Reparatur einer Grammophon Feder (Motor)
Schäden am Motor eines Grammophon, bzw. der Feder kommen häufiger vor. meist lässt sich dieser Schaden aber leicht am Grammophon reparieren. Wichtig ist auch - fast immer muss die Federdose des Grammophon innen neu gereinigt und gefettet werden. Aber auch diese Reparatur am Grammophon ist mit etwas handwerklichem Geschick gut zu erledigen. Bitte: Bei arbeiten an der Feder Handschuhe und Brille tragen - Verletzungsgefahr!
Ausbau der Federdose im Motor des Grammophon
Trotzdem dürfen Arbeiten an der geöffneten Federdose nur mit Schutzmaßnahmen wie Handschuhen und Schutzbrille ausgeführt werden.
Schnell kann die scharfkantige Zugfeder einem entgegen springen. Haut und Augen müssen vor Schnittverletzungen geschützt werden. Langarmige Kleidung tragen!
Außerdem fehlen bei dem Fliehkraftregler zur Geschwindigkeitsregulierung zwei Federn. Hier geht es aber jetzt erst mal um die Federdose/Zugfeder.
Jeder Motor ist etwas anders aufgebaut. Bei diesem müssen auf der Oberseite vier Muttern gelöst werden. Daraufhin lässt sich die Deckplatte abnehmen und das Federgehäuse entnehmen. Vor dem auseinander nehmen des Motors muss dieser komplett abgelaufen sein. Die Zugfeder darf keine Spannung mehr haben! Dies könnte sowohl zu Beschädigungen am Motor, wie auch zu Verletzungen führen!
Es ist sehr sinnvoll bei dem auseinander nehmen des Motors von jedem Schritt Bilder zu machen. So tut man sich später bei dem Zusammenbau wesentlich leichter!
Die Dose ist durch das alte Fett stark verharzt. Selbst wenn die grundlegende Funktion noch gegeben ist, ist es oft hilfreich das alte Fett an und in der Dose zu erneuern.
Bevor die Dose geöffnet wird, zieht man feste Handschuhe an, und setzt eine Schlagfeste Schutzbrille auf. Kunststoff ist hier besser als Glas!
Bei anderen Modellen kann der Deckel durch Schrauben oder einen Spannring gesichert sein. Auch ein kleiner Sprengring um die Achse kann zur Sicherung verbaut sein. Diese müssen natürlich vor dem öffnen entfernt werden! Auch hier: Alles dokumentieren und Kleinteile sofort sichern!
Die Einzelteile kommen nun zunächst in ein Terpentin Bad um das alte Fett auszuwaschen. Eine alte Zahnbürste hilft hier gut, um das Fett zu entfernen. Handschuhe tragen!
Hier ist der gereinigte Deckel mit Achse und der Hülse die später wieder in der Mitte der Zugfeder sitzt.
Ich stellte fest, dass es sich mit eng anliegenden Handschuhen besser arbeitet.Die geöffnete Federdose wird wieder in den Schraubstock gespannt.
Mit einem Schraubendreher wird die Mitte der Feder angehoben.
Nun am besten mit beiden Händen die Feder langsam entnehmen. Hier muss gegen die Spannung der Feder gehalten werden, sonst kann sie einem entgegen springen. Bei dieser kleineren Feder ging dies aber sogar mit einer Hand, so hatte ich die andere für den Photoapparat frei.
Auch wenn die Feder an einer Stelle gebrochen ist, braucht sie eine neue Aufhängung. Dies funktioniert aber nur, wenn die Bruchstelle nicht zu weit von einem der Enden entfernt ist, das kürzere, gebrochene Stück Feder wird ja entfernt.
Dadurch verringert sich auch die Zugkraft der Feder, möglicherweise spielt sie dann keine komplette Plattenseite mehr durch. Ist die Bruchstelle also z.B. in der Mitte, kann nur noch eine neue Feder eingebaut werden.
Möglicherweise muss aber auch bei einer neuen Feder zunächst die passende Aufhängung gearbeitet werden.
Hier geht man so vor (Beispiel für ausgerissene Aufhängung):
Federstahl ist gehärtet und lässt sich nur schwer bearbeiten.
Zunächst wird das Ende der Feder über einem Bunsenbrenner dunkelrot erhitzt - nicht zu stark!
Keinesfalls darf das Federstück richtig hell glühen - nur leicht!
Dadurch wird der Stahl weich, und lässt sich anschließend besser bearbeiten.
Mindestens zwei Zentimeter entfernt wird ein kleineres Loch gebohrt, das etwas größer als der Nietenstift ist.
Davon c. einen Zentimeter entfernt ein größeres Loch, das über den Nietenkopf passt. Der Zwischenraum zwischen den beiden Federn wird ausgefeilt und entgratet.
Hier reichte es die Feder zu reinigen.
Nun wird die Feder unter Spannung wieder in die Dose eingewickelt. Auch hier ist es Sinnvoll beidhändig zu arbeiten! Dies ging hier nur nicht, da ja auch die Kamera gehalten werden musste.
Wenn die Feder wieder komplett in der Dose ist, wird von oben ein Holzklotz aufgelegt und mit leichten Hammerschlägen auf den Klotz die Feder bündig in die Dose eingearbeitet. Arbeiten ohne Holzklotz kann durch die Hammerschläge Grate an der Feder verursachen!
Nimmt man jedoch zu viel, kann einem die Feder leicht zwischen den Händen weg rutschen.
An der Hülse ist ein kleiner Dorn ausgestanzt, der eigentlich in das Loch der Feder greift, um diese beim aufziehen mit zu nehmen. Dieser Dorn war aber nach innen gedrückt und rutschte dadurch immer wieder durch.
Mit vorsichtigen Schlägen von der Innenseite ließ sich der Dorn wieder nach außen drücken.
Die Dose ist jetzt wieder bereit für den Einbau, vorher genau die Bilder des Ausbaus ansehen, dass man auch wirklich in der richtigen Reihenfolge vorgeht!
Siehe hierzu auch diesen Eintrag Link - Hier klicken im Forum.
Ãœber Uns
Wir sind mehr als ein Forum! Als eingetragener Verein arbeiten wir an der Beständigkeit unserer Leidenschaft.
Ãœber unsWir suchen Dich!
Du schreibst Artikel, möchtest im Forum als Moderator aktiv werden? Dir liegt Social Media. Bewahre Wissen! Wir warten auf dich.
Schreib unsTipps
Einsteiger-Ratschläge für optimale Nutzung und wichtige Aspekte beim Grammophon und Schellackplatten-Kauf.
Zu den Informationen