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Edison Model A - Riemenscheibe Zinkfraß / Informationen
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Dornspider
So Jul 12 2020, 11:20 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 06 2015, 12:35
Beiträge: 23
Einen wunderschönen Sonntagmorgen wünsche ich euch,

ich besitze seit kurzer Zeit, zusätzlich zu meinen Elitphon Grammophon, einen schönen Edision Phonographen.

Leider ist weder Herkunft noch sonst irgendeine Info über das Gerät bekannt.

Ich habe den Phonographen also "nackt" und als defekt gekauft.

Der Phonograph ist derzeit dementsprechend nicht spielbereit, aber das wollen wir natürlich wieder ändern. :)

Derzeitiger Stand:

Die Riemenscheibe ist leider dem Zinkfraß zum Opfer gefallen.
Hat hier evtl. noch jemand Ersatz?

Sonst müsste ich mir wohl entsprechend dem Original, eine neue Scheibe aus Aluminium o. Messing drehen.

Danach würde ich alles reinigen und die weitere Funktionsprüfung könnte stattfinden.


Könnt ihr Anhand der Seriennummer bestimmen, wann das Gerät ungefähr gebaut wurde?
Ich habe hier bereits gelesen, dass es Unterschiede in der Schriftfarbe ( Edison Home Phonopraph) gab.
Eine rote Schriftfarbe stammt wohl aus einer früheren Zeit (um 1898) und die schwarze Schrift wurde erst später eingesetzt.

Sonst fehlen mir leider noch Dinge wie ein orig. Trichter + Trichterkran / Reproducer für 4min Walzen / Tonwalzen allgemein.

Der passende 4min Reproducer müsste ein Model H sein?
Montiert ist derzeit ein Model C.

Es gab wohl auch ein "Model K" welcher manchmal in den USA angeboten wird und 2min/4min vereint.

Würde dieser hier auch passen?

Zum Abschluss noch ein paar Fotos :)

Vielen Dank vorab für eure Hilfe.

LG Robert











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gramofan
So Jul 12 2020, 12:18
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Dass Du noch eine Original-Riemenscheibe findest, ist eher unwahrscheinlich. Die sehen im Zweifel ähnlich aus wie Deine. Neuanfertigung aus Messing wäre das Richtige.
Als reproducer würde ich bei Dir das Modell K vorschlagen, da ja Dein Gerät auch mit einer Umschaltvorrichtung für 2 und 4--Minuten-Walzen versehen ist. Da sparst Du Dir das Austauschen des reproducers. Ansonsten ist H das Richtige für 4-Minuten-Walzen.
Die reprucer gibt's übrigens auch als recht ordentliche Repros. Wenn kein Original zu einem vertretbaren Preis zu bekommen ist tut's das fürs Erste auch. Das Gleiche gilt für den fehlenden Hexenhut-Trichter. Den als Original zu bekommen, dürfte deutlich schwieriger sein, als den reproducer.

[ Bearbeitet So Jul 12 2020, 12:27 ]
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Dornspider
So Jul 12 2020, 12:27
⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 06 2015, 12:35
Beiträge: 23
Hallo und vielen Dank für deine Antwort :)

Woher bekomme ich solche Repros?

LG Robert
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gramofan
So Jul 12 2020, 13:31
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Muss mal auf die Suche gehen. Habe meine Repro-Reproducer vor Jahren in England geordert, aber der Herr ist nicht mehr im Geschäft.
Eine Möglichkeit wäre mal hier anzufragen
Link - Hier klicken
Link - Hier klicken
Link - Hier klicken

[ Bearbeitet So Jul 12 2020, 20:16 ]
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veritas
So Jul 12 2020, 15:11
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Jun 28 2012, 17:52
Wohnort: Allgäuer Provinzpampa
Beiträge: 544
Die englische Bezeichnung für das gesuchte Teil lautet übrigens lower (belt) pulley und so ein Reproteil wird auch gerade angeboten: Link - Hier klicken

Bei den genannten Händlern würde ich sogar eher damit rechnen, eine originale Riemenscheibe zu bekommen. Es gibt da sehr viele Originalteile, die noch im Umlauf sind.

Ein weiterer Händler, bei dem sich eine Anfrage lohnen kann ist Mark Gaisser aka croakinfrog. Der hat selbst immer viele Originalteile im Angebot:
Link - Hier klicken
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DGAG
So Jul 12 2020, 18:56

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 646
Dein Home Model A hat die Edison Fabrik im Herbst 1903 (ca. Oktober vielleicht) verlassen.
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PONOPHON
So Jul 12 2020, 19:16
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 246
Die Scheibe ist nicht schwer zu besorgen, ist im anmerikanischen (e...) derzeit auch angeboten. Man müsste dort z.B unter "EARLY EDISON HOME PHONOGRAPH LOWER BELT PULLEY" suchen.

