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Leo Polster - Film und Tondienst
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joha
Sat Sep 22 2012, 19:04pm Print View
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Hallo Sammlerkollegen,

Filmgeräusche wurden zur Herstellung und Bearbeitung des Filmaterials gebraucht und eingesetzt.
In der Zusammenstellung der alten Filme sind wir auf Platten zur Filmvertonung gestoßen und ich möchte hier kurz die Firma
LEO POLSTER benennen und einige dieser Plattenexemplare Euch vorstellen.

Der Plattensatz den ich im Bestand habe,habe ich damals in Bayern erworben und keiner konnte mir bisher etwas genaues dazu sagen.
Es handelt sich um Geräuche die für Filmzwecke aufgenommen wurden in den 30iger Jahren von der Firma Leo Polster.
Die Firma war recht aktiv und muss nach meinen Recherchen für Großkunden und Privatleute Mitschnitte hergestellt haben.
Material dieser Platten ist als Grundlage eine Blechscheibe in den Formaten
18cm,25cm,30cm die mit rotem Lack überzogen wurden und darauf geschnitten wurde, und das durchgehend oder unterteilt so wie es die Bildszene oder das Skript verlangte.
Leo Polster war Kapellmeister und sicherlich auch Ingeneur, leider gibt es so gut wie kaum Infos zur Person.
Seine Hauptfirma befand sich in Nürnberg.
Niederlassungen in Hamburg und Berlin müssen bestanden haben.
Die Labels der Lackplatten sind unterschiedlich auch in englisch.

Der Inhalt der Platten,stellt technische Geräuschkulissen sowie viele militärische Geräuche dar, bis zum einlassen der Badewanne,Volksgemurmen,Stadtgeräuche,Hundegebell,Kampfpanzer,Militärkapellen,D-Züge,Dampflocks,Strassenbahnen sowie Hochbahnen bis zu Jahrmarkt und Rummel dar.
Wer waren die Auftrageber dieser Firma??

Vieleicht hat von Euch jemand mehr Material über diese noch nicht aufgearbeitete Firma Polster.






























Es sind noch weitere Platten vorhanden auf denen sich das Label sicherlich abgelöst hat.Die Metallscheiben haben laufende Nummern unter dem Papierlabel einige Label wurden auch überklebt mit Tondienst.Alle Platten laufen auf 78 bis 80 U/min und können auch mit Leichttonabnehmer abgespielt werden,Winkelnadeln gehen auch sind aber schwer zu bekommen.

Gruss joha

[ Edited Mon Jul 15 2013, 13:36pm ]
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Musikmeister
Sun Sep 23 2012, 00:40am
Autor
Joined: Sun Aug 21 2011, 21:23pm
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Habe eine Polster-Platte mit 45rpm, wahrscheinlich schon vor 1945.





Bei einem Reichserntedankfest auf dem Bückeberg wurde wohl diese Platte aufgenommen.




In Ilmenau / Thüringen gab es einen Tonfilmdienst mit einer Abteilung Radio-Klinik.

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RF-Musiker
Sun Sep 23 2012, 01:39am
Joined: Thu Sep 15 2011, 11:21am
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Aber es gab doch keine Wiedergabegeräte für 45 rpm? Soweit ich weiß, hatten die Selbstschneidemaschinen 78 und 33.
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RF-Musiker
Sun Sep 23 2012, 01:42am
Joined: Thu Sep 15 2011, 11:21am
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Mir kam ein Gedanke, dass die 45er Platte zwar eine Aufnahme von 1936 enthält, aber zu einem Zeitpunkt geschnitten wurde, als man zwischen 33 und 45 wählen konnte. Was meint Ihr?
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Aristodemo
Sun Sep 23 2012, 08:34am
Joined: Sat Jan 21 2012, 01:07am
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Die "Polster"-Platte mit 45 U wurde in den 50er Jahren aufgenommen. Ich besitze ein Exemplar mit dem roten Etikett , Aufnahme der Regimentsmärsche des 2.Hannoverschen Dragonerregiments 16, unseres "Familienregiments".Die Platte war ein Geschenk für meinen Großvater, Jahrgang 1897.
Poster hat noch in den 50er Jahren Lackschnitte produziert!

Grüße
Michael
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Starkton
Sun Sep 23 2012, 09:45am
Joined: Wed Oct 05 2011, 21:47pm
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Posts: 1881
Gibt es Belege dass man solche Platten auch für Radiosendungen verwendet hat? Würde ja nahe liegen.
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Rundfunkonkel
Sun Sep 23 2012, 12:06pm
Joined: Sun Jul 03 2011, 16:48pm
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Buch "Wunschkonzert"

[ Edited Sun Sep 23 2012, 12:06pm ]
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GrammophonTeam
Sun Sep 23 2012, 12:31pm
Seitenbetreiber

Joined: Sun Sep 04 2011, 14:54pm
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Man meint fast auf dem Etikett den umlaufenden Stroboskop Ring erkennen zu können...

