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Parlophon Automat 2, Münzautomat
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PONOPHON
So Nov 01 2020, 17:38 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 246
HERSTELLER: Carl Lindström A.G.
MODELL: Parlophon Automat 2
SERIENNUMMER:
JAHR: ca. 1910
DAMALIGER PREIS: 190 DM/1909
GEHÄUSE: 50x50x29 cm, Mahagoni
PLATTENTELLER: Ø 30cm
TRICHTER: Ø 58cm, mahagonifarbig lasiert
MOTOR: Einfeder Motor mit Münzmechanismus, Einwurf 3x 2 Heller
SCHALLDOSE: Parlophon Reform

Kürzlich konnte ich den sehr großen Parlophon Automat 2 erwerben. Er ist noch in einem sehr schönen Erhaltungszustand, bzw. in unrestaurierten Originalzustand und wird auch so bleiben.
Die ursprüngliche Mahagonifarbe ist leider an vielen Stellen verblichen, so dass die Farbe des Trichters nicht mehr perfekt zum Gehäuse passt. Dennoch werde ich daran nichts ändern um die Patina zu erhalten. Diese Farbveränderungen sind auch bei einem Alter von 110 Jahren ganz normal.
Im Gegensatz zur Katalog - Beschreibung hat das Gerät eine Reform Schalldose und einen 30 cm Plattenteller. Genauso wie auf dem Katalog Bild. Da dürfte die Beschreibung nie zum Bild gepasst haben. Außerdem wurde am Katalogbild der Hebel zur Arretierung der Münzwaage, den jeder Parlophon Automat hat, einfach weggelassen. Mein Gerät hat außerdem den Münzeinwurf hinten, mit der Typischen Parlophon Rosette. Dadurch läuft die Münze hörbar durch einen langen Münzlauf-Kanal nach vorne in die Münzwaage. Das dauert bei drei Münzen ein paar Sekunden und macht die Bedienung interessanter. Ich nehme an das man das gemacht hat um Manipulationen mit einem Stück Draht auszuschließen. Die Münzwaage sitzt nämlich vorne, direkt unter dem Münzeinwurf am Katalogbild, man könnte mit einem Draht die Waage einfach herunterdrücken und das Grammophon starten.
Der Trichter meines Gerätes ist etwas kleiner als im Katalog beschrieben, vielleicht war das Kundenwunsch und/oder der Trichter in Mahagoni gerade nicht in der 65 cm Größe verfügbar.
Ich habe das Gerät Anfang Oktober aus Mödling bei Wien abgeholt. Lt. Vorbesitzerin (ca. 35 Jahre alt) stammt es aus Familienbesitz. Auf meine Nachfrage ob die Familie 1910 eine Gastwirtschaft betrieb konnte sie mir leider keine Antwort geben. Das wusste sie nicht.
Jedenfalls in diesem Mahagoni Design kann ich mir das Grammophon gut in einem Alt-Wiener Kaffeehaus vorstellen. Die sind heute oft noch in Mahagoni eingerichtet.














Link - Hier klicken
Ich habe ein Video erstellt um das Grammophon im Betrieb zu sehen.

[ Bearbeitet Mi Nov 04 2020, 14:15 ]
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alang
So Nov 01 2020, 18:51
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 660
Ich bin begeistert! Herzlichen Glueckwunsch zu diesem tollen Geraet. Auch ich wuerde daran nichts veraendern. Ich hoffe, ich schau mit 110 Jahren noch so gut aus

Andreas
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Vogtländer
So Nov 01 2020, 20:05
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Dez 24 2015, 00:14
Wohnort: Vogtland
Beiträge: 174
Wunderbar

Auch von mir Glückwunsch zu diesem schönen Gerät.
Wenn du´s mal öffnest, wäre ein, oder mehrere Blicke ins Innere sehr interessant.

Viel Freude damit, Mario
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DGAG
Mo Nov 02 2020, 16:20

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 675
Sehr, sehr prächtiger Automat in wunderbarer Erhaltung. Glückwunsch! Es ist so selten, dass Originaltrichter im gepflegten Zustand dabei sind und Mahagoni bleicht eben aus. Solche Geräte waren und sind viel zu schön um sie ständig im Dunklen stehen zu lassen.

Es ist oft zu beobachten, dass Katalogabbildungen nicht deckungsgleich zum Originalgerät sind. Die Bilder wurden Monate vor dem Verkaufsstart gezeichnet und entsprachen wohl nur dem Muster, welches man gelegentlich zum Schutz anmeldete. Änderungen in der Serienfertigung ließen sich natürlich nicht mehr berücksichtigen.

Ein noch größerer Trichter wäre im Lokal wenig praktisch gewesen, also leuchtet die Wahl ein.

25 cm Teller waren bei Automaten beliebt, weil damals kaum jemand größere Platten hatte und der Rubel bei kürzeren Spielzeiten schneller rollt. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass 30 cm Platten und entsprechende Automaten eher bei Tanzlokalen im Einsatz waren.

Ist es (zeit-)aufwendig den Automaten für verschiedene Plattenformate einzustellen, bzw. zwischen ihnen zu wechseln?
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PONOPHON
Di Nov 03 2020, 19:48
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 246
Danke für die Kommentare!
Ich habe noch ein Video vom Motor gemacht.
Link - Hier klicken
Das Plattenformat bzw. die Anfangsposition der Schalldose stellt man ganz einfach mit dem Schiebehebel rechts ein. Rändelschraube lockern, Position einstellen und wieder fixieren.
Dann ist der Automat im Handumdrehen auf 30cm. Platten umgestellt.
Zum Einstellen der End-Abschaltung muss man aber den Deckel öffnen und die kleine Rändelschraube samt Kontermutter auf dem Armbrust- förmigen Hebel der auf der Tonarm – Achse sitzt einstellen.


[ Bearbeitet Di Nov 03 2020, 19:54 ]
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humoresk
Mi Nov 04 2020, 20:07
Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: So Jun 10 2012, 16:06
Beiträge: 351
Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder
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DGAG
Mi Nov 04 2020, 21:03

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 675
Danke für den sehr erhellenden Einblick in die Mechanik. Die ist wirklich für die Ewigkeit gebaut. Man sieht überhaupt keine Abnutzung!
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-Juergen-
So Nov 08 2020, 13:25
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 25 2018, 08:26
Wohnort: Rhein-Main
Beiträge: 222
Sensationelles Gerät in ausserordentlichem Zustand. Gratuliere.
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