Foren
Foren > Grammophone > Technik
Welches Abspielgerät für "jüngere" und wertige Schellacks?
Wechsle zur Seite       >>  
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
VoxHumana
Mo Jan 23 2017, 20:54 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2016, 21:13
Wohnort: Baden
Beiträge: 145
Hallo zusammen,
ich habe in der Zwischenzeit einige, wenn auch nicht viele, zumindest für mich persönlich, recht "wertvolle" Schellacks, darunter 2 Comedian Harmonists, eine Schellack von Edith Piaf etc.
Da ich sie nicht runterhobeln will, traue ich mich nicht, sie auf meinem Konsolengerät oder einem Trichtergrammophon abzuspielen.
Hat jemand einen Tipp, welches Abspielgerät hier sinnvoll und auch nicht so teuer ist?
LG
Annette
Nach oben
krammofoon
Mo Jan 23 2017, 21:02
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

Zeitgenössisch wird da wohl nichts bei rumkommen..... jedes Grammophon macht die Plattenrille unweigerlich auf Dauer und mehr oder weniger schnell kaputt.

Da hilft dann nur noch der gute und evtl. auch alte Plattenspieler mit Leicht-TA.

Das Angebot ist hier nahezu unüberschaubar..... vom chinesischen Billig-USB-Dudler (hier aber auch abzuraten davon.....) über Mittelklassegeräte alt und neu bis hin zu High-End-Geschichten. Oftmals zu finden in der Bucht und ggf. auch noch bei Spezialanbietern. Hier aber eher die Neuware.

Gruss
Georg
Nach oben
VoxHumana
Mo Jan 23 2017, 21:13
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2016, 21:13
Wohnort: Baden
Beiträge: 145
Genau!
Weil das Angebot für mich absolut unüberschaubar ist, bitte ich ja um einen reellen Tipp.
Ich habe keine Ahnung von aktuellen Plattenspielern!
Nach oben
Limania
Mo Jan 23 2017, 21:37

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mai 21 2012, 15:14
Beiträge: 1106
Hallo,

ich habe zwei Dual Plattenspieler. Einen Dual 1215 mit Magnettonabnehmer und einen 1007 A mit Kristalltonabnehmer. Zum überspielen meiner Platten benutze ich den 1215, in Verbindung mit einem Vorverstärker. Beide Geräte sind, soweit ich informiert bin, aus den 1970er Jahren.

LG Limania
Nach oben
snookerbee
Mo Jan 23 2017, 21:37
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1684

Im Forum wurde mal folgender Dreher besprochen: Link - Hier klicken . Allerdings gibts den wohl nur noch gebraucht. Bei EBKleinanzeigen so ab ca. 250 Euro.

Dazu kommt noch ein Vorverstärker/Equalizer, die richtige Schellacknadel und u.U. ein zur Nadel passender Tonabnehmer, da nicht alle Hersteller von Tonabnehmern Schellacknadeln anbieten. Zu diesen Themen und warum Du eine Schellacknadel und Vorverstärker brauchst, wirst Du im Forum über die Suche fündig. Leider weiß ich nicht, was da aktuell kostengünstig auf dem Markt ist.

VG Claus

[ Bearbeitet Mo Jan 23 2017, 21:46 ]
Nach oben
krammofoon
Mo Jan 23 2017, 22:04
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

Der von Claus verlinkte Thread ist tatsächlich eine gute Grundlage.

Allerdings gibt es dieses darin besprochene Gerät auch in anderer Ausführung/unter anderem Label, falls der Geldbeutel mal nicht mehr hergeben sollte.

Der all diesen Geräten/Marken zugrunde liegende Dreher kommt aus Fernost und nennt sich im Fachbegriff "Super-OEM Turntable". Es gibt diese Geräte, wie schon erwähnt, unter verschiedenen Labels und in unterschiedlichen Ausstattungsstufen.

Ich selbst verwende 3 solcher Geräte für meine Digitalisate, bzw. angeschlossen an Boxen. Bei meinen Drehern handelt es sich sämtlichst um die Basisvariante mit Riemenantrieb unter dem Label DJ TECH USB 10 VINYL. Wobei das Wort VINYL nicht wirklich bewertet werden darf, da man hier auch mit 78 Umdrehungen abspielen kann. Dies auch innerhalb eines Pitchbereiches von plus und minus 10%. Übrigens kann das die nächste Ausstattungsvariante (der 20er) dieses Labels schon nicht mehr, sondern erst wieder die beiden nächsthöheren (der 50er und der MK 6/1300).