[ Bearbeitet Mo Jul 13 2020, 06:37 ]
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Dornspider
So Jul 12 2020, 21:11
⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 06 2015, 12:35
Beiträge: 23
Guten Abend,

erstmal möchte ich mich recht herzlich bei euch bedanken!

Ich merke schon, dass ich wohl oder übel um eine Bestellung in den USA nicht vorbei komme.

Ich werde also weiter berichten!

Da ich eine Drehmaschine besitze, ziehe ich natürlich auch in Betracht ein eigenes Riemenrad herzustellen.
Aber ich werde erstmal bei den oben genannten Quellen nachhaken.
Original ist eben original. :)

Vielen lieben Dank :)

LG Robert
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gramofan
So Jul 12 2020, 21:49
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Als Drehmaschinenbesitzer wäre es für mich nachgerade Ehrensache, das Antriebsrad selbst herzustellen.
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Synthesewerk
Mo Jul 13 2020, 08:12
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Mär 10 2020, 07:16
Wohnort: Salzwedel
Beiträge: 25
gramofan schrieb ...

Als Drehmaschinenbesitzer wäre es für mich nachgerade Ehrensache, das Antriebsrad selbst herzustellen.


Kann ich nachvollziehen, da ich auch eine Drehbank habe :-)
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Dornspider
Mo Jul 13 2020, 11:07
⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 06 2015, 12:35
Beiträge: 23
Guten Morgen :)

ich muss auch sagen, dass für mich bei sämtlichen Restaurationen, eine Drehmaschine, unabdingbar ist ^^

Also meine nutze ich zumindestens sehr viel.
Ob es eine fehlende Zierblende ist (erst letzte Woche bei meinen neuen Koffer Tefifon) oder oder oder.

Ich habe mich nun hier aber für ein Gussteil entschieden und gestern Abend eine 2min und 4min Schalldose Model K aus den USA geordert. (Croakinfrog) <- vielen Dank für den Tipp! :)

Ich werde weiter berichten.

An dem Phonographen war ja ein großes Horn + Hornkran montiert.
Zu erkennen an der Aufnahmemöglichkeit hinten am Holzgehäuse.
Dies würde ich auch gern wieder nutzen.

Ein großes Horn wird ja mittels Gummischlauch an die Schalldose gesteckt.

Um was für einen Schlauch handelt es sich denn hier?
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gramofan
Mo Jul 13 2020, 16:38
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Dornspider schrieb ...

Um was für einen Schlauch handelt es sich denn hier?


Nach meinen Beobachtungen war das i.d.R. ein Stück einfacher roter Gummischlauch (nicht irgendwie armiert oder ähnlich). Soweit heute noch (Reste) vom Original vorhanden sind, sind die i.d.R. steinhart und brüchig.
In der Bucht wirst Du bestimmt mit was Passendem fündig. Z.B.
Link - Hier klicken
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Dornspider
Do Sep 24 2020, 00:55
⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 06 2015, 12:35
Beiträge: 23
Hallo,

nach sehr viel Arbeit, Höhen und Tiefen,aber auch sehr viel Freude, kann ich euch hier nun meinen fertig restaurierten Phonographen vorstellen.

Das Laufwerk wurde komplett demontiert, gereinigt, montiert und neu geschmiert.

Das Gehäuse wurde an Bruchstellen mit Knochenleim neu verleimt und komplett neu mit einer Schellackpolitur versehen.

Ich denke, besser als in einem Video kann man dies nicht zeigen:

Link - Hier klicken


Bitte verzeiht die noch nicht korrekt eingestellte Geschwindigkeit.
Ich werde mir hierzu noch die Stroboschablone ausdrucken.

Vielen Dank nochmal für eure Hilfe! :)

LG Robert


[ Bearbeitet Do Sep 24 2020, 00:56 ]
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PONOPHON
Do Sep 24 2020, 16:29
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 246
Hallo Robert, ich gratuliere, der Home ist sehr schön geworden!
Die Geschwindigkeit ist aber noch viel zu schnell wie man hört. Viele Home Phonographen haben auf der Gleitstange 2 recht hilfreiche Einstiche zur Geschwindigkeitseinstellung.
Der Schlitten muss genau eine Minute lang von einem Einstich zum nächsten brauchen, dann stimmt die Geschwindigkeit (wenn das Getriebe auf 2 Minuten Walzen eingestellt ist).
Liebe Grüße, Christian

Nachgerechnet sollte der Abstand der Einstiche 40,64mm betragen (unter der Annahme, dass eine 2 Minuten Walze 100 Rillen pro Zoll hat).




