Carmen Lahrmann, die deutsche Shirley Temple

Carmen Lahrmann - eigentlich Carmen Zirke - wurde am 30. Oktober 1925 in Berlin geboren. Früh erhielt sie Tanzunterricht, ihre Theaterfamilie förderte sie nach Kräften und aufgrund ihres Schauspieltalents erhielt sie ihre erste kleine Rolle an der Komischen Oper in Berlin.

Auf einer Matinee wurde sie 1936 von der Deutschen Fox entdeckt und als Synchronstimme für den Kinderstar Shirley Temple, deren deutsches Pendant sie nun wurde. Mit zwölf Jahren erhielt sie die Hauptrolle in dem Film "Monika" (Eine Mutter kämpft um ihr Kind) und einen Plattenvertrag bei der Deutschen Grammophon-Gesellschaft, wo sie die eingedeutschten Shirley-Temple-Hits einspielte. Neben den deutschen Aufnahmen mit Erhard Bauschke entstanden auch zwei Platten für den japanischen Markt sowie eine weitere schöne Kleinkunstplatte mit Piano.


Ihre letzten Aufnahmen machte sie 1940. Während des Kriegs ging sie auf Tournee und wurde auch zur Truppenbetreuung eingesetzt. Nach Kriegsende wollte sie gerne wieder Theater spielen, doch ergaben sich keine Engagements. Versuche eines Comebacks in den 1950er Jahren scheiterten. Sie hängte den Schauspielberuf an den Nagel und verdiente sich ihren Lebensunterhalt als Kassierin in einem Kino in Berlin, danach arbeitete sie bei einer Luftfahrtgesellschaft. Noch ein weiteres Mal sattelte sie beruflich um, begann eine Ausbildung als Erzieherin und absolvierte ein Examen in Sozialarbeit.