Foren
Foren > Schellackplatten > Reinigung, Reparatur und Archivierung
Rückstände von Plattenständern auf der Schellackplatte
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
snookerbee
Sa Nov 26 2011, 18:34 Druck Ansicht
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1685



Ich habe einen alten Plattenständer mitsamt Inhalt erhalten. Die Halterung der Platten bestehen aus mit Gummi oder Kunststoff überzogenem Draht. Einige Platten (zum Glück nicht alle) sind durch den Drahtüberzug angegriffen. Man erkennt graue Schleier und Linien auf der Platte und manchmal ist eine Art Belag in den Rillen, der Störungen beim Abspielen verursacht. Möglich, dass diese Beschädigungen durch Hitzeeinwirkung von besonders heißen Tagen kommen und der Weichmacher im Kunststoff mit der Platte reagierte. Auch ist interessant, dass vor allem Amiga-Schellacks so entstellt sind. Im selben Ständer stehende Vorkriegsplatten oder Nachkriegs-Schellacks aus Westdeutschland weisen kaum nennenswerten Spuren auf. Drei Fragen dazu:

1. Gibt es eine Möglichkeit, die Rückstände aus den Plattenrillen zu entfernen, ohne sie weiter zu beschädigen?

2. Sollte ich den Plattenständer bei normalen Raumtemperaturen weiterhin nutzen?

3. Waren die Schellackzusammensetzungen in Ost und West so verschieden, dass die Platten unterschiedlich auf Umwelteinflüsse reagieren?

</div>

[ Bearbeitet So Mär 25 2012, 22:44 ]
Nach oben
Gast
Sa Nov 26 2011, 19:18
Gast
Hallo Claus,

diese seltsamen Reaktionen gibt es (leider) auf allen Plattenmarken.

Ich habe diese Abdrücke schon seit Jahren beobachtet. Es scheint mit einiger Sicherheit eine chemische Reaktion zu sein. Die Erscheinung habe ich bisher nur auf Schellack in Verbindung mit diesen kunststoffummantelten Drähten gesehen.

Es liegt eine Verdunstung der Weichmacher nahe.

Leider : ich habe diese Spuren nie wegbekommen...

Solche Ständer benutze ich nicht. Sie sind mir auch zu platzraubend und da ich lieber in Hüllen lagere, ohnehin nicht brauchbar.

Originalständer für Schellack habe ich noch einige im Keller liegen. Hoher Draht mit Gewebeummantelung. Gern abzugeben !

Gruß, Nils

[ Bearbeitet Sa Nov 26 2011, 19:31 ]
Nach oben
snookerbee
Sa Nov 26 2011, 20:09
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1685

Hallo Nils,

danke für den Hinweis auf die chemische Reaktion. Dann ist es wohl so, wie ich vermutete. Schade nur, dass es irreparabel zu sein scheint.

Ich lagere die Platten lieber liegend und werde das in Zukunft auch weiter so machen. Den Ständer kann ich ja für kurze Zwischenaufenthalte beim Umsortieren nutzen.

Grüße
Claus

[ Bearbeitet So Mär 25 2012, 22:42 ]
Nach oben
Odeon89
Sa Nov 26 2011, 20:29
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Mär 22 2011, 12:19
Beiträge: 338
Hallo Claus,

LIEGEND solltest du deine Platten allerdings auf keinen Fall lagern. Das kann unter Umständen die Platten beschädigen und außerdem ist es auch eine eher unübersichtliche Archivierung. Den Plattenständer könntest du allerdings noch benutzen, wenn du deine Platten in modernen Karton-Hüllen hineinstellst.

Gruß
Kai
Nach oben
snookerbee
Sa Nov 26 2011, 20:49
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1685

Hallo Kai,

herzlichen Dank für den Hinweis mit den Kartonhüllen. Mir ist schon klar, dass verbogene Platten brechen können, wenn sie von anderen Platten beschwert werden. Deshalb werden die Platten, die wellig sind, von mir auch vor Ablage durch Sonnenlicht zwischen zwei Glasscheiben "gebügelt". Bisher ist mir nur einmal eine Platte durch liegende Lagerung gebrochen und das war vor 20 Jahren. Ich habe auch mal eine Kiste mit 60 bis 80 Platten bekommen, die lagen alle übereinander gestapelt viele Jahre in einer Rumpelkammer und waren trotzdem in Ordnung.

Viele Grüße
Claus

[ Bearbeitet So Mär 25 2012, 22:41 ]
Nach oben
krammofoon
So Nov 27 2011, 09:00
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

auch ich habe ein paar Platten mit solchen Spuren. Wie Nils vermutete ich von Anfang an, dass ggf. der Weichmacher der Schuldige sind. Drähte mit Stoffüberzug sind da nicht so schlimm, wohl aber wenn kein Stoffüberzug mehr drüber ist und die Drähte Flugrost/Oxid angesetzt haben. Das sieht dann auch schlecht aus, weil sich das Reaktat auf die Plattenrillen überträgt und regelrecht einfrisst. Ich lagere auch nur meine 12" Platten (sind nicht so viele) im Ständer; habe aber hier wohlweislich auf unbeschädigte Drähte geachtet. Zusätzlich habe ich dazwischen - sozusagen als abfangenden Puffer - immer ein Blatt Küchenpapier. Nicht schön, aber selten :-)
Übrigens habe ich diese Rückstände auf keiner bestimmten Marke; geht querbeet und sind schätzungsweise so 20 Platten.

Gruss
Georg

[ Bearbeitet So Nov 27 2011, 09:02 ]
Nach oben
Rundfunkonkel
Mo Nov 28 2011, 18:03
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1118
Mir fällt gerade ein, dass ich durch entwichenen Weichmacher (heisst deswegen bestimmt so, weil er entweicht...) Schäden an zwei RRG Schallfolien, und auch (passt nicht recht hierher) LPs habe. Und zwar hat die Innenfolie der Plattenhülle die darin als sicher vermuteten Platten ruiniert. Seitdem meide ich für Schellackplatten und andere wichtige Platten diese mit Folie ausgelegten Plattenhüllen, wenn ich neue Hüllen besorgen muss.

Gruß

RFO
Nach oben
 

Forum:     Nach oben

Über Uns

Wir sind mehr als ein Forum! Als eingetragener Verein arbeiten wir an der Beständigkeit unserer Leidenschaft.

Über uns

Wir suchen Dich!

Du schreibst Artikel, möchtest im Forum als Moderator aktiv werden? Dir liegt Social Media. Bewahre Wissen! Wir warten auf dich.

Schreib uns

Tipps

Einsteiger-Ratschläge für optimale Nutzung und wichtige Aspekte beim Grammophon und Schellackplatten-Kauf.

Zu den Informationen