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Digitalisierung von Schellackplatten mit Audacity
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
B_Diehr
So Apr 10 2022, 08:58 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Sep 17 2014, 09:40
Beiträge: 105
Es gibt das kostenlose Programm Audacity zur Audiobearbeitung. Die Entwickler haben dazu ein Wiki, interessant ist die Seite zur Schellackdigitalisierung. Link - Hier klicken
Grüße in die Runde

[ Bearbeitet So Apr 10 2022, 11:44 ]
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juliuskalliope
Mo Apr 11 2022, 18:22
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Nov 27 2021, 10:11
Wohnort: Stuttgart
Beiträge: 36
Hallo!
Ich habe dieses Programm benutzt, um meine Platten zu digitalisieren, weil es von dem Hersteller meines Plattenspielers
Empfohlen wird.
Tja, jetzt habe ich mir einen Schrank für den Plattenspieler gekauft und die Länge des Kabels reicht nicht mehr bis zu meinem Computer, also muss ich Garage Band benutzen. Funktioniert auch, ist aber für solche einfachen Aufnahmen viel zu kompliziert.
Grüße

[ Bearbeitet Mo Apr 11 2022, 18:23 ]
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gramofan
Mo Apr 11 2022, 19:50
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1190
Cinch-Kabel bekommt man problemlos bis 10m Länge und das zu passablen Preisen. Die Bucht ist voll davon. Wär' doch 'ne Alternative.
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Charleston1966
Do Apr 21 2022, 19:50
Moderator

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Nov 12 2012, 11:19
Wohnort: Im Schwabenländle
Beiträge: 425
Hallo in die Runde,

ich verwende Audacity zum Aufnehmen von Schellacks, da ich das Signal flat aufnehme, also so wie es auf der Platte gespeichert ist nutze ich den EQ von Audacity um die richtige Filterkurve (Entzerrkurve) während der weiteren Bearbeitung hinzuzufügen. Ebenso nutze ich Audacity um das Signal zu normalisieren und für Effekte wie Reparieren und Clicks entfernen von Knacksern die ClickRepair "übersehen" hat, sowie ein und ausblenden am Anfang und Ende. Zum Entknacken und Entknistern verwende ich ClickRepair und vom gleichen Software Hersteller den DeNoiser zum Entrauschen der Platten.

LG Karlheinz
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Monty-P.
Sa Aug 09 2025, 18:18
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Aug 05 2025, 18:00
Beiträge: 11
Hallo Karlheinz,

ich bin neu in dieser Runde und freue mich darauf, bei diesem interessanten Thema mitzuwirken. Jedoch bevor ich Wirkung entfalten werde, habe ich zunächst mehr Fragen als Antworten. Hintergrund meines Beitritts war der Umstand, dass ich die Plattensammlung meines Vaters (Schellack ca. 3.000 Stk.) erbte, einen Teil davon digitalisieren möchte und das Thema insgesamt sowohl technisch als auch historisch/musikalisch sehr spannend finde.

Der Ansatz, den Du in Deinen Beiträgen v. 01.07.2020 & 21.04.2022 beschrieben hast, sagt mir sehr zu, da ich eine ähnliche Vorstellung hinsichtlich der Vorgehensweise habe.

Angedachte Vorgehensweise: Zunächst digitale „1:1“-Kopie ohne Anpassungen/Änderungen. Eben so wie der Tonabnehmer es hergibt (Signalstärke: 3-7 mV). Danach erst auf dem PC Pegelanhebung und das Spiel mit verschiedenen Entzerrungen. Wie weit ich es mit dem Entknacken und Entknistern treiben werde, muss ich sehen. Eine blitzsaubere Wiedergabe nimmt dem Ganzen möglicherweise seinen Charme.

Geplantes Set-up:
Pro-Ject - Debut S Phono
Der Plattenspieler hat vergoldete Cinch-Buchsen (13) und die Möglichkeit, zwischen Phono und LINE-Ausgang zu wählen. Wenn LINE OUT eingeschaltet ist, können Sie einen Line-Eingang (wie AUX, CD, Tuner, Tape oder Video) an Ihrem Verstärker verwenden. Wenn PHONO OUT eingeschaltet ist, können Sie Ihren eigenen Phono-Vorverstärker (manchmal mit Gram, Disc oder RIAA beschriftet) verwenden.

