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Polyphon Concert - Identifizierung und Feder Reparatur
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sanfranphono
Fr Jan 07 2022, 17:36 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: So Feb 23 2020, 08:00
Beiträge: 28
Hallo habe gerade dieses Polyphon Geraet reinbekommen. Die Gewichtsaufhaengung der Schalldose habe ich so noch nicht gesehen. Ist das Patentvermeidung? Kann jemand dieses Geraet identifizieren? Schoen ist die echte Intarsie vorne, aber das Ornament auf der unteren Leiste ist nur eingepresst. Die obere Platte ist nich original, werde da wohl was anfertigen muessen.

Und dann habe ich ein Problem mit der gebrochenen Feder: Die Achse in der Mitte hat einen Haken, der sich am Ende der Feder einhakt. Die Feder wurde schonmal ersetzt, hat ein birnenfoermiges Loch. Dafuer wurde das Ende sehr zusammengedrueckt, was wieder zum Bruch fuehrte.
Die Buechse ist 3 Zoll weit und 1.25 Zoll tief.

Frage: Was fuer eine Lochform sollte die Feder haben, um mit dem Haken zu funktionieren, und gibt es jemanden, der Ersatzfedern hat?

Vielen Dank,

Carsten















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Telraphon
Fr Jan 07 2022, 18:44
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
Hallo,
ein schönes, wenn auch recht einfaches Gerät hast Du da gefunden. Die nicht-originale Deckelplatte scheint ja zumindest farblich zu passen - vielleicht kann man sie einem Original anpassen & muss nicht ein komplett neues Stück fertigen.

Zum "Gewicht" - das ist einfach nur ein Griff, mit welchem die Dose in der Theorie wohl leichter aufgesetzt werden konnte. Hat das ohnehin hohe Auflagegewicht noch einmal erhöht und sich daher nie wirklich durchgesetzt - es gab auch "Clips" mit Griff, die man über die Schalldose klemmen konnte - Mitglied DGAG hat dazu mal einen Beitrag verfasst meine ich.

Die gesuchte Feder braucht auch wieder ein Loch für den Mitnehmer an der Welle, welcher bei dir aber schon etwas verkürzt erscheint - leider erkennt man das auf dem Foto nicht ausreichend... 1-2 weitere Bilder würden helfen.
Die nötigen Maße musst du dann einfach von der alten Feder abnehmen. Ein (wenn nicht DER) Händler, welcher fast jede Feder in jeder Größe vergleichsweise günstig beschaffen kann, ist "Zwarteschijf" aus Holland. (https://zwarteschijf.nl/show-serie.php?serie=38) Wende dich vielleicht einmal per Mail an ihn. Vielleicht wirst Du ja aber auch schon auf Ebay oder dergleichen fündig.

LG
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Telraphon
Fr Jan 07 2022, 18:45
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
Ich habe mir das noch einmal angesehen...Meinst Du wirklich, dass die Motorplatte nicht original sein kann? Eventuell sind ja nur die Kantenleisten im Laufe der Zeit durch Austrocknen des Leims abgefallen...
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sanfranphono
Fr Jan 07 2022, 19:28
⇒ Mitglied seit ⇐: So Feb 23 2020, 08:00
Beiträge: 28
Hallo, Danke fuer die Antwort. Die Feder ist nicht original, daher kann ich die nicht zum Vergleich nehmen. Du meinst also ein kleines rundes Loch waere ausreichend, und dann muss wahrscheinlich die Feder ganz eng um die Achse gebogen werden.

Die Deckelplatte ist definitiv nicht original. Duennes 4mm Birkensperrholz, hat sich auch schon schoen durchgebogen. Nur die runden Leisten unten scheinen noch original zu sein. Wie dick sollte die Platte sein, 2cm?
Hier ist nochmal ein Blick auf den Tonarm. Der hat kein "gooseneck", die vertikale Hoehe wird nur durch das Kippen der Schalldose erreicht. Ziemlich steife Angelegenheit, bestimmt nicht gut fuer die Platten.
Habe ich so noch nicht gesehen.

Gruss
Carsten




Carsten

[ Bearbeitet Fr Jan 07 2022, 19:33 ]
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LoopingLoui
Sa Jan 08 2022, 00:08
"Moderator"

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 26 2021, 19:14
Wohnort: Altkreis Bersenbrück
Beiträge: 769
Der Geschwindigkeitsregler ist auch an meinem Lindström - daher würde ich den Motor auch für einen solchen halten? Die Schalldose kann mal getauscht worden sein.
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PONOPHON
Sa Jan 08 2022, 07:51
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 247
Das Gerät ist ein TRIUMPHON, identifizierbar an der Trichterstütze und am Motor. Der Motor ist sehr ähnlich mit meinem Triumphon, man sehe sich nur das Federhaus, die Grundplatten oder die spezielle Ausführung der Rückhaltefeder (der Aufzugswelle) und deren Befestigung an.









