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Reparatur von Plattenhüllen
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Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
Mareko
Do Jun 30 2011, 07:10
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jan 02 2011, 11:49
Beiträge: 109
An "Odeon62": Gegenwärtig lagere ich Hüllen, Platten, Bücher und den grössten Teil meines Hausrats im Keller. Der Hygrometer zeigt dort 60% Luftfeuchtigkeit an, das ist etwas über dem Normalwert, ist aber nach meiner Ansicht noch tolerierbar. Die Temperaturen sind eher kühl, im Sommer und im Winter. Dafür ist alles da unten vor'm Baustaub geschützt. Sobald 'mal der Innenausbau abgeschlossen sein wird, verbringe ich alles nach oben.
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Gast
Do Jun 30 2011, 07:37
Gast
Nach meinen Beobachtunegn ist es auch nur Kälte (ich sag einfach mal Gefrierpunkt und darunter), was diese picklige Oberfläche bei Schellackplatten bewirkt.

Wärme hat die uns allen besser bekannten Folgen wie Verformung oder Abdrücke im Schellack usw.

Platten, die womöglich viele harte Winter ungeschützt mitmachen mussten, spielen mit viel höherem Grundrauschen.

Die Luftfeuchtigkeit halte ich für ziemlich egal, solange es nicht dauerhauft über 80% ist (Schimmelbildung).
Zu trocken kann eigentlich nie schaden.

Am idealsten sind also möglichst weiche Tüten und Zimmertemparatur, in kleinen Stapeln liegend oder stehen im geschlossenen Schrank :-D

Gruß, Nils

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Calle
Do Jun 30 2011, 10:14
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 18 2011, 10:57
Wohnort: Emmerich am Rhein
Beiträge: 292
Das kann ich übrigens nur bestätigen: die erhältlichen Papphüllen sind außen zwar bearbeitet, zeigen aber innen das schlechte Rohmaterial. Dieser rauhe Karton wirkt wie feines Schmirgelpapier über die Zeit, noch mehr wenn man die Platten bewegt (auch im Stapel !)


Hallo Nils !

nun... die Platten in England sind damals fast ausschließlich in stabilen Papphüllen verkauft worden und auch viele deutsche Plattenläden verwendeten damals solche Hüllen (z.B. Fischer in Bremen).
Ich kann mir nicht vorstellen daß es da so schnell zu einem Berieb der Platten kommt...
Ich verwende eigentlich nur stabile Papphüllen: sowie Thorsten (odeon62) bemerkt: sieht das gut aus und ist auch wesentlich stabiler (vor allem wenn man die Platten hinstellt)...
Die Originalhüllen hebe ich aber wohl separat auf...

Anläßlich "Verschleiß": Wohl bemerke ich daß manche Platten aus "weicherem" Material hergestellt worden sind, wie z.B. Odeon und Parlophon. Obwohl ich die Platten fast nur elektrisch abspiele mittels einen Plattenspieler (derzeit Lenco) bemerke ich daß die Platten manchmal doch (leichter) Verschleiß zeigen... Vor allem bei lauteren Passagen...
Wie sind da euere Erfahrungen ?
P.s. Ich verwende einen Shure-Element mit 78er Nadeln.

Anläßlich "Keller und Platten" ;-): meine Platten (und Grammophone) sind alle im Keller der ausgebaut worden ist.
Das ist eigentlich überhaupt kein Problem, nur.... wenn es Sommer wird ! Da ist die Luftfeuchtigkeit doch ziemlich hoch (bei Dir nicht Mareko ?).
Da es immer sehr kühl im Keller ist, ist es im Sommer eigentlich zugleich ein Problem wenn die warme Luft im Keller kommt: es kondensiert dann auf (sehr) kalte Oberflächen, wie z.B. Wasserleitungen :-(
Das einzige was man dagegen machen kann ist:
- bessere Lüftung (was in deutschen Häuser eigentlich fast immer ein Problem ist !);
- Klima-Anlage mit Entfeuchter oder Entfeuchter;
- Heizen (hört sich vielleicht blöde an im Sommer...).

(Ich habe mir eine Klima-Anlage (Carrier Splitunit) gekauft: der kann entfeuchten, aber auch schnell kühlen oder wärmen).