Sumiko RS78 Stylus Nadel für Schellack
Der Nadeleinschub RS78 ist für die Sumiko-MM-Tonabnehmersysteme Rainier, Olympia, Moonstone, Wellfleet und Amethyst geeignet.
• Abtastdiamant: sphärisch (R 76μm)
• Auflagekraft: 5g (4-5,5g)

Thinkpad
On-board Soundkarte (Realtek ALC269) mit Micro-IN/3,5mm Klinke
Inst. Applikationen: Audacity, ClickRepair & DeNoiser

Fragen:
1. Könnte dies Set-up grundsätzlich funktionieren?
2. Liegt dieses recht übersichtliche Signal (3-7 mV/zumindest in der Ecke) noch im Bereich der Wahrnehmung der On-Board Soundkarte?
3. Wie bekomme ich eine Verbindung zwischen 2-Kanal Phono-OUT (2x Cinch) und Micro-IN (1x 3,5 mm Klinke) hin?

Bitte sei so lieb und schau mal drüber und verhindere dadurch ggfs. größeren Unsinn …
Vielen lieben Dank im Voraus …
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Monty-P.
Sa Aug 09 2025, 19:11
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Aug 05 2025, 18:00
Beiträge: 11
Nachsatz: deleyCON 2m Klinke zu Cinch RCA Kabel 3,5mm Audiokabel Kabel Klinke Audio-Kabel
Könnte dies die Lösung sein? Kommt mir so einfach vor ... :-)
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Grammo
So Aug 10 2025, 11:41
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Nov 23 2015, 21:53
Wohnort: Hannover
Beiträge: 65
gramofan schrieb ...

Cinch-Kabel bekommt man problemlos bis 10m Länge und das zu passablen Preisen. Die Bucht ist voll davon. Wär' doch 'ne Alternative.


Bei analogen Systemen sind lange Kabel generell kritisch, wenn der Pegel weit unter dem AUX-Signalpegel liegt. Bei einem hochwertigen Plattenspieler mit Magnetsystem ginge das nur, wenn bereits ein Vorverstärker im Gerät eingebaut ist.
Möchte man direkt den Phonoeingang von Soundkarte oder Verstärker nutzen, hört man bereits bei doppelter Kabellänge vermehrt Brummen und Rauschen.




[ Bearbeitet Mo Aug 11 2025, 11:40 ]
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Monty-P.
So Aug 10 2025, 13:23
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Aug 05 2025, 18:00
Beiträge: 11
Hallo Gramofan, vielen Dank für Deinen Hinweis. Werde deinen Rat befolgen und das Kabel so kurz wie möglich halten. Was ich mich jedoch auch frage, ist, ob bei der Nutzung eines Y-Kabels irgendetwas Brauchbares herauskommen kann. Y-Kabel meint in diesem Falle, dass ich auf der Seite des Plattenspielers einen PHONO-OUT mit 2 Cinch-Buchsen und auf der Seite des PCs den MIC-IN ausgeführt als 3,5 mm Klinke habe. Ziel ist es letztendlich eine digitale „1:1“-Kopie (so wie es vom Tonabnehmer kommt) des Tonträgers zu erzeugen.
VG Micha
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Grammo
Mo Aug 11 2025, 11:58
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Nov 23 2015, 21:53
Wohnort: Hannover
Beiträge: 65
Hallo Micha,
das Kabel mit Übergang von Chinch auf Klinke ist generell überhaupt kein Problem, nur der Mic-Eingang ist ungeeignet (führt zu Verzerrungen).
Falls die Soundkarte keinen Phonoeingang hat (bei Terratec gibt es den zum Beispiel), kommt nur der Line-In Eingang in Frage. Es wird aber nur etwas zu hören sein, wenn der Plattenspieler auf Line-Out geschaltet ist.

Wird idealerweise ein Phonoeingang verwendet, ist es wichtig, daß die Erdung vom Plattenspieler angeschraubt wird und dieses Kabel am besten gar nicht verlängert wird.

[ Bearbeitet Mo Aug 11 2025, 12:29 ]
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Charleston1966
Mo Aug 11 2025, 16:35
Moderator

