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Erfahrungen beim Verkauf einer Schellackplattensammlung
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Starkton
Fr Mai 30 2014, 19:12 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1879
Es würde mich interessieren welche Erfahrungen Ihr mit dem Verkauf einer Schellackplattensammlung, ganz gleich ob groß oder klein, gemacht habt. Wie habt Ihr es angestellt, dass jemand (ausreichend) Geld dafür bezahlt hat. Habt Ihr Gewinn oder Verlust gemacht, oder seid Ihr +/- Null rausgekommen?

Ich beginne mit meiner Erfahrung:
Ich habe einem Händler eine Anzahl Platten in Kommission gegeben und bin mit dem Ergebnis insofern zufrieden, dass ich keinen Verlust gemacht habe. Positiv ist bei dieser Art des Verkaufs, dass ich mir viel Zeit, Ärger und Umstände gespart habe. Ausserdem profitierte ich von einem Kundenstamm, an den man über z.B. ebay nicht rangekommen wäre. Dieser Personenkreis gab teilweise sehr gute Gebote ab, was die negative Seite des Ganzen abmildert: die Kommission (in diesem Fall 30%). Zudem nahm der Händler nur marktgängige Platten mit einem Mindestverkaufswert von etwa 20 Euro an.
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78erhortig
Sa Mai 31 2014, 06:27
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Apr 04 2013, 12:53
Wohnort: Graz
Beiträge: 175
Also ich hab früher immerwieder auf ebay verkauft, was ich inzwischen nicht mehr mache, weil es mir zu stressig ist. für meine Jazz Platten hab ich einen einzelnen Abnehmer, dem ich immer Sonderpreise mache, da er mir wenn ich aussortiere immer eine großere Menge abnimmt. Ich habe auch schon zweimal an bekannte Händler was abgegeben. Alles in allem, wenn ich die Comedian Harmonists nicht berücksichtige, dürfte es ein Nullsummenspiel mit leichten Gewinnen gewesen sein.
Das mit den 3o % ist natürlich nicht wenig, aber wenn man die Arbeit der Listen , die verpackung etc. rechnet ist es okay, denn für seltene Platten kann man auf ebay heute kaum mehr die Preise erreichen wie früher, die kann nur mehr einer der wenigen bekannten Händler durch seine Sammlerkontakte erzielen.
Vorteil ist natürlich immer, wenn man auf die Qualität geachtet hat ( Zustand und Seltenheit)

gruß aus Graz
Michael
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Starkton
Mo Jun 02 2014, 08:47
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1879
78erhortig schrieb ...

Vorteil ist natürlich immer, wenn man auf die Qualität geachtet hat ( Zustand und Seltenheit)

Klar, Zustand und Seltenheit sind besonders wichtig. Als erfahrener Sammler habe ich da sehr darauf geachtet was mir jetzt zugute kommt. Trotzdem ist es eine Herausforderung auch nur das wieder reinzubekommen was man selbst ausgegeben hat.

Die Preise folgen Modeerscheinungen. Das ist ein Aspekt der oft vergessen wird. Ausserdem bestimmen jeweils nur eine Handvoll bedeutender Sammler den Markt. Von diesen "weißen Elefanten" sind die Händler besonders abhängig. Wenn sich diese zurückziehen fallen ihre Erträge gleich um mehrere Stockwerke.

