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Kaufberatung dreier Schallplattenspieler mit 78er Umdrehung
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Peter Pan
Mi Feb 16 2022, 23:14 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Dez 31 2010, 11:18
Beiträge: 74
Hallo Plattenfreunde,

ich möchte mir einen AV-Reciever samt Surroundanlage (wird ggf. ein Denon AVR-X2700 AV-Reciever und das Teufel Ultima 40 Sytem werden, lass mich auch gern eines besseren belehren) zulegen sowie soll sich noch ein moderner Schallplattenspieler mit 78 Umdrehung dazugesellen, den ich dann ebenfalls an den AV-Reciever anschließen kann.
Neben Schellackplatten werden auch gleichzeitig noch Vinyl Platten, aus dem Electro und Rock Bereich gehört bzw. abgespielt.

Meine Frage ist nun, was haltet Ihr von nachfolgenden 3 Schallplattenspielern mit 78er Funktion?
Welchen würdet ihr mir für mein o.g. Vorhaben empfehlen?
Kann ich bei jedem dieser 3 Plattenspielern mit dem Tonkopf gleichzeitig auch Schellackplatten anhören oder wird dafür ein anderer Tonkopf benötigt?

Gefunden habe ich im Netz folgende, zumindest habe ich diese 3 irgendwie favorisiert:

A) Pioneer DJ PLX-500-W

B) Audio-Technica AT-LP140XP

C) Reloop RP-7000 MK2


Für Antworten im Voraus vielen Dank!
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gramofan
Do Feb 17 2022, 06:15
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Ich habe mal auf die verlinkten Seiten gesehen. Dabei fiel mir auf, dass einer der Plattenspieler gleich ohne Tonabnehmer geliefert wird, bei einem keine Angabe zu finden war, welches System dabei ist und beim dritten immerhin eine genaue Angabe dabei war. Um Schellackplatten abzuspielen brauchst Du in jedem Fall eine dafür passende Nadel, die Vinyl-Nadel ist dafür ungeeignet. Du müsstest also eruieren, ob für die Systeme, die mitgeliefert werden, solche Nadeln überhaupt verfügbar sind. Bei dem Dreher ohne System kannst du das System danach aussuchen. Auf jeden Fall wirst Du das Auflagegewicht bei Tausch der Nadel von Vinyl zu Schellack jeweils verstellen müssen. Da es Systeme gibt, die speziell für Schellack optimiert wurden, wäre es vielleicht ohnehin die bessere Idee, jeweils das System zu wechseln, als ständig die empfindliche Nadel raus- und reinzuschieben.
Im Übrigen schau doch mal in den Foren nach. Hier wurden bereits einige schellackgeignete moderne Dreher besprochen (Schellackplatten-> Digitalisierung). Darüber hinaus würde ich heute auch den neuaufgelegten Technics SL-1200 MK7 in Betracht ziehen, der allerdings etwas teuerer, vermutlich aber auch am solidesten ist.

[ Bearbeitet Do Feb 17 2022, 17:07 ]
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Charleston1966
Sa Feb 19 2022, 15:24
Moderator

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Nov 12 2012, 11:19
Wohnort: Im Schwabenländle
Beiträge: 416
Hallo, ich kann den Reloop RP 7000Mk2 sowohl für den Schellackeinsatz wie auch für Vinyl empfehlen in der Preisklasse um 400 - 500€ ein grundoslides Gerät mit starkem Direktantrieb, hab ich selbst im Einsatz. Dazu verschiedene Systeme für Schellack und Vinyl. Der sehr großzügige Pitchbereich von maximal +/- 50% ermöglicht das korrekte abspielen von Schellacks die nicht mit der Nenndrehzahl 78 aufgenommen sind. Kleines Manko - Platten spielen mit geschlossenem Deckel geht nicht, Daß dem Gerät kein System beiliegt finde ich weiter nicht schlimm braucht man doch für die unterschiedlichsten Einsätze und dem persönlichen Hörgeschmack oder Gewohnheiten doch unterschiedliche Systeme, ein mitgelkiefertes 30.-. System hilft da meist nicht weiter. Ein neues System für den Schellackeinsatz ist das AT-VM95SP da lassen sich auch andere Nadeln mit verschiedenen Schliffen aus der Serie montieren. Wichtig es wäre in jedem Fall ein PhonoPreAmp von Nöten da AV Receiver meist über keinen Phonoeingang verfügen. Für Schellack wäre ein weiterer PhonoPre mit einstellbaren Entzerrkurven wichtig denn damals gab es die RIAA Norm noch nicht und alle Schellacks haben andere Entzerrkurven und hören sich oft dumpf oder Basslastig oder manche auch zu dünn über einen heute üblichen Phonovorverstärker an.

