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Das Wunderöl Ballistol ?!?!
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Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
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Rundfunkonkel
Mi Jul 24 2013, 19:42
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1118
Was wäre denn mit der optischen Methode, bei der das gescannte Bild aus der Rundform in Langformat umgerechnet, und dann rechnertechnisch "abgetastet" wurde? Da ließen sich doch passgenau die beiden Bilder zu Beginn übereinander legen.

Es muss eine rechnergestützte Möglichkeit geben zwei Aufnahmen übereinander zu legen. Wir hatten im Forum doch mal einen Hinweis auf einen zufälligen Stereo-Mitschnitt mit zwei getrennten Aufnahmeplatten (Benny Goodman?). Vielleicht gibt es dort weitere Infos.
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GrammophonTeam
So Sep 08 2013, 11:09
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Zusammensetzung Ballistol:

  • pharmazeutisch reines Weißöl

  • Ölsäure

  • Alkohole: Isobutanol, 2-Methyl-1-butanol, Benzylalkohol

  • diverse ätherische Öle zur Parfümierung


Wie wir wissen ist Schellack Alkohol löslich. Es ist daher wahrscheinlich das die Reinigungswirkung auf der Anlösung der obersten Schicht beruht. Möglicherweise "schließt", bzw. versiegelt dieses Alkohol/Öl/Schellackgemisch mikroskopisch kleine Unebenheiten was zu einer Reduktion des Rauschens führen kann.
Das Ballistol eine Wirkung auf Schellackplatten hat konnten wir hier erarbeiten. Wie sich dieses Alkohol/Öl/Schellackgemisch (wobei sich der Alkohol ja wieder verflüchtigt) längerfristig auf eine Schellackplatte auswirkt - nun, dies wissen wir schlicht nicht.
Daher sollte jeder Sammler für sich selbst entscheiden ob er seine Platten dieser Kur unterziehen mag.
Bei einem Verkauf solch gereinigter Platten sollte unserer Meinung nach diese Behandlung jedoch angegeben werden.

Grüße

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humoresk
So Sep 08 2013, 23:10
Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: So Jun 10 2012, 16:06
Beiträge: 351
Die Zusammenfassung des GrammoTeams trifft den Nagel auf den Kopf - dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen!

Danke und viele Grüße,

Josef
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Klangwolke
Di Feb 04 2014, 06:46
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jan 04 2014, 13:54
Wohnort: 4150 Rohrbach Österreich
Beiträge: 244
Anmerkung des Möbelrestaurators:
Im Fachhandel (Restauratorenbedarf) gibt es säurefreies Öl, welches zum Schellack-Politieren verwendet wird.
Meiner persönlichen Meinung nach würde ich als Schellacksammler von der Ölpflege abstand nehmen, da Öl nur mit Alkohol o.ä. gänzlich von der Platte wieder entfernt werden kann, das Gemisch mit Staub jede Saphirnadel elektrischer Tonabnehmer versaut und beim abspielen mit selbigen in die Plattenrille "eingepresst" wird -und so mittelfristig garantiert die Klangqualität mindert. - Es gab später ja auch einige Naßspielsysteme für Vinyl - SCHROTT!! Die Reste dieser Versuche sind nur mühsamst mittels Ultraschallreinigung und/oder Reinigung mit mehr oder weniger scharfen Mittel möglich.
ABER: (Plattensammler weggehört) Da für mich bekanntlich Schellacks Mittel zum Zweck sind, um meine alten Grammophone (selten aber doch) zum klingen zu bringen (es gibt nichts kitschig-schöneres als ein Picknik im Grünen mit Grammosound), kann ich der Ölmethode doch einiges abgewinnen!
Wie in diesem Forum oft genug angemerkt wird, setzt das Gewicht der alten Tonarme plus der "Hunderter-Nagel" als Nadel den Platten höllisch zu, und deshalb kann ich mir gut vorstellen, daß der Verschleiß der Platten mit etwas "Schmierung" doch um einiges gemindert werden kann, da die enorme Reibung auf ein relatives Minimum reduziert wird.

Grüße Wolfgang
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veritas
Di Feb 04 2014, 10:20
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Jun 28 2012, 17:52
Wohnort: Allgäuer Provinzpampa
Beiträge: 543
Naja, wenn man Wachs/Öl den wirklich schlecht erhaltenen Platten angedeien läßt, mag es vertretbar sein. Es muß sich halt jeder darüber klar sein, daß diese Schmiermaßnahmen unumkehrbar sind und später ein elektrisches Abspielen erheblich erschweren oder gar verhindern.

Selbst wenn Schellack beständig gegenüber Alkohol wäre, so würde eine vollständige Reinigung vom Öl damit trotzdem kaum möglich sein. Gesteinsmehl ist porös und saugt sich mit Kriechölen voll. Theoretisch also kann man die Platten nur davon befreien, indem man sie zu Granulat zerbröselt und dann z.B. durch Erhitzen und chemische Trennverfahren davon befreit. Ob das im Sinne eines Sammlers ist, lasse ich mal hier im virtuellen Raum stehen.



Grüße, Norman
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