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Moderne Magnettonabnehmer auf MONO
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brillantspecial
Fr Aug 19 2011, 18:25
Gast
Ich hatte es ja schon mal hier angedeutet, dass ich entweder den linken oder den rechten Kanal als Mono-Signal verwende, was ich beim Vor-Abhören entscheide. Dabei ist mir aufgefallen, dass bei der überwiegenden Anzahl der Platten der linke Kanal(also die innen liegende Rillenflanke) mehr Beschädigungen aufweist. Dies ist mit der Skatingkraft zu erklären und meist am Ende der Platte sehr ausgeprägt. Deswegen kann es bei der Reihenschaltung nur bedingt Verbesserungen geben. Ich hatte früher mal die Zusammenschaltungsmethoden alle ausprobiert. Daher halte ich von der Zusammenschaltung der Kanäle (ob parallel oder in Reihe) wenig bis nichts. Wie gesagt - es sind Erfahrungswerte, die vielleicht jeder selbst machen muss

Gruß Frank
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Rundfunkonkel
Di Aug 23 2011, 14:12
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1120
Am Sonntag hab ich mir nochmals die Reihenschaltung der Kanäle vorgenommen, und ein extra System dafür für Experimente umgebaut. Mit folgender Schaltung konnte ich eine klangliche Verbesserung in den Höhen erzielen:



Die Signalstärke im Vergleich zum parallelgeschalteten System stimmte bei mir in etwa wieder, wenn die Werte etwa 1/4(Reihe zum VV) zu 3/4(parallel zum System) sind (gesamt waren 66 kOhm. Wer baut es mal nach?

Nachtrag: ich habe schlecht geschätzt anhand der Potistellung... Messwerte waren 16 kOhm zu 50 kOhm. Habe nun 9 zu 45 kOhm eingelötet (die lagen noch in der Bastelkiste).

Definitiv verschwinden Störungen, die sonst bei reiner Parallelschaltung der Systemhälften deutlich stören. Bei einer Platte, die sonst kaum mehr hörbar ist, höre ich mit dem umgebauten System fast keine Nebengeräusche mehr!

Gruß

Rundfunkonkel

[ Bearbeitet Mo Dez 26 2011, 15:23 ]
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Formiggini
Di Aug 23 2011, 17:16

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1578
Das werd ich am Wochende mal probieren - die Schaltung sieht interessant aus, und lässt sich leicht in meinen gebastelten Vorverstärker integrieren.
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Willi-H-411
Sa Okt 15 2011, 22:56
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Formiggini schrieb ...
Nun findet bei der Reihenschaltung ja aber nicht nur eine Höhenabsenkung statt, sondern auch folgendes

(Nochmal aus dem Dual-board zitiert)

...dass Störungen auf der Schallplatte in beiden Kanälen gleichzeitig auftreten jedoch mit entgegengesetzter Phasenlage (vereinfacht gesprochen mit anderm Vorzeichen) und mehr oder weniger in gleicher Stärke. Mit andern Worten: sind die "Störkomponenten" im linken und rechten Kanal gleich gross, so heben sie sich bei der richtigen Kombination der beiden Spulen (hier: Mono-Seitenschrift-Schaltung - also die Reihenschaltung) im Idealfall auf oder verringern sich.


Darum geht es ja bei der Reihenschaltung vs. der Parallelschaltung, weniger Knackser ohne Einsatz von Software.
Die als "Nebenwirkung" auftretende Höhenabsenkung lässt sich mit einem Equalizer (Hardware oder digital) ja wieder einfach ausgleichen.

Wenn "Störungen auf der Schallplatte in beiden Kanälen gleichzeitig auftreten jedoch mit entgegengesetzter Phasenlage", werden diese aber auch bei der "normalen" parallelen Zusammenlegung von L+R eliminiert.

Interessant wären hier zwei weitere Versuche:

1. Eine guterhaltene Mono-Schallplatte aus den 50ern (keine Schellack) die auch schon gute Höhenanteile enthält auf diese zwei Arten abzuspielen und die Ergebnisse vergleichen.

2. Mit einem Equalizer den Höhenabfall ausgleichen, um zu hören, ob dann die Störgeräusche tatsächlich weniger sind.

VG Willi



Nachtrag:
Mir ist da ein Vergleich eingefallen. Ich weiß allerdings nicht, ob er hier anwendbar ist.

Man kann ein Magnetsystem ja mit einem Dynamo vergleichen. Schaltet man nun zwei Dynamos in Reihe, so könnte es bei einer Phasenverschiebung sein, daß sie sich hierdurch ausbremsen. Auf das Magnetsystem übertragen würde das bedeuten, daß gerade bei hohen phasenverschobenen Signalen der "elektromagnetisch-mechanische" Widerstand steigt und somit die hohen Frequenzen schlechter wiedergegeben werden können.

Wenn das der Fall sein sollte, würde das bedeuten, daß das geringere Knistern und Rauschen nicht daran liegt, weil sich das phasenverschobene Knistern ausgelöscht hat, das passiert auch bei der Parallelschaltung, sondern daran, daß die hohen Frequenzen einfach herausgefiltert wurden. Das würde dann aber auch die hohen Frequenzen der Musik betreffen.


[ Bearbeitet So Okt 16 2011, 08:42 ]
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Gast
Mi Feb 15 2012, 16:24
Gast
Ich habe die Schaltung nach Bild "Seitenschrift" mit einem Shure M75 durchgeführt, nun klingt meine Grundig Quadro 2040 und dem Plattenspieler DUAL 1218, als sei sie für Schellackplatten gebaut worden, ein absoluter Traum. Danke an die Leute die das Wissen hier veröffentlicht haben.

Liebe Grüße, Gerhard
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Rundfunkonkel
Mi Feb 15 2012, 17:51
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1120
Hallo Willi,

ausbremsen werden sich aber vermutlich auch die Systeme bei Parallelschaltung. Abhilfe schaffen könnten zwei potentialfreie Vorverstärker, deren Signale man dann einpegeln und in Reihe schalten kann. So richtig gefallen tut mir weder die Reihen- noch die Parallelschaltung der Systeme.

Gruß

RFO
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Charleston1966
Di Nov 13 2012, 21:03
Moderator

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Nov 12 2012, 11:19
Wohnort: Im Schwabenländle
Beiträge: 422
Oh, da ahb´ ich wieder was gelernt. Mein Shure M78 hat nämlich eine Drahtbrücke mit an Bord als ich dann der englischen Anleitung entnommen habe daß ich Signal und Abschirmung kurzschließen soll, da habe ich dann doch gezögert, werde das dann doch mal probieren.

Gruß Karlheinz
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