[ Edited Sun Sep 23 2012, 12:33pm ]
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joha
Sun Sep 23 2012, 13:51pm
Joined: Mon Mar 26 2012, 15:45pm
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Ich vermute, dass Polster,für die Vertonung der Wochenschau sowie für Hörspiel und den Austausch der Postplatten (sprechende Feldpost)tätig war.
Wie mir bekannt ist, waren die Schneidetische stufenlos regelbar und es konnten verschiedene Geschwindigkeiten gefahren werden.
Die Firma Reiss in Dresden stellte schon Anfang der 20iger Jahre Diktiermaschinen her, die mit 3 Geschwindikeiten arbeiteten und auf Tonfolien schnitt.16,45,78 waren da schon möglich, das hatte sicherlich mit der Länge der Aufzeichnung zutun.Die ersten Nachkriegsplattenspieler hatten ebenfalls 4 Geschwindigkeiten.Die alten Schneidetische des Senders Dresden waren auch mit 4 Geschwindigkeiten ausgelegt, auf Ihnen wurde noch bis in die 50iger Jahre Tonfolien von Konzerten geschnitten.
Die Firma GROHAG stellte damals die Folien her.
Mir liegt eine Metallophonfolie vor, auf der der der Stempel
Herbert Jacob als Ton und Bildberichter Berlin SW verzeichnet ist,das Material von Metallophon ist auf jeden Fall schlechter, als die von Polster das Aufnahmedatum Nr.45
1942 Titel sind Umschnitte von Schellackplatten
Tapfere Kleine Soldaten Frau - Kammersänger Karl Schmitt Walter sowie Heimat Deine Sterne - Manfred Heidmann, es liegt also die Vermutung nahe, dass Polster im gleichen Bereich tätig war,und man es an den unterschiedlichen Geschwindikeiten nicht festmachen kann.
Gruss joha

[ Edited Sun Sep 23 2012, 15:34pm ]
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joha
Sun Sep 23 2012, 14:17pm
Joined: Mon Mar 26 2012, 15:45pm
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Hier die Tonfolie 1942
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Aristodemo
Sun Sep 23 2012, 14:29pm
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Die Platte aus "Wunschkonzert ist eine Decelith-Folie,
man beachte das kursive DECELITH Logo.
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Musikmeister
Sun Sep 23 2012, 16:31pm
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@Aristodemo: bin der gleichen Meinung. Das Logo auf dem Etikett zeigt zum Tonarm hin.
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joha
Sun Sep 23 2012, 16:50pm
Joined: Mon Mar 26 2012, 15:45pm
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Posts: 985
Das Bild ist eine Decelith-Platte das Wunschkonzert ist zum Teil auf diesen Platten mitgeschnitten worden,die Mitschnitte sind in den USA für eine Dokumentations LP verwendet worden über das Wunschkonzert.Es wurden auch Bandmitschnitte des Wunschkonzertes gemacht speziell für den Auslandsdienst des Rundfunks.
Gruss joha

Hier mal eine Decelith 1942

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RF-Musiker
Sun Sep 23 2012, 19:00pm
Joined: Thu Sep 15 2011, 11:21am
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Kam also die Geschwindigkeit von 45 schon vor 1948 zum Einsatz? Griff der Erfinder des Systems "17 cm Vinyl mit 45 rpm auf Plattenwechsler" eine bereits übliche Geschwindigkeit auf?
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joha
Sun Sep 23 2012, 19:44pm
Joined: Mon Mar 26 2012, 15:45pm
Location: Dresden/Sachsen
Posts: 985
Ja Ronny, so sieht das in der Tat aus, das gabs schon vor 1948
und hatte etwas mit dem Schneideverfahren zutun,die Platte von 1936 zeigt das ja deutlich.Dort stehen ja die U/min drauf und die anderen wurden mit 78 gekennzeichnet.
Gruss joha
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_-_-_
Mon Sep 24 2012, 15:51pm
Joined: Thu May 12 2011, 09:46am
Posts: 253
Noch eine Werbeplatte:
Unknown Artist / Orch. Gerd Wilden ‎– Cowboy-Ymmy / Geisterreiter
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RF-Musiker
Tue Sep 25 2012, 19:29pm
Joined: Thu Sep 15 2011, 11:21am
Location: Berlin
Posts: 352
joha wrote ...

Ja Ronny, so sieht das in der Tat aus, das gabs schon vor 1948
und hatte etwas mit dem Schneideverfahren zutun,die Platte von 1936 zeigt das ja deutlich.Dort stehen ja die U/min drauf und die anderen wurden mit 78 gekennzeichnet.
Gruss joha


Nun, auf dem dortigen Etikett waren Markierungen für 33 und 45, das legt es nahe, dass zwar die Aufnahme von 1936, der Schnitt aber aus den 50ern sein muss. Einfach, weil vorher die Geschwindigkeit sehr wahrscheinlich so selten gefragt war, dass passende Etiketten dafür sich nicht lohnten.
Ich meine, ich könnte ja auch irgendeine LP mit Comedian Harmonists als Beweis dafür nehmen, dass es in den 30er Jahren Vinyl LPs in Deutschland gab.

[ Edited Tue Sep 25 2012, 19:33pm ]
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Aristodemo
Tue Sep 25 2012, 20:08pm
Joined: Sat Jan 21 2012, 01:07am
Posts: 426
@RF-Musiker, das sehe ich genauso, wer konnte zuhause auf seinem Grammophon, Plattenspieler eine Platte mit 45U abspielen.Die Polster-Platte in meinem Besitz kann nur aus den 50er Jahren stammen.

mit besten Grüßen
Michael
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joha
Tue Sep 25 2012, 23:07pm
Joined: Mon Mar 26 2012, 15:45pm
Location: Dresden/Sachsen
Posts: 985
Wenn ich mir die Telefonnr.von Hamburg anschaue sind es Vorkriegsnummern,der Stadtteil St.Georg war ebenfalls beim Luftangriff 1943 schwer getroffen,die Danziger Str.auch so liegt die Annahme nahe das es sich um einen Orginalschnitt von 1936 ist, der erst viel später verschenkt wurde.Zur Olympide und zur Funkausstellung waren solche Platten der Hit und die Besucher konnten selbst Grüße auf Platten schneiden lassen, das war was neues und wurde rege genutzt.
Gruss Joha
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