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Professionele Software ??
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Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
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Janek55
Mi Sep 18 2013, 19:56 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Mär 13 2013, 22:47
Wohnort: Bielefeld
Beiträge: 145
Gerade höre mir gleichzeitig bei Spotify alte Aufnehmen auf CD ( als mp3 ) ich höre dass es kein Knacken, keine andere Geräusch nur reine Musik ist. Gibt es Professionele Software mit der man alle Geräusche rausfiltern? oder hat man einfach von den best erhaltenden Schellackplatten aufgenohmen?
Gruß
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Charleston1966
Mi Sep 18 2013, 20:57
Moderator

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Nov 12 2012, 11:19
Wohnort: Im Schwabenländle
Beiträge: 416
Hallo Janek,

ja es gibt Software zum Entrauschen und Entknacken unserer Platten. Ich arbeite zur Zeit mit 3 Programmen. Audacity (freeware) zum Aufnehmen und korrigieren der Schneidekennlinie.
Wave Purity (kostet) zum Entknacken
Audition 3-0 (freeware) zum Entrauschen.

Jedes Programm kann natürlich mehr aber für mich ist diese Kombination ideal, da nicht jedes Programm alle Disziplinen gleichgut beherrscht. Es kommt natürlich auf die eigenen Ansprüche an, industriell gefertigte CD´ s sind nur teilweise gut, da die Titel oftmals totgefiltert sind, ok, da rauscht nix mehr, aber feine Details gehen dabei auch verloren. Höre dich doch mal hier im Forum ein bissle durch die Sender durch. Auch findest du hier einige Treads zu diesem Thema. Auch schicke ich dir gerne mal eine Vorher - Nachher Aufnahme wenn du willst. Auch verwenden die einzelnen Mitglieder unterschiedliche Programme, frage dich mal ein bissle durch, gerne auch in der Chatbox. Grundsätzlich gilt natürlich, je besser die Platte erhalten ist umso besser wird das Ergebnis nach der Restaurierung.

LG
Charly

[ Bearbeitet Mi Sep 18 2013, 21:14 ]
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Janek55
Mi Sep 18 2013, 21:38
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Mär 13 2013, 22:47
Wohnort: Bielefeld
Beiträge: 145
Hallo Charly,
danke für deine Antwort, habe schon selbst versucht mit MAGIX Audio Cleaning meine Schellackplatten zu bearbeiten und als mp3 zu speichern. Aber wirst Du mir Recht geben dass am bestens ist eine sehr gut erhaltene Schellackplatte zu digitalisieren ?. Ich habe Schellackplatten die Uralt sind und vom Klang heer wie neu, wieder andere sind aus anfang 40ger und der Klang ist einfach nur traurig. Bestimmt hängt das vor allem wie offt sie wurden benutz und mit welchen Nadel. Ich bin nur dann traurig wenn ich eine Platte ersteige oder bekomme die mir sehr gefählt und sie ist voll am rauschen.
LG
Janek
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Charleston1966
Mi Sep 18 2013, 22:02
Moderator

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Nov 12 2012, 11:19
Wohnort: Im Schwabenländle
Beiträge: 416
Hallo Janek,

vor allem werden sich deine Platten wesentlich frischer anhören wenn du sie richtig abspielst. Sämtliche Phonovorverstärker, ob als externes Gerät oder in Hifiverstärkern eingebaut sind für LP s und Singles gedacht und entzerren nach der seit ich glaube 1956 weltweit gültigen RIAA Entzerrkurve. Die ist aber für die meisten Schellacks absolut falsch. Das macht sich durch muffeligen Klang im Hochmitteltonberich und durch viel zu starke Bässe bemerkbar. Bei akustisch aufgenommenen Platten hast du einen enormen Verlust im Hochmitteltonbereich. Deshalb ist es zumindest beim digitalisieren wichtig die möglichst richtige Entzerrkurve zu benutzen. Zum Platten mal eben anhören ist es auch so ok. Höre dir doch mal die Stan Brenders Platte in meinem Sender an, bei der habe ich die RIAA Entzerrung durch die für Telefunken /Ultraphon und Supraphon gültige Entzerrkurve ersetzt, danach nur gaaaanz vorischtig Entknackt und noch vorsichtiger Entrauscht. Du hörst die kleinsten Details vom Schlagzeug auch Obertöne der Instrumente sind gut hörbar. Auch ist es nicht das Ziel absolut kein Rauschen mehr zu hören, damit machst du dir den Klang der Platte kaputt, da einfach zuviel vom Nutzsignal weggefiltert wird.