Das Triton Horn ist eine Anfertigung von mir, zu Demonstrationszwecken. Beim Triumphen fehlte sowieso der Trichter. Original kann es aber auch nicht viel anders gewesen sein, ist es doch ein Naturprodukt. Klingt übrigens erstaunlich gut.

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LoopingLoui
Sa Jan 08 2022, 14:36
"Moderator"

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 26 2021, 19:14
Wohnort: Altkreis Bersenbrück
Beiträge: 769
Da haben wir ja schon des Rätsels Lösung.
Hier im Forum ist bereits ein Katalog zu Triumphon hochgeladen worden - die abgebildeten Motoren dort könnten mit diesem hier übereinstimmen.
Link - Hier klicken
Mit Angaben zur Feder…
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sanfranphono
So Jan 09 2022, 17:16
⇒ Mitglied seit ⇐: So Feb 23 2020, 08:00
Beiträge: 28
Danke fuer die Identifizierung, das hilft mir weiter. Wunder mich immer noch was es mit dem Tonarm ohne Schwanenhals auf sich hat.

Noch mal eine generelle Frage: In wieweit kann man bei deutschen Geraeten kleinerer Marken anhand der Metallteile und Motor auf den Hersteller schliessen? Ich weiss z.B. in den USA, dass nur die grossen Hersteller ihre eigenen Motoren, Tonarme usw. gemacht haben, die kleinen Hersteller haben diese Sachen von Zubehoerherstellern (Okeh, Thorens, Paillard) gekauft, und daher kann man oft nicht das Geraet anhand des Motors identifizieren.

Vielen Dank

Carsten
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DGAG
Mo Jan 10 2022, 12:54

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 691
Die durch einen Hebel aufklappbare Schalldose an einem Arm ohne Schwanenhals gab es (auch) bei Beka. Hier ein Auszug aus dem Beka-Gerätekatalog von 1912/13. Das Patent darauf war zu diesem Zeitpunkt angemeldet, müsste man mal nachrecherchieren.


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PONOPHON
Mo Jan 10 2022, 20:33
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 247
Hier ist ein Patent, der Polyphon Musikwerke zum "Belastungshebelarm" aus der Phonographischen Zeitschrift 1910 Seite 379:

Der Triumphator Tonarm auf meinem Triumphon kam später heraus. Die Anzeige ist aus der Phonographischen Zeitschrift 1913, Seite 305:


Und hier ist noch eine Werbung zu meinem Gerät mit wahrscheinlich anderem Tonarm von 1912, Seite 1017:

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sanfranphono
Di Jan 11 2022, 01:34
⇒ Mitglied seit ⇐: So Feb 23 2020, 08:00
Beiträge: 28
Na, da haben wir einen Teil der Erklaerung fuer die Klappschalldose:

Unterschreiben Laestiger Reverse und drueckender Lizenz Verpflichtungen faellt fort!

Jede Kollisionsgefahr mit den Grammophon Patenten ausgeschlossen!

Weil, das ist eigentlich keine gute Konstruktion. Die Schalldosenstellung veraendert sich mit der Laenge der Nadeln, das Gelenk ist sehr steif, und die Hoehe des Plattentellers muss genau eingestellt werden (daher ist der Konus an meiner Welle auch verstellbar).
Die mittlere Anzeige liest sich so, als ob sich Triumphator an andere Hersteller wendet.
Von daher weiss ich nicht ob meine Maschine oben nicht doch von Polyphon stammt. Muss mal schauen wie die Schalldose angebracht ist.

Gruss
Carsten
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DGAG
Di Jan 11 2022, 02:52

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 691
PONOPHON schrieb ...

Und hier ist noch eine Werbung zu meinem Gerät mit wahrscheinlich anderem Tonarm von 1912, Seite 1017:



Das Gehäuse ist zwar sehr ähnlich, allerdings ist in Deinem Gerät kein ("Hydra")-Schneckenwerk verbaut.
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sanfranphono
Di Jan 11 2022, 03:52
⇒ Mitglied seit ⇐: So Feb 23 2020, 08:00
Beiträge: 28
Schneckenwerk - wie in einer Uhr, mit Kette oder Darmsaite? Wie sieht denn das aus in einem Grammophon?
Oder heisst das, dass der Fliehkraftregler oder der Plattenteller von einer Schnecke angetrieben wird?


Carsten

[ Bearbeitet Di Jan 11 2022, 04:01 ]
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PONOPHON
Di Jan 11 2022, 19:53
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 247
Hydra Werk 1911 Seite 665 und wieder die typische Triumphon Tonarm/Trichter Stütze. Die gab es bei Polyphon nicht.


Triumphon hat wohl verschiedene Tonarme ausprobiert um nicht mit Patentrechten in Konflikt zu kommen.

[ Bearbeitet Di Jan 11 2022, 19:57 ]
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PONOPHON
Di Jan 11 2022, 20:19
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 247
Der typische Polyphon-Halter sieht so aus:



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