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Western Electric
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GrammophonTeam
Mo Feb 02 2015, 22:41 Druck Ansicht
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Noch ein kleiner Nachtrag zu dem Artikel



Natürlich würden wir uns auch über weitere Ergänzungen und Dokumente freuen. Besonders interessant wären Beiträge aus dem Raum Europa/Deutschland zu diesem Aufnahmeverfahren. Andere Produkte und/oder Geschäftszweige der Western Electric zu besprechen würde hier etwas den Rahmen sprengen - deswegen bitte die Beschränkung auf die Aufnahmetechnik der Firma.


Wichtiger Bestandteil des Schneidekopfes war die Bedämpfung durch ein massives Stück Gummi (Kautschuk). Erst dadurch war man in der Lage einen halbwegs linearen Frequenzgang bei der Aufnahme einzuhalten.



Schneidekopf der Western Electric ab 1925


In dem folgenden Diagramm werden die Frequenzverläufe von drei Schneideköpfen verglichen.
A ein älterer (?) Schneidekopf. Man erkennt ausgeprägte Resonanzen - das aufgezeichnete Klangbild dürfte sich nur wenig von akustischen Aufnahmen unterschieden haben.
B ohne ausreichende Bedämpfung. Der Frequenzverlauf ist nicht linear.
C Frequenzgang der ab 1925 verwendeten Aufnahmeapparatur.




Zunächst wurde zum Abhören der gerade gemachten Aufnahme auf Wachsplatte noch ein einfaches, mechanisches Grammophon verwendet. In Firmenschriften der Bell Laboratories wird ausdrücklich erwähnt: einmalig mit diesem Gerät abgehörte Wachsplatten (Matrizen) eigenen sich nicht zur weiteren Verwendung - sprich Herstellung von Schallplatten. Es diente wohl nur dazu abzuhören ob Technik und Aufstellung der Künstler im Studio ein gutes Klangbild ergeben. Der eigentliche, verwendete Take musste neu aufgenommen werden.


Bis 1929 entwickelte man deshalb bei der Western Electric einen elektrischen Abtaster, der es gestattete abgespielte (abgehörte) Wachsmatrizen weiter in die Produktion geben zu können. Das Gewicht war deutlich reduziert, insgesamt arbeitete der Tonabnehmer sehr "sensibel".
1929




Interessantes Detail am Rande, als ideale Temperatur der Wachsplatte (bei der Aufnahme) werden 35 °C bis 38 °C angegeben. Aber auch mit diesem "Wachsabspieler" kam es zu Verlusten in der Qualität der Aufnahme. Folgendes Diagramm zeigt deutlich, vor allem die Höhenanteile einer (Wachs) Aufnahme nehmen bei jeder Abspielung ab. Im Idealfall sollte die gerade gemachte Aufnahme auf Wachsmatrize also nur einmal probegehört werden.




Aristodemo




COLUMBIA,Mailand 1928


Arto

Die Aufnahmemaschine ist die herkömmliche Columbia-Maschine, und der Herr rechts ist wahrscheinlich James Clenshaw.

Ich verstehe jedoch nicht, warum die Ketten zu der Verstärker immer noch straff sind. War die Veranlassung des Photos vielleicht eine Neuinstallation? Welche Quelle, bitte!


Aristodemo


Danke für den Hinweis, ich war mir nicht sicher ob es ODEON bzw. COLUMBIA ist, die anderen Blätter zeigen den Chor der Scala, das Mailänder Symphonieorchester und den Aufnahmesaal in der Via Monviso.....
"Quelle, bitte!" : einzelne Blätter eines italienischen Plattenkatalogs.....

[ Bearbeitet So Jun 24 2018, 11:53 ]
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