[ Bearbeitet Do Jun 30 2011, 14:07 ]
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odeon62
Do Jun 30 2011, 13:14
Gast
@ Calle......in puncto Verschleiß würde mich einmal interessieren, mit welchem Auflagegewicht Ihr Eure Platten auf einem modernen elektrischen Plattenspieler abspielt...und vor allen Dingen, we Ihr das messt, oder darf man davon ausgehen das die Zahlenskala auf den drehbaren Tonarmgewichten immer Gramm anzeigt? ...und noch eins...Platten ohne Einlaufrille....Aufsetzen des Tonarms wie beim Grammophon, also bereits auf die Rille oder einfach bequem "reinschubsen"...Gewicht ist ja gering, aber so ein Diamant ist ja sehr hart und richtet doch sicher auch dann Schaden an.....
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Gast
Do Jun 30 2011, 18:46
Gast
Hallo,

zwar bin ich nicht Calle, aber vielleicht kann ich da schon ein wenig helfen.

Mit meinem Shure-System am Dual habe ich zur Zeit 2 g eingestellt. Rein physikalisch ist die richtige Maßangabe zwar Pond, aber wer es so genau nehmen will, der stelle sich halt 2 pond anstelle der 2 gramm vor :-D

In der Mechanik ist ein Grundsatz:wo Reibung, da auch Verschleiß! Also verursacht im Prinzip auch der Diamant einen (minimalsten!) Verschleiß beim Abspielen.

Wichtig ist hier die Verrundung des kleinen Diamantsplitters an der Spitze des Nadelträgers.

Diese Verrundung darf an den Auflageflächen in der Rille nicht scharfkantig sein! Ansonsten verursacht die scharfe Kante tatsächlich kaum sichtbare Schäden. Die scharfe Kante würde praktisch einen leichten Span an der Rillenflanke abhobeln.
Das läßt sich nur vermeiden, wenn der Diamant makellos glatt geschliffen ist.

Mit dem Auge ist das alles nicht recht wahrnehmbar. Auch ob ein Diamant gut geschliffen ist, läßt sich eigentlich nur mit dem Mikroskop feststellen.

Nun noch zur Einstellung des Auflagegewichts. Auf 0,5 Gramm kommt es eigentlich nicht an. Und die Einstellung an Deinem Plattenspieler hat sicher schon viel weniger Toleranz.

Hier eine Methode, die viele nicht kennen, mit der man aber ohne Hilfsmittel das Auflagegewicht recht genau einstellen kann.

Zuerst einmal stellt man das Zahlenrädchen hinten am Tonarm auf Null.

Eigentlich sollte der vordere Teil des Tonarms nun praktisch "schweben". Wie bei einer Balkenwaage, die sich leer langsam in der Mitte einpendelt.

Ist der beschriebene Zustand aber nicht gegeben bei der Einstellung auf Null, dann muß das reguliert werden.

Das Einstellrädchen bleibt auf Null. Nun dreht man ganz hinten am Tonarm an dem großen,runden Abschlußgewicht. Dort wird jetzt dieser beschriebene schwebende Zustand eingestellt ! Das große Ausgleichsgewicht ganz hinten läßt sich zu diesem Zwecke drehen.
Einfach probieren ! :-)

Wenn man nun den Nullpunkt einigermaßen genau eingestellt hat ( es kommt hier wirklich nicht auf 0,1g an), dann dreht man das Einstellrädchen mit den Zahlen von Null nun auf 2 Gramm (oder eben das gewünschte Auflagegewicht) .

Nun kann man sich ziemlich sicher sein, daß die Zahl auf dem Rädchen auch das korrekte Gewicht anzeigt!

So funktioniert das im Prinzip bei allen Plattenspielern.

Die beschriebene Methode ist so anwendbar bei fast allen Duals und auch bei vielen Lencos.

Gruß, Nils

[ Bearbeitet Do Jun 30 2011, 18:53 ]
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Formiggini
Do Jun 30 2011, 20:20

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
Hallo meine lieben

Was macht ein MODerator? Richtig! MODzen... *grins

Es freut mich sehr, wenn ein thread regen Zuspruch findet. Auf wenn man etwas vom Thema abweicht (offtopic) ist das kein Beinbruch, und prinzipiell gerne gesehen - Zeigt es doch, das man sich "an Bord" wohl fühlt.

