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DGAG Gramola Tischgrammophon
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
Da_Anda
Mo Mai 18 2020, 14:53 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2017, 19:24
Wohnort: Starnberger See
Beiträge: 140



HERSTELLER: Deutsche Grammophon AG (DGAG)
MODELL: Gramola
SERIENNUMMER: F 905 E
JAHR:
DAMALIGER PREIS:
GEHÄUSE: Eiche, massiv
PLATTENTELLER: 30cm
TRICHTER: innenliegender Metalltrichter mit Holzlammellenvorsatz
MOTOR: Zwei-Federn-Motor (vermutlich Polyphon)
SCHALLDOSE: His Master's Voice Exhibition





Ich bin am Wochenende nun endlich mal dazu gekommen, mein bereits vor langer Zeit erworbenes Gramola herzurichten. Da es zum Thema Gramola bereits den einen oder anderen Diskussionsbeitrag in diesem Forum gibt (z.B. hier klicken), dachte ich mir, ich stelle es mal ein.

Nachdem ich es komplett zerlegt hatte, habe ich zunächst den Holzkorpus gereinigt, geölt, gewachst und nach einer gewissen Ruhezeit poliert. Das Ergebnis kann man hier sehen:




Anschließend habe ich mir den Motor vorgenommen. Auch den musste ich komplett zerlegen, von dem verharzten Fett befreien und neu abschmieren. Nun läuft er wieder absolut leise, mit konstanter Geschwindigkeit und ohne zu ruckeln. Mit einmal Aufziehen spielt er drei Plattenseiten einer 25cm-Platte problemlos ab. Ich glaube mich zu erinnern, dass ich den Motor mal im Zusammenhang mit einem Polyphon gesehen habe. Nachdem im Jahr 1917 die Deutsche Grammophon AG an die Leipziger Polyphon Musikwerke AG verkauft wurde, liegt dies ja auch nahe.




Hier noch ein kleines Detail. Auf einem der Zahnräder des Motors ist folgendes eingraviert:



Besonders schön finde ich die Maserung des Massivholzkorpus:




Das Gehäuse hat offensichtlich die Nummer 138, denn diese ist sowohl am Korpus, dem Deckel und den beiden Türchen eingraviert:




Und zu guter Letzt noch die Seriennummer 908. Ich vermute einmal, dass die beiden Buchstaben "F" (links) und "E" (rechts von der Nummer) auch eine Bedeutung haben, kann diese aber nicht zuordnen.




Wenn jemand noch weitere Informationen über dieses Grammophon (z.B. Baujahr, damaliger Preis, usw.) oder Werbung in Fachzeitungen hat, freue ich mich sehr darüber.
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DGAG
Mo Mai 18 2020, 17:50

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 675
Durch die abgerundeten Ecken ist das ein sehr charakteristisches Modell. Der Vorläufer in der Gehäuseausführung Mahagoni oder Eiche, jeweils mit Fadenintarsien aus Buchsbaum, tauchte bereits im Katalog von 1911/12 auf. Ab Juni 1915 fielen die Intarsien weg und dieses Modell wurde in England bis Oktober 1922 verkauft.

Mit Kriegsausbruch im August 1914 kam die Grammophonproduktion der DGAG in Deutschland jedoch zum Stillstand, da zu dieser Zeit alle Gehäuse in England gefertigt wurden. Viele Metallteile stammten zudem von Lieferungen der Victor Talking Machine Co. aus den USA an die Gramophone Co. Auch von diesem Nachschub war die DGAG natürlich abgeschnitten.

Wie Dein Grammophon belegt müssen sie später eine eigene Produktion aufgezogen haben. Ich habe jedoch keine Kataloge aus der Kriegszeit. Das Jahr 1917, nach dem Kauf der DGAG durch die Polyphonwerke AG, liegt als Neubeginn der Geräteherstellung nahe.
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Mammut
Di Mai 19 2020, 17:50
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Aug 16 2016, 17:27
Wohnort: 01445 Radebeul
Beiträge: 71
Sehr schöne Arbeit. Gerade die Holzaufarbeitung ist sehr aufwendig, da in den Jahrzehnten unzählige Pflegemittel das Holz zugekleistert haben. Hier ist es aber sehr gut gelungen die Maserung der Eiche herauszuarbeiten. Gute Arbeit.
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Remirus
Di Mai 19 2020, 21:21
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 12 2017, 16:12
Wohnort: Heide (Holstein)
Beiträge: 72
Hallo! Mir ist die ungewöhnliche Farbgestaltung des Firmenlogos aufgefallen. "Die Stimme seines Herrn" mit blauem Hintergrund und rotem "Boden" habe ich noch auf keiner Platte und keinem Gerät gesehen. Lässt sich daraus vielleicht etwas hinsichtlich der Herkunft oder Entstehungszeit ableiten?

Herzliche Grüße!
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Webseite
Telraphon
Di Mai 19 2020, 23:24
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
Lässt sich daraus vielleicht etwas hinsichtlich der Herkunft oder Entstehungszeit ableiten?


Leider nicht wirklich, das ist das Problem. Dieses Decal ist in vielen " Grammophon Gramola" Schrank- und Tischgeräten - die Truhenversion, sprich ein Schrank im Querformat hat dann das Selbe Decal mit "Grammophon Grammonium" im Deckel, die Geräte sind aber deutlich seltener. Leider findet sich das Decal in vergleichsweise frühen Geräten mit Exhibition-Dose aus der Zeit um den ersten Weltkrieg ebenso wie in späteren Geräten aus der Kooperation mit Brunswick in den end-20ern.
Es ist mir bislang nicht gelungen, dieses Decal exakt zeitlich einzugrenzen.
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