LG
Charly
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Rundfunkonkel
Mi Sep 18 2013, 23:51
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1112
Hallo Janek,

dem möchte ich eigentlich nichts mehr hinzufügen, weil alles gesagt wurde. Nur eines: nimm das Rauschen und Knistern hin, die Platten sind nun mal alt und fast archäologische Tondokumente aus lange vergangenen Zeiten. Freu Dich daran, dass etwas zu hören ist, und Du ein besonderes Tondokument zum Erhalten bekommen hast!
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veritas
Do Sep 19 2013, 09:11
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Jun 28 2012, 17:52
Wohnort: Allgäuer Provinzpampa
Beiträge: 544
Hier hatten wir auch mal darüber diskutiert: Link - Hier klicken

Hier gibt es ein RIAA-VST-Plugin mit Inversfunktion: Link - Hier klicken

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorpostern an, daß weniger in der Regel mehr ist. Vor allem bei Rauschfiltern fängt da schnell das Blubbern an. Das erinnert klanglich an stark komprimierte .mp3-Dateien. *kotz

Gruß, Norman
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Janek55
Do Sep 19 2013, 11:05
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Mär 13 2013, 22:47
Wohnort: Bielefeld
Beiträge: 145
Hallo Norman,
mit welche Software funktioniert RIAA-VST-Plugin ?
Gruß
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Willi-H-411
Do Sep 19 2013, 12:32
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Es wurde ja schon vieles geschrieben.

Wenn du die Schellacks mit einem Magnetsystem abspielst, ist es am besten, wenn du das Signal über einen linearen Vorverstärker, zum Beispiel über einen guten Mikrofonverstärkereingang, überspielst. Das kannst du dann mit der Freeware Equalizer von clickrepair.net bearbeiten. Dort lassen sich die relevanten Schneidkennlinien sehr gut und einfach anpassen: Link - Hier klicken



VG Willi


[ Bearbeitet Sa Jun 20 2015, 17:53 ]
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veritas
Do Sep 19 2013, 14:39
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Jun 28 2012, 17:52
Wohnort: Allgäuer Provinzpampa
Beiträge: 544
Janek55 schrieb ...

Hallo Norman,
mit welche Software funktioniert RIAA-VST-Plugin ?
Gruß


Janek, VST-Plugins werden von vielen Wave-Editoren unterstützt. Ich benutze es mit Audition 3.0, sogar für das eigenwillig gestaltete Audacity gibt es einen VST-Enabler:
Link - Hier klicken

Soweit ich weiß wird VST auch von Magix Cleaning Lab 2013, SoundForge, WaveLab und GoldWave (ab 5.65) unterstützt.

Gruß, Norman


[ Bearbeitet Mi Jan 03 2018, 11:29 ]
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RF-Musiker
Do Sep 19 2013, 22:59
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Sep 15 2011, 11:21
Wohnort: Berlin
Beiträge: 352
Es gibt immer noch Diamondcut - nicht leicht zu bedienen, aber recht gut.
Beim Entrauschen wäre noch der Kniff, die Aufnahme 2 x zu haben, die eine Variante wird durch Höhenabsenkung entrauscht, die andere mit Fingerprint oder dynamischem Filter und dann durch Hochpass gejagt. Nun vorsichtig diese Höhen hinzumischen. Rauschreduktion mit weniger Artefakten.
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Janek55
Do Sep 19 2013, 23:29
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Mär 13 2013, 22:47
Wohnort: Bielefeld
Beiträge: 145
Danke für Eure Anregungen und Empfehlungen würde mich langsam durch das Audition 3-0 Tasten, obwohl es ist bestimmt nicht einfach.
LG an Alle
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Gast
Do Sep 19 2013, 23:46
Gast
Janek55 schrieb ...

Hallo Charly,
danke für deine Antwort, habe schon selbst versucht mit MAGIX Audio Cleaning meine Schellackplatten zu bearbeiten und als mp3 zu speichern. Aber wirst Du mir Recht geben dass am bestens ist eine sehr gut erhaltene Schellackplatte zu digitalisieren ?.


Hallo Janek,

Selbstverständlich ist das so! :-) Wenn du Platten kaufst achte mal auf den Glanz, den die Rillen noch haben. Je mehr natürlicher Glanz, desto weniger gespielt.
Ein weiteres Indiz ist das Loch in der Mitte. Wenn das Etikett nahezu unbeschädigt ist, nicht verkratzt usw, kann man ebenso davon ausgehen dass die Platte wenig lief.
Aber wie gesagt das sind nur Indizien.
Es genügt manchmal einmal mit einer schäbigen Nadel auf dem Grammophon eine Platte abzuspielen, dass diese schon für immer klanglich ruiniert sein kann.