Ich habe mich letztens mit einem "weißen Elefanten" unterhalten. Er ist sich seiner Marktmacht durchaus bewusst, weiß aber auch, dass er zum Teil wie eine Weihnachtsgans ausgenommen wird. Die enormen Preise für einzelne Platten in Händlerlisten werden nur für diesen Kundenkreis gemacht. Geld hat er jedoch genug und will manche Sachen einfach haben. Es ist kein Spaß so jemand als Konkurrenten zu haben.
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joha
Mo Jun 02 2014, 12:49
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
Meiner Erfahrung nach,ist der Markt längst heiß gelaufen und sehr ausgedünnt.
Ich habe vor einem Monat 700 Platten verkauft zusammen mit einem Columbia Tischgerät an einen befreundeten Sammlerfreund dem sowas noch fehlte.
Er fand nichts auf dem freien Markt zum vernüftigem Preis.
Einzelpreise sind meist überzogen gerade bei Kleinkunst oder beliebten Nummern.
Zumal es kaum noch genug zum fairen Preis gibt.
Da ich meine Sammlung etwas verkleinere und ausdünne gehen meine Sachen nur in Privathände nicht an Händler oder Aufkäufer.
Gerade Klassikplatten die meist im Super Zustand sind finden bei der heutigen Marktlage kaum Beachtung, was ich als bedauerlich empfinde.
Der für Vinyl anziehende Markt eröffnet neue Chancen auch für die Schellackplatte ob und inwieweit der Generationswechsel besonderheiten zutage fördert steht eigentlich in den Sternen.
Die Schwemme an billigem Geld zwingt die Leute in Sachwerte zu gehen, dass merkt man auch bei der Preisgestaltung in Auktionslisten, von einem seriösen Markt kann man nur noch bedingt sprechen.
Ob und wann sich der Markt wieder beruhigt,und die weißen Elefanten ihre Hälse voll haben ist mir eigentlich egal.
Ich bin zufrieden, wenn ich mir eine Platte auflege und ein Glas Rotwein mit Freunden trinke und dem knistern und rauschen lausche, das macht ja das Sammlerleben aus,der Preis für Platten ist da egal, die Hauptsache ist das man im Leben Freude gehabt hat.

Gier war schon immer ein schlecher Ratgeber,wenn den Herren..... Europa sammt wertlosem Geld in nächster Zeit um die Ohren fliegen wird,werden wir an der Kurbel drehn und mit einem Lächeln sagen,....siehste da waren wir schon mal vor mehr als 80 Jahren *grins *year
Drumm genießt das Leben solange es noch lebenswert ist,So ist das mit den Werten die sind irgendwann wertlos, nur die Musik bleibt erhalten und an ihr werden wir uns erfreuen in guten und in schlechten Zeiten.
So war es immer und so wird es bleiben.
Gruss Joha


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78erhortig
Mo Jun 02 2014, 17:52
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Apr 04 2013, 12:53
Wohnort: Graz
Beiträge: 175
allso der markt ist keineswegs ausgedünnt.im ebay muß man halt regelmäßig schauen, detto auf flohmärkten,wie ich es neulich geschrieben habe. natürlich ist der erste schwung den ebay ausgelöst hat vorbei,einige sachen sind preislich bei weitem nicht dort wo sie vor 1o, 12 jahren waren, aber gute platten habennoch immer ihren wert,auch auf ebay,siehe letzthin eine der seltenen exilgruppenplatte ( ti voglio bene), die über eur.5oo.-- weggegangen ist. aber man findet auch auf ebay immer wieder schnäppchen, aber halt nicht mehr soviele , da es nur noch wenige sammler gibt die ohne internet auskommen.

weiße elefanten: ja,so einen kenn ich auch,den haben sie bei dem, was er mit gewalt und geld haben wollte ziemlich ausgenommen, und dann haben seine sogenannten freunde ( ich nenn da keine namen)
ihn dazu benutzt, ihre wertlosen , doppelt und dreifach platten so anzupreisen, daß er auch noch dafür jede menge gezahlt hat. nur das problem dabei ist, daß auch diese sammler draufkommen, und somit
dann bei gewissen leuten einfach nicht mehr kaufen. und jeder, der listen verschickt, weis genau,was es schlägt, wenn ein potentieller, regelmäßiger käufer wegfällt.

das beste ist nachwievor: nicht zu einseitig sammeln, und vorallem auf qualitätund nicht auf quantität schauen, und was mir auch oft schwer gefallen ist, eine seltene platte günstig , aber in schlechten zustand zu kaufen. sie befriedigt nicht, und wenn man dann erst teuer eine bessere kauft, wird man die erste nicht mehr los.

