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Mammut Concert Apparat
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PONOPHON
So Nov 08 2020, 19:20 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 246
HERSTELLER: Carl Below Leibzig
MODELL: Concert Apparat
SERIENNUMMER:
JAHR: ca. 1910
DAMALIGER PREIS: ?
GEHÄUSE: Eiche 28,5 x 28,5 cm
PLATTENTELLER: Ø 24 cm
TRICHTER: Kaskadentrichter Ø 39,5 cm
MOTOR: Einfeder-Werk
SCHALLDOSE: Concert-Schalldose

Zu der gestern in Jürgens Tread Link - Hier klicken
vorgestellten Mam̅ut-Concert-Schalldose, möchte ich heute den dazugehörigen Apparat zeigen.
Der Name Mammut Concert Apparat ist in Anlehnung an die Bezeichnung der etwas größeren Geräte in der folgenden Katalogabbildung gewählt. Hier kommt die Bezeichnung ganz offensichtlich von der verwendeten Orchester Schalldose, wie der Beschreibung zu entnehmen ist. Obwohl auf der Abbildung nur der rechte mit einer Orchester-Schalldose ausgestattet ist. Die linke Abbildung zeigt die Concert.




Das Sockelmaß meines Apparates ist etwas kleiner als bei dem Gerät auf der linken Abbildung, ansonsten dürfte es sich aber um die gleiche Gehäusevariante handeln. Ggf. wird im Katalog mit den Maßen auch etwas gemogelt. Die Trichterstütze entspricht der rechten Abbildung, auch der Halter für die Ruhe-Position des Tonarms. Außerdem fehlt auf der Abbildung im Katalog wieder einmal die Geschwindigkeitsregelung und die Abstellung am Werk.








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DGAG
Mo Nov 09 2020, 18:06

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 658
Ich bin immer wieder erstaunt wie gut der Zustand Deiner Grammophone ist. Da schaut nichts verbastelt oder über-restauriert aus. Finde auch die Art und Weise Deiner Abbildungen, bzw. der verwendeten Ausleuchtung, sehr schön.

Mir gefällt zudem, dass der Trichter nicht blankgeputzt ist, sondern eine schöne Patina aufweist. Ich habe diese Sorte mit den vielen Wülsten auch auf einem anderen Mammut gesehen. Hatte Below sie im Katalog?

Below hat offensichtlich vermieden, das Tonarmpatent der DGAG zu verletzen. Warum hat sein Tonarm eigentlich überhaupt den Schwanenhals, dieser ist ja nicht hochzuklappen. Das Hauptmerkmal des Mammut-Tonarms war ja das Gelenk am Übergang zur Trichterstütze.

Offenbar ließen sich die Mammute, was die Ausstattung angeht, ziemlich frei kombinieren. Bei den beiden Geräten aus der Katalogabbildung müssen jedoch verschiedene Motoren verbaut sein, wenn ich mir die Position der Kurbel ansehe.
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alang
Mo Nov 09 2020, 22:55
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 659
Da kann ich nur zustimmen, Du hast wirklich aussergewoehnliche Geraete in hervorragendem Originalzustand in Deiner Sammlung. Gratuliere zu diesen tollen Stuecken und vielen Dank, dass Du sie uns so wunderbar praesentierst.

Andreas
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PONOPHON
Di Nov 10 2020, 16:33
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 246
Vielen Dank für das Interesse und das Lob! Da freue ich mich. In meiner Sammlung steckt auch viel Liebe zum Detail und beim Aufarbeiten meiner Stücke bin ich über die Jahre sehr vorsichtig und akribisch geworden. Nicht zu viel putzen und die Patina belassen ist bei mir ganz hoch im Kurs.
Manchmal traue ich mich kaum Hand anzulegen, weil ich den Fundzustand so liebe. Zumindest dann, wenn an einem Grammophon über Jahrzehnte nichts mehr angefasst wurde. Irgendwann überwinde ich mich dann dazu, weil ich doch alle Geräte in funktionsfähigem Zustand haben will.

Mammut Katalog habe ich keinen, die sind auch unglaublich selten. Das Beste was mir in dieser Richtung untergekommen ist, ist der Nachdruck eines Katalogs der Fa. Musikindustrie Immenstadt.

Da sind 8 Mammut Grammophone drin.
Der weithin bekannte Münz-Automat, der Wand- Automat Siegfried (von mir bereits vorgestellt) ein Stand-Automat, drei Trichtergrammophone und zwei Tischmodelle mit Deckel. Außerdem das Mammut-Automaten-Werk zum extra kaufen, oder als Ersatzteil. Der Katalog ist allerdings ohne Preise und was noch viel schlimmer ist ohne Jahrgangs-Angabe.
Anhand der abgebildeten Tisch und Schrankgrammophone dürfte er einige Jahre nach dem ersten Weltkrieg entstanden sein. Da wurden all diese Mammut Modelle wie sie vor 1910 entstanden sind noch verkauft! Ich vermute fast dass diese Firma die alten Mammut Lagerbestände aufkaufte und diese Geräte in den 20er Jahren noch vermarktete.

Der Schwanenhals des weltbekannten „Mammut-Tonarms“ war nicht klappbar. Er war aber sehr leicht und wird dem über ihn verbreiteten Lob durchaus gerecht. Möglicherweise war der Schwanenhals auch aus Patentgründen eingebaut worden. Gerade Tonarme gab es ja schon (z.B. Pathé oder Reklamophon).
Der Wulst- oder Kaskadentrichter taucht so um 1908 in der Phonographischen Zeitschrift auf. Ich kenne auch ein Foto eines Mammut-Münzautomaten mit einem solchen Trichter. Man konnte sich damals bei der Ausstattung sicher viel aussuchen, das zeigt ja auch die Katalogbeschreibung. Vermutlich vor allem im Einzelhandel, da war der Kunde noch König. Im Katalog der Fa. Musikindustrie Immenstadt wird zusätzlich die Reparatur und jede Sonderanfertigung, auch bei den Gehäusen angeboten.


[ Bearbeitet Di Nov 10 2020, 16:38 ]
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