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Electrolakoffer Modell 106
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Gast
Mo Jan 30 2012, 00:55
Gast
Bei meinem 106 UP ist ein schwarzer Kunststoffring hinter der Schalldose am Tonarm. Da drin sind zwei Messingkontakte eingelassen. Am Elektrokopf sind zwei dezente Messingstifte, die nach Aufmontieren des Kopfes den Kontakt schliessen. Das Kabel wird zunächst durch den Trichter geführt, verlässt diesen aber und geht am Boden quer nach links zu den Tonabnehmerbuchsen. Problem ist dass das Kabel, sehr kurz bemessen ist und man es durchaus zerstören kann wenn man irgendwo was lose schraubt am Tonarm.
Also glaubt mir, es ist sehr raffiniert durch den Trichter weggeführt.
Ich habe im Keller noch den Trichter von Peter Pans Grammo liegen, dem 106U und daher weiss ich dass dieser Trichter nicht für Elektrokopf in der Ausführung 106UP vorgesehen ist.
Der Erdestecker bei Peter Pan dient natürlich zum Erden, wenn man einen anderen Elektrokopf angeschlossen hatte, bei dem das Kabel dann Außenliegegend abgeführt wurde.So konnte man das Motorbrummen wegbekommen.
Dennoch hat Peter Pans Grammo eine seitliche Anschlussbuchse, die vermutlich nicht beaufschlagt ist.
Ich vermute, dass man die Option hatte sich nachträglich doch noch für den Originalen Elektrokopf zu entscheiden, man aber dann vom Fachmann den gesamten Trichter ausgewechselt bekam, denn von der Bauform sind die natürlich identisch.

[ Bearbeitet Sa Jan 13 2018, 12:12 ]
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Gast
Mo Jan 30 2012, 01:02
Gast
Das Bremssystem und die Motorabschaltung von Peter Pan ist mir bekannt. Hier sollte auf alle Fälle dringend Kontaktreinigung, gemacht werden. Außerdem warne ich vor den Kondensatoren am Motor, die sind eigentlich nach der langen Zeit kaputt (bei meinen lief z.B. schon der Teer aus) und müssen erneuert werden. Sie dienen dazu die Funkenbildung am Kommutator des Motors zu reduzieren. Die Kontakte verbrutzeln sonst schnell. Die Kapazität weis ich momentan nicht auswendig, aber falls es dazu Fragen gibt, schraube ich mein Gerät gerne nochmal auf und schau nach was ich damals reingemacht habe.

[ Bearbeitet Sa Jan 13 2018, 12:13 ]
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Gast
Mo Jan 30 2012, 01:08
Gast
Oh, noch was sehr wichtiges für doom, die oberste Stellung für die Spannung unbedingt vermeiden, die ist nur für Gleichstrom!!!!!!!!!! unbedingt darauf achten.
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Peter Pan
Mo Jan 30 2012, 18:04
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Dez 31 2010, 11:18
Beiträge: 74
@all,danke für die zahlreichen infos.
ich werd mein gerät bei gelegenheit nochmal auseinander bauen, nachschauen und dann mit 230V testen.

@excelsior
wenn ich rat und tat beim e-motor benötige schreib ich dich an. wird heute oder morgen noch nicht passieren, aber dann wenn ich mit rumbachelorn fertig bin.



was ich aber nicht verstehen ist, wenn das koffergerät ein rein deutsches fabrikat ist, warum dann die zahlreichen einstellmöglichkeiten der spannung? hätte doch 230 v ~ für deutschland gereicht!!!????



[ Bearbeitet Mo Jan 30 2012, 18:05 ]
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Gast
Mo Jan 30 2012, 19:43
Gast
Peter Pan, es gab unendlich viele verschiedene Spannungen in Deutschland bis in die 50er Jahre. Jedes kleine Dorf mit Mühlenbach hatte ein kleines E-Werk ....und entsprechend unterschiedliche Spannungen.

von 110 bis 230 in allen möglichen Abstufungen und das dann noch in Gleich-oder Wechselspannung.

Eine einheitliche Spannung wurde erst langsam in den 60er Jahren vollzogen.