Alle meine Geräte habe ich gebraucht (!!!) über die Bucht und eb**-Kleinanzeigen in sehr gutem Zustand für jeweils knapp über 40 Euro plus Versand erworben.

Das verbaute AT 3600-Tonabnehmersystem reißt jetzt einem Audiophilen sicher nicht die Schuhsohlen runter, aber es gibt ordentliche, weich gelagerte 78er Nadeln bei CLEOREC für unter 25 Euro und der Riemenantrieb ist wirklich so dimensioniert, dass er Gleichlaufschwankungen eliminiert.

Weitere Daten finden sich im Netz über dieses Gerät.

Für einen Beginner ist das für mich eine mehr als ausreichende und gute Wahl, zumal auch das üppige Angebot die Preise noch recht niedrig hält. Das 08/15-Tonabnehmersystem verlangt auch im Nachgang keine hirnlosen Preise für Exotennadeln und auch sonst kann die Kiste alles was sie soll.

Vorteil ist auch immer wieder, dass selbst Geräte mit 10 Jahren auf dem Buckel wie neu aussehen, weil die zwar oft gekauft werden, dann nur zweimal im Einsatz sind und kurz darauf mangels Zeit oder sonstwas weggestellt werden.

Ich bereue meine Wahl nicht, diese Geräte täglich zu verwenden!

Da das aber dann auch tatsächlich DJ-Equipment ist, sind sie sehr robust gebaut und vertragen auch mal nen Knuff ohne gleich auseinanderzubrechen.

Im Übrigen habe ich noch ein paar Oldtimer in petto, welche aber eigentlich nur als Notnagel dienen: PE 72, Philips NG 905, REX 58, Philips M 043 und noch ein Köfferchen mit nem 1957er Philips-irgendwas-Dudler drin.

Gruss
Georg

[ Bearbeitet Di Jan 24 2017, 06:37 ]
Nach oben
Ph0n0
Mo Jan 23 2017, 23:47
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 26 2016, 17:41
Wohnort: Dreiländereck D/L/F
Beiträge: 108
Hallo Annette,

für den, der nicht gleich Hunderte von Euro für ein Profi-Gerät ausgeben will, lohnen sich aber die Plattenspieler aus den späten 50er, 60er und 70er Jahren, die noch 78 Umdrehungen können. Ich habe einen PE66, eingebaut in dem Musikschrank Potpourri von Graetz (Baujahr 63/64), für 45 EUR erworben und denke, dass damit die Schellacks ausreichend schonend abgespielt werden. Das Auflagegewicht des Tonarms habe ich auf 5 g eingestellt. Saphirnadeln gibt es bei ebay oder nadelparadies.com.
Ich will allerdings nicht verschweigen, dass ich bereits ein Zinkfraß-Problem mit der Mechanik des Plattenwechslers hatte, welche aus Zinkdruckguss gefertigt ist. Das konnte ich aber mit Sekundenkleber und Holzleistchen ausreichend stabilisieren, sodass die Mechanik jetzt wieder voll funktionsfähig ist.
Dem PE66 vertraue ich auch meine Vinylplatten aus den 80er und 90er Jahren an und der Klang ist ganz ordentlich...

Viele Grüße, Stephan
Nach oben
Willi-H-411
Di Jan 24 2017, 10:35
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Die Frage "welchen Plattenspieler soll ich kaufen" läßt sich genauso gut/schlecht beantworten, wie "welches Gericht soll ich mir bestellen"?

Ich bin ein alter Dual-Plattenspieler-Fan, da diese Geräte sehr gut verarbeitet waren (1960er Jahre). Persönlich würde ich einen Dual 1007 A oder einen 1010 S empfehlen. Es gibt auch einen Dual 1007, aber bei dem bist du auf das originale System angewiesen. Bei dem 1007 A kannst du auch andere Systeme einbauen.

Dann stellt sich weiterhin die Frage: Magnetsystem oder Kristall- bzw. Keramiksystem?

Hier kann ich auch nur meine persönliche Vorliebe kundtun: Bei einem Kristall- bzw. Keramiksystem hast du (fast immer) eine Wende- oder Kippnadel. Das heiß, du hast zwei Nadeln auf dem Nadelträger. Da man für Schellackplatten mindestens zwei Nadeln benötigt (eine für "moderne" Schellacks mit 65 µm und eine für ältere mit 100 µm Nadelverrundung), kannst du dir auf einen solchen Nadelträger diese beiden Nadeln fertigen lassen und kannst dann sehr komfortabel "umschalten", je nachdem, welche Nadel du benötigst. Bei Magnetsystemen mußt du immer den einen Nadelträger herausziehen und den anderen dann einstecken. Das geht nicht so "mal eben", und außerdem besteht auch immer eine kleine Gefahr, daß du den den Nadelträger "im Eifer des Gefechts" beschädigst.

