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Biographie Fritz Rotter
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
eusebonsai
Mi Feb 22 2012, 07:32 Druck Ansicht
Gast
Da wir nun diese neue Rubrik "Komponisten & Texter" erhalten haben, möchte ich gerne über eine weitere Person mit euch diskutieren.

Kann jemand Näheres über den Texter Fritz Rotter berichten? Er hat sehr viele Leidtexte verfasst, unteranderem ein bekannter Liedtext von ihm: Wenn der weisse Flieder wieder blüht
Bei Rotter gibt es zwar einwenig Information über Wikipedia, dafür findet man überhaupt kein Bild in den Weiten des internets.
Interessant ist, dass es zwei Fritz Rotter gegeben haben soll, welche in Berlin im Kulterbereich gewirkt haben:
1. Fritz Rotter * 3. März 1900 in Wien; + 11. April 1984 in Ascona
2. Fritz Rotter * 3. September 1888 als Fritz Schaie in Leipzig; +  nach Juli 1939

In diesem Thread geht es mir um den jüngere, um 1900 in Wien geborenen Fritz Rotter.

Nun bin ich gespannt auf Eure Informationen. Habe noch nie ein Forum erlebt, welches so aktive und passionierte Mitglieder hat, wie das Eurige! Chapeau!

Freundlichst,
Jan



[ Bearbeitet So Feb 11 2018, 09:56 ]
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Formiggini
Mi Feb 22 2012, 10:40

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1578


Fritz Rotter


[ Bearbeitet So Apr 01 2012, 17:09 ]
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Webseite
berauscht
Mi Feb 22 2012, 12:06
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1993




Die Madame, deren Hand Fritz Rotter reich und berühmt machte.

[ Bearbeitet So Apr 01 2012, 10:30 ]
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Formiggini
Mi Feb 22 2012, 15:09

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1578
Ein Besuch bei dem Schlagerdichter Fritz Rotter




Dann erscheint ein fescher junger Mann, schwarzfarbig wie ein Zigeuner, mit lebenslustigen Augen die klug und energisch dreinblicken, und beginnt mir von den Seltsamkeiten zu erzählen, unter denen ein Schlager entsteht—

"So war es auch bei meinem "Ich küsse ihre Hand Madam" Zuerst hieß es: "Madame ich küsse ihre Hand". Ralph Erwin vertonte es, spielte es mir vor, ich sagte ihm: "Die Musik gefällt mir nicht!" Er erwiderte: "Mir auch nicht!"

Dann machten wir ein anderes Lied gemeinsam, an das erste haben wir gar nicht mehr gedacht.
Erst nach zwei Monaten kommt eines Tages Erwin wieder zu mir und sagt: "Ich habe die Zeile jetzt anders vertont, wie du sie im Gespräch damals vorgeschlagen hast!"
Ich höre – und bin entzückt. Er aber nicht! Er hielt noch immer nichts davon.
Ich sage ihm: "Warte, du wirst sehen, das Lied wird gut!"
Ließ ihn allein und arbeitete im Nebenzimmer und dann auch vor ihm den zu der Anfangszeile des Refrain passenden Text schnell aus, denn ich bin ja gewohnt nach der Musik den Text zu machen—

So ist es mir auch bei meinem Schlager "Heut war ich bei der Frieda" gegangen.
Da kam Jim Cowler, ein junger, ziemlich unbekannter Komponist, zu mir, der mich persönlich noch gar nicht kannte, und spielte mir die Musik vor.
Dreiviertel Stunden später war der Text fertig.

Ich arbeite am liebsten mit neuen, noch nicht von der Routine schablonierten Komponisten.
Ich bevorzuge unsere deutschen Komponisten, die sicher mindestens ebensoviel Erfindungsgeist haben wie die amerikanischen, die heute in der Tanzmusik so erfolgreich sind—.

—da rief mich eines Sonntags der Komponist Austin Egen an, der bekanntlich Autodidakt ist und nicht einmal nach Noten spielen kann, dabei aber eine Reihe von großen Schlagern geschrieben hat, und sagte zu mir: "Du, hast du vielleicht einen Text, ich habe eine Melodie im Ohr!"
Er spielte sie mir telephonisch vor, darauf machte ich in einer halben Stunde einen fertigen Text zu den ersten paar Noten die ich gehört hatte, rief ihn wieder an und trug ihm das Gedicht telefonisch vor.
Zehn Minuten später klingelte er mich an: "Ich hab die Musik schon fertig!" Nimmt sich ein Auto, bringt die fertige Musik mit!