[ Bearbeitet Sa Jan 13 2018, 12:14 ]
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Gast
Mo Jan 30 2012, 19:49
Gast
Innerhalb des damaligen Großdeutschen Reiches waren ja auch, österreichische, italienische, französische, flämische, hölländische, tschechische, dänische, polnische usw usw. Gebiete, die alle mit unterschiedlichen Spannungen arbeiteten. Außerdem gab es, zwar wenige, aber immerhin gabs eben immer noch, Häuser die Gleichstrom geliefert bekamen. Drittens hatten die Truppen ja auch solche Geräte bei sich, sprich sie sollten einfach überall funktionieren. Viertens konnte man sicherlich in den annektierten Gebieten diese Geräte kaufen.
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Hedensö
Do Feb 09 2012, 19:20
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 888
@Peter Pan
Kannst du mal zeigen, wie bei deinem Gerät der Motor angeschlossen ist?

Bin gerade am montieren eines 106U, kann mir aber keinen Reim drauf machen, wie der Motor korrekt angeschlossen wird.
Da ich keine elektrischen Vorkenntnisse habe und die Vorgehensweise vom 106UP abweicht, wäre ich für Hilfe dankbar!


[ Bearbeitet Sa Jan 13 2018, 12:14 ]
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Peter Pan
Sa Feb 11 2012, 15:28
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Dez 31 2010, 11:18
Beiträge: 74





1.ader ist die für die "erde" die an die buchse "erde" geht
2. und 3. ader sind die stromführenden adern, die von der steckdosebuchse deines gerätes kommen
dabei sollte es ja egal sein, ob die eine ader daran oder daran, da der motor die spannung in gleichsrtom erst umwandelt.


falls die beschreibung nicht ausreichen ist, einfach nochmal fragen oder ein weiteres bild verlangen.


[ Bearbeitet Sa Mär 31 2012, 12:19 ]
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Hedensö
Sa Feb 11 2012, 16:10
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 888
Danke, hat funktioniert!
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Hedensö
Sa Feb 11 2012, 16:17
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 888
Nochmal eine Nachfrage:

Ist die Tellerbremse beim 106U ausschließlich händisch zu lösen? D.h. der Motor startet bei elektrischem Betrieb nur, wenn man die Bremsvorrichtung händisch löst, oder? Nur das Bremsen bzw. Abschalten funktioniert automatisch, da der Tonarm den Hebel der Bremsvorrichtung nach links drückt und die Tellerbremse dann ausgelöst wird.

Beim 106UP ist es nämlich anders. Da funktioniert es so, dass man den Tonarm aus der Halterung an den Außenrand des Plattentellers führt und bei elektrischem Betrieb der Motor dann anspringt.
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Peter Pan
Sa Feb 11 2012, 17:17
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Dez 31 2010, 11:18
Beiträge: 74
aha, danke für die info-

beim 106U ist es so, wie du im ersten absatz beschrieben hast.
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grammofar
Fr Aug 03 2012, 14:05
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Aug 02 2012, 23:11
Wohnort: 24364 Holzdorf
Beiträge: 265
Hallo liebe Sammlergemeinde,
zu der Electrola 106 - Serie bleibt folgendes zu sagen: sie hat mit HMV Geräten aus England nichts mehr zu tun. Der 106-Koffer ist eine Eigenentwicklung von Electrola und wurde auch nur von Electrola gefertig. Eigentlich müsste man sagen das er für Electrola gefertigt wurde. Die Metallteile wurde im wesentlichen von der Brandenburgischen Metallwarenfabrik hergestellt. Der Koffer wurde ursprünglich mit der Electrola Nr. 4 A Schalldose ausgeliefert.

Zu der Electrola 4 A bleibt folgendes zu sagen:
Sie ist identisch mit einer herkömlichen Nr. 4 Schalldose, nur das Rückenteil ist anders. Der Anschluss der Nr. 4 A ist gleich der einer Nr 5 und Nr. 16 Schalldose. Also ist der Anschluss etwas größer als der einer herkömmlichen Nr. 4 Schalldose.