Wie sich diese unterschiedlichen Nadelverrundungen auswirken, hat unser Cheffe hier sehr gut demonstriert: Link - Hier klicken

Worauf du bei Magnetsystemen auf jeden Fall achten solltest, ist, daß du das System auch mit gut 5 Gramm Auflagegewicht fahren kannst. Bei leichterem Auflagegewicht kann es nämlich durchaus passieren, daß die Nadel, durch kleine Welligkeiten der Platte, aus der Rille hüpft. Kristall- bzw. Keramiksystemen benötigen dieses Auflagegewicht sowieso. Von daher bist du auch hier auf der sicheren Seite.

VG Willi
Nach oben
veritas
Di Jan 24 2017, 11:43
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Jun 28 2012, 17:52
Wohnort: Allgäuer Provinzpampa
Beiträge: 543
Mit einem alten Dual kommst Du durchaus an Ziel, mußt dann aber damit rechnen, daß dieser selbst erst einmal ordentlich gewartet werden muß, bis er wieder auf Sollwerten arbeitet. Die meisten Modelle brauchen dann noch einen passenden Vorverstärker, damit man sie an die üblichen Line-Eingänge bekommt.

Zur Zeit würde ich den Reloop nicht mehr empfehlen, sondern zum AT-LP120 von AudioTechnica greifen: Link - Hier klicken

Der hat seit einiger Zeit auch eine USB-Soundkarte eingebaut, mit der man digitalisieren kann. Im Prinzip keine schlechte Idee, für meine Maßstäbe aber mit nut 16 Bit noch nicht ganz ausreichend. Den meisten wird aber auch das völlig ausreichen.

Das ist ein durchaus solides Gerät mit allen wichtigen Eigenschaften. Ich habe ihn seit Jahren in den USA als Zweitgerät in Verwendung. Den Reloop hatte ich mir damals für einiges mehr gekauft, da er auch für besondere Exotenplatten auf sehr hohe Touren über 100 rpm kommt. In gefühlten 99% aller Fälle braucht man das aber gar nicht. Der AT-LP120 ist ebenfalls ein direktgetriebener Plattenspieler, also hier auch kein Ärger mit ausgeleierten Riemen oder rumpelnden Reibrädern.

Das für mich stärkste Argument ist aber der SME-Anschluß für den schnellen Headshell-Wechsel. Das ist sinnvoll, wenn man verschiedene Tonabnehmer verwendet. Der AT-LP120 hat einen Vorverstärker eingebaut, der aber auch abschaltbar ist. Man kann also auch spezielle Eigenlösungen verwenden. Dual hat da leider selbst einen Spezialanschluß verbaut, den man heute oft nur für viel Geld als Headshell zum Nachkaufen bekommt.

Zum Tonabnehmer: In der Regel ist dort der AT95E verbaut. Das ist ein recht einfacher Tonabnehmer mit aber durchaus ordentlichen Werten, der auch von anderen Herstellern gern verbaut wird. Für diesen gibt es auch Nadelträger für Normalrillen. Von deutschen Händlern, die die Verrundung dazu nicht angeben würde ich aber Abstand nehmen! In der Regel sind das nämlich 65µm-Nadeln. Diese taugen in der Regel nur für Nachkriegsplatten. Einer 76-95 µm sollte zu den Comedians-Pressungen am besten passen. In den Staaten werden solche Nadeln angeboten. Etwa 76 µm entsprechen dabei 3 mil (25,4 µm = 1 mil).

Hier der Link zu einer 3 mil-Nadel:
Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder


