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Dajos Bela
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GrammophonTeam
Do Jun 27 2013, 23:55
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[ Bearbeitet Fr Jun 28 2013, 00:10 ]
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GrammophonTeam
Fr Aug 02 2013, 22:26
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Dajos Bela 1932


Sammlung rodaroda
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GrammophonTeam
Sa Aug 03 2013, 11:55
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Dajos Bela gewann am 26.04.1931 im Großen Schauspielhaus zu Berlin den Wettkampf um das "Goldene Saxophon" für Berlins bestes Tanzorchester, ausgeschrieben vom "8-Uhr-Abendblatt".



Dajos Bela - Gewinner des "Goldenen Saxophons"!
Zweiter im Wettbewerb: Barnabas von Géczy; Dritter: Billy Bartholemew


Berlin, 27. April (1931)
Bei dem gestrigen Wettbewerb des "8 Uhr-Abendblattes" um das "Goldene Saxophon".... ging Dajos Bela als Sieger hervor.
Nach ihm konnten Barnabas von Géczy und Billy Bartholemew die meisten Stimmen auf sich vereinigen.
Noch gestern, unmittelbar nach Schluß der Veranstaltung im Großen Schauspielhaus waren die eingesammelten Stimmzettel gebündelt und versiegelt worden.
In unserem Verlagshause wurden dann im Laufe des heutigen Vormittags durch eine aus Herren des Verlages und der Redaktion des "8 Uhr-Abendblattes" gebildete Jury
die Stimmzettel gezählt und auf ihre Gültigkeit nachgeprüft. Die Kontrolle und genaue Auszählung der abgegebenen rund 3000 Stimmen nahm mehrere Stunden in Anspruch.
Wie außerordentlich stark sich übrigens das Publikum für das Ergebnis des Wettkampfes um das "Goldene Saxophon" interessierte, geht daraus hervor, daß gestern
bis in die späten Abendstunden hinein in unseren Reaktionsräumen das Telephon nicht stillstand. Hunderte wollten wissen, wer der Sieger sei.
Jetzt können wir die Neugier aller befriedigen.

Sieger ist
nach den Feststellungen der Jury Dajos Bela
, der 997 Stimmen erhielt und damit die goldene Musiktrophäe erobert hat.
Zweiter im Wettbewerb wurde Barnabas von Géczy mit 867 Stimmen und Dritter Billy Bartholemew mit 480 Stimmen. Es folgen dann in der Reihenfolge der erreichten Stimmziffern
Michael Michael Schugalte, Eddy Wallis, Billy Barton und Ben Berlin. Insgesamt wurden abgegeben 2925 Stimmzettel, von denen 21 ungültig waren. Barnabas von Géczy hat somit
Anspruch auf den - wie an anderer Stelle mitgeteilt - von dem Berliner Cafetier König gestifteten zusätzlichen Ehrenpreis. Bemerkt sei in diesem Zusammenhange noch, daß
die Jury die Stimmzettel bei dem Rechtsanwalt und Notar Fritz Cohn, Berlin, Zimmerstraße 64 hinterlegt hat.

Dem Sieger Dajos Bela gelten unsere herzlichsten Glückwünsche, nicht minder den Gewinnern der beiden nächsten Plätze. Insbesondere freuen wir uns daß der noch unbekannte
Billy Bartholemew sich so erfolgreich in den Vordergrund spielen hat können. Allen beteiligten Kapellen fühlen wir uns zu höchstem Dank verpflichtet.
Jede von ihnen hat bei dem gestrigen Wettkampf ihr Bestes hergegeben und ihre ausgezeichnete Künstlerschaft erwiesen.




[ Bearbeitet Fr Mär 07 2014, 15:57 ]
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GrammophonTeam
Sa Aug 03 2013, 20:34
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Tournee 1930

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snookerbee
Do Aug 08 2013, 21:25
"Urgestein"

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Auf Youtube fand ich kürzlich ein Video mit einer polnischen Odeon,
auf der das Orchester Dajos Bela spielt.

Hiszpańska dziewczyna
Orkiestra Dajos Bela
Odeon N 45016 b.
Be 11388

Nach der Matrizenliste hier stammt die Aufnahme von 1938. Laut Wikipedia ging aber Dajos Bela 1935 nach Buenos Aires.

Handelt es sich demnach um eine argentinische Aufnahme?
Und wie kommt die dann auf eine polnische Platte?


[ Bearbeitet Sa Feb 03 2018, 20:31 ]
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Graf_Phono
Do Aug 08 2013, 21:45
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Die Matrize Be 11388 stammt nicht von 1938, sondern von 1936 - das ist in Berlin aber immer noch zu spät für Dajos Béla. Die Matrize Be 11387 ist vom Orchester Eugen Wolff ("Das Licht geht aus", 24. Juni 1936). Vielleicht ist die Folgenummer auch von ihm?

