Eugen Wolff

Eugen José Wolff
* 19.02.1901 in Hamm/Westfalen; † 07.11.1961 in Berlin


Eugen Wolff Orchester

Der in Hamm geborene Violinist, Saxophonist und Orchesterleiter hieß eigentlich Eugen Josef Wolff. Zunächst studierte er Violine in Bochum und Antwerpen. Mit ca.elf Jahren gab er erste Konzerte. Mitte der zwanziger Jahre trat Eugen Wolff mit eigenen (kleinen) Tanzkapellen u.a. im Hotel Astoria (Leipzig), München sowie auch im Faun in Hamburg auf. Ab Herbst 1929 erreichte er erste Engagements in Berlin im Haus Imperator. Anfang 1930 nannte er sein Orchester Jazz-Solisten-Kapelle und trat mit seiner Sieben-Mann Kapelle in Hamburg auf.

Bis Ende 1930 erweiterte Eugen Wolff seine Orchesterbesetzung auf volle Stärke und reiste mit seinen zwölf Jazz-Kanonen nicht nur quer durch Deutschland, sondern auch nach Kopenhagen (Dänemark), Schweiz, Österreich und Holland. Kurzfristig gehörte der Kapelle auch ein junger Willy Berking (Posaune) an.

1931 in Nürnberg



Bis ins Frühjahr 1933 setzte das Eugen Wolff Orchester diese Reisetätigkeit fort.

Schon Ende der zwanziger Jahre "änderte" Eugen Wolff im Zuge der Rumba-Welle seinen zweiten Vornamen Josef in den spanisch klingenden Namen José .

Ab 1934/35 wurde Berlin zum festen Standort des Eugen-José-Wolff-Orchesters. Hier ergatterte der Kapellmeister ein Engagement im angesehenen Eden-Hotel. Ab 1937 wird das Hotel Esplanade zum festen Spielort.



Erste Aufnahmen entstanden 1935 für die Schallplattenfirma "Kristall". Die Kristall-Aufnahmen von 1935 waren 1936 noch als José Wolff im Katalog, 1939 dann als Kristall-Tanz-Orchester.

Bildquelle: YT Kanal Deutschlandsender Link - Hier klicken


Ab Mai 1936 nahm Eugen Wolff exklusiv für das Odeon-Label des Lindströmkonzerns auf. Mit einer stattlichen 12 bis 14 Mann Besetzung entstand bis 1940 eine Vielzahl von Tanzmusikaufnahmen. "Jazzige" Stücke waren zwar nicht die große Stärke des Orchesters, bei den durchaus swingenden Aufnahmen wurden aber auch immer wieder Gastsolisten wie Willy Berking, Erhard Bauschke oder Franz Mück hinzugezogen. Diese sorgten gelegentlich für "heiße" Soli.





Die Odeon nutzte das Orchester 1936 auch für ihre kurzlebige Contrastic Styl Serie.


Bildquelle: YT-Kanal Deutschlandsender


Neben weiteren Gastspielreisen spielte das Eugen-Wolff-Orchester in den Studios Filmmusik ein.
Ab 1940 wurde Eugen Wolff in der Truppenbetreuung eingesetzt. Durch den regen Einsatz fand er kaum noch Zeit für Plattenaufnahmen, einige wenige Aufnahmen entstanden noch 1942/43.

Während den Einsätzen in der Wehrmachtsbetreuung lernte er 1942 auch seine Frau kennen, die Sängerin Marlene Mathan. Ende 1942 fand ihre einzige, gemeinsame Aufnahmesitzung statt.






1943 wurde Eugen Wolff als Soldat eingezogen. Ende des Krieges geriet er in russische Gefangenschaft. Als er 1949 nach Berlin zurückkehrte, wurde ein neues Orchester gegründet. Die ersten Nachkriegsaufnahmen für Odeon fanden im Oktober 1949 statt.

ca. 1950


Tourneen führten das Künstlerpaar nicht nur quer durch Deutschland, sondern auch in die Schweiz. Der Publikumsgeschmack hatte sich jedoch geändert. Ohne festes Engagement wurde auch die wirtschaftliche Situation immer schwieriger. Nachdem Verhandlungen über weitere Schallplattenaufnahmen ergebnislos verliefen, zog sich Eugen Wolff zusammen mit seiner Frau 1954 schweren Herzens aus dem Musikgeschäft zurück.
Eugen Josef "José" Wolff verstarb am 7. November 1961 in Berlin.




Quellen: u.a Fox auf 78, Heft Nr. 1 und Nr. 2, Ein Westfale namens José, Klaus Krüger
Sammlungen: Allotria/Deutschlandsender & Musikmeister
Autor: Formiggini

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