Da es SME-kompatible Headshells für kleines Geld (ab ca. €10) wie Sand am Meer gibt, kannst Du später auch einen anderen Tonabnehmer verwenden. Für Schellacks habe ich mittlerweile fünf verschiedene, darunter auch einen Keramik-Tonabnehmer für Sonderfälle.
Nach oben
Webseite
VoxHumana
Di Jan 24 2017, 20:46
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2016, 21:13
Wohnort: Baden
Beiträge: 145
Vielen Dank an alle!!
Da ich eigentlich keine Ahnung von etwas modernerer Technik habe, werde ich die ganzen Tipps in den nächsten Wochen durcharbeiten. Ein bisschen klarer sehe ich jetzt wenigstens.
Letztendlich brauche ich einen Plattenspieler, an dem ich möglichst wenig machen muss und den ich nicht so leicht kaputt kriege.
Ich sehe: ich bin die nächsten Wochen beschäftigt.
Vielen Dank auch für die zahlreichen Links.
Viele Grüße
Annette
Nach oben
gramofan
Mi Jan 25 2017, 07:38
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1175
Meine Empfehlung: ein DUAL 1218 oder 1219. Der hält wahrscheinlich länger als wir leben, Dazu ein TA Shure M 75, der liefert einen soliden Klang ohne die Höhen (und damit das Plattenrauschen) zu sehr zu betonen. In der Tat braucht man für beide Modelle einen Verstärker mit Phono-Eingang oder einen separaten Vorverstärker. Ganz bequem gleich eine DUAL-Kompaktanlage mit Plattenspieler: KA 51. Davon würde ich allerdings, sofern man nicht bastelwillig ist, dennoch eher abraten, weil an der enthaltenen Elektronik durch Bauteilalterung immer mal was auszutauschen sein kann (speziell Kondensatoren oder Lämpchen).
Nach oben
VoxHumana
Mi Jan 25 2017, 20:50
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2016, 21:13
Wohnort: Baden
Beiträge: 145
Ich bin unschlüssig, was ich machen soll. Gerne würde ich ohne Vorverstärker auskommen. Wäre dieses Gerät eine Möglichkeit?
Link - Hier klicken
Ansonsten erscheint mir der Vorschlag von Norman auch sehr verlockend.
Ich muss sagen, hier bin ich mal ein sehr bequemer Mensch!
Vielen Dank für die vielen Vorschläge!!
Nach oben
gramofan
Mi Jan 25 2017, 21:19
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1175
VoxHumana schrieb ...

Ich bin unschlüssig, was ich machen soll. Gerne würde ich ohne Vorverstärker auskommen. Wäre dieses Gerät eine Möglichkeit?

Das müsste Deinen Absichten ziemlich entsprechen. M.E. ist der Preis aber ziemlich hoch. Ein Hunderter weniger sollt es auch tun.
Bedenke, hier kann man nie ausschließen, dass man über kurz oder lang mal einen Kondensator oder ein Lämpchen austauschen muss. Ansonsten sicher ein solides Gerät.
Die Anlage ist übrigens für Boxen mit 4 Ohm ausgelegt. Heutige 8 Ohm Boxen bringen daran weniger Lautstärke (sollten aber sofern Zimmerlautstärke gefragt ist, o.k. sein).
Nach oben
snookerbee
Mi Jan 25 2017, 21:26
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1684
Ich würde meine Schellacks nicht mit einem Plattenwechsler spielen. Hätte da Bedenken, wenn die Platte runterfällt beim Wechseln, dass sie Schaden nimmt (Riss). Oder wird die Absenkung "weich" ausgeführt? Aber man kann ja die Platten auch einzeln abspielen mit dem Gerät.
Nach oben
veritas
Mi Jan 25 2017, 21:38
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Jun 28 2012, 17:52
Wohnort: Allgäuer Provinzpampa
Beiträge: 543
Also 249,- sind für so einen alten Dual deutlich zuviel. Das CDS660 ist übrigens noch ein Kristall-Tonabnehmer, der damals billiger war als ein Moving Magnet-TA. Diesen würde ich nicht einmal behelfsweise für LPs nehmen, da er der Rille deutlich mehr Kraft abverlangt.

Laut der Beschreibung wurde das Gerät zwar auf Funktion geprüft, aber nicht gewartet. D.h. selbst die Lager werden nicht mal gereinigt und neu gefettet sein, ganz zu schweigen von der nicht unerheblichen Mechanik, den Potis und diversen Elkos im Verstärkerteil. Dieses Modell ist wenigstens 42 Jahre alt. Für einen Dual ist das in der Regel kein Problem, solange er denn auch technisch gewartet ist. Das ist hier nicht der Fall.
Nach oben
Webseite
VoxHumana
Mi Jan 25 2017, 21:47
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2016, 21:13
Wohnort: Baden
Beiträge: 145
Danke, dann werde ich vom Kauf absehen und weiter suchen. Die Anlage kam mir auch zu teuer vor.
Der AT-LP 120 ist da auch nur 20Euro teurer und kann sogar meine alten Lieblingsplatten aus den 70/80ern digitalisieren. Aber ganz blöde Frage: kann man an diesen auch normale Boxen direkt anschließen oder geht das nur über Laptop?
Nach oben
veritas
Mi Jan 25 2017, 22:59
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Jun 28 2012, 17:52
Wohnort: Allgäuer Provinzpampa
Beiträge: 543
Grundsätzlich kannst Du den AT-LP120 an jeden Line- oder Aux-Eingang anschließen.