Für eine Verwechslung spräche zumindest, dass die *Bestell*nummer O 11388 Ende 1930 vom Orchester Dajos Béla (Refraingesang Leo Frank = Monosson) stammt, mit Be 9297 "Du lieber Geiger" und Be 9313 "Mein liebes Mädel in der Heimat, bleib mir treu").
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snookerbee
Do Aug 08 2013, 22:58
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
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Ja sorry, wer lesen kann ist im Vorteil. Natürlich ist Be 11388 von 1936.
Ich brauch 'ne Lesebrille ...

Musikalisch klingt die Aufnahme für mich jedenfalls nach "vor 1936".

Grüße
Claus
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snookerbee
Fr Aug 09 2013, 00:50
"Urgestein"

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Bei folgender Platte dürfte es sich aber eindeutig um eine Nachkriegsaufnahme handeln:

Link - Hier klicken

Dajos Bela und sein Orchester
mit Tony Galiani
Titel: Partout C´est L´amour
Label: Odeon
Bestnr. : 45749
Matritze: 10439

Die Bestellnummer ist auf der oben abgebildeten "Werbekarte aus der unmittelbaren Nachkriegszeit (ca. 1948)" gut zu erkennen. Und musikalisch geht die Musik eindeutig in Richtung 1950er Jahre.

Das wäre dann die allererste Nachkriegsaufnahnme überhaupt von Dajos Bela, die mir begegnet.
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humoresk
Mo Aug 19 2013, 08:38
Autor

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Beiträge: 351
Zu Dajos Bela habe ich noch entdeckt:
Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder


Liebe Grüße,

Josef
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GrammophonTeam
Di Aug 20 2013, 20:00
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Ende 1931





Mit 25 Musikern eine doch beeindruckende Orchesterstärke!
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GrammophonTeam
So Aug 25 2013, 11:45
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Dajos Bela auf Odeon




Dajos Bela in Argentinien





Interview mit Dajos Bela
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snookerbee
So Aug 25 2013, 16:59
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
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Der Geiger rechts auf dem letzten Bild ist Jascha Heifetz. Bela steht links ohne Geige. Sie ähneln sich verblüffend.
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Musikmeister
So Okt 13 2013, 14:50
Autor
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Dajos Béla und Odeon Werbung aus dem Jahre 1930
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SchellackFreak
Di Dez 24 2013, 13:12
"Seitengründer"

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Sep 16 2009, 22:06
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Singspiel ``Morgen geht`s uns gut´´ von Ralph Benatzky im Lessing-Theater Berlin 1930

Dajos Bela-Theaterorchester

Grete Mosheim voc, Max Hansen als Dirigent, Franz Grothe p, Rudi Anhang bj, Freddy Schweizer sax.






Dajos Bela Orchester-Radio Splendid-Buenos Aires, im Juni 1936

Hintere Reihe v. l. n. r.: Chiaretta b, Rudi Anhang g, Harry Handwein tp, Howard McFarlane tp, Paul Fortunato tb, Jura Cramer p,

vordere Reihe v. l. n. r.: Dajos Bela v & ld, unbekannt v, Sasha Beregowsky v, unbekannt as, Wolf Gradis as, Prof. Dr. Gerhard Cahn ts, Leon Collier dm.

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GrammophonTeam
Do Jan 16 2014, 13:50
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Emigration


Ende 1932 war das Dajos Bela Orchester eine feste Größe des internationalen Plattenmarktes. Auch seine Orchesterbesetzung war international.
Bei Tanzmusikaufnahmen brauchte er sich nicht hinter englischen oder amerikanischen zu verstecken. Entsprechend wurde das Orchester zunehmend als "Internationales Attraktionsorchester" vermarktet. Nach Berlin reiste man häufig nur noch für Plattenaufnahmen. Auftritte in verschiedenen europäischen Städten ließen sich für Bela nur mittels von Flugreisen (z.B. zwischen Berlin und Kopenhagen) bewerkstelligen.

Am 10 Dezember 1932 fand eine Aufnahmesitzung in Berlin statt, kurz danach spielte Bela mit Orchester mehrere Wochen in London.
Am 3. März 1933 fanden die wohl letzten Aufnahmen Belas unter seiner Leitung in Berlin statt (ODEON O-11821b, Matr. Be 10251).
Parallel trat er im Hotel Gast in Berlin auf. Hier kam es zu einem "Zwischenfall" der Bela veranlasste umgehend Deutschland zu verlassen. Dajos Bela schildert dies selber in dessen Wiedergutmachungsverfahren. (Hierzu liegen verschiedene Zeitangaben vor die von 29.Januar 1933 bis März 1933 variieren.)