ABER - in den letzten 23 Nachrichten haben sich einige Themen unabhängig voneinander entwickelt:

- Plattenhüllen im "NAJA" Zustand = Reparatur von Plattenhüllen
- Klimatische Lagerbedingungen von Schellackplatten
- Auflagegewicht bei modernen Plattenspielern

Ich finde, jedes dieser Themen hat seine eigene Daseinsberechtigung, da jeweils für sich sehr interessant.
Das Problem fürs spätere wiederfinden, wenn alles in einen thread steht, brauch ich ja nicht extra erklären *pino

Ich werde einfach zwei neue threads aufmachen: "Klimatische Lagerbedingungen von Schellackplatten" & "Auflagegewicht bei modernen Plattenspielern"
um dann jeweils per kopieren und einfügen die entsprechenden Nachrichten, bzw. Bestandteile der jeweiligen Nachrichten dort einzufügen.

Nehmt´s mir bitte nicht böse, es geht mir einfach nur darum, diese wertvollen Informationen besser zu archivieren.
Der thread hier bleibt natürlich weiter so bestehen wie er ist.

Gebt mir 10 Minuten Zeit, dann kann es in den entsprechenden thread`s munter weiter gehen ;)

Euer Modzerator




[ Bearbeitet Di Feb 27 2018, 17:19 ]
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Webseite
Odeon89
Do Jun 30 2011, 20:21
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Mär 22 2011, 12:19
Beiträge: 338
Hallo,

ganz unkompliziert kann man die Güte des Diamanten auch feststellen, indem man einen CD-Rohling auf den Plattenteller legt und die Nadel einige Runden auf der CD machen lässt. Es sollten danach auf der CD keine Schleifspuren sichtbar sein. Da das Material, aus dem die CD besteht, wesentlich weicher (und damit empfindlicher) ist als das der Schellackplatten, kann man sich mit dieser Methode davon überzeugen, ob der Diamant und die Auflagekraft des Tonarms in Ordnung sind.

Viele Grüße
Kai
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Formiggini
Do Jun 30 2011, 20:32

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
So - die beiden "neuen" threads sind fertig.

Hier jetzt also bitte nur noch zu der Reparatur von Plattenhüllen
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Webseite
odeon62
Fr Jul 01 2011, 09:48
Gast
@ Formiggini....Danke! ....ich hatte Bedenken, wegen "Nichtigkeiten" gleich so viele Threads zu eröffnen....
lg
odeon62
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Rundfunkonkel
Di Sep 27 2011, 12:11
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1112
Hallo,

Mannomann, und ich dachte schon ich sei alleine mit meinem Wunsch, die schönen Hüllen wieder in ansehnlichen Zustand zu bekommen. Da macht das Sammeln und Reparieren gleich doppelt Spaß :):).

Gruß

Rundfunkonkel
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gramofan
Mo Okt 03 2011, 21:34
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Plattenhüllen habe ich wegen der oft interessanten Aufdrucke schon vor Langem als Sammelobjekt entdeckt. Wie bei allen alten Papierobjekten gibt es da beim Restaurieren ein paar Grundregeln: alle verwendeten Materialien sollten alterungsbeständig und säurefrei sein und später ggf. möglichst spurlos wieder zu beseitigen sein, damit die Objekte durch die "Restaurierung" nicht verschelchtert werden.
Für die Bequemen gibt es entsprechende archivsichere und getestete Selbst-Klebebänder von der Firma Neschen, deren Beschichtungen anders als die der üblichen Klebestreifen nicht auslaufen und das Material durchweichen. Etwas mehr Aufwand, aber immer noch bequem, verlangen Naßklebebänder aus Japanpapier mit Reisleimbeschichtung (z.B. bei monochrom). Hier muß man aber ggf. nach dem Kleben mit Löschpapier abdecken und beschweren, damit die Stelle glatt bleibt. Ansonsten gibt es säure- und lösungsmittelfreie Klebestifte (z.B. von hama für den Photobreich). Mit deren Hilfe kann man Risse und Fehlstellen mit säurefreiem und alterungsbeständigem Papier (gibt es z.B. im Künstlebedarf als Zeichenpapier) hinterkleben.
Leichtere Knicke und Falze lassen sich meist mit einem Falzbein glätten. Allzu grobe Knicke oder Wellen lassen sich ausbügeln (feste Unterlage, niedrigste Einstellung beim Bügeleisen - meist als Kunstseide angegeben).
MF
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