Liebe Grüße aus dem Schwabenland, Karlheinz

[ Bearbeitet Sa Feb 19 2022, 15:27 ]
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Peter Pan
Mi Feb 23 2022, 22:55
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Dez 31 2010, 11:18
Beiträge: 74
Für die Hinweise erstmal vielen Dank.

Da ich auf dem Gebiet des Schallplattenspielers totaler Neuling bin muss ich jetzt erstmal fragen, was man unter einem Sytsem versteht? Ist das die Nadel (Tonkopf) mit dem Tonabnehmer, was somit auch als Carditge und Headshell bezeichnet wird? Oder bezieht sich der Begriff Sytsem auf Nadel, Tonabnehmer und Tonarm was dann komplett gewechselt wird, wenn man Schellacks abspielen will?

Da ich für Schellacks eine andere Nadel benötige, habe ich lediglich auf der Audio Technica Seite spezielle Schellacknadeln gefunden (s. Link), was mich auch gleich zur nächsten Frage bringt:

1.)
Welche Nadel von dieser Seite wäre denn für Schellacks eurer Meinung empfehlenswert?

2.) Die Tonabnehmer gibt es ab einem Gewicht von 9g bis 18g. Ist da für die Schellackplatte ein höherer Auflagedruck besser, sprich lieber einen schwereren oder leichteren Tonabnehmer kaufen?

3.) Der Audio-Technica AT-LP120XBTUSBBK besitzt einen Vorverstärker, dann würde ich doch für den Plattenspieler in Kombination mit dem evtl. Denon AVR-X2700h Receiver kein PhonoPreAmp benötigen oder?

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gramofan
Do Feb 24 2022, 11:46
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Fangen wir mal vorne an:
- die headshell (dt. Systemträger) ist ein kleines Modul, das vorn am Tonarm befestigt wird und an dem wiederum das Tonabnehmersystem befestigt wird,
- die cartridge (dt. [Tonabnnehmer-]System) ist das Bauteil, in dem die Wandlung der mechanischen Schwingungen die beim Abspielvorgang der Platte in der Nadel enstehen in elektrische Signale vorgenommen wird.
- die Nadel sitzt üblicherweise in einem Einschub vorne im System (es gibt auch fest verbaute) und fährt beim Abspielen durch die Rillen in der Schallplatte. Dadurch wird sie in Schwingungen versetzt, die sie an das System weiterleitet.
Ein abweichender Sprachgebrauch mag vorkommen.
Ich persönlich würde ein leiches Tonabnehmersystem bevorzugen, da dieses heute i.d.R. mit dem Tonarm(gegen)gewicht ausbanlanciert wird, mit dessen Hilfe anschließend auch noch der Auflagedruck eingestellt wird. Je schwerer das System ist, desto geringer sind i.d.R. die Mögllichkeiten das für das Aspielen von Schellackplatten erforderliche Auflagegewicht von meist 4 - 5 p(ond/früher Gramm) zu erreichen.
Über den im AT LP120 XB.. verbauten Vorverstärker (preamp) kann ich nichts aus persönlicher Erfahrung beitragen. Er sollte aber in der Tat einen gesonderten Vorverstärker grundsätzlich insoweit entbehrlich machen, als man dann erstmal was über den Verstärker hören kann. ALLERDINGS sind solche im Plattenspieler eingebauten Vorverstärker oft von eher geringerer Qualität as solche, die man separat erwerben kann. Zudem gibt es hier im Forum viele Freunde von Vorverstärkern, die einstellbare Entzerrungskurven haben (entspr. Threads existieren z.B. Link - Hier klicken ), da dies eine bessere Berücksichtigung der Verhältnisse zum jeweiligen Aufnahmezeitpunkt erlaubt. Über die Vor- und Nachteile informierst Du Dich besser selbst.

[ Bearbeitet Fr Feb 25 2022, 18:56 ]
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