Entschädigungsakte von Dajos Béla (Sign: Reg.-Nr. 50.792), Entschädigungsbehörde Berlin

Im März 1933 wurde mein Konzert im Gast-Hotel in brutaler Weise durch einige SA-Leute unterbrochen, die auf die Bühne kamen und mich unter rohen Beschimpfungen und mit Drohungen aufforderten, sofort die Bühne zu verlassen, da im Hotel sich der Reichsstatthalter Epp und andere prominente Mitglieder der NSDAP aufhielten, die es sich nicht gefallen ließen, dass eine Judensau unter ihnen musiziere. Ich war zu Tode erschrocken und ging sofort nach Hause. Da es sich zudem herumgesprochen hatte, dass man damals bereits daran ging, Juden die Pässe zu entziehen, fuhr ich noch in der gleichen Nacht mit meiner Frau nach Holland, unter Mitnahme des dürftigsten Reisegepäcks.


Erstes Ziel war Amsterdam. Von Holland aus erfolgen auch Rundfunksendungen zusammen mit Richard Tauber. Am 14. August 1933 sollen in Berlin die letzten Aufnahmen unter dem Orchesternamen entstanden sein (Kann diese Aufnahmesitzung bestätigt werden?). Dies aber höchstwahrscheinlich ohne den Orchesterleiter.
Auftritte in Deutschland wurden unmöglich wie auch dieser Artikel belegt:

Deutsche Metallarbeiter Zeitung, 30. September 1933

Der Dortmunder General-Anzeiger brachte dieser Tage eine Meldung, nach der eine holländische Station (Huizen oder Hilversum) ein Radio-Konzert sandte, Mitwirkende waren die Kapelle Dajos Bela und der Rundfunktäuberich Richard Tauber. (...)
Gern erinnern sich diese beiden Hyänen des Rundfunks der schönen Zeiten, wo ihnen der deutsche Rundfunk die horrenden Rundfunkhonorare zahlte, wo ihnen die Schallplattenindustrie Gelder in den Hals warf, deren Höhe die werktätige Bevölkerung erschauern ließ.
Wenn diese (...) Visage des ungarischen Geigers erschien, wenn er mit Schmelz und Tremolo seinen Geigenbogen führte, war die Verniggerung des deutschen Volkes auf dem Höhepunkt, zuckten die Beine im hämmernden Rhythmus des Negerjazz.


Im Dezember 1933 entstanden in Paris Aufnahmen als le Maëstro Dajos Béla
et son Orchestre Viennois
(Disque Odéon n° 250.575 / mx. KI 6351). Hier trat er auch im Casino Monseigneur auf.
Das ganze Jahr 1934 bereiste Bela mit seinem Orchester die großen Städte Europas. Anfang 1935 nahm Dajos Bela in Wien die Musik für den Film Tanzmusik auf (Premiere 14. August 1935 in Österreich, 24. September 1935 in Deutschland).

Anfang 1935 erhielt Dajos Bela einen Vertrag der Rundfunkgesellschaft Radio Splendid in Argentinien. Hier waren vor allem seine Tango-Aufnahmen sehr beliebt und wurden häufig im Radio gespielt.
Dajos Bela verließ Europa am 8. März 1935 an Bord des italienischen Dampfers Astoria. Ziel Buenos Aires (Pariser Tageblatt, Jg. 3, Nr. 414, "Dajos Bela geht nach Südamerika").




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Kapellmeister
Mi Jan 29 2014, 13:09
Gast
Zumindest kann ich folgendes noch beitragen:
(16 auf einen Streich *grins ) Da ist auch Dajos dabei

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ich hoffe, daß ist noch nicht aufgetaucht.
Gruß
MARKUS

[ Bearbeitet So Apr 09 2017, 13:32 ]
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GrammophonTeam
Mi Mär 05 2014, 22:56
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Formiggini
So Apr 13 2014, 10:53

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
Dajos Bela Orchester 1929


Film-Magazin, November 1929

Kapelle Dajos Bela spielte bei der Premiere des Ufafilmes "Hochverrat" im Universum.
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Formiggini
Mi Apr 16 2014, 10:31

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
Dajos Bela in Paris (1929?)





Jazz-Matinee mit Dajos Bela
im
Grossen Schauspielhaus



Dezember 1930




Mit freundlicher Genehmigung von Robert Pickering


[ Bearbeitet Sa Feb 03 2018, 20:35 ]
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