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Nov 12 2012, 11:19
Wohnort: Im Schwabenländle
Beiträge: 425
Hallo Micha,
grundsätzlich wird es funktionieren mit einem Adapter von 2x Cinch auf 3,5mm Klinke Stereo, aber wie schon beschrieben sollte das Kabel so kurz wie eben möglich gehalten werden. Wenn du beim Plattenspieler den Line Out Ausgang benutzen möchtest ist es wichtig bei Bearbeiten mit Audacity zuerst die RIAA Entzerrkurve rückgängig zu machen und dann mit der Richtigen Entzerrkurve zu versehen. Listen mit Entzerrkurven für Schellack und die frühen LP/ Singles sind bei Audacity zu finden, die Liste ist sehr umfangreich und sollte fürs Erste genügen, zusätzlich müsstest du dir den EQ Curve Generator installieren und bei Audacity einbetten. Auch da gibts bei Audacity Anleitungen dazu.
Seit 2020 und 2022 hat sich mein Setup verändert, mittlerweile hab ich einen Plattenspieler der außer den 3 Normgeschwindigkeiten auch die Möglichkeit hat maximal +/- 50% fein zu regeln, da viele Schellackplatten eben nicht mit 78 UPM sondern mal mit 80 Upm, mal mit 76 Upm oder oder oder aufgenommen sind, meist stehts auch nicht mal auf der Platte drauf. Desweiteren verwende ich das Phono Signal und einen Vorverstärker bei dem ich die Entzerrkurven einstellen kann so daß viel hin und herrechnen mit Audacity entfallen kann. Dann benutze ich verschiedene Programme mit den man Kratzer Knacken und Knistern ebenso das Rauschen bearbeiten kann, z.B. Click Repair, Acoustica, außerdem gibt es vom Fraunhofer Institut ein kosenloses Programm zum Entknacken und Entrauschen von Schallplatten dessen Name mir aber enfallen ist. Es kommt natürlich drauf an was für Schellacks das sind - sobald sie elektrisch aufgenommen sind reicht, mit ein paar Ausnahmen (manche elektrisch aufgenommene Columbias haben 80rpm), ein Plattenspieler der 78 Umdrehungen kann, sind es eher Platten aus der akustischen Zeit wo vieles noch nicht genormt war dann braucht man einen Plattenspieler it großzügiger Geschwindigkeitsfeinregelung.
Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen, ansonsten gibt es viel über die Digitalisierung von Schellacks hier im Forum zu lesen, verschiedenste Ausgangssituationen und Lösungen
Link - Hier klicken

Liebe Grüße und viel Spass hier im Forum
Karlheinz
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Monty-P.
Mi Aug 20 2025, 22:30
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Aug 05 2025, 18:00
Beiträge: 11
Hallo allerseits, zunächst einmal vielen Dank für die freundliche Begrüßung …

Hallo Karlheinz,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Dein derzeitiges Set-up ist sicher der eleganteste Weg, um qualitativ hochwertige digitale Kopien von Schellack-Tonträgern zu erzeugen. Da ich hier aber erst am Anfang stehe, würde ich zunächst den Weg über LINE-OUT oder PHONO-OUT/ext. Vorverstärker mit Audacity verfolgen wollen.

Hinsichtlich der Qualität der Ergebnisse der beiden Wege stellt sich mir jedoch die Frage, da ich im Vorfeld versuche, zwischen Arbeitsaufwand und Qualität zu differenzieren, ob es möglich ist, auf beiden Wegen (ohne Berücksichtigung der Feineinstellung der Drehzahl) eine vergleichbare Qualität zu erzeugen. Gute bis sehr gute Qualität mit geringem Invest und hohem Arbeitsaufwand wäre für mich zum Einstieg akzeptabel. Später möglicherweise: Gute bis sehr gute Qualität mit hohem Invest und geringerem Arbeitsaufwand wäre für mich in der nächsten Stufe denkbar.

Meint kurzgefasst, dass ich lediglich vermeiden möchte mit viel Aufwand nur Ausschuss zu produzieren um es dann mit dem neuem Set-up zu wiederholen.
Hier fehlt mir im Augenblick jedes Gefühl …

Viele Grüße
Micha
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Rundfunkonkel
Fr Sep 05 2025, 15:03
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1122
Hallo Micha,

ohne Lernkurve direkt perfekte Ergebnisse erzielen zu wollen wäre so, als ob man sich die teuersten Laufklamotten und -schuhe anschafft, um dann ohne Training beim nächsten Marathon den ersten Platz schaffen zu wollen.

Der Aufwand hält sich meist in Grenzen, insofern die Platten sauber sind (waschen, da hat jeder seine eigenen Erfahrungen), und die gesamte Wiedergabekette richtig verbunden, funktionierend, und auch der Tonarm richtig eingestellt ist. Von der Wahl des Systems mal abgesehen. Und "nur teuer ist gut" darf man auch abhaken.

Zudem gilt quasi die gesamte (nicht übetriebene) Literatur zur Einstellung und Betrieb eines Abspielvorganges auch bei Schellackplatten - allerdings mit zum Teil anderen Parametern. Auflagekraft höher, Mono, andere Entzerrkurve je nach Label und Jahr, anderer Fehlwinkel am Tonarm einstellen (die übliche Einstellung bezieht sich meist auf LP Innendurchmesser; Schellackplatten haben da aber meist noch einiges an Musik).

Was dieses Jahr großartig für einen klingt, kann in 12 Monaten überholt sein. So ist das eben :-) .
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