Unter den 106er Koffern gibt es grundsätzlich drei Varianten:

- Electrola Modell 106: nur mit Federwerk ausgestattet, in schwarz oder in rot, grün, blau

- Electrola Modell 106 U: mit dem bekannten Dual Allstrom Motor mit Federwerk-kombi.

- Electrola Modell 106 UP: wie das Modell 106 U, jedoch zusätzlich mit der austauschbaren Electro-Schalldose dabei

Die Preise:
Modell 106. 100,- RM
Modell 106 U: 135,- RM
Modell 106 UP. 155,- RM
für die farbigen Ausführung mussten 5,- RM Aufpreis gezahlt werden.

Kommen wir zu den Details:

Die Ausführung mit dem grün-grau gebeiztem Werkbrett ist die letzte Ausführung von 1940. Das erkennt man auch gut an der Typenplakette unter dem Plattenteller. Hier steht dann meist 106U/ 40.
Ebenfalls erkennt man die späten Varianten an dem Ecknadelbecher aus Zinkdruckguß (sonst aus Messing gefertigt), der Tonarmsockel ist schwarz lackiert, ebenfalls Druckguß (sonst Messing verchromt).

Das Gerät wurde nie mit einer Electrola Nr. 16 Schalldose ausgeliefert, diese wurde evtl als Ersatz genutzt denn der Anschluss ist der gleiche.

Die vorliegende Schalldose mit der Alu-Membran scheint durchaus original zu sein, späte Varianten wurden damit ausgestattet, da die Produktion auch kriegsbedingt amgestellt wurde.

Prospekte sind vorhanden, alle drei Gerätevarianten mit Abwandlungen liegen mir vor.

Beste Grüße aus dem Phonomuseum in Seeholz

N. Pokrant

[ Bearbeitet Fr Aug 03 2012, 14:19 ]
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Gast
Fr Aug 03 2012, 14:18
Gast
Hallo Nico,

danke und viele Grüße!
Wir kennen uns ja seit längerer Zeit aus dem Radiomuseum vom Erb !
Gruß, Nils M
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grammofar
Fr Aug 03 2012, 14:20
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Aug 02 2012, 23:11
Wohnort: 24364 Holzdorf
Beiträge: 265
Jap..und hier ebenfalls getroffen.
Ich muss nur sehen das ich mich auch etwas einbringe, Restaurierung, Museum und der rest des lebens nehmen schon viel Zei in anspruch :)
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grammofar
Fr Aug 03 2012, 16:19
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Aug 02 2012, 23:11
Wohnort: 24364 Holzdorf
Beiträge: 265
Hier noch einmal der mir vorliegende Prospekt

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grammofar
Fr Aug 03 2012, 16:20
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Aug 02 2012, 23:11
Wohnort: 24364 Holzdorf
Beiträge: 265
und meine drei 106 Modelle und der grüne 106UP


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Gast
Fr Aug 03 2012, 16:25
Gast
Danke für die guten Informationen Nico.
Nun weiss ich auch mehr über meinen Electrola 106UP, ich bin begeistert.

Grüße, Gerhard
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Hedensö
So Aug 05 2012, 11:08
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 888
Vielen Dank für die Infos und die Bilder. Auch das mit der Jahrgangszahl nach dem "UP/xx" war mir nicht bekannt.

[ Bearbeitet Sa Jan 13 2018, 12:16 ]
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Klangwolke
Sa Feb 15 2014, 07:05
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jan 04 2014, 13:54
Wohnort: 4150 Rohrbach Österreich
Beiträge: 244
Eine Frage und eine Anregung:
Die Frage: mittlerweile hab ich vier 106er, ein C106, ein LB106, ein V106U und ein C106UP aber nur die schwarzen Koffer (C) haben Metallecken. Ist das C-typisch oder hat das was mit dem Baujahr zu tun?
Die Anregung: Vieleicht sollte man diesen Thread einfach nur in "Electrola 106" umbenennen, da hier die meißten Infos über diese Modellreihe zu finden sind und längst nicht mehr nur übers "C"! Es war eher ein Zufall, daß ich auf meiner Suche nach "U"- und "UP"-Geräten hier gelandet bin.
LG Wolfgang
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