Marita Gründgens

Marita Gründgens wurde am 23. Mai 1903 in Düsseldorf in einem musikalischen Elternhaus geboren. Ihr Bruder war der später berühmte Schauspieler, Regisseur und Intendant Gustaf. Sie erhielt ihre Ausbildung am Gumpert-Konservatorium in ihrer Heimatstadt und nahm Gesangsstunden bei Johanna Syree in Köln. Den ursprünglichen Berufswunsch, Pianistin zu werden, gab sie zugunsten des Gesangs auf.

Im August 1929 stand sie erstmals im Rundfunkstudio des Düsseldorfer Senders vor einem Mikrophon, wo sie fortan zur Stammbesetzung gehörte: im Schul - und Kinderfunk, für Hörspiele, bunte Abende und ihre eigene Sendung "Lieder aller Länder" mit Hans Ebert am Flügel. Hinzu kamen Gastspiele an allen deutschen Sendern, vor allem in Stuttgart. Zahlreiche Tourneen mit namhaften Stars der Zeit wie Rudi Schuricke, Maria von Schmedes und Rosita Serrano führten sie durch ganz Deutschland. Besondere Bedeutung für sie hatte das erste Engagement am Berliner "Wintergarten", daneben zahlreiche Plattenaufnahmen und Angebote aus der Filmbranche.

Im Krieg war sie in der Truppenbetreuung in Russland, Frankreich, Dänemark und auf Kreta tätig. "Ohne Engagementsorgen", wie sie in ihrem Lebenslauf notierte, "bis 1960" tätig - u.a. auch in Filmen wie "Die tollkühnen Penner" (1971) -, ging sie später einem bürgerlichen Beruf (u.a. in der Leitung eines Verkaufsseminars) nach. Marita Gründgens starb am Heiligabend 1985 in Solingen. Insbesondere aufgrund ihres sozialen Engagements fand ihr Tod in der Regionalpresse großen Nachhall.