[ Bearbeitet Sa Sep 26 2020, 07:17 ]
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Remirus
Do Sep 24 2020, 18:57
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 12 2017, 16:12
Wohnort: Heide (Holstein)
Beiträge: 72
PONOPHON schrieb ...

Hallo Robert, ich gratuliere, der Home ist sehr schön geworden!
Die Geschwindigkeit ist aber noch viel zu schnell wie man hört.


Hallo, ihr beiden,

das Video habe ich mir eben auch angesehen. Die Geschwindigkeit kam mir aber durchaus noch plausibel vor, wenn man voraussetzt, dass das Stück eben betont flott gespielt wurde. Ich finde, man kann sie nach Gehör am besten mit einer Gesangsaufnahme prüfen, weniger gut mit einer solchen Instrumentalaufnahme. Da ist der Hinweis auf die Markierung natürlich sehr hilfreich, vorausgesetzt, man kann die eine Minute genau messen.

Meinen Glückwunsch auch zu der Walze. Sie scheint ja in einem guten Zustand zu sein.

Herzliche Grüße!
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veritas
Fr Sep 25 2020, 20:22
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Jun 28 2012, 17:52
Wohnort: Allgäuer Provinzpampa
Beiträge: 544
Nabend Robert, also das schaut alles sehr gelungen aus, schön, daß es gut geklappt hat!
Bei der Geschwindigkeit im Video kam es mir nach Gehör deutlich zu schnell vor.
Aus Interesse habe ich mal mittels Wave Editor die Zeitintervalle der sich regelmäßig wiederholenden Klicks am Anfang nachgemessen: 194.55rpm - also knapp 22% über Sollwert von 160rpm.

Dazu sei noch angemerkt, daß bei den kopierten Blue Amberols (ab 1914) sehr oft stark von der eigentlichen Standardgeschwindigkeit abgewichen wurde. Bei den späten Walzen der 1920er-Jahre wurde das dann noch schlimmer. Da können es auch mal nur 155rpm sein.

Zur besseren Justage kann ich auch hier (wie bei Plattenspielern) einen der üblichen Lasertachos empfehlen, die mit Versand aus China schon für unter €10 zu haben sind: Link - Hier klicken

Da Du hier den 14"-Trichter aufgesteckt hast, ist es am besten, die Geschwindigkeit direkt beim Spielen der Blue Amberol einzustellen. Im Leerlauf wird der Federmotor ohne nennenswerte Last nämlich merkbar schneller laufen.

Ein wirklich sehr schön erhaltenes Gerät!
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Dornspider
Di Sep 29 2020, 12:31
⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 06 2015, 12:35
Beiträge: 23
Hallo,

vielen Dank für eure lieben Antworten!

Ich habe mir in der Tat nun ein Lasermessgerät gekauft um die korrekte Drehzahl zu ermitteln.

Die Striche auf der Führungsstange habe ich leider nicht.

Das 14“-Horn ist nun auch noch fertig aufgearbeitet.
Ich habe die Beulen rausgedengelt und komplett neu aufpoliert!


Die Walzen habe ich fast ausnahmslos alle aus Polen!
Die Qualität ist mehr als ordentlich!
Manche waren vom Kern her etwas geschwunden.
Dafür habe ich mir aber einen Schleifdorn gebaut damit sie wieder auf den Zylinder passen.

LG Robert




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veritas
Sa Okt 03 2020, 12:48
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Jun 28 2012, 17:52
Wohnort: Allgäuer Provinzpampa
Beiträge: 544
So ein Werkzeug ist für Blue Amberols unausweichlich. Das Problem ist nämlich der schrumpfende Zelluloidschlauch, welcher den Gipskern langsam aber mit großer Kraft zusammendrückt. Deswegen können Blue Amberols leider auch gelegentlich platzen, vor allem bei niedrigeren Temperaturen.

Vom Lasertacho wirst Du bestimmt nicht enttäuscht sein. Ein Tipp noch dazu: I.d.R. bekommst Du ein Stück Reflektorstreifen dazu. In der Praxis funktioniert aber auch einfach ein 1-2mm breiter Streifen aus weißem Papier. Ich habe reichlich Reste von zugeschnittenen Etiketten, die dafür verwende. Man braucht also nichts Spezielles dafür.
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Calle
Sa Okt 03 2020, 13:06
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 18 2011, 10:57
Wohnort: Emmerich am Rhein
Beiträge: 292
Ist doch Asbest mit im Gipskern ?
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