren Betriebes. Sie mietete sich um 1900 in der Dippoldiswaldaer Gasse No. 15 in der Dresdener Seevorstadt in bester Lage nahe dem Altmarkt ein. Im selben Gebäude befand sich laut Informationen des Dresdner StadtWiKi die über die Stadtgrenzen bekannte "Radfahr-Halle" des Unternehmers Adolf Siksay, sowie sowie der Verlag der Zeitschrift Der deutsche „Fahrradhändler und Fabrikant“, Fachblatt für die gesamte deutsche Fahrradindustrie..



(Allgemeines Adressbuch, Dresden 1906)

(StadtWiki Dresden)



(Pharus-Plan, Altstadt Dresden)



In direkter Nachbarschaft befand sich als markanter Punkt das neue Vitzthumsche Gymnasium, welches später leider als einziges Gebäude der ganzen Straße den Bombenterror der Alliierten in Fragmenten überlebte, aber in Folge der Aufräumarbeiten zwischen 1946 und 48 endgültig einstürzte und beseitigt wurde. Durch die umfangreichen Zerstörungen und daraus resultierenden Neustrukturierungen verschwand die Dippoldiswaldaer Gasse gänzlich, ihre Ausläufer sind heute Teil der Josephinenstraße und des Dippoldiswalder (jetzt ohne ae) Platzes, welcher vor dem Krieg noch durch eine doppelte Häuserzeile von der Gasse getrennt war. Teile der verbundenen Gebäudekeller befinden sich noch immer unter dem heute recht weitläufigen Platz, vermutlich auch der Keller der Phönix-Fabrik.










All diese Informationen zum Standort helfen jedoch nicht wirklich weiter, da es ja um die Fabrik und die Geräte gehen soll. Daher meine Frage: Hat jemand genauere Informationen zur Fabrik, den Fabrikaten, dem Besitzer Wicke, der Gründung oder zum Verschwinden der Fabrik? Kennt Jemand Grammophone dieses Herstellers, oder ggf. andere Automaten aus dessen Produktion, bzw. hat jemand Patentscheine, Kataloge, Briefe, Handelsregistereinträge oder Werbeanzeigen? Alles würde enorm bei der Rekonstruktion der Firmengeschichte helfen.

Vielen Dank

LG
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Telraphon
Di Feb 27 2018, 12:23
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
Dann antworte ich mir mal selbst...

Im Februar 1912 verdünnisierte sich der Direktor der Dippoldiswaldaer Vereinsbank mit etwas über einer Million Reichsmark, welche er unterschlagen hatte. Daraufhin mussten verschiedene Firmen, U.A. die ohnehin angeschlagenen Phönix-Werke, Zahlungsunfähigkeit anmelden.



Offenbar stand diese Firma jedoch NICHT in Verbindung mit den ebenfalls in Dresden ansässigen Phönix-Automatenwerken, welche einen anderen Standort und andere Besitzer hatten? Zwei mal der selbe Herstellername in der selben Stadt ist denke ich mehr als unüblich.


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