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Riesen Trichtergrammophon, EXCELSIOR
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PONOPHON
Fr Aug 16 2019, 08:26 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
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Beiträge: 246
Riesen Trichtergrammophon, EXCELSIOR
HERSTELLER: Excelsiorwerk Köln-Nippes
MODELL:
SERIENNUMMER:
JAHR: ca. 1909
DAMALIGER PREIS:
GEHÄUSE: Nussbaum, 48 x 48 x 27 cm, auf drei Seiten mit versilberten Buntmetall Einlagen
PLATTENTELLER: Gusseisen 30 cm
TRICHTER: Stahlblech, Durchmesser 67 cm, eichenfarbig lasiert
MOTOR: Dreifederwerk, ungewöhnlicher Aufbau mit Winkelgetriebe in der Plattentellerachse.
SCHALLDOSE: Nicht original, wurde von mir ergänzt

INTERESSANTE DETAILS:
Die enorme Größe (zum Vergleich zeige ich es am letzten Foto mit einer 25 cm Platte), der ungewöhnliche Motor, sowie die Bremse und der Geschwindigkeitsregler, als auch der seltene Halter und Tonarm machen das Gerät für mich interessant. Außerdem haben mir die drei versilberten Einlegeplatten sehr gefallen.
Ich habe es im Internet aus der Hansestadt Greifswald, im Nordosten von Mecklenburg-Vorpommern erworben.
Leider habe ich absolut keine Ahnung welcher Hersteller bzw. welche Marke dahinter steckt (Ergänzung vom 06.11.2019, das Rätsel hat sich gelöst).
Die fehlende Schalldose musste ich ergänzen, möglicherweise hätte die zur Identifizierung beigetragen. Ich habe es einstweilen mit einer der Zeit typischen, unbezeichneten Schalldose ausgestattet.
Der Motor ist sehr hochwertig und ungewöhnlich gebaut, er trägt leider absolut kein Zeichen, nicht einmal eine Nummer.
Wenn zu dem Gerät jemand einen Hinweis geben kann, würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße, Christian




















[ Bearbeitet Do Nov 07 2019, 19:16 ]
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DGAG
Fr Aug 16 2019, 21:41

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
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Ich staune wirklich wo solche grandiosen Geräte immer wieder herkommen. Der Motor ist großartig und absolut ungewöhnlich mit seinen drei hintereinander geschalteten Federhäusern. Erinnert mich an einen großen Phonographenmotor. Die Drehzahlregelung und auch die Bremse kann ich gar nicht zuordnen, mit kommt allerdings der Dekor des Trägerams für den Trichter bekannt vor. Ich hoffe ich denke an diesen Thread wenn ich in meinen Unterlagen oder Dateien wieder darauf stoße.
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PONOPHON
Do Aug 22 2019, 19:47
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
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Beiträge: 246
Einen winzigen Hinweis habe ich in meiner eigenen Sammlung gefunden. Die Aufnahme für die Schalldose ist völlig gleich mit der, von einem meiner Klingsor Geräte. Das Teil ist aus Messing Guss, Klingsor verwendet aber nur eine Halbrundschraube um, die Schalldose zu fixieren.

Schalldosen Aufnahme bei Klingsor

Schalldosen Aufnahme beim unbekannten Grammophon
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PONOPHON
So Aug 25 2019, 16:25
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
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Beiträge: 246
Durch Zufall hat sich heute ein weiterer Bezug zu Klingsor ergeben. Beim sonntäglichen Plattenspielen hatte ich wieder einmal die Kurbel meine bereits hier vorgestellten Klingsor „RESONATA“ in der Hand. Sofort habe ich bemerkt dass mir da etwas vertraut vorkommt, die Kurbel meines unbekannten Trichtergrammophons hatte ich in letzter Zeit öfter in der Hand. Und tatsächlich, im direkten Vergleich stellte sich heraus dass die Kurbeln bis auf die Längen gleich sind. Die kürzere ist die von Klingsor. Möglicherweise besteht da doch ein Bezug zu Kilngsor, oder es wurden zumindest Teile von den gleichen Zulieferern bezogen. (Pathé könnte da eine Rolle spielen, zumindest was die Kurbel betrifft. Klingsor hatte, so ist mir bekannt, dort Motoren bezogen. Auch die früheren Klingsor Plattenteller aus Stahlblech sind gleich wie die Pathé Teller.)

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PONOPHON
Mo Nov 04 2019, 18:59
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
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Beiträge: 246
Beim Durchstöbern meiner Bücher, ich suchte in meinen amerikanischen Büchern von Timothy C. Fabricio und George F. Paul nach einer Abbildung einer sprechenden Zigarettendose. Ich habe kürzlich so eine erworben und bildete mir ein, dass ich sie in diesen Büchern bereits einmal gesehen habe, bin ich auf untenstehende Abbildung gestoßen. In dieser Abbildung wird eine Sprechmaschine mit genau dem gleichen Gehäuse als Excelsior Gerät vorgestellt.
In der Zwischenzeit ist mir auch aufgefallen, dass die bekannten Parlophon Junior Automaten auch die gleiche Metall-Applikation verwendeten wie auf meinem „unbekannten“ Grammophon.
Zu sehen im meinem Thread: Parlonette Junior Automat und Parlonette Special 1910
Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder


[ Bearbeitet Mo Nov 04 2019, 19:42 ]
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DGAG
Mo Nov 04 2019, 21:23

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
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Beiträge: 646
Ich würde auch sagen, dass die Gehäuse und wohl auch die Trichterhalter/Tonarm-Konstruktion (nahezu) gleich sind. Als kleinen Unterschied sehe ich die unterschiedlich großen Füße sowie den längenverstellbaren Tonarm am Excelsior aus Fabrizio/Paul. Die Gerätebezeichnung ist offenbar dem Etikett an der Gehäuseecke entnommen.
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PONOPHON
Di Nov 05 2019, 07:38
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
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Beiträge: 246
Interessant ist auch wieder die Ähnlichkeit zu Klingsor, die mir schon bei meinem Gerät aufgefallen ist.
Der Stopphebel erinnert an Klingsor, ebenfalls der flache lange Hebel für die Geschwindigkeitseinstellung, der am Ende hochgebogen ist.

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PONOPHON
Do Nov 07 2019, 16:30
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
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Beiträge: 246
Ich konnte das Rätsel des Herstellers nun lösen.
Mit dem Hinweis auf Excelsior konnte ich in der Phonographischen Zeitschrift 1909 ein Excelsior Werbeinserat, mit dem bis auf die Verzierung gleichen Gehäuse finden. Auch der Tonarmhalter weist Ähnlichkeit auf, er zeigt auch das Blümchenmuster wie bei meinem Gerät. (Die Bilder wurden nur mit snipping tool gemacht, die Auflösung der Phonographischen Zeitschrift ist wesentlich höher)






Ein Inserat von 1913 beweist, dass Excelsior auch diese Trichterform verwendete.


[ Bearbeitet Do Nov 07 2019, 19:12 ]
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Dr.Pepper
Fr Nov 08 2019, 09:34
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Sep 24 2019, 19:27
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Beiträge: 73
Richtige Detektiv-Arbeit!
Fall gelöst ;-)
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