michl
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gramofan
Mo Jun 02 2014, 21:46
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1175
Auch wenn Sammler das oft nicht gern hören oder wahr haben wollen, weil die subjektive Wertschätzung bestimmter Gegenstände anderen Gesetzen gehorcht: es ist nun einmal auch hier so, dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen. Wenn eine Platte nicht von vielen Leuten gesucht wird, kann sie so selten und so gut erhalten sein, wie sie will, sie wird nicht wertvoll (gemessen in Geld) und relativ häufige Titel von Künstlern, die heute noch viele Leute kennen und für zeittypisch halten, deshalb besitzen möchten, werden vergleichsweise teuer, auch wenn der Kenner die Nase drüber rümpft. Das sind nun mal die Marktgesetze und da gibts's auch für uns keine Ausnahme. Ebay hat da insofern eine klärende Funktion übernommen, als es erst dadurch einen echten Markt im ökonomischen Sinn für unser Sammelgebiet mit genügender Transparenz gibt, in dem die Marktgesetze sich Geltung verschaffen. Vorher war das auf Grund von Informationsdefiziten auf Käufer- und Verkäuferseite allenfalls bedingt möglich. Das bot dann natürlich für jemanden mit überlegenem Wissen auch Chancen auf der einen, wie der anderen Seite.
Ich für meinen Teil halte mich lieber an Flohmarktfunde, da gib'ts noch Überraschungen. Ein gesuchtes Objekt mit Geld zu erschlagen, ist doch, selbst wenn man's kann, lange nicht so spannend, wie etwas beim Wühlen zu finden.
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78erhortig
Di Jun 03 2014, 06:16
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Apr 04 2013, 12:53
Wohnort: Graz
Beiträge: 175
naja, ebay hat den markt schon bereinigt, denn wenn ich denke,was die wenigen Händler ende der 9oer zB.für Albers und Comedian Harmonists Platten verlangt haben, die man heute m einen Bruchteil bekommt.
detto der jazz/blues marktin amerika.da haben einzelne sammler ( 78 quarterly) praktisch die preise für die händler diktiert, die "überlebendenanzahl" festgelegt etc. mit ebay sind da sachen aufgetaucht, die schon einiges verändert haben. und wie gesagt, schnäppchen gibt laufend, zb.wenn einen eine ganz seltene platte der wohlfurchtbarsten sängerin, Foster- Jenkins interessiert,es gibt eine recht unbeachtete im ebay.com.....
bei flohmärkten muß man halt öfters gehen als früher,aber es gibt auch dort noch sachen.

und zum verkauf ganzer sammlungen.da muß man froh sein , wenn man einen privaten findet der einem eine große anzahl abnimmt, ansonsten ist der weg zum händler der wohl beste, wenn man einen schwung weg geben will.
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joha
Di Jun 03 2014, 13:38
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
Ja so ist es ebay hat den Markt bereinigt,was ich noch zu DDR-und DM -Zeiten erwerben konnte, ist heute kaum noch zufinden oder man muss tief in die Tasche greifen.
Diese Zeiten kommen nun mal nicht wieder,es gab eine Zeit wo man Platten Waschkörbeweise mitnehmen konnte für wenig Geld.Vieles habe ich aufgehoben,als das Internet aufkam mit den Plattformen ging ein Ruck durchs Land und viele versuchten Profit zumachen indem die Preise stetig nach oben gedreht wurden.
Gesammelt habe ich nur nach meinem Musikempfinden,so ist mir sicherlich einiges durch die Finger gerutscht, wo mancher Jazz oder Swingfreund richtig Geld bezahlen würde,aber Schwamm drüber.
Selbst als ich in der Nähe von Zürich wohnte, standen in den Brockenhäusern Türme von Platten die für einen Stutz zu haben waren.
Ich habe bei Ebay nie verkauft und habe meinen Austritt dort schon vor einiger Zeit vorgenommen.
Was ich für mich als sehr beruhigend empfinde,ich rege mich nicht mehr darüber auf,und giere nicht mehr nach irgendwelchen Platten die für wertvoll erachtet werden von der Sammlerwelt.
Das macht zufrieden ruhig und glücklich und mehr braucht es eigentlich nicht.