Man muß zwischen Vorverstärker und (End-)Verstärker unterscheiden. Ein normaler MM-Tonabnehmer, auch Moving Magnet oder einfach Magnetsystem genannt, hat eine meist eine Ausgangsspannung von ca. 4-5 mV.

Der Vorverstärker hebt dieses geringe Signal des Tonabnehmers auf ein Niveau an, das dem sog. Line-Level entspricht. In Zahlen sind das etwa um die 300 mV, manchmal auch schon 500 mV. Damit ist das Signal etwa so stark, wie der Ausgang eines CD-Players.

Und damit kann man dieses vorverstärkte Tonabnehmer-Signal jetzt in einen Endverstärker einspeisen. Dieser gibt dann nochmals Dampf dazu, damit sich in den Lautsprechern etwas tut. Ältere Vollverstärker haben noch einen eigenen Phono-Eingang. Das bedeutet nur, daß sie einen Vorverstärker eingebaut haben.

Heutige Verstärker haben das fast gar nicht verbaut. Um den Betrieb zu vereinfachen, sind vor allem sog. DJ-Plattenspieler mit einem Vorverstärker versehen. Dazu gehört auch der AT-LP120. Mit einem kleinen Schiebeschalter kann man ihn ein- oder ausschalten. Man hat also noch immer die volle Freiheit, sich einen anderen Vorverstärker zu suchen. Hier gibt es nämlich auch Qualitätsunterschiede, inkl. diverser Voodoo-Modelle für 10.000,- und mehr.

Um Deine Frage zu beantworten: Du kannst den AT-LP120 direkt an einen Endverstärker oder auch an ein Paar Aktivboxen anschließen, wie sie oft für Computer verwendet werden. Wenn diese einen Klinkenstecker haben, dann geht das ohne weiteres. Passende Adapter und Kupplungen für Cinch und 3,5mm-Klinke gibt es z.B. bei Reichelt.


Wenn Du einen weiteren Tonabnehmer einsetzen möchtest, dann sollte das Shure M75-6 auch mit dem AT vernünftig harmonieren. Aufgrund der damaligen hohen Beliebtheit, vor allem bei Dual-Drehern, ist es heute noch oft anzutreffen, obwohl es schon seit Jahren nur noch gebraucht oder aus Altbeständen zu haben ist:
Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder


Für Schellackplatten gibt es bei Herrn Naber dafür eine gute Anzahl verschiedener Nadelträger für Schellacks und LPs:
Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder


Dazu noch eine einfache SME-Headshell
Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder
und Du kannst für LPs und Schellacks schnell und einfach wechseln, ohne jedesmal den Nadelträger umzufummeln. Ansonsten geht es aber auch mit der früher verlinkten Nadel vom US-Händler.
Nach oben
Webseite
snookerbee
Do Jan 26 2017, 00:20
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1684
@veritas etwas Off Topic ( ) : Vielen Dank für die Infos zu den Tonabnehmern und den passenden Nadeln! Ich bin schon lange auf der Suche nach einem TA-System, zu dem es bezahlbare Nadeln verschiedener Verrundung zum Wechseln gibt. Das ist wohl immer noch ein Wunschdenken. Auf der einen Seite Audio Technika mit der 3 mil-Nadel, andererseits Shure mit der 90 µm-Nadel. Nagaoka ist eigentlich unverschämt teuer mit seinen Varianten ... So bleibt es dann für mich wohl beim Standard-Noname-Nachbau aus der Bucht für mein Ortofon-Sytem mit einstmals ausgewiesenen 73 µm Verrundung.

Danke für den Überblick.
Claus
Nach oben
Willi-H-411
Do Jan 26 2017, 09:32
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Schau mal hier nach unter "Plattenspieler":

Link - Hier klicken

Der bietet dort einen Dual HS 10 für 60 Euro an. Das System ist ein Kristallsystem CDS-630. Um Schellackplatten "mal so" abzuspielen, ist das Teil ganz gut. Vor allem ist das ein gewerblicher Anbieter, bei dem du das Gerät auch zurückgeben kannst, falls es nicht funktioniert.

VG Willi

Nach oben
Wechsle zur Seite       >>   

Forum:     Nach oben

Über Uns

Wir sind mehr als ein Forum! Als eingetragener Verein arbeiten wir an der Beständigkeit unserer Leidenschaft.

Über uns

Wir suchen Dich!

Du schreibst Artikel, möchtest im Forum als Moderator aktiv werden? Dir liegt Social Media. Bewahre Wissen! Wir warten auf dich.

Schreib uns

Tipps

Einsteiger-Ratschläge für optimale Nutzung und wichtige Aspekte beim Grammophon und Schellackplatten-Kauf.

Zu den Informationen