Gruß Gerhard
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veritas
Sa Sep 21 2013, 09:35
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Jun 28 2012, 17:52
Wohnort: Allgäuer Provinzpampa
Beiträge: 544
Vor allem Telefunken-Scheiben sind dafür bekannt, oft schon nach einem einzigen Stahlnadelspiel, wohlgemerkt schon bei intakter Nadel, im Bassbereich zerren, wenn sie dann wieder elektrisch gespielt werden. Ausgangsmaterial in gutem Zustand ist natürlich wichtig. Bei vielen Tonträgern läßt sich das aber leider nicht immer realisieren. Trotzdem heißt die Faustregel in der Tontechnik nicht umsonst

Grüße, Norman
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Charleston1966
So Sep 22 2013, 18:53
Moderator

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Nov 12 2012, 11:19
Wohnort: Im Schwabenländle
Beiträge: 416
Hallo Norman, habe mir die von Dir angegebenen VST Plug ins runtergeladen, allerdings sind diese nicht freigeschaltet, sowohl mit Audacity als auch mit Audition funktionieren sie nicht.

LG
Charly
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berauscht
So Sep 22 2013, 19:36
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1952
Bei mir funkioniert es.
Bei Audition: Effekte > VST-Verzeichnis hinzufügen > Im Pop-Up-Fenster Hinzufügen... Knopf drücken > Ordner auswählen > anschließend immer Ok und Ja
Dann sollte es funktionieren.

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livschakoff
So Sep 22 2013, 19:43
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Feb 21 2013, 13:55
Beiträge: 83
@Charleston1966:
Ich habe sowohl Audition 3 als auch Audition 6 mit dem RIAA plugin versehen. Sie funktionieren nur, wenn man eine Audiodatei geladen hat.
Außerdem muß man den über den plugin -Manager im Programm den Ordner anwählen, in dem sich die entpackte Datei befindet.
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Charleston1966
So Sep 22 2013, 22:06
Moderator

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Nov 12 2012, 11:19
Wohnort: Im Schwabenländle
Beiträge: 416
Danke für die Info`s bei mir haben sich die Plug in` s in das Bearbeitungs Menü links (Bei Audition 3) und bei Effekte (Audacity) eingreiht ich kann sie aufmachen dann kommt aber der Hinweis: Ihre Probezeit ist abgelaufen. Die Tonwiedergabe wird stummgeschaltet". Dabei habe ich sie erst heute installiert.
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Charleston1966
So Sep 22 2013, 23:05
Moderator

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Nov 12 2012, 11:19
Wohnort: Im Schwabenländle
Beiträge: 416
Danke für die Info`s bei mir haben sich die Plug in` s in das Bearbeitungs Menü links (Bei Audition 3) und bei Effekte (Audacity) eingreiht ich kann sie aufmachen dann kommt aber der Hinweis: Ihre Probezeit ist abgelaufen. Die Tonwiedergabe wird stummgeschaltet". Dabei habe ich sie erst heute installiert.
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Willi-H-411
Mo Sep 23 2013, 08:56
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Ich verstehe das mit den VST-Plugins nicht so ganz. Warum einfach, wenn es auch schwerer geht?

Bei dem von mir immer wieder vorgeschlagenen Programm "Equalizer" von clickrepair.net handelt es sich um Freeware, die all das, was die "Großen" mit VST-Plugins machen, auch schafft - nur einfacher.

Hier mal ein paar Bilder des Programms. Zunächst einmal die Anti-RIAA-Einstellung:



Hat man also eine Schellackplatte mit einem Magnetsystem und normalem RIAA-Vorverstärker überspielt, so wählt man diese Funktion. Hat man nun eine Platte, die mit der Schneidkennlinie "636µs, 25µs" geschnitten ist, so trägt man in das Einstellungsfeld "eigene Einstellungen" folgende Werte ein:



Den Feld für "Tieffrequenz" könnte man auch leer lassen. Allerdings reduziert man mit dem Wert "50 Hz" ein eventuelles Rumpeln.

Die Werte berechnen sich ganz einfach:

159000 : 636µs = 250 Hz

159000 : 25µs = 6.360 Hz

Zusammen mit der Anti-RIAA-Entzerrung ergibt sich dann folgender Frequenzverlauf:



Die rote Linie kennzeichnet die Anti-RIAA Entzerrung, die grüne die Einstellung der Schneidkennlinie und die blaue den effektiven Wert, mit der die Platte entzerrt wird.

Hat man ein Magnetsystem über einen linearen Vorverstärker (z.B. Mikrofon-Eingang) überspielt, so wählt man beim Punkt "Filter" statt "RIAA" einfach "Flach".

Man ist mit diesem Programm äußerst flexibel und kann die Werte ohne Probleme der jeweiligen Platte anpassen.

VG Willi
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