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ELECTROLA 109 MIT ZEITGENÖSSISCHEM SCHRANK
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
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Buchschubser
So Feb 18 2024, 15:57 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Feb 17 2024, 17:32
Beiträge: 3
HERSTELLER: Electrola
MODELL: 109
SERIENNUMMER:
JAHR: 1927
DAMALIGER PREIS: 270 RM (später reduziert: 220RM)
GEHÄUSE: Eiche
PLATTENTELLER: 25cm, brauner Filz
TRICHTER:
MOTOR: Electrola Nr.32
SCHALLDOSE: Electrola No 4





Hallo zusammen,

Habe aus unerfindlichen Gründen mein erstes Grammophon erstanden (liegt es an den paar ererbten Schellackplatten?). Liegt vielleicht aber auch an den Genen: Großeltern aus Babelsberg und Großvater ab 1933 bei der RRG als Toningenieur und später unerfreulicher Weise bei der Propagandatruppe, wo er sich um die aufkommende Tonbandtechnik gekümmert hat.

Ich nehme an, es handelt sich um oben angegebenes Modell (Korrekturen sind willkommen).

Interessant finde ich den zeitgenössischen Unterschrank, der etwas zu dunkel gebeizt ist, aber ansonsten massgefertigt inkl. Kleinem Einschub für das Grammophon Leider hat der Deckel des Grammophons unschöne Schlieren im Lack bzw der Schellackpolitur.





Das Gerät funktioniert einwandfrei, zunächst hatte ich Schwierigkeiten mit dem Aufziehen und nach ca 8 Umdrehungen war Schluss. Die Federspannung reichte für ca 10 Sekunden. Nach mehrfachem geduldiger Aufziehen und leer laufen lassen, bin ich auf ca. 25 Umdrehungen gekommen - das reicht für eine Plattenseite. Ist das o.k.?

Dass die abgespielte Kinoorgel des Zoopalasts nach Blechbläser klingen, liegt wohl auch hier am ausgehärteten Gummi. Ventilschläuche sind bestellt. Ich bin gespannt, ob ich das hinbekomme (Grobmotoriker).

Wie ich das Gehäuse in Schuss kriege, muss ich mal sehen. Zunächst habe ich den Unterschrank mit Ruja eingeölt und freue mich auf Vorschläge aus der Runde, wie mit dem eigentlichen Gehäuse zu verfahren ist.

Muss ich ausser der Schalldose und dem Holz noch was prophylaktisch anfassen oder kann ich mich erstmal am funktionierenden Gerät erfreuen? Die hier irgendwo verlinkte Anleitung zum 101er passt auch für das 103er so halbwegs?

Als nächstes werde ich noch nach ein paar Platten aus den großelterlichen Beständen fahnden und nach besseren Aufbewahrungsmöglichkeiten für die Platten suchen - auf der Kante stehend ist wohl nicht die beste Idee. Neue Nadeln sind bestellt, den paar beiliegenden traue ich nicht sehr. Eine Telefunken-Bakelit (?)-Nadeldose war auch dabei.

EDIT: Modellangaben korrigiert

[ Bearbeitet So Feb 18 2024, 18:17 ]
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LoopingLoui
So Feb 18 2024, 17:59
"Moderator"

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 26 2021, 19:14
Wohnort: Altkreis Bersenbrück
Beiträge: 722
Herzlich Willkommen!

Mit dem 103 ging es schon mal in die richtige Richtung - allerdings ist dein Apparat der teurere 109 mit Doppelfederwerk Nr.32. Das Decal im Deckel weist auf das Baujahr 1927 hin. Die Maske könntest du wie folgt ergänzen:

HERSTELLER: Electrola
MODELL: 109
SERIENNUMMER:
JAHR: 1927
DAMALIGER PREIS: 270 RM (später reduziert: 220RM)
GEHÄUSE: Eiche
PLATTENTELLER: 25cm, brauner Filz
TRICHTER:
MOTOR: Electrola Nr.32
SCHALLDOSE: Electrola No 4


Das der Großvater beim RRG war ist ja sehr interessant - erzähl uns da gerne mehr drüber!

Das Federwerk sollte eigentlich zwei oder sogar drei Plattenseiten schaffen - hier muss wahrscheinlich alles einmal komplett auseinandergenommen, gereinigt und gefettet werden. Die Gummis der Schalldose ebenso. Anleitungen findest du hier im Forum, falls du es selber angehen möchtest.

Solltest du mit dem Gehäuse keine befriedigenden Ergebnisse erzielen habe ich noch zwei-drei Gehäuse in der Garage…

Ansonsten steht nichts mehr im Wege sich daran zu erfreuen. :)
Falls du mit der Zeit mehrere und etwas wertigere Platten anschaffst, macht es aber Sinn sich einen Plattenspieler anzuschaffen, da ein Grammophon alle Platten mit der Zeit abnutzt.

VG



[ Bearbeitet So Feb 18 2024, 18:01 ]
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Buchschubser
So Feb 18 2024, 18:27
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Feb 17 2024, 17:32
Beiträge: 3
Danke für die Korrekturen. Dafür bin ich ja hier!

Großvater und die RRG: Ist tatsächlich spannend und soll nach weiteren Archivrecherchen in einem Buch enden, weil im Krieg und Nachkrieg eine ziemlich turbulente Geschichte dazukommt, die sich um den einzigen USAF-Offizier dreht der im Krieg übergelaufen ist und der für den Rundfunk Propaganda machen sollte (.https://de.m.wikipedia.org/wiki/Martin_James_Monti). Mein Großvater sollte in dem Prozess gegen Monti wg Hochverrat aussagen.
Wenn es dazu im Forum eine schöne Stelle gibt warum nicht. Vielleicht finde ich ja auch auf dem Gebiet hier Experten.
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gramofan
So Feb 18 2024, 18:32
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1174
Der Gehäusedeckel ist meist das Teil, das optisch am meisten gelitten hat (oft wurden bei Nichtgebrauch Blumentöpfe drauf gestellt und das überlaufende Wsser hat eindeutige Spuren hinterlassen).
Bitte auf keinen Fall irgendeine Möbelpolitur aus dem Drogeriemarkt oder ein Öl auftragen. Das zieht ins Holz ein und lässt sich hinterher nicht mehr rauskriegen. Ich befürchte in Deinem Fall musst Du erst mal den verbleibenen Lack auf dem Deckel mit Stahlwolle oder Schleifpapier entfernen, dann mit passender Holzbeize das ganze an den Rest angleichen und danach neu lackieren. Ich würde dafür einen modernen Tischlerlack nehmen, aber dazu ob man da was anderes nimmt, das historisch korrekter ist, findest Du im Forum m. E. schon diverse Beiträge.
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Buchschubser
So Feb 18 2024, 18:49
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Feb 17 2024, 17:32
Beiträge: 3
Danke Gramofan.
Ich bin mit einem Möbelrestaurator (so richtig mit Studium und Schreinerlehre) befreundet. Wir schauen uns das mal zusammen an und vielleicht ergänzen wir auch noch die zwei abgeplatzten Furnierchips am Deckel. Die Forumkämpfe zum Umgang mit historischen Holzoberflächen habe ich schon zur Kenntnis genommen :-).

[ Bearbeitet So Feb 18 2024, 18:51 ]
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