—Wann merken Sie nun, daß ein Lied eingeschlagen hat? Wie lange dauert es, bis sich der Erfolg zeigt?
"Es gibt wohl keine Regel, aber im allgemeinen dauert es ungefähr einen Monat. Auch der Rundfunk trägt heute sehr schnell zur Popularisierung eines Liedes bei.
— "Was war bisher Ihr größter Erfolg?"
"Außer der "Frieda" das Lied "Was macht der Meyer am Himalaja". Weiter:"Man schenkt sich Rosen, wenn man verliebt ist."
"Wie spielt sich der Verlag eines Schlagers ab?"
"Das ist auch immer verschieden. "Ich küsse Ihre Hand Madame" ist folgendermaßen zum Verlag gekommen: Eines Tages saß ich in einer Bar, da kam der Verleger Karl Brüll zufällig zur Tür herein und fragte mich "Na, was gibt es Neues, Rotter?"
Da erzählte ich ihm von der Entstehung dieses Liedes. Er sagte: "Das müssen Sie mir sofort vorspielen, ich brauche gerade wieder einen Schlager."
Er schleppte mich nebenan in ein Lokal, wo hinten ein Klavier in einem Separatzimmer stand, und ich mußte es ihm sofort vorspielen. Er war begeistert und gab mir einen Vorschuß â€“
Rotter zögert, ich warte auf die Angabe der Summe. Warte vergeblich. Ich bin doch nicht von der Steuer, warum zögert er?
"Raus mit der Farbe, wieviel hat er Vorschuß gegeben?" "Vierhundert Mark. Aber inzwischen hat mir das Lied noch ganz andere Summen getragen."

—Sie hat ein allerliebstes, feines, kleines Händchen, ich sehe es bewundert an.
Da sagt der Gatte: "Auf dieses Händchen, Doktor, habe ich den Text gemacht: "Ich küsse ihre Hand!"
"Was, auf die Hand der eigenen Gattin?! Das ist eine noch größere Seltenheit wie dieser Erfolg!"
Und nun geht er zur choreographischen Darstellung der zweiten Hälfte des Refrains über, in der es heißt: "Küß ich nur ihren roten Mund—" Er demonstriert es mir lachend.
"Ich muß meinem Frauchen ja dankbar sein, sie hat so einen guten Blick für alles. Wenn ihr was nicht gefällt, wird es kein Schlager!"

Auszugsweise: Scherls Magazin, Januar 1929





[ Bearbeitet So Apr 01 2012, 17:08 ]
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Musikmeister
Mi Feb 22 2012, 16:13
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1096
Fritz Rotter, 1931




[ Bearbeitet So Mär 25 2012, 12:38 ]
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Musikmeister
Mi Feb 22 2012, 16:24
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1096
Fritz Rotter, 1932




[ Bearbeitet So Mär 25 2012, 12:39 ]
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eusebonsai
Do Feb 23 2012, 13:06
Gast
Super Bilder!
Auch das Interview ist gold wert! Sehr spannend auch, dass zufällig in diesem Interview mit Rotter die Namen Austin Egen und Jim Cowler fallen, welche wir ja ein einem anderen Thread gleichzeitig komplettieren!

Was das wohl für ein Lied war, welches Egen und Rotter per Telefon zusammen "schmiedeten"? Wir werden es wohl nie erfahren... natürlich könnte man die gemeinsamen Lieder von Rotter und Egen vor Januar 1929 heraussuchen und so die Suche eingrenzen. Selbst habe ich dafür leider nicht die nötigen Bücher in der Hand.

Danke Euch allen für diese tolle Recherche zu Rotter!
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_-_-_
Fr Mär 09 2012, 16:46
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Mai 12 2011, 09:46
Beiträge: 253
Kann es sein, dass auf dieser Platte Fritz Rotter unter dem Pseudonym Ernst Schott auftaucht:
Marlene Dietrich - Mein Blondes Baby

Danke

[ Bearbeitet Mo Apr 02 2012, 18:21 ]
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joha
So Nov 25 2012, 16:46
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985















So damit ist es getan,viel Spass Gruss Joha
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GrammophonTeam
So Nov 25 2012, 16:56
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
VIELEN Dank!

Grüße
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Musikmeister
Di Jul 30 2013, 22:31
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1096
Fritz Rotter, 1952
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humoresk
Mo Aug 19 2013, 11:07
Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: So Jun 10 2012, 16:06
Beiträge: 351
Ein Bild habe ich nach längerer Suche noch entdeckt:
Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder


Liebe Grüße,

Josef
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