Da ich ja im Mai bei Nico im Phonomuseum war und mir seine Schätze angeschaut habe,wir auch sehr intensive Gespräche hatten über das Thema bin ich auch zu neuen Erkenntissen gekommen,dass es eigentlich nur in einem Museum die Funktion erfüllt ,die es braucht um die alten Dinge öffentlich zu zu zeigen.

Wer sein Herzblut so einbringt und Zeit und Geld investiert kann eigentlich noch nicht davon Leben,die ganze Familie arbeitet und hilft mit alles am laufen zuhalten,das verdient schon meine Hochachtung.

Was als Hobby beginnt kann auch zum Fluch werden,wenn das Privatleben und die
Freizeit auf der Strecke bleibt.
Die ständige Suche nach Vollständigkeit von Geräten und Platten usw. Ersatzteile,Radios ist glaube ich auch ein selbstauferlegter Zwang der nie endet.

Hunderte von Geräten warten auf Durchsicht und Pflege und als Familie schafft man es kaum das zu bewältigen.
Ich glaube ein 5 Mann Team von Technikern müsste er beschäftigen um alles so herzurichten, das jedes Gerät auch wieder funktionstüchtig wird.
Die Freude und das Funkeln in seinen Augen sowie die unermütliche Suche nach neuem Altem ist schon bemerkenswert.

Hobby als Beruf oder Berufung könnte man sagen.












Eine Führung dauert 2 Stunden,eine Privatführung in alle Räume wo die alten Schätze lagern dauert einen ganzen Abend,und man sieht Dinge die man nur aus Katalogen kennt,einfach erstaunlich was man alles zusammentragen kann.

Fahrt mal hin und schaut Euch um,es gibt viel zu sehen und neue Erkenntnisse.
Nico als Museums-Führer ist dort in seinem Element.
Für diesen Kurzurlaub bin ich sehr dankbar,werde diese Jahr noch einmal hinfahren,habe noch einiges was das Museum noch nicht hat und werde es dort in gute Hände geben.
Gruss Joha
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Starkton
Di Jun 03 2014, 16:52
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1879
Vielen Dank für die Bilder. Das erinnert mich daran, dass ich unbedingt das Phonomuseum besuchen möchte. Da gibt es wirklich eine Menge zu sehen und viel zu fachsimpeln. Meine eigene Sammlung von Sprechmaschinen, Papiersachen und Platten würde sich da perfekt einfügen, aber ich muss sie stets um mich haben. Sorry Nico ;-)

Ich bin ebay schon dankbar, auch wenn mir die Plattform durch immer mehr Regularien stets unsympathischer wird. In 15 Jahren konnte ich einzigartige Stücke aus Speichern und Dachböden der ganzen Welt zusammentragen. Das wäre vorher unmöglich gewesen.
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Headhunter1991
Di Jun 03 2014, 22:26
Gast
Ich bin der Meinung, dass man gerade bei gesuchten Platten bei ebay die höchsten Preise erzielen kann und selbst bei häufigen Platten bekannter Interpreten viel geboten wird. Ich erkenn auch dass die Preise tendenziell konstant bleiben und teilweise sogar steigen.
Schnäppchen sind dagegen wirklich sehr selten geworden, da anscheinend immer mehr Sammler ebay tagtäglich durchforsten.
Ebay ist auch dafür praktisch, wenn man keine Ahnung hat was eine Platte wert ist, denn es gibt so gut wie immer Sammler, die den Wert erkennen.

Ich persönlich finde, dass der Reiz des Sammlens darin liegt, gesuchte Platten zu einem möglichst günstigen Preis (unter dem "Kurs") zu bekommen. Hohe Beträge bei ebay bieten kann schließlich jeder. Auf Flohmärkten braucht man dagegen deutlich mehr Geduld bis man etwas Brauchbares findet...
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Grammo-Klaus
Mi Jun 04 2014, 12:11
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jan 27 2014, 11:46
Wohnort: Im sonnigen Westfalenland
Beiträge: 577
Hallo, ja auf ebay dreht sich so einiges wie ich auch erfahren habe. Man muss aber auch zwischen gewerblichen und privaten Anbietern unterscheiden und die jeweilige Sichtweise betrachten.
Wenn ich z.B. als privat registrierter Anbieter eine interessante Platte einstelle werde ich in diesem Falle immer weniger erzielen, als ein gewerblicher Anbieter. Als privater Nobody hat man halt nicht die wichtigen Interessenten an der Angel, als der gewerbliche Anbieter. Es wird immer ein Preisgefälle geben. Habe ich selbst so erlebt halt in der Rolle des Verkäufers.
Komplette grosse Sammlungen anbieten halte ich in der Rolle des privaten Verkäufers für Exitus. Ich hatte mal eine einigermaßen grosse Klassik-Schellackplattensammlung übernommen. Die Pressungen stammten alle aus den ca. 1930er Jahren. Ich habe die Klassik-Werke sortiert und dementsprechend einzeln verkauft, nach Komponisten und den jeweiligen Werken. Das hat fast ein ganzes Jahr gedauert, aber ich hatte dann auch einige Stammkunden und sogar Interessenten aus dem Ausland (Japan, USA usw.). Noch ein Beispiel vor kurzem hatte ein privat registrierter Anbieter vier der fünf legendären SUN-Schellacks von Elvis drin sowie eine indische Beatles-Schellack. Die Gebote waren relativ zögerlich (die Beatles war zwar schon im dreistelligen Bereich) aber der Anbieter hatte dann alle Auktionen gestoppt und die Platten wieder rausgenommen. Warum wohl ??
Er hatte sich bei allen Platten mindestens vierstellige Beträge erhofft, die aber als privat registrierter Anbieter wohl nie erreicht werden konnten. ERGO: basiert nur auf meinen Erfahrungen: wertvolle Einzelplatten Niemals mit 1Euro starten, wenn man privat registriert ist, wenn man Zeit hat auf Konvolutverkäufe verzichten, es sei denn es sind Reste oder schlecht erhaltene Exemplare. Somit bin ich ganz gut gefahren um wieder in meine Sammlung zu investieren.
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Starkton
Mi Jun 04 2014, 12:12
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1879
Headhunter1991 schrieb ...

Ich bin der Meinung, dass man gerade bei gesuchten Platten bei ebay die höchsten Preise erzielen kann und selbst bei häufigen Platten bekannter Interpreten viel geboten wird.

Der erste Teil Deiner Aussage stimmt nicht. Du ahnst ja gar nicht welche Preise außerhalb von ebay verlangt und bezahlt werden. Der zweite Teil stimmt, da dort auch viele Laien mitbieten die von Seltenheit und Preisen null Ahnung haben.

schrieb ...

Ich persönlich finde, dass der Reiz des Sammlens darin liegt, gesuchte Platten zu einem möglichst günstigen Preis (unter dem "Kurs") zu bekommen.

Ich weiß ja nicht wie alt Du bist, aber als Schüler und danach Azubi bzw. Student habe ich auch so angefangen und seltene Rockplatten der 60er/70er nur "unter dem Kurs" gekauft. Heute kosten die zahlreichen Scheiben die ich deshalb verschmäht habe das zehn- bis hundertfache von damals. Für sowas ist ebay heute ein sehr guter Marktplatz. Leider habe ich mich schon in den 90ern von meiner Sammlung getrennt um das Bafög zurückzuzahlen.

Um gesuchte Platten unter Preis zu bekommen muss man viel Zeit aufwenden und/oder eine hervorragende Spürnase und Kenntnisse haben. Auch bei ebay kann man sehr günstig kaufen, allerdings nicht auf den ausgetrampelten Pfaden.

Es ist unberechenbar welche Platte irgendwann günstig auftaucht. Wer deshalb nur auf diese Weise sammelt hat eine Anhäufung von Trophäen, aber keine nach persönlichen Kriterien zusammen gestellte Sammlung.

Man kann natürlich günstig erworbene Platten versilbern und sich von dem Geld das kaufen was man eigentlich möchte. Dabei entstehen jedoch hohe Nebenkosten, so dass es oft effektiver ist, die Platte, die man haben möchte, gleich zum normalen Kurs (abhängig vom Zustand) zu kaufen. Den muss man durch lange Marktbeobachtung allerdings erstmal kennen. Deshalb machen die meisten Sammler ihre schlimmsten Fehler am Anfang.
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78erhortig
Mi Jun 04 2014, 19:12
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Apr 04 2013, 12:53
Wohnort: Graz
Beiträge: 175
das stimmt, die größten fehler macht man am anfang. ebay, vollkommen recht, man findet schnäppchen in den unterschiedlichsten ländern oder rubriken, da lohnt es sich mit dem namen zu suchen und nicht unter schellacks oder 78rpm. neulich hab ich eine seltene o montis in amerika gefunden, das porto mit $ 2o.-- war das 5 fache der platte aber noch immer super.auch hab ich innerhalb der letzten jahre einige seltene blues und jazzplatten für wenig geld in amerika und frankreich gekauft. natürlich albers, harmonists , die gibts nur in exotischen ländern billig.
spürnase/zeit: das unterschreib ich, ja nicht voreilig seltenes mit schlechter qualität kaufen, man bekommts sicher einmal schöner und oft billiger. früher hab ich selbst viel über ebay verlauft, dann hat ein unwetter meinen keller die gesammelten versandkartons vernichtet, da hab ich aufgehört und verkauf nur mehr an wenige bekannte.
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Headhunter1991
Mi Jun 04 2014, 21:50
Gast
Wenn außerhalb von ebay noch höhere Preise bezahlt werden, finde ich das doch erstaunlich. Denn selbst die Preise bei ebay sind mir persönlich schon meistens zu hoch.

Mir macht es einfach keinen Spaß, mit vielen Sammlern zusammen auf eine Platte zu bieten. Lieber kauf ich seltener eine schöne Platte zu einem niedrigen Preis.
Ich bin da nicht so ein "verbissener" Sammler, der eine Platte unbedingt haben muss. Wenn ich was schönes finde, dann freue ich mich, wenn nicht, dann ist auch alles in Ordnung :)
Da ich auch tatsächlich noch jünger bin, möchte ich auch nicht so viel ausgeben. Und der Zeitaufwand hat sich für mich dergestalt gelohnt, dass ich für meine komplette Sammlung fast nichts bezahlt habe.
Dennoch kommen nur Platten in die Sammlung, die mir auch wirklich musikalisch gefallen, und nicht welche, die einfach nur selten und gesucht sind.

Nach einigen Jahren Sammeltätigkeit kann ich schon recht genau einschätzen, in welchem Preisrahmen sich eine Platte etwa bewegt. Am Anfang habe ich auch zum Teil zu viel bezahlt, aber man lernt immer dazu!

Ich beobachte sehr häufig bei seltenen Platten, dass diese bei ebay relativ schnell vorzeitig beendet werden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass in diesen Fällen außerhalb von ebay das Geschäft läuft, so vermute ich es auch bei den ganzen seltenen Elvis-Platten, die letztens bei ebay waren.

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78erhortig
Do Jun 05 2014, 08:53
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Apr 04 2013, 12:53
Wohnort: Graz
Beiträge: 175
bei den SUN Elvis muß man besonders aufpassen, da oft die 6oer Jahre Nachpressungen als originale angeboten werden, und da kann man als neuling schnell in eine falle tappen.Ich hab schon öfters, bevor noch ein gebot abgegeben war, mit dem verkäufer einen preis ausgehandelt, manchmal ist es gegangen. und seit es den "sniper" gibt, bezahl ich nicht mehr soviel wie früher, wo ich nir den verlauf die letzten minuten angesehen habe, und dann doch noch das von mir gesetzte limit überboten habe..
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Starkton
Do Jun 05 2014, 12:03
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1879
Headhunter1991 schrieb ...

Lieber kauf ich seltener eine schöne Platte zu einem niedrigen Preis.

Keine Frage, es gibt massenhaft schöne Platten zu günstigen Preisen. Wer wollte, konnte bei der letzten Getty-Internetauktion in England eine Sammlung von fast 200 Richard Tauber Platten (Odeon und Parlophon) im (höchstwahrscheinlich) 1A Zustand im Paket für einen Euro das Stück kaufen. Schellackplattensammeln kann durchaus ein sehr preiswertes Hobby sein.

Wenn es dann aber schön, gesucht und selten sein soll sieht die Sache schon ganz anders aus. "Selten" heißt, dass man eine Platten oder Walze höchstens alle 10 Jahre, in vielen Fällen auch nur ein einziges Mal im Sammlerleben, in Reichweite hat. Meine Erfahrung zeigt, dass es sich in solch einem Moment nicht lohnt rumzuknausern. Zahle das Erforderliche, wenn es nicht unverschämt viel ist, und freue Dich Jahrzehnte dran. Das Geld kommt schon irgendwie wieder rein.

schrieb ...

Ich beobachte sehr häufig bei seltenen Platten, dass diese bei ebay relativ schnell vorzeitig beendet werden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass in diesen Fällen außerhalb von ebay das Geschäft läuft,

Da das inzwischen fast jeder macht der eine Rarität zum (noch) günstigen Preis erspäht, sollte man da nicht hintanstehen. Zumal an der einen Platte oft noch weitere dranhängen. Vor einigen Monaten habe ich auf diese Art das Schnäppchen meines Sammlerlebens gemacht (mehr wird momentan nicht verraten).

schrieb ...

Und der Zeitaufwand hat sich für mich dergestalt gelohnt, dass ich für meine komplette Sammlung fast nichts bezahlt habe.
[...]
Am Anfang habe ich auch zum Teil zu viel bezahlt, aber man lernt immer dazu!

Irgendwie passen diese beiden Aussagen nicht recht zusammen ;-)
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78erhortig
Fr Jun 06 2014, 07:31
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Apr 04 2013, 12:53
Wohnort: Graz
Beiträge: 175
Mein schlimmstes ebay- Erlebnis bezüglich teuer und selten war vor ca.einem Jahr, alsim österreichischen ebay eine Karl Farkas und eine Fritz Grünbaum Platte, in E Zustand um euro 1oo.-- bzw.eur.15o.-- im sofort kauf eingestellt war. Ich hab nur rund fünf Minuten nachgedacht, und als ich mich entschlossen hatte, soviel Geld zu investieren ( obwohl bei diesen Raritäten dieser Preis schon fast günstig ist) waren sie schon weg, und heute ärgere ich mich immer noch über mich. Solch teuere und seltene Platten werten dann natürlich eine Sammlung sehr auf, und wenn mann einmal selbige veräußern will, ist auch der Preis ein ganz anderer, als wenn man eine Sammlung von Amiga oder 5oer Schlager hat.
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Grammo-Klaus
Mi Mai 27 2020, 08:36
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jan 27 2014, 11:46
Wohnort: Im sonnigen Westfalenland
Beiträge: 577
"Dank Corona" habe ich ja im Moment viel Zeit und stöbere dann auch mal gerne durch die älteren Themen-Threads und die damit verbundenden Erlebnisse.
Wahrscheinlich ist es eine triviale Frage, welche in mir mal aufkeimt, aber Starkton erwähnte in seinem Bericht über das Verkaufen von Schellackplatten den Begriff "weisser Elefant".
Hmm, was bedeutet das eigentlich in Sammlerkreisen??
Gruß Grammo-Klaus.
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Rückkopplung
Mi Mai 27 2020, 21:37
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Mär 04 2020, 08:25
Wohnort: Münsterland
Beiträge: 3
Unbegrenzt kaufkräftiger Sammler von "Gralsobjekten